Mittwoch, 30. Dezember 2009

Die Rückkehr

Das Weihnachtsfest in Deutschland habe ich viel mit der Familie verbracht. Es gab leckeres Essen und ich wurde richtig verwöhnt. Die alltäglichen Hausarbeiten musste ich nicht machen. Es war hier also mehr Urlaub in Deutschland als alles andere. Ich bin aber sehr froh, es gemacht zu haben. Weihnachten sollte man schon zuhause verbringen. In Lettland wird ja nochmal Weihnachten gefeiert, weil die Russen erst am 6/7. Januar feiern. Vielleicht kriege ich, wenn ich dann hier, davon noch etwas mit. Nun war aber wieder Zeit zum Aufbruch zurück und ich habe mich auch schon wieder gefreut hier her zu kommen.
Gestern am Dienstag bin ich dann mit einer Freundin, die mich besucht, von Kiel aus nach Klaipėda gefahren. In Klaipėda sind wir heute nach 21 Stunden Fahrt angekommen. Von dort hatten wir dann 2 1/2 Stunden um ins 30 km entfernte Palanga zu kommen. Wir kamen pünktlich an und sind dann mit dem Taxi zur Bushaltestelle gefahren. Dort fährt ein Bus alle 15 Minuten und wir mussten gar nicht warten, das hat super funktioniert. Von Palanga aus, was auch noch in Litauen liegt, fuhr dann ein Bus direkt nach Liepāja. Das hat alles super geklappt, auch wenn wir in Palanga ein bisschen warten mussten, aber lieber zu früh als zu spät. In Liepāja, an der Endstation habe ich einfach den Busfahrer gefragt, ob er uns nicht noch ein wenig weiter fahren kann, weil wir so schwere Taschen haben und für ein kleines Trinkgeld hat er uns sogar direkt vor die Haustür gefahren. Das hat mich sehr gefreut. Das ist schon wieder so cool hier, es klappt einfach alles. Ich hatte schon ein bisschen Bammel, gerade auch, weil ich Besuch mit hatte, aber das ging alles sehr gut.
Das war schon alles aufregend und ein echtes Abenteuer. Wie auch schon das Geld. In Litauen brauchten wir Lits. Es war beinahe unmöglich vor Weihnachten in Liepāja an Lits zu kommen. Das konnte ich aufgrund meiner Überraschung nicht im Blog schreiben, aber ich war in allen Banken und keiner hatte Lits. Erst in einer kleinen Wechselbude habe ich Lits bekommen. Meine Wohnung wurde übrigens durchgeheizt. Der Sohn von Karina hat mir gesagt, dass er regelmäßig Feuer machen wird, weil sonst die Wohnung in einer Woche ja total auskühlt. Darüber hinaus haben sie mir ein schönes Plakat gemalt mit Herzlich Willkommen. Das fand ich auch wieder total süß.
Abends waren wir noch am Strand und es hat sogar geschneit. Das war schön. Silvester steht noch nicht, aber alleine werden wir nicht sein.

Freitag, 25. Dezember 2009

die große Überraschung

Hihi...
Der 75. Post ist wieder ein ganz Besonderer. Leider muss ich einiges, was die letzten Tage hier stand, zurücknehmen. Ich bin nämlich heute als Überraschung einfach zuhause in Deutschland aufgetaucht. Aber der Reihe nach.
Als ich anfang Dezember krank war, habe ich viel Zeit im Internet verbracht. Ich wollte für eine Freundin eine günstige Möglichkeit finden, mich besuchen zu kommen. Dadurch bin ich durch Zufall auf den Flug von Riga nach Bremen für nur 30Ls(45€)gestoßen am 24. Dezember. Ich habe relativ schnell in der Gemeinde abgeklärt und habe den Flug gebucht, jedoch habe ich bis auf sehr wenige Ausnahmen niemanden etwas davon erzählt. Besonders meine Familie: Meine Eltern, meine Schwester, meine Oma und meine Tante waren alle nicht eingeweiht. Da gerade auch meine Familie meinen Blog sehr verfolgen, musste ich nun mir etwas überlegen, was ich so machen würde, wenn ich in Liepaja wäre. Das Gute an dem Blog ist, ich kann etwas schreiben und dann einstellen, wann es online kommt. So konnte ich die Berichte für den 23. und 24. schon vorher verfassen. Deshalb stimmt es auch nicht, was dort steht. Stattdessen bin ich bereits gestern(23.12) nach Riga gefahren. Schon am Morgen, sodass ich trotz wiederholten Schneechaos gegen 14 h in Riga ankam. Ich wollte eine Nacht bei dem deutschen Pastor schlafen, da das Flugzeug relativ früh von Riga abhob und ich gut 4 Stunden nach Riga fahren muss. In Riga habe ich kurz etwas gegessen und dann habe ich mit den Töchtern von dem Pastor mir die Innenstadt von Riga angeschaut. Es hat den ganzen Tag durch geschneit und es war einfach eine super Stimmung. In Riga gab es einen richtigen Weihnachtsmarkt, sogar 2. Außerdem war er sehr ruhig. Schöne Musik und was das schönste war, es war einfach nicht so voll. Dieser Nachmittag hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich diese Weihnachtsmarktatmosphäre wirklich ein bisschen vermisst habe und auch sonst Riga immer ein Besuch wert ist.
Am nächsten Morgen ging es dann zum Flughafen von Riga und von dort aus bin ich nach Bremen geflogen. Das Gute an dem Bremer Flughafen ist, dass der nur ca. 10 Minuten von Der Innenstadt entfernt ist und ich konnte relativ schnell weiter in Richtung Hamburg und Lübeck fahren. Leider mit etwas Verspätung aber es hat gut geklappt. In Lübeck wurde ich von einer Freundin in Empfang genommen und wir sind zusammen in die Kirche gefahren, wo meine Familie in den Gottesdienst gegangen ist. Das hatte ich durch geschickte Fragen herausbekommen... Dort habe ich dann alle überrascht. Sie guckten sehr ungläubig und es war sehr schön, alle in die Arme zu schließen. Im Nachhinein auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich habe sehr guten Kontakt zu meiner Familie und die gehört Weihnachten einfach dazu. Natürlich war es auch schön, das Wiedertreffen in der Kirche zu machen, so konnte ich gleich viele Freunde auch wiedersehen. Ich denke, dieses Weihnachtsfest wird noch lange in meiner Erinnerung bleiben. Natürlich ausschließlich in guter Erinnerung. Nun geht es am 29. mit der Fähre nach Klaipeda Litauen/100km entfernt von Liepaja) zurück. Dann mit Besuch. Ich freue mich sehr auf die kommenden 2 Wochen und noch alles, was ich so erleben werde.

Priecīgus Ziemassvētkus

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Priecīgus Ziemassvētkus!

Wie schon in Der Überschrift wünsche ich allen FROHE WEIHNACHTEN.

Gestern war ich bei Janis Großmutter auf dem Land. Das war schön, da möchte ich wieder hin. Das war ne coole Atmosphäre und natürlich sehr gastfreundlich. Gleich treffe ich mich mit Lelde. Mal schauen, was wir machen. Hier ist der Gottesdienst heute erst um 18 Uhr. Ich freue mich aber schon. Ich bin schon gespannt wie es wird. Hab auch gar nicht so viel Zeit.

Hinter dem letzten Türchen des Adventskalender steht das Gustav Adolf Werk Nordelbien. Ganz besonders Herr Haberland. Ich bin sehr zufrieden hier und einfach glücklich, dass sie mir die Chance gegeben haben. Ich werde mein Leben an diese tollen Erfahrungen zurückblicken können! Vielen Dank und fröhliche Weihnachten!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

gebrannte Mandeln

So.. Morgen ist schon Weihnachten. Ich habe gestern ganz vergessen, es gab hier einen Weihnachtsmarkt. ja, okay... Er ist doch weit von unserem entfernt. Aber, da ich den Weihnachtsmarkt doch irgendwie vermisse, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe sogar eine Tüte gebrannte Mandeln gefunden. Die haben zwar anders geschmeckt, was aber nicht unbedingt schlechter war. Anders halt.
Heute fahre ich mit Janis irgendwo hin. Wenn ich ehrlich bin, hab ich nicht verstanden, wohin, aber das wird bestimmt cool. Irgendwo aufs Land. Ich freue mich noch ein bisschen mehr zu sehen. Aber das scheint länger zu dauern, weil wir ja auch so früh los fahren. In der Gemeinde ist zumindest zur Zeit nichts los. Die warten alle auf Weihnachten.
In dem Adventskalender ist heute Liene. Liene war meine Lettischlehrerin in Deutschland. Aber wir haben nicht nur die Sprache gelernt, ich habe auch viel nebenbei erfahren was Lettland so betrifft und es war eine schöne Zeit. Auch jetzt, wo ich hier bin, schreiben wir ab und zu. Das freut mich, dass wir noch in Kontakt sind. DANKE!

Dienstag, 22. Dezember 2009

der neue Friseur

Gestern beim Deutschunterricht habe ich meine ersten Geschenke bekommen. Das war total lieb. Zwar nur Kleinigkeiten, zum Beispiel ein Tannenzweig mit einem Bonbon. Aber es geht ja um die Geste. Nächste Woche wird kein Deutschunterricht sein, weil hier in der Gemeinde nichts los ist.
Heute war ich bei einem neuen Friseur, weil meine letzte Frisur Karina nicht gefiel, bin ich heute mit ihr zu ihren gegangen. Schließlich muss ich Weihnachten gut aussehen. Ich habe dieses Mal echt ne Stunde beim Friseur gesessen, also nicht gewartet, sie hat schon so lange geschnitten, so sonderlich anders war es nun auch nicht, aber wenn Karina dadurch glücklicher ist. Ansonsten war heute ruhiger.
In meinem Adventskalender ist heute Beeke. Beeke habe ich erst beim Lettlandaustausch kennengelernt, aber wir haben beide viel Freude an Lettland und das Schönste ist, dass sie mich noch dieses Jahr besuchen kommt und das war schwieriger als gedacht, da die Fähre zurzeit kaputt ist. Ich bin sehr glücklich und freue mich sehr, sie hier begrüßen zu dürfen. DANKE, dass du da bist, und dass du das trotz der vielen Schwierigkeiten durchziehst.

Montag, 21. Dezember 2009

nur noch 4 Tage!

Heute schneit es wieder ohne Ende, aber es ist endlich nicht mehr so kalt. Auch in meiner Küche habe ich keinen Frost mehr. Bis dahin war der wärmste Punkte in meiner Küche immer im Kühlschrank...^^

In dem Adventskalender neigt sich langsam dem Ende zu und heute ist Frau Frauböse. Sie ist die Frau meines ehemaligen Pastors und war früher auch mit dem GAW ein Jahr im Ausland, ich glaube in Slowenien. Sie hat mich weiterempfohlen und durch sie bin ich an das GAW gekommen und darüber bin ich sehr glücklich. Viele Dank dafür

Sonntag, 20. Dezember 2009

die Kälte

Jetzt, wo sich die Kälte langsam wieder verzieht, so hoffe ich doch und vertraue dem Wetterbericht, möchte ich ein paar Auswirkungen beschreiben. Meine Küche mit dem Wintergarten ist komplett eingefroren. Ich habe neben meinem Herd immer Sonnenblumenöl stehen. Das ist eingefroren. Genauso wie mein Spülmittel... Der Ofen kommt gegen die Kälte kaum noch an und ich habe regelmäßig hier noch meine elektrische Heizung laufen. Noch schlimmer ist es zurzeit in der Kirche. In meiner Küche brauche ich mich ja nicht lange aufhalten, Wenn man aber 1 1/2 Stunden in der eiskalten Kirche sitzt, wird einem auch trotz Jacke kalt. Das Wasser in den Blumen eingefroren. Außerdem sind die Fensterscheiben wie beim Auto teilweise eingefroren... Aber gut, ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt.
Im Adventskalender ist heute Roman. Roman ist Diakon und betreut den Kuldīga Austausch und hat auch großen Anteil an meinem Lettlandfieber. Nicht nur in den 2 Wochen, auch danach haben wir Kontakt und ich freue mich immer über die Anrufe. Vor allem auch die Tipps, die er gibt, machen das Leben hier noch einfacher. Vielen Dank, Roman, für alles!

Samstag, 19. Dezember 2009

Konzertsstimmung

Gestern war dann das zweite Konzert. War auch wieder schön. Diese Aufregung vor dem Auftritt, hinter der Bühne zu stehen und die Gruppe vor einem anzuschauen. Das war schon cool. Dann der Auftritt, die Musik erklingt und es geht los. Alles hat geklappt- der Applaus. 4 Minuten, wo die Arbeit von 4 Stunden in der Woche über 2 Monate drin stecken... Steht leider nicht ganz in Relation.
Nun gut. Das Konzert war aber sehr schön. Es waren teilweise so kleine Kinder, die getanzt haben, aber die haben toll getanzt. Alle in ihren Kleidern und Anzügen, als wenn sie ihr ganzes Leben nie etwas anderes gemacht haben. Später kommen dann die größeren und die Tänze werden immer anspruchsvoller. Wir waren der letzte Beitrag, so konnte ich den Anfang im Saal angucken. Das hat mich absolut überzeugt.
Danach bin ich dann fix zur Gemeinde, zu der Weihnachtsfeier der Jugendgruppe. Das war auch eine schöne Stimmung. Wir haben viel gelacht und Spaß gehabt. Wobei die ersten schon wieder krank sind.
Aber bei dieser Kälte ist das auch kein Wunder. Heute ist die Spitze Höchsttemperaturen von -9. nachts natürlich noch viel weniger. Heilig Abend sind allerdings wieder 5 Grad plus angesagt, also wird die weiße Pracht das wohl nicht überleben.

In meinem Adventskalender ist heute meine kleine Schwester. Ich finde es so schön, dass wir so guten Kontakt haben. Wie auch schon ihr Austausch festigt mein Auslandsjahr unser Verhältnis. Du bist eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich bin so froh, zu wissen, dass du immer für mich da bist. DANKE

Freitag, 18. Dezember 2009

Tanztag

Am Vormittag war wieder eine Gemeinderatsversammlung. Ich finde, den Ausdruck sehr süß, weil die Teilnehmer sowieso fast den ganzen Tag in der Gemeinde sind. Nun gut. Ich würde da "offiziell" nun von Karina zu Weihnachten eingeladen, was mich sehr freut, weil sie ja auch die Person ist, mit der ich von den Erwachsenen am meisten Kontakt habe, außerdem spricht ihr Mann auch sehr gut deutsch, sowas macht die Planung immer irgendwie einfacher...
Gestern war ja dann das Konzert mit den Rollstuhlfahrern, wo auch Karina selbstverständlich zugeguckt hat. Ich sollte nur ein weißes Hemd und eine schwarze Hose anziehen und der Rest wurde mir gestellt, damit wir alle einheitlich aussehen. Ich fühlte mich total hübsch, ganz festlich gekleidet, aber alle waren hübsch. Die kleinsten Kinder, alle hatten einen Anzug an. Das war echt süß. Also, wenn die Letten eins können, dann ist es sich hübsch zu kleiden, zumindest wenn es darauf ankommt. Ich habe ein Video von dem Tanz machen lassen, leider ist die Qualität und der Ton nicht der beste, es soll auch nur dazu dienen, dass ihr einen kleinen Eindruck bekommt, wie das aussah. Ich persönlich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden. Das war ein toller Abend.
Aber ja noch nicht vorbei, denn am Abend war ja noch der Weihnachtsball der Universität. Da wurde ich auch eingeladen und es war doch schon sehr anders als in Deutschland. Jeder bringt etwas zu trinken und zu essen mit und dann sitzt man mit 12 Menschen an einem Tisch, der so mit essen übersät ist. Die einzigen freien Plätze werden mit natürlich hochprozentigem Alkohol besetzt. Es war so das Saufgelage. Ich glaube auf gleichwertigen deutschen Feiern würde viel mehr Bier getrunken werden. Hier habe ich kein Bier gesehen, nur unendlich viele Vodkaflaschen. Natürlich wurde auch viel getanzt und gerade durch die Live band war eine richtig tolle Stimmung, aber an jedem Tisch lagen mindestens 2 Menschen(auch Frauen). Die unterm Tisch lagen konnte ich ja nicht sehen. Aber auch da waren alle sehr hübsch gekleidet. Ich habe ja glücklicher Weise meinen Anzug mittlerweile auch hier und stand denen aber in nichts nach. Natürlich nur, was die Kleidung betrifft.

Nach ca. 4 Stunden Schlaf ging’s dann wieder los zur Gemeinde. Wir haben die kommende
Zeit geplant und ein bisschen lettisch gelernt. Um 12 h begann eine Weihnachtsfeier in der Kirche. Ich habe nicht so ganz verstanden, wer daran teilgenommen hat, aber es waren sehr, sehr viele. Mit einer kleinen Andacht, einem Chor und einer Tombola haben wir uns die Zeit vertrieben, oh ich habe das Essen vergessen. Das lief ja wie immer nebenbei.
Zurück zuhause habe ich meine Weihnachtspakete bekommen. Das ist total lieb. DANKE! Aber noch wird nicht ausgepackt. Nun habe ich ein ganz bisschen Zeit um schnell diesen Blogeintrag zu schreiben und dann geht es auch schon wieder los. Gleich haben wir unser 2. Konzert. Im Anschluss muss ich zu der Jugendgruppe hetzen und dann ist endlich Schluss für heute. Aber, wenn ich so viel zu tun habe, merke ich die Müdigkeit nicht so. Morgen habe ich mehr oder weniger frei und ich werden endlich wieder die Bilder auf den neusten Stand bringen und probieren, das Tanzvideo euch zugänglich zu machen.
Natürlich öffnet sich aber heute auch eine Tür im Adventskalender Anika. Mit Anika habe ich jahrelang in der Kirche zusammengearbeitet. Ich dachte, jetzt wo ich weg bin, aus den Augen aus dem Sinn, aber nein. Wir haben noch Kontakt und darüber bin ich echt glücklich. Vielen Dank, Anika, dass es so ist, und dass es noch lange so bleibt.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Das Konzert

Ja, heute ist das Konzert und gestern habe ich erfahren, wer da noch kommt und zwar kommt Andris Ērglis. Das ist der Sänger aus Liepāja, der so aussehen soll wie ich. Naja, er ist hier schon ein bisschen ein Star und ich freue mich, ihn singen zu hören. Ansonsten treten auf dem Konzert nur behinderte Menschen auf. Von einer Gruppe, die ein kleines Theater spielt, über eine gehörlose Gruppe, die tanzt, zu einem Chor und uns natürlich... Ich freue mich schon. Ich hoffe, ich kriege jemanden dazu, den Tanz aufzunehmen, dann könnt ihr mal sehen, was wir so gelernt haben.
Zum Wetter vielleicht noch. Jetzt soll es richtig kalt werden, fast zweistellige Minustemperaturen, aber der Wind wird endlich wieder schwächer und ich glaube, dann ist das auch gar nicht so schlimm. Aber ich habe gehört bei mir zuhause ist das Wetter auch nicht so anders.
In meinem Adventskalender ist heute Julia. Mit Julia bin ich nun auch schon länger befreundet, nur sind wir meiste einige Kilometer getrennt. Auch wenn es "nur noch" 700km sind. Nein im Ernst, ich bin froh dich zu kennen und freue mich immer wieder, wenn ich etwas von dir höre: Vielen Dank, dass du immer schreibst, auch wenn ich manchmal ein bisschen länger brauche!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Es schneit und schneit...

Heute hat es wieder den ganzen Tag durch geschneit. Das ist zwar auch schön, aber zurzeit ist hier schon wieder Wind. Ich würde fast Sturm sagen. Das macht es sooo kalt, aber vor allem Unangenehm. Ich kann nicht richtig sagen, wie viel Schnee gefallen ist, weil an manchen Stellen ist durch den Wind fast gar nichts, an anderen gibt ganz viel, da ist dann alles hin geweht. Es liegt auch kaum etwas auf den Dächern, da wird es immer wieder weggeweht.
Nachdem ich gestern nach der Andacht direkt zum Tanzen gegangen bin, haben wir heute endlich die Generalprobe gehabt. Das war sehr anstrengend, weil ja nicht nur wir auftreten, sondern noch viele andere Gruppen und dann war ja nicht nur die Generalprobe für morgen, sondern auch für Freitag, wo ich wieder auftrete. 4 Stunden, die mehr nervig als alles andere waren. Das schlimmste war jedoch, dass ich dazwischen noch 2 Stunden Pause hatte. Das ist immer so schlimm. warte ich da, warte ich mich zu Tode. Ich bin dann nach Hause, habe mir schnell etwas zu essen gemacht und dann muss ich auch schon wieder los. Wegen des Schnees musste ich gehen. Jede Tour 2 km. Heute Abend bin ich doch ganz schön fertig. Ich war ja vor den Proben noch in der Gemeinde. Ich bin nun Computertrainer. Die Sekretärin fängt gerade an mit Word zu arbeiten. Das erkläre ich ihr.
Was gestern noch wichtig war, ich habe nun endlich meine Aufenthaltsgenehmigung. Es ist zwar EU, aber bei mehr als 3 Monaten braucht man die. Und da sage nochmal jemand Deutschland ist sehr bürokratisch. Das mag wohl sein, ist aber nichts im Vergleich zu dem Akt, den ich hier hinter mir habe. Ich habe ein 14 seitiges Fragenformular ausfüllen müssen und das dreimal, weil ja immer irgendetwas nicht stimmte. Außerdem musste ich sämtliche Zettel unterschreiben. Nein, ich bin nicht straffällig und auch noch aus keinem Land ausgewiesen worden, ich möchte doch nur helfen... Nun gut, wahrscheinlich gehört das einfach dazu.
Außerdem habe ich gestern noch Kekse gebacken. Liene hat anfangs ein bisschen mitgeholfen, aber als ich alleine war, habe ich die noch mit weißer Schokolade verziert.
In dem Adventskalender ist heute André. Der Diakon in meiner Gemeinde in Deutschland. Ihm habe ich sehr viel zu verdanken, er hat mein Leben und meinen Glauben beeinflusst und wir haben auch hier in Lettland noch Kontakt. Ich bin sehr froh darüber und hoffe, dass das noch viele Jahre bleibt. DANKE André

Dienstag, 15. Dezember 2009

Schneegestöber

Heute hat es hier den ganzen Tag geschneit... Es ist auch ne ganze Menge liegen gebliehen- so 5-10 cm bestimmt. Eigentlich total schön, aber im Schneesturm, draußen herum laufen, war nicht so der Renner und ich bin heute viel umher gelaufen.
Aber darüber berichte ich morgen. Heute muss ich ins Bett. Morgen stehen wieder 4 Stunden Tanztraining auf dem Programm.
Heute ist in meinem Adventskalender Sarah. Mit Sarah bin ich schon ganz lange befreundet. Leider ist der Kontakt in der letzten Zeit weniger geworden, aber seit ich hier bin schreiben wir uns immer ganz liebe eMails und dafür möchte ich mich bei dir, Sarah, bedanken. Es ist immer schön zu lesen, wie das Leben in Deutschland weiter geht... Danke für die lieben Worte!

Montag, 14. Dezember 2009

Es schneit...

Zurzeit ist die Wetterlage hier richtig winterlich. Auch am Tag keine Plustemperaturen mehr. Für morgen sind in Lettland minus 18 Grad angesagt. Zum Glück wohne ich hier ja an der Küste und die Ostsee wärmt hier noch alles. Aber bis Freitag sind auch noch minus 10 angesagt. *bibber* . Nein, noch ist es in Ordnung... Zumindest gibt es nun ja auch endlich Schnee. Gleich geht´s los zum Tanzen, wie jeden Tag in dieser Woche...

Im Adventskalender ist heute Herbert. Ich benutze hier ja nie Vor- und Nachnamen und Herbert wird bei uns in der Gemeinde immer Herbert genannt. Herbert organisiert ca. zweimal im Jahr einen Hilfstransport. Wir hatten hier eine schöne Zeit in Lettland und sind nach wie vor in Email Kontakt. Dieses Jahr war sein 25. Besuch mit einem LKW. Ich kann da nur meinen Hut ziehen und Danke sagen für das ganze Engagement.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Sonntagsschule

Heute am Sonntag war ich wieder bei der Sonntagsschule. Wir waren wieder eine schöne Gruppe. Ich war dieses Mal bei der großen Gruppe und irgendwann haben wir ein Krippenspiel gekriegt und alle sollten es leise für sich lesen... Es war echt ganz still, ich habe auch probiert etwas zu verstehen, aber das war nicht so erfolgreich. Mitten in der Stille ging der Fernseher an und eine Stimme sagte. Jezus ir tuvu. Was übersetzt heißt Jesus ist nah. Wir waren alle geschockt, klärte sich aber ganz schnell auf. Nämlich, wenn man den DVD Player 20 Minuten nicht benutzt, schaltet der sich aus und der Fernseher geht wieder auf das Fernsehprogramm zurück. Dort lief gerade ein Gottesdienst... Aber es war schon ein kleiner Schock. Naja, wir haben dann den Fernseher ausgemacht und weiter gelesen. Mir haben sie auch eine Rolle angeboten, aber so richtig heiß bin ich nicht darauf. Nun gut... das wird sich zeigen. Danach haben wir noch alle zusammen wieder Piparkuka(Pfefferkuchen) gebacken. Da war noch lustig, dass ich durch Zufall Frischhaltefolie in die Hand bekommen hatte und die zwischen die Rolle zum Teig ausrollen und den Teig gelegt habe, damit es nicht so klebt. Das kannten die hier nicht. Für mich war das nichts Besonderes, hat ja meine Oma mir so beigebracht, aber für die hier eine kleine Sensation, bis dann endlich eine Mutter meinte:" Ja, das mache ich zuhause auch immer so..." Naja, im Anschluss war der Gottesdienst, heute aber ohne Musiker, also nur eine Orgelspielerin, aber ohne Auftritte, deshalb ging der schnell um. Heute habe ich mir vorgenommen auch nochmal meine Lieblingskekse aus Deutschland zu backen. Ich hoffe, das wird noch was vor Weihnachten.
In meinem Adventskalender ist heute Sandra. Sie ist zurzeit die Person in Deutschland mit der ich am meisten Kontakt habe. Sie wollte mich sogar besuchen kommen, aber die Fähre ist zurzeit leider kaputt. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich freue mich schon. Ich bin so glücklich, dass so guten Kontakt haben und ich möchte einfach danke sagen, dass du so lieb und immer für mich da bist!
Danke für die schöne Zeit!

Samstag, 12. Dezember 2009

Türchen Nr. 12

Der Adventskalender erreicht heute schon die Hälfte. Dafür habe ich mir etwas Besonderes überlegt. Heute ist nämlich nicht nur eine Person, sondern eine ganze Familie im Kalender- Familie Böttcher. Die Familie von der Schwester meines Vaters. Es ist so lieb, wie ihr euch um mich kümmert. Ich habe mich noch nie so über einen Bilderadventskalender gefreut. Ich freue mich, dass ihr mich so lieb unterstützt. Danke!

Freitag, 11. Dezember 2009

Die Konferenz

Heute war ein anstrengender, langer Tag. Deswegen schreibe ich auch erst jetzt. Heute Morgen war hier nämlich eine Konferenz. Es waren Vertreter aus allen sozialen Organisation von Liepāja in der Gemeinde. Alles wurde sehr professionell aufgezogen. Das hat mir richtig gut gefallen. Ziel des Treffens war ein Konzept zu erarbeiten um sich bei der Organisation Aktion Mensch zu bewerben, um Unterstützung zu erhalten. Das war natürlich für mich nicht so interessant, weil ich bei den einzelnen Diskussionen und Vorträgen sehr wenig verstanden habe. Gut war dann immer, wenn eine Präsentation vorgetragen wurde, wo ich nebenbei auch noch lesen konnte, dann konnte ich erahnen worum es gerade ging. Aber trotz allem war das sehr interessant. Einmal hatte ich einen toten Punkt (nach dem Essen), dann wurden wir jedoch in Gruppen eingeteilt und in der Kleingruppe konnte ich sogar ein wenig produktiv sein. Die gesamte Konferenz hat 6 Stunden gedauert, aber ich empfand das als sehr produktiv und ich denke, wir haben viel geschafft. Das muss nun übersetzt werden und dann geht das als Bewerbung raus.
Bei der Jugendgruppe im Anschluss konnten wir noch das Essen aufessen, außerdem hatte ein Mädchen Geburtstag und wir hatten noch Torte. Nebenbei haben wir gespielt. Das war ein richtig schönes Treffen, wir waren wieder über 10 und meiner Meinung nach hatten alle viel Spaß. Nächste Woche wollen wir dann eine kleine Weihnachtsfeier machen.
Im Adventskalender muss man wieder ganz weit ins Ausland blicken. Wir müssen von Rumänien aus fast 3000 km nach Irland fahren. Dort ist zurzeit Christina. Sie kenne ich aus der Schule. Trotz der 2 Stunden Zeitunterschied haben wir immer noch guten Kontakt und darüber bin ich sehr glücklich. Sie macht sich viel mehr Gedanken als ich um das nächste Jahr und treibt mich ein bisschen an, was ich aber super gut finde. Vielen Dank, Christina!

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Insektenreferat

Gestern war noch die Bibelstunde. Das ist mittlerweile ne richtig gute Gruppe und gestern hat das super Spaß gemacht.
Heute war dann Gemeinderatsversammlung. Wir haben nur die kommende Zeit durchgesprochen. Wann die Räume wegen Weihnachtsfeiern belegt sind und sehr viel finanzielles, das war richtig gut. Da hat der Pastor zwar immer mal wieder ein bisschen übersetzt, aber ich habe auch schon viel selbst verstanden. Natürlich nicht jedes Wort, aber ein bisschen. Dann war ich noch auf einer Art Großmarkt und habe ein paar Dinge für die Kirche abgeholt(Kekse, Tee und Kaffee). In der Kirche zurück haben wir dann einen Raum für morgen vorbereitet. Da kommen 30 Menschen zu einer Konferenz.
Außerdem wurde ein Referat über Insekten von der einen Krankenschwester gehalten. Durch die Bilder und Grafiken konnte ich da auch ganz gut folgen. Allerdings könnte das Ziel verfehlt worden sein. Alle gingen nach Hause und es hat überall gejuckt...^^

Im Adventskalender hat sich heute das 10. Türchen geöffnet und dahinter ist heute Moni. Moni ist zurzeit auch ein Jahr im Ausland und zwar in Rumänien. Es ist super interessant mit ihr zu schreiben, weil sie sehr ähnliche Dinge erlebt und ich freue mich immer sehr auf die nächste Antwort. Vielen Dank, dass wir so guten Kontakt über halb Europa hinweg haben.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

das 9. Türchen

Heute hat sich das 9. Türchen geöffnet. Dahinter verbrigt sich meine Mutter. Sie verdient sich auch ein ganz großes Danke. Sie macht viel für die Familie, was meist nicht sichtbar ist. Gerade jetzt, wo ich das alles alleine machen muss, merke ich das doch. Nebenbei arbeitet sie noch Tag und Nacht und kümmert sich auch so lieb um mich. Ich bin sehr glücklich mit dir. DANKE Mama!

Dienstag, 8. Dezember 2009

8. Dezember

Gestern beim Deutschkurs haben wir Weihnachtslieder gesungen. War eine richtig schöne Stimmung, auch wenn es bei einigen Liedern doch schwer eine Übersetzung zu finden. Auch der Lettischunterricht hat gestern glaube ich auch was gebracht. Es kommen immer mehr Menschen, die ankommen und sagen: " Du wohnst hier 3 Monate und sprichst schon so gut lettisch, Russen leben hier mehrere Jahre und sprechen kein Wort." Naja gut, der Vergleich hinkt, aber ist doch ein schönes Kompliment, was ich gerne höre. Allerdings habe ich mir meine Sprache nach 3 Monaten viel besser vorgestellt. Nun gut, ich habe ja noch 7 Monate, um sie zu verbessern.
Heute war Andacht und Tanztraining. Wir haben jetzt noch einen 2. Auftritt, da tanzen wir aber nur einen Tanz. Nächste Woche muss ich dann jeden Tag. Montag bis Freitag, aber danach ist es ja vorbei. Es macht schon Spaß, aber ich denke, ich werde auch glücklich sein, wenn es vorbei ist. Heute Abend wurde ich zu einem Film eingeladen mit der Studentengruppe.
Hinter dem Türchen des Adventskalenders befindet sich heute Freddy. Freddy ist mein bester Freund und mittlerweile auch schon eine lange Zeit und ich bin sehr glücklich ihn zu kennen. Ich möchte mich mit dieser Gelegenheit einfach für die schöne lange Zeit bedanken und hoffe, dass das noch lange so weiter geht! Danke Freddy!

Montag, 7. Dezember 2009

das gestrige Nikolausfest

Gestern war Nikolaus und ich muss mich vorweg noch einmal bei meiner Oma bedanken. Ich habe den Blog gestern schon geschrieben gehabt und ich wusste nicht, dass ich eine e-Mail bekommen habe, wo drin stand, dass der Nikolaus auch bei mir in Lettland war. Sie hat nämlich, als sie hier war, etwas in meinem Zimmer versteckt. Ich habe mich so gefreut, als ich gestern ein großes Geschenk gefunden habe. Das war echt eine super Idee, vielen Dank.
Ich bin gestern dann total glücklich zur Kirche gegangen, wo bei der Sonntagsschule wieder mehr Kinder waren. Das war schön. Es wurde nochmal die Weihnachtsgeschichte durchgegangen und dann habe ich schon fast alles verstanden, weil ich ja wusste, wie es weiter geht. Das war ein schönes Gefühl. Direkt im Anschluss haben wir kleine Geschenke für die Gottesdienstbesucher gebastelt und wir haben unsere Lieder noch einige Mal geprobt. Im Gottesdienst haben wir dann nur ein Mal gesungen und zwar zum Abschluss, bzw. zum Start der Nikolausfeier. Auf der wir auch noch 3-Mal gesungen haben. Außerdem wurden 2 schöne Geschichten vorgelesen. Ich muss leider nur vermuten, dass sie schön waren, weil ich nichts verstanden habe... Nach der Feier, wo es als extra Überraschung dann den Pfefferkuchen vom Freitag gab, bin ich zur Dreifaltigkeitskirche, der deutschen Gemeinde gegangen. Da war ein Konzert und ich habe viele Menschen deutsch reden gehört, es gibt hier also doch mehr deutsche, als ich das erwartet habe. Bisher habe ich aber noch keinen Kontakt aufgenommen, aber das wird bestimmt noch...
Heute war ich schon tanzen, letzte Woche, wo ich krank war, haben die schon wieder was ganz anderes gelernt. Der Tanzlehrer ist sich wohl selbst noch nicht sicher, was wir nun tanzen... Nun gut nächste Woche ist der Auftritt... ich freue mich schon.

Hinter dem Türchen des 7. Dezember befindet sich Lisle, wie ich sie gerne nenne. Ich habe sie bei einem Vorbereitungstreffen für eine andere Organisation kennengelernt und sie ist zurzeit in England für ein Jahr. Sie ist super nett und gibt mir immer wieder tolle Ratschläge. Ich bin sehr froh, dass der Kontakt nach wie vor so gut erhalten ist und vielen Dank für alles, was Du, Lisle, für mich machst!

Sonntag, 6. Dezember 2009

Nikolaustag

Das wird ein recht anstrengender Tag... Jetzt ist noch die Ruhe vor dem Sturm. Gleich Sonntagsschule, Gottesdienst und Nikolausfeier und dann ist heute noch deutscher Gottesdienst... werd wohl erst nach 20 h nach Hause kommen, aber da berichte ich dann morgen...
Heute am Nikolaustag ist meine Oma im Adventskalender. Es ist echt super lieb, zu sehen, wie sie sich Sorgen macht und sich um mich kümmert. Als sie mich besucht hat, hat sie mir super liebe Geschenke gebracht und ich habe echt das Gefühl, dass sie sich Gedanken um mich macht. Ich bin froh, dass es dich gibt. Eine dicke Umarmung, danke Oma!

Samstag, 5. Dezember 2009

Piparkuka

Gestern am Freitag war es noch richtig cool. Es war wieder Jugendgruppenzeit. Wir haben uns schon um 17h(eine Stunde früher getroffen). Wir hatten viel vor. Am Sonntag, wo wir hier Nikolaustag feiern, werden wir nach dem Gottesdienst bei der Nikolausfeier alle singen und wir haben das geprobt. Außerdem haben wir Piparkuka gebacken- Pfefferkuchen. Im Grunde so, wie wir Plätzchen backen, also mit teig ausrollen und ausstechen, nur schmecken die nicht so süß, sondern eher pikant. Nicht so mein Ding, aber denen schmecken die sehr. Eigentlich haben wir die für Sonntag gebacken, aber so viele sind nicht übrig geblieben. Aber wir hatten viel Spaß. Außerdem waren noch 2 neue Mädchen da. Jetzt war das eine richtig schöne Gruppe. 9 "Kinder" und mit mir 3 Leiter. Das war richtig schön und selbst um viertel nach 9 wollten sie noch nicht nach Hause. Das ist immer ein schönes Zeichen. Zwischendurch gab es noch die Auslosung der Gruppen für die Fußballweltmeisterschafft und alle haben mit Deutschland gefeiert. Zwar denken die Serbien Australien und auch Ghana sind alles einfache Gegner, was ich nicht denke, aber wenn wir gewinnen wollen, müssen wir alle schlagen... Aber worauf ich hinaus wollte, ich freue mich schon sehr mit den allen die Weltmeisterschaft zu schauen. Bis einschließlich dem Achtelfinale bin ich ja noch hier. Heute mache ich nochmal wieder einen ruhigen Tag, nicht dass ich wieder einen Krankheitsrückfall kriege.

In dem Adventskalender ist heute Rebecca. Rebecca ist bisher jedes Jahr mit mir auf Sommerfreizeit gewesen. Die ersten beiden Jahre hatten wir nicht so viel Kontakt, aber dieses Jahr war das anders. Sie und ihre Freundinnen sind die einzigen zu denen ich noch Kontakt habe und dafür möchte ich danken. Es ist immer lieb, was du schönes schreibst. Vielen Dank, Rebecca, an dieser Stelle!

Freitag, 4. Dezember 2009

Mein Adventskalender

Gestern im Supermarkt ging so gar nicht. Da war einfach ein Informationsstand aufgebaut. Nichts war da los. Die Menschen, die stehen geblieben sind, kannten die Menschen hinter dem Tisch. Ich hatte absolut nichts zu tun. Obwohl doch nach ca. einer dreiviertel Stunde, da habe ich eine Rollstuhlfahrerin in den Bus gebracht, aber ansonsten gar nichts. Dafür war die Freude, als ich nach Hause kam umso größer. Meine Eltern hatten mir nämlich einen Adventskalender geschickt. Das war eine schöne Überraschung, weil ich damit einfach gar nicht gerechnet hatte. Das müssen meine Eltern schon vor langer Zeit gemacht haben, da Pakete mindestens 10 Tage brauchen. Das hat mich total gefreut, denn jetzt habe ich endlich meinen Adventskalender. Was nicht heißt, dass ich mit meinem Adventskalender hier im Blog aufhören möchte. Aber dazu später. Gestern bin ich eingeladen worden, zu einem Konzert im Rockcafe zu kommen. Es waren dort 3 jüngere Menschen, die überwiegend traurige, lettische Lieder gesungen haben. Es war nicht schlecht, teilweise sogar sehr gut, aber ich habe irgendwie etwas Anderes erwartet.
Jetzt gleich habe ich das Gespräch mit meinem Pastor, der hat zurzeit noch eine Besprechung, was ich diese Woche so machen werde. Es liegt zum Beispiel die Nikolausfeier an, die der Pastor hier nach Lettland gebracht hat, weil die das hier eigentlich nicht feiern.
Hinter dem 4. Türchen ist heute Volker ganz klar zu erkennen. Volker hat mich vor fast 2 Jahren eingeladen, an einem Lettlandaustausch teilzunehmen. Dieser hat meine "Liebe" nach Lettland entfacht und ich bin ihm darüber sehr dankbar. Darüberhinaus meldet er sich immer noch regelmäßig und fragt nach meinem Befinden. Es gab auch schon Post. Vielen Dank, VOLKER, an dieser Stelle!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

wieder bei der Arbeit

Gestern war ich das erste Mal wieder draußen, ich bin ein bisschen gegangen um einzukaufen. War schön, endlich mal wieder rauszukommen. Ich konnte hier mal wieder ein bisschen aufräumen und langsam wieder das Leben beginnen. Abends wollte ich zur Bibelstunde, die leider nicht stattgefunden hat. Leider wurde mir nicht Bescheid gesagt, weil gedacht wurde, dass ich noch krank bin. Naja, war dann ein kleiner Abendspaziergang durch das Zentrum. Dort habe ich die teils schöne Weihnachtsbeleuchtung gesehen. Gerade im Rosengarten, wo im Sommer viele Rosen blühen, ist nun ein Adventskranz aufgebaut, gefällt mir richtig gut. Mein Spaziergang fand einen Abschluss in der neuen Wohnung von Liene. Dort gab es Pfannkuchen. Es tat richtig gut, wieder unter Menschen zu kommen.
Heute war ich wieder auf der Arbeit, musste ein paar Tabellen entwerfen und kopieren und jedem sagen, dass ich wirklich wieder gesund bin... Ist aber süß, dass sie sich so Sorgen machen. Gleich geht es in den großen Supermarkt, weil heute Tag der Behinderten ist. Da ist eine ganz große Aktion, ich bin mal gespannt wie es läuft, ansonsten fängt das Normale Leben wieder an. Aber neben aufräumen, muss ich jetzt viel Kleidung waschen usw., aber es ist besser als im Bett zu liegen, also will ich mich auch gar nicht beschweren.
Einen Adventskalender habe ich übrigens nicht mehr gekriegt. ich weiß nicht, ob ich zu spät bin, oder ob es keine gab. - Marktlücke.
Hinter dem 3. Türchen hier im Blog befindet sich heute Anda. Anda ist zurzeit in Leipzig, die hatte ich ja hier kennen gelernt, auch wenn sie nicht mehr hier ist, haben wir immer noch schönen Kontakt und ich bin froh, dass sie da ist und mich immer auf den neusten Musikstand bringt^^. DANKE ANDA!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

2. Dezember

Heute verbirgt sich Angela hinter dem Türchen. Angela ist meine Tante, die Schwester meiner Mutter und ich bin froh, dass es sie gibt. Sie schreibt mir regelmäßige schöne eMails und setzt sich mit meiner Oma zusammen und bringt Vorschläge, was wir hier in der Gemeinde noch machen können um Geld zu verdienen. Sie unterstüzt mich und ich bin froh, sie in meinem Rücken zu wissen. DANKE an dieser Stelle!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Der Adventskalender

Jetzt, wo ich hier lange krank in meinem Bettchen gelegen habe, habe ich mir überlegt, ich habe gar keinen Adventskalender. Der Adventskalender hatte in meiner Familie immer eine große Tradition. So habe ich überlegt, ich mache mir einen eigenen Adventskalender. Jeden Tag bis Weihnachten möchte ich jemanden danken. Zunächst wollte ich das per Mail machen, habe mich jetzt aber entschieden, das öffentlich zu machen, weil diese Menschen es verdient haben. Natürlich möchte ich weiterhin von hier berichten, aber ich merke einfach, es wird immer schwerer zu berichten, weil immer mehr der Alltag einkehrt.
Hinter dem ersten Türchen befindet sich mein Vater. Ich bin einfach glücklich, dass es ihn gibt, auch wenn er manche meiner Ideen in Frage stellt, stellt sich im Nachhinein immer hinaus, dass es zu meinem Schutz ist Es unterstützt mich, wo er nur kann und gerade die räumliche Trennung hat unseren Kontakt noch verbessert. Ich möchte an dieser Stelle einfach "DANKE" sagen.

Ich bin immer noch krank. Morgen geht es aber hoffentlich langsam mit Arbeit los. Am Freitag fühlte ich mich richtig schlecht und Samstag irgendwie noch schlimmer... Das war schon nicht mehr schön, aber es wurde sich wieder lieb um mich gekümmert. Karina kam fast jeden Tag. Einen Tag mal mit extra deutschen Kartoffelsalat. Das war schon richtig lieb. Aber ansonsten war ich meist zum Glück mit dem TV und dem Laptop alleine. Ab und zu habe ich ein bisschen was zu essen bekommen und die sind einkaufen gegangen. Das ist echt gut, dass mir das abgenommen wurde. Sonntag habe ich mal probiert eine Pizza zu bestellen. Hat auch geklappt. Sonntag sollen in der einen Sonntagsschulgruppe nur 2 Kinder gewesen sein. Es sind hier echt viele Menschen krank. (die Woche davor waren wir über 11) Montag haben wir dann auch den Deutschunterricht abgesagt. Das war schon besser. Heute war ich nochmal beim Einwohnermeldeamt, da hatten wir schon lange einen Termin und ich war mit dem Pastor noch einkaufen. War schon mal wieder schön, hier rauszukommen. Mir geht es zwar noch nicht wieder perfekt aber schon viel besser.

Sonntag, 29. November 2009

Liepāja

Heute ist der 50. Blogeintrag und seit Freitag bin ich 3 Monate hier. Daher habe ich mir überlegt ein wenig über meinen Ort hier zu schreiben. Ich möchte ein bisschen probieren, euch diese schöne Stadt näher zu bringen.
Liepāja- Die Stadt, wo der Wind geboren wurde. So heißt es in der Hymne, die es für Liepāja gibt. Hier ist es wirklich meist windig. Liepāja, wo übrigens das "e" besonders ausgesprochen wird und nicht wie im deutschen zu einem langen "i" wird, ist die drittgrößte lettische Stadt und hat ca. 85000 Einwohner. Während in Riga 40% Russen leben, in Daugavpils(2. größte Stadt.) 55% Russen leben, gibt es in Liepāja nur 20%. Dadurch wird hier überwiegend lettische gesprochen. Man hört zwar immer mal russisch aber in den Geschäften, wird nur lettisch gesprochen. Liepāja zu Deutsch Libau hat einige Sehenswürdigkeiten und auf alle Fälle einen Besuch wert. Die Dreifaltigkeitskirche hatte bis 1912 die größte Orgel der Welt mit 131 Registern, vier Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Mittlerweile gibt es größere. Trotzdem ist sie immer noch eine der größten in ganz Europa. In dieser Kirche findet auch einmal im Monat ein deutscher Gottesdienst statt. Außerdem gibt es hier eine riesige evangelische, eine auch riesige katholische Kirche im Centrum. In Karosta einem Stadtteil, der etwas außerhalb liegt, gibt es außerdem eine riesige orthodoxe Kathedrale. Karosta, was übersetzt Kriegshafen heißt, war in der Zeit der ehemaligen Sowjetunion ein abgesperrter Teil der Stadt. Die sogenannte Stadt in der Stadt. Wenn man nichts mit Militär zu tun hatte, kam man nicht in die Stadt hinein. Ein Wahrzeichen der Stadt ist auch der Strand. In Reiseführern habe ich gelesen, dass der Sand hier am Strand so fein ist, dass die Russen ihn früher benutzt haben, um Sanduhren zu füllen. Der Strand ist fest und man kann dort wunderbar Fahrrad fahren. Außerdem findet man hier sehr viele Bernsteine. Gerade nach einem Sturm ist die Chance Bernsteine zu finden, nochmals um einiges höher. und gesagt, Sturm gibt es hier oft. Ansonsten gibt es hier einige Shoppingcenter, die im Aufschwung gebaut wurden und jetzt in der Krise hier kaum besucht werden. Was nicht schön ist, wobei Liepāja bestimmt nicht zu so großem Ansehen gekommen wäre, sind die Metalurgs. Liepāja Metalurgs ist das größte Metallverarbeitende Unternehmen im ganzen Baltikum. Viele Menschen verdienen mit dem Unternehmen ihr Geld. Die Metalurgs sponsoren den Eishockeyverein und den Fußballverein, der gerade Meister geworden ist und nächstes Jahr mindestens in der Europa League in der Gruppenphase spielt. Es existiert ein kleines Stadion mit Platz für 5000 Zuschauer mit einer großen Überdachten Tribüne. Sportlisch hat die Stadt einiges zu bieten. Neben dem Stadion, der Eishalle, wo teilweise sogar der größte Eishockeyverein aus Riga spielt, gibt es ein Olympisches Zentrum. Das ist ein riesiges Gebäude mit einer atemberaubenden Basketballhalle und Trainingsmöglichkeiten für endlose viele andere Sportarten.
In Liepāja gibt es eine Straßenbahn. Die Strecke führt einmal von dem einem Ende bis zu dem anderen Ende der Stadt. Bei YouTube ist die Fahrt aufgezeichnet, was ich allerdings nicht so interessant finde. Ein weitaus interessanteres Video habe ich hier gefunden. Es ist über 7 Minuten lang, bietet aber die schönsten Orte in Liepāja. Natürlich gibt es hier auch Orte und Häuser, die nicht so schön sind. Diese Bilder sucht man in dem Video vergebens. Einige Häuser stehen bereits jahrelang leer und sehen aus, als würden sie jeden Moment zusammenfallen, auch diese Orte gehören zu dem Bild der Stadt.

Freitag, 27. November 2009

ich bin schon wieder krank

Ja, wie sich das am Dienstag schon angedeutet hatte, hat es mich wieder erwischt. Am Dienstag habe ich viel geschlafen und das tat sehr gut. Am Mittwoch habe ich auch nichts getan. Ich dachte, es geht schon besser, bin aber viel im Bett geblieben. Mit Hilfe des Laptops geht das aber ganz gut. Wobei das schon ein anderes Gefühl ist, als wenn man zuhause ist. Gerade auch das Heizen ist an solchen Tagen nicht unbedingt hilfreich. Aber das muss auch sein. Am Donnerstag ging es mir schon wieder besser, ich hatte nur immer noch husten. Wenn ich nicht husten musste, dann war kein Problem, aber wenn doch tat es doch weh... Schwer so etwas zu beschreiben...^^ Nun gut, der Pastor hat mich abgeholt und wir sind kurz in die Gemeinde gefahren, wo ich ca. 20 Tipps gekriegt habe, was ich nun zu machen habe. Einerseits lieb, aber war auch anstrengend. Eigentlich wollten wir aber zusammen einkaufen, was wir dann auch gemacht haben. Den Tag über habe ich dann zwar zuhause aber nicht mehr im Bett verbracht. Abends bin ich zu der Ärztin in der Gemeinde gefahren. Die ist immer nur Donnerstag da und sollte sich das mal angucken. Der Pastor war auch da die ganze Zeit dabei. Da hilft das übersetzen doch sehr. Obwohl ich eigentlich dachte, dass das schlimmste hinter mir ist, muss ich jetzt Antibiotika nehmen. Außerdem habe ich ein Mund und Nasenspray gekriegt, was ich total eklig finde. Nun gut, aber ich muss sagen, seit dem Arztbesuch geht es mir wieder schlechter. Wahrscheinlich ist das mehr Einbildung als Wahrheit, aber seit gestern Abend läuft nun auch meine Nase und ich habe sehr schlecht geschlafen. Heute bleibe ich auf jeden Fall nochmal zuhause und mal schauen, wie sich das entwickelt.
Abwarten und Tee trinken...

Dienstag, 24. November 2009

Der Orientierungslauf

Am Freitag war der Pastor wieder da und wir sind die 2 Wochen durchgegangen. Auch für diese Woche wurde mein Plan aufgestellt. Eigentlich wollte ich auch noch ein paar Sachen für die Weihnachtszeit planen, aber das haben wir erst mal auf Dienstag verschoben. Nach dem Gespräch bin ich noch ein bisschen da geblieben. War aber nichts erwähnenswerter mehr. Zuhause habe ich schnell gegessen und dann bin ich auch schon wieder weiter. Ich sollte meine erste Tuba-Stunde haben. Der Unterricht findet im Kino statt. Also nicht im Kino aber da drüber. Man muss durch das Kino rennen. Aber am verabredeten Warteplatz war niemand. Irgendwann kam dann Martins, einer aus der Jugendgruppe, der mit mir spielt. Da war ich zumindest glücklich, dass ich doch richtig war. Naja, der Lehrer hatte das Handy ausgeschaltet und ist nicht gekommen. Insgesamt habe ich 1 1/2 Stunden gewartet. Die Gruppe war mittlerweile viel größer geworden und wir sind dann zur Diakonie gegangen. Wir hatten noch ein bisschen über eine Stunde bis zur Jugendgruppe. Aber wir haben Karten gespielt und es war total lustig. Wie auch die Jugendgruppe. Das war nach dem eher anstrengenden und nervigen Tag richtig toll. Bei dem Gespräch kam heraus, dass hier schon die ersten Schulen wegen Schweinegrippe geschlossen haben, und dass einfach sehr viele krank sind. Wir haben nun auch was Neues überlegt, weil wir meistens keine Zeit haben. Wir machen jetzt nur noch 2-mal im Monat Bibelstunde und einen Freitag spielen wir Spiele und den 4. Freitag machen wir einen besonderen Abend, eine Art Mottoabend. Damit scheinen alle zufrieden. Da dieser Freitag der 4. Freitag im Monat ist wollen wir einen Film gucken. Wenn ich es schaffe, den Film zu besorgen, würde ich gerne Sister Act gucken, aber mal schauen.
Am Samstag hat Lelde mich eingeladen an einem Orientierungslauf in Karosta, dem etwas außerhalb liegenden Stadtteil von Liepāja, teilzunehmen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Auf der Fahrt dahin, wurde noch versucht, mir die Geschichte des Treffens zu erklären. Die hat sich der Organisator selbst ausgedacht. Leider habe ich nicht alles verstanden, aber im groben ging es schon. Wir waren mit Lelde und ihrem Bruder Nauris eine 3er-Gruppe. Zunächst mussten wir ein Puzzel lösen und dann wurden wir in einem Bunker geschickt und hatten 10 Streichhölzer um eine Puppe in dem Stockdusteren Bunker zu finden. Das war ausweglos. Da wir Hilfsmittel jedoch benutzen durften habe ich jede Ecke fotografiert. Es hat zwar auch gedauert, weil ich eine kleine Puppe gesucht hatte, aber wir haben es geschafft. Dann ging es weiter, an der nächsten Station war ein kleiner 3 m breiter Bach. Wir mussten auf die andere Seite kommen. Wir haben einen kleinen Staudamm gebaut. Okay, ein bisschen war schon vorher da, aber wir haben den stabiler gemacht. Nicht weit davon entfernt war wieder ein Bunker. Dort sollten wir eine "Bombe" finden und sie entschärfen. Irgendwann haben wir die Bombe gefunden, aber wie sollten wir die entschärfen... Auf einmal lässt der Typ, der an der Station war, einen Böller hochgehen. In dem Bunker war das so laut, aber gut. Weiter geht’s, aber ich habe bei der Explosion meine Beine "verloren". Ich dacht das wäre zunächst ein Joke, aber sie haben wir dann meine Wade an meinen Oberschenkel gebunden- beide Seiten. Nauris hat seine Arme verloren, und weiter ging´s. Wir waren ja die ganze Zeit im Wald, aber nicht an irgendwelchen Wegen, sondern mitten durch. Ich habe probiert auf den Knien zu gehen, hat aber nicht funktioniert. Ich bin also auf allen Vieren durch den Wald gekrabbelt. War aber ne coole Erfahrung. Ich habe schon oft selbst solche Spiele angeleitet, deshalb war für mich klar, aufgeben gibt’s nicht. Es hieß ja auch nur bis zur nächsten Station. Irgendwann bin ich dann angekommen. Dort war eine Art Seilbahn. Schwer zu beschreiben, aber wir sind dann einen Abhang hinunter "gefahren". Danach hieß es dann, so Beine wieder zusammen binden, haben die anderen Gruppen auch. Bei den anderen Gruppen hatte sich aber die kleinste verletzt und die konnte getragen werden. Das hat bei uns nicht geklappt. Gütiger Weise haben sie mir die Beine nur zusammengebunden. Aber auch das Springen war auf Dauer so anstrengend. Ich war echt fertig, gerade bergauf war echt hart. Bei der letzten Station mussten wir dann Eier suchen, die auf einem bestimmten Gebiet versteckt worden sind. Danach war das echt nur noch Quälerei zum Ziel zu kommen. Irgendwann hatte ich die Idee, wir sind eine Gruppe und dann geben wir unsere Behinderungen weiter. Lelde ist dann die letzten 800 m gesprungen. Ich war echt fertig. Wir sind insgesamt 3. geworden.
Abends war ich echt froh wieder zuhause gewesen zu sein. Am Sonntag in der Sonntagsschule waren dann wieder sehr viele Kinder. Da war ich richtig beschäftigt, die Kinder ein wenig still zu kriegen. Ansonsten war am Sonntag nichts Besonderes. Im Gottesdienst waren sehr wenig. Irgendjemand meinte, dass wohl viele auf dem Friedhof auf Gottesdienst feiern, aber das weiß ich nicht.
Gestern war ich tanzen. Da war schön, wir haben einen neuen Tanz gelernt. -Rumba. Das hat endlich wieder Spaß gemacht. Nach dem Tanzen hat es direkt mal nicht geregnet und ich bin trocken nach Hause gekommen, habe gegessen und dann musste ich auch schon zum Deutschunterricht los. Nächste Woche nach dem 1. Advent möchte ich deutsche Weihnachtslieder singen. Dieses Mal haben wir nochmal die Tiere wiederholt, wobei sehr wenig da waren. Lettischunterricht hat nicht stattgefunden, weil meine Lehrerin wie fast alle hier krank ist.
Heute habe ich auf den Kalender geguckt und gesehen, dass der Name, der Namenstag hat, mir bekannt vor kam und als ich die Blume gekauft hatte, wusste ich auch wieder wer das war. Eine von den älteren Frauen in der Gemeinde, das war eine richtig gute Idee, die Blume zu kaufen. Es waren viele Menschen, die nach der Andacht ausgiebig gegessen haben. Salat, Brot und eine riesige Torte. Alle hatten Blumen dabei, so bin ich nicht negativ aufgefallen. Ich musste dann aber ziemlich bald zum Tanzen. Da ging es mir aber nicht so gut. Irgendwie war mir schlecht. Ich bin ein bisschen früher gegangen und habe mich zuhause hingelegt. Ich fühle mich schon wieder ein bisschen krank. Ich hoffe, das legt sich bis morgen. Heute habe ich zumindest erst mal im Bett verbracht. Wäre echt nicht schön schon wieder krank zu sein.

Donnerstag, 19. November 2009

Lettland hat Geburtstag!

Am Dienstag war am Morgen die Andacht, da der Pastor noch in England ist, hat Karina die gemacht. Leider wurde nichts übersetzt, aber im Großen und Ganzen verstehe ich immer mal wieder ein paar Wörter und den Rest denke ich mir dann, ob das stimmt weiß ich dann nicht, aber ist ein schönes Gefühl. Nach der Andacht und einem kleinem Frühstück habe ich kurz mit Karina durchgesprochen, was diese Woche anliegt und dann musste ich auch schon zum Tanzen los. Es sind immer andere Menschen da. Auch andere Rollstuhlfahrer. Naja, letzte Woche war ich ja auch nicht da, aber eigentlich machen wir immer wieder das Gleiche. Am Dienstag war wenigstens tolle Musik. Danach ging’s dann nach Hause im Regen. Zuhause habe ich mich dann endlich wieder ein bisschen um meine Wohnung kümmern können, nachdem ich krank war und dann übers Wochenende weg war, musste ich mal wieder was machen, deswegen habe ich eher weniger erlebt.
Am Mittwoch war dann der Geburtstag Lettlands. Ein großer Feiertag hier. Zwar haben die Geschäfte ja trotzdem auf, die haben ja immer auf, aber trotzdem haben ein paar Leute frei, die die auch sonntags nicht arbeiten. Im TV liefen viele Konzerte. Musik spielt hier in Lettland eine ganz große Rolle. Auf der Arbeit war nichts los, weil Feiertag ist. Ich hab dann zuhause was Neues zu kochen ausprobiert und am späten Nachmittag bin ich in die Stadt. Dort war eine Bühne aufgebaut. Nebenan eine kleine Leinwand. Außerdem wurden lettische Flaggen verteilt. Sowieso wurde die Woche über jede Menge Fahnen und Flaggen auf gehangen. Das Fest wurde mit der lettischen Nationalhymne begonnen. Wobei ich mich da gefragt habe, wann singt man in Deutschland eigentlich mal die Nationalhymne. Mir sind nur Sportveranstaltungen eingefallen. Nun gut... Auf dem Fest waren immer kleine Reden übrigens auch von einem der Älter als Lettland war. Lettland ist dieses Jahr nämlich 91 Jahre geworden. Außerdem viele bewegende Lieder. Dazu immer tolle Bilder. Die Protestmärsche oder einfach die Menschenkette, die 1990 durch das gesamte Baltikum veranstaltet wurde. Das sind tolle Bilder gewesen. Selbst für mich, der mit der Unterdrückung ja nichts zu tun hatte, waren es bewegende Bilder. Zwischendurch immer die Freiheitsstatue mitten in Riga. Alles wurde von der Liepāja Hymne abgeschlossen. Das war auch schön. So schön, dass es sogar gleich zweimal gesungen wurde. Dann ging es ganz schnell weiter. Wir sind in so eine Holzhütte gegangen. Da gab es lettische Lieder und Tee. Viele kannten fast alle Lieder auswendig, ich hatte ein Textbuch. War ein schöner Abend. Ach ja, was noch wichtig ist. Immer am 18. November um 21.00 singen alle Letten, egal wo sie auf der Welt gerade sind die lettische Nationalhymne. Haben wir da natürlich auch gemacht.
Heute bin ich dann wieder zur Gemeinde. Ich wollte nur ein bisschen kopieren, da war die Patrone leer, dann war ich also kurz einkaufen. Ansonsten habe ich Karina geholfen. Da gestern in der Gemeinde nichts los war, haben wir halt heute nochmal gefeiert. ^^ Naja Lettland hat nur einmal im Jahr Geburtstag. War interessantes Gespräch, was sich danach entwickelte. Von Nationalstolz und über die Russen. Ich habe, nachdem ich letztes Wochenende ein paar Russen kennengelernt habe, meine Meinung ein bisschen geändert. Aber die Brisanz ist nach wie vor da. Nach der ausgiebigen Feier bin ich zum Friseur. Ich bin zwar nicht ganz so zufrieden wie letztes Mal, aber das ist schon in Ordnung. Dann hab ich einen kleinen Großeinkauf gemacht und bin nach Hause. Seitdem der Supermarkt nicht mehr nebenan ist und ich weniger Fahrrad fahre, muss ich mehr den Einkauf planen. Nun gut.. der Rest des Tages war ruhig. Morgen ist der Pastor wieder da...

Montag, 16. November 2009

Deutsche Jugendfreizeit in Dobele

Am Freitag ging’s mir wieder super. Ich habe mich morgens in Ruhe fertig gemacht. Mit dem Bus ging es dann zunächst 3 1/2 Stunden nach Rīga. Ich weiß nicht wieso, aber ich war so begeistert von Rīga. Das war alles so riesig. Ich habe gefühlt schon am Bahnhof mehr Menschen gesehen, als ich in ganz Liepāja wohnen. Da war so ein Trubel. Aber da habe ich beschlossen, hier in Rīga muss ich noch viel Zeit verbringen. Also nicht am Freitag, sondern im Rest des Jahres. Im Vergleich zu Rīga wohne ich echt in einem Dorf hier in der drittgrößten Stadt Lettlands. Aber kein Wunder es leben weit mehr als 1/3 der Letten in Rīga. In Rīga angekommen, war ich alleine und ich musste die Wohnung des Pastors finden. Ich hatte mir das im Internet angeguckt und dachte, wird schon kein Problem sein, aber es war da so viele Menschen. Wahrscheinlich sind in Hamburg noch viel mehr, aber ich hatte damit einfach nicht gerechnet. Ich habe zwar einen kleinen Umweg genommen, bin aber ohne Fragen bei der Wohnung angekommen. Beim Pastor wurde ich freundlich empfangen. Er, seine Frau und sein jüngster Sohn leben rund 6 Jahre in Rīga. Er ist für alle Deutschen in Lettland zuständig. So macht er in Rīga einen wöchentlichen Gottesdienst. Außerdem kommt er auch einmal im Monat für einen deutschen Gottesdienst nach Liepāja und Daugavpils. Nach einem kleinen Kennenlernen im Haus ging es mit seinem Auto auch schon nach Dobele. An diesem Wochenende war eine Jugendfreizeit für seine Gemeinden. Leider haben viele krankheitsbedingt abgesagt und wir waren nur eine kleine Gruppe. Die genaue Zahl kann man nicht sagen, da immer wieder jemand ging und neue kamen(ca.11). Das war aber super schön. In Dobele war ich zunächst mit dem Pastor einkaufen und dann haben wir uns die Schule angeguckt, wo wir geschlafen haben. Die war auf dem neusten Stand. Viele Beamer und andere Medien in fast jedem Klassenzimmer. Das ist aber auch eine besondere, ich glaube, eine christliche Schule. Nun gut. Wir haben mit ein paar Mädchen, die aus Dobele kamen und eine deutsche Oma haben das Essen vorbereitet. Mit dem Bus aus Rīga kamen dann noch 2 deutsche, die in Rīga wohnen und 3 Mädchen aus Rīga, die deutsch russische Eltern haben. Das war recht lustig, weil ich auf dem Treffen mal nicht der mit den wenigsten lettisch-Kenntnissen war, weil außer den Mädels aus Dobele niemand lettisch als Muttersprache hat. Wie auch immer. Für mich war es an dem Abend äußerst interessant über meine Erfahrungen hier in Lettland zu reden, weil die anderen beiden ähnliche aber auch teilweise andere Erfahrungen gemacht haben. Das war total cool. Währenddessen ich gesagt habe, dass es in Liepāja kein Fastfood Restaurant gibt, gibt es in Rīga genauso viele wie in deutschen Städten. Ansonsten haben wir viel gesungen(deutsche Lieder) und Kennlernspiele gespielt. Es gab zwar ab und zu ein paar Sprachprobleme, aber das bin ich hier ja auch gewohnt. Das war ein schöner Abend. Am Samstag sind wir ein wenig durch Dobele gegangen und haben uns alles angeguckt. Die ganzen Fabrikgebäude, die einfach mitten in die Stadt gebaut wurden, weil man stolz darauf war. Wir waren in einer Burgruine und bei der Kirche. Am Nachmittag haben wir getöpfert. Sowas ist ja nicht so mein Ding, aber ich habe eifrig probiert auch etwas hinzugekommen. Die Bilder, die ich noch online stelle, sind dann aber wohl besser von coolen Dingen, die die anderen geschaffen haben. Aber in der Gesellschaft hat das auch Spaß gemacht. Am Abend haben wir noch zusammen ein paar coole und für mich auch neue Spiele gespielt. Als der Abend vorbei war, wollten wir gar nicht aufhören und jeder, der noch ne Idee hatte, hat sie eingebracht. War eine coole Gruppe.
Am Sonntag haben wir draußen noch ein cooles Spiel gespielt und nach dem Essen ging es dann auch ziemlich bald nach Hause. Diesmal nicht mit dem Umweg über Rīga, sondern direkt nach Hause. Das war ein schönes Wochenende. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und hatte viel Spaß, außerdem habe ich jetzt einige Stadtführer und freue mich schon sehr diese großartige Stadt näher kennenzulernen. Das ist dann ein ganz anderes Lettland als hier in Liepāja.
Heute war dann wieder das normale Leben. Ich hatte Tanztraining. 2 Stunden ist eine ganz schön lange Zeit. Heute war das nicht so schön, weil wir nichts Neues gelernt haben. Immer wieder das Gleiche aber halt probieren noch besser. Aber Training macht halt nicht immer Spaß. Heute hat es meist geregnet, nicht viel, aber ich habe auf mein Fahrrad verzichtet und bin viel gegangen. Auch zum Deutschunterricht, wo wir weitere Tiere gelernt haben. Außerdem die viele Lieder wiederholt. Danach habe ich noch lettisch gelernt und ich finde, auch wenn es nicht so viel ist, das hilft total. Ich traue mich immer mehr und wenn ich einfach drauf los rede, dann klappt das schon. Ich bin guter Dinge.
Was so in nächster Zeit anliegt kann ich noch gar nicht sagen, lasst euch Überaschen. Morgen ist erst mal Andacht und wieder Tanzstunde.

Donnerstag, 12. November 2009

ich war krank :(

Ja, am Montag war noch alles in Ordnung. Da war ich vormittags tanzen. Einerseits macht das schon Spaß, aber der Lehrer ist viel mehr auf Körperhaltung aus. Naja, wir treten auch auf. Aber das ist nicht mehr das Tanzen, was Spaß macht, weil man wie ich finde etwas vorspielt. Auf eine Weise ist es aber doch toll. Man muss immer konzentriert sein, damit der Partnerin nichts passiert, aber wenn mal etwas klappt, ist es toll.
Zurück zuhause habe ich gegessen und noch ein bisschen für den Deutschunterricht vorbereitet. Wir haben diese Woche ganz viel gesungen. "Die Jahresuhr", "Es war eine Mutter". Damit haben wir die Monate und die Jahreszeiten gelernt und nun fangen wir an Tiere zu lernen. Dafür haben wir die deutsche Version von Old McDonald´s Farm gesungen. War eine schöne Stunde. Danach die Lettisch Stunde war auch gut. Besser als die Erste. Langsam kommen auch Fortschritte. Ich traue mich immer mehr zu reden. Das Verstehen ist zwar noch nicht so ausgereift, aber das kommt bestimmt auch noch. Ich bin ja noch ein bisschen hier.
Naja, wie gesagt am Montag konnte man noch nichts merken, aber in der Nacht zu Dienstag habe ich mich dann übergeben und konnte auch nicht richtig schlafen. Ich habe dann morgens eine SMS geschrieben, dass ich zuhause bleibe, mir ging es echt nicht gut. Auf einmal habe ich dann von der Frau, die mir auch lettisch Unterricht gibt Besuch bekommen. Sie und ihr Mann wollten nach mir sehen und der Mann hat dann Feuer für mich gemacht und sie sind ein bisschen hier geblieben. Das war lieb. Liene kam auch ganz kurz vorbei. Ansonsten habe ich aber nichts gemacht. Ich lag die meiste Zeit im Bett und konnte mich nicht mal für den Laptop richtig begeistern. Abends habe ich dann auch wieder ein bisschen gegessen. Hat zwar gedauert und ich habe nicht viel gegessen, aber danach ging’s mir besser.
Am Mittwoch ging es mir zwar besser, aber nicht so richtig gut. Ich bin dann irgendwann duschen gegangen und das tat mir sehr gut. Danach ging es mir viel besser. Nachmittags kam Karina nochmal vorbei, diesmal aber nur kurz. Ich war noch kurz etwas einkaufen und das ging auch ohne Probleme. Ansonsten bin ich hier zuhause geblieben und hab mich etwas geschont.
Heute ging es mir nochmal besser. Zwar bin ich insgesamt ein bisschen schlapp. Meine Knochen tun mir weh, als hätt ich gestern Sport betrieben, aber sonst geht es mir super. Ich war kurz in der Gemeinde, musste mich kurz blicken lassen, weil die sich Sorgen gemacht haben. Da wurde ich aber wie ein schwerstkranker behandelt. War auch nichts wirklich zu tun. Deshalb sitze ich nun schon wieder zuhause. Kann mich noch ein bisschen schonen. Morgen geht´s nämlich wieder richtig los. Ein Wochenende in Dobele. Da treffen sich viele Jugendliche von den Deutschbalten. Früher war das hier ja mal deutsch und die sind wohl hier wohnen geblieben. Ich lass mich da mal ein bisschen überaschen, was so passiert. Dafür fahr ich morgen erst mal nach Riga. Da treffe ich mich mit dem Pastor, der das organisiert. Habe heute kurz mit ihm telefoniert, spricht auch perfekt deutsch. Wird also alles ohne Probleme. Ich melde mich dann Sonntagabend bzw. Montagnachmittag erst wieder.

Sonntag, 8. November 2009

der erste Schnee

Am Donnerstag hat es auch hier kurz geschneit, war aber auch schnell wieder weg. Außerdem war wieder eine Gemeinderatsversammlung. Die werden hier immer spontan angesetzt. Ging aber ganz fix dieses Mal. Es ging zum Beispiel um das Tauschtreffen, was Donnerstag beginnt. Das beschreibe ich dann aber besser. Danach bin ich mit dem Pastor wieder ins Heim für behinderte Menschen gefahren. Dieses Mal wurde auch ich schon von einigen erfreut begrüßt. Alle geben einem lieb die Hand. Das war echt schön. Während des Gottesdienstes war die Freude aber auch schnell wieder weg. Eine Seite neben mir war einer, der die ganze Zeit mit Körper vor und zurück geht. Ich konnte mich aber nicht von ihm lösen, weil andere Seite einer war, der die ganze Zeit so sehr gehustet hat. Ich fühlte mich bei jedem Husten neu angesteckt. Das war ein schreckliches Gefühl. Wenn ich dann aber durch die Menge geguckt habe, wie die Menschen in dem Moment doch glücklich aussehen und wenn sich unsere Blicke trafen, haben sie immer wieder gelächelt. Aber gut... Letzte Woche hatte der Pastor gefragt, was wir machen können, ich solle mir doch mal was Besonderes überlegen. Am besten wäre es, wenn es mit dem Reformationstag zu tun hätte. Ziemlich bald hatte ich die einfache Idee. Wir lassen die aufschreiben, was denen nicht gefällt und das hängen wir auch an die Tür. Das ist total gut angekommen. Jeder durfte etwas sagen und der Pastor hat er auf einen Zettel geschrieben. Eine hat zum Beispiel gesagt, dass es ihr nicht gefällt, dass sie sich ihre Augenoperation nicht leisten kann. Daraufhin probiert der Pastor jetzt das Geld zusammen zu bekommen. Also kann das auch wirklich etwas bewirkt haben. War auf jeden Fall ein schöner Nachmittag.
Abends kam Liene noch vorbei. Nachdem wir zusammen gegessen haben, wollte ich eigentlich nur einkaufen, da war ich auf einmal in ihrer neuen Wohnung. Also besser Zimmer. Gleich hier um die Ecke. Sie hat in ihre Wohnung bisher in Karosta ohne Heizung und das ist jetzt eine riesige Steigerung für sie. Aber es ist dort halt billig. Am Donnerstag war sie zum ersten Mal da und hat das gleich fest gemacht, dass sie da wohnen wird.
Am Freitag hatte ich das Gespräch mit dem Pastor, besser gesagt, er hatte vorher noch ein Gespräch und ich habe eine Stunde gewartet. Aber nicht nur, ich habe den Plan für die Sonntagsschule geschrieben. Ich konnte eine Tabelle bei Word einfügen. Das ist nun nicht so das Große, aber es scheint, ich habe Karina damit geholfen. Das ist immer schön, wenn man jemand so schnell helfen kann. Das Gespräch war dann wie immer... Dann habe ich mich wieder mit Nauris getroffen. Er hat für mich kochen wollen. das hat nun nicht sooo gut geklappt, aber ich habe ihm ein bisschen geholfen und geschmeckt hat es gut. Diese Woche habe ich nur Montag alleine gegessen. Viele meinten ja, dass es hier alleine in der Wohnung langweilig werden könnte, aber dem ist nicht so. Teilweise bin ich mal ganz glücklich für mich zu sein.
Am Freitag bin ich dann zum Trompetenunterricht. Ja, ich war am Anfang auch ein bisschen überrascht, aber ich bin zum Trompetenunterricht eingeladen worden. Nicht zum Zuhören, sondern zum Mitspielen. Natürlich wollte ich mir das auch angucken. Ich habe dort sämtliche Mundstücke ausprobiert und nun spiele ich nicht Trompete, sondern Tuba. Nächste Woche geht’s los, weil er diese Woche nur die Mundstücke da hatte und nicht alle Instrumente. Ich habe der Gruppe dann zugehört und bin wieder kurz nach Hause, was sich aber nicht so sehr gelohnt hatte, weil ich schon wieder zur Jugendgruppe los musste. Diese Woche hatten wir die Martin Luther DVD. Aber der DVD Spieler hat sie nicht abgespielt. Okay sie war gebrannt. Wir sind also wieder zu mir nach Hause und haben wieder auf Englisch geguckt. Das ging dieses Mal aber besser, keine Ahnung, aber auch ich habe alles verstanden. Nach dem Film haben wir noch gespielt. Wir haben so viel gelacht. Das war so schön. Alle hatten ihren Spaß.
Am Samstag habe ich dann gar nichts gemacht. Ich habe mir einen ganz faulen Tag gemacht. Das war mal richtig angenehm. Es ist immer etwas los. Ich lerne immer noch fast alle 2 Tage neue Menschen kennen.
Heute bin ich dann vollgetankt wieder in die Kirche zur Sonntagsschule. Lief alles ohne etwas Besonderes. Wir gehen weiter das Vater Unser durch. Nach der Sonntagsschule wurde wieder ein Namenstag von den Lehrern gefeiert. Hier feiert man immer gerne. Wir planen nun einen Deutschen Abend, wo wir feiern können. Wenn noch jemand Ideen hat, gerade für typisch deutsches Essen, bin ich sehr dankbar. Auch der Gottesdienst lief ganz normal ab. Nächste Woche ist der Pastor nicht da, da läuft der Gottesdienst vielleicht ein bisschen anders. Das Wochenende war nun sehr kurz, aber da war nicht viel los. Morgen geht es mit meinem Tanztraining weiter. Ich habe das Video im unterem Post nochmal geändert, weil das erste nicht lief. Außerdem sind die letzten Oktoberbilder online. Die kommen demnächst auch hier in die Diashow.

Mittwoch, 4. November 2009

Die Tanzstunde

Am Montag kamen wieder neue Menschen zum Deutschunterricht. Die Gruppe ist von der Liste her sehr groß. Viele kommen aber nur alle 3 Wochen oder mal alle 2 Wochen. Das ist aber relativ angenehm, weil es selten zu viele sind. Da ich das ja mehr oder weniger alles zum Spaß mache und keinen Leistungsdruck habe, ist das kein Problem. Wiederholen ist immer wichtig. Im Anschluss habe ich wie gesagt ein bisschen lettisch gelernt. Aber mir wurde klar. Das ist auch wieder nur eine kleine Unterstützung. Den Großteil muss ich alleine lernen. Aber ich nehme jede Hilfe an.
Am Montagabend habe ich über das lettische Freundeportal "draugiem"(sowas wie facebook, MeinVZ etc.) eine Einladung von einer Frau aus der Behindertengruppe bekommen am Dienstag, denen doch beim Tanzen zuzugucken. Eigentlich war zu der Zeit die Handarbeitsgruppe, aber ich fand es schön, dass ich eingeladen wurde, deshalb bin ich da hin. Natürlich war vorher die Andacht und das Frühstück, aber nichts Erwähnenswertes. Als ich in dem großen Saal ankam, wo das Training stattfindet, wurde ich auch freundlich begrüßt und ich habe mich hingesetzt. Alle Rollstuhlfahrer machten sich bereit und auf einmal kam der Tanzlehrer, ich soll doch mittanzen. Ich konnte mir da nichts so richtig vorstellen und wollte das auch ausprobieren. Jetzt war ich mittendrin und wir haben richtiges Paartanzen gemacht. Hier machen das Profis. Auf dem Niveau bin ich noch nicht ganz. Hatte ja erst eine Stunde. Aber das ist echt was ganz anderes. Du musst dich sooo auf die Partnerin einstellen, aber es war toll. Ich war richtig begeistert. Die trainieren jetzt 2-mal die Woche und dann sind wir bis Weihnachten bühnenreif. Ich denke, da bleibe ich dran.
Am Dienstagabend bin ich bei Lelde zum Essen eingeladen worden. Das war schön bis auf die Fahrradfahrt denn seit Dienstag ist es hier richtig kalt. Die ersten Minusgrade. Frost - Kalt. Aber ich hab gerade gehört in Deutschland schneit es auch, also geht es euch nicht viel anders. Heute am Mittwoch fing ich ruhiger an. Auf der Arbeit musste ich heute nur kopieren. Aber auch das mache ich gerne, es kommt immer irgendjemand vorbei und erzählt noch wieder was. Weihnachtsmärkte sind typisch deutsch!? Aber selbst wenn es nicht stimmt, hier in Lettland gibt es die wohl nicht. Das wusste ich zwar nicht, aber das wäre typisch. Als Deutscher, finde ich, nimmt man alles wie selbstverständlich hin, dabei gibt es so viele besondere Sachen. Naja, wie auch immer, nach der Arbeit war ich einkaufen, denn Nauris der kleine Bruder von Lelde wollte mich besuchen. Er wohnt zwar weit von mir entfernt ca. 4 Km, aber seine Schule ist direkt bei mir um die Ecke. Die läuft er jeden Tag zu Fuß. Kein Bus, kein Fahrrad. Ich bin dann mit ihm zusammen zur Bibelstunde gegangen, er dann weiter nach Hause. Bei der Bibelstunde habe ich heute gar nichts verstanden, aber gut. war ein schöner Tag.

Montag, 2. November 2009

Der "Ball" in Kuldīga

Am Samstag ging es dann also nach Kuldīga. ich war sehr spät dran. Hat sich alles in die Länge gezogen. Ich musste noch etwas einkaufen. Aber ich habe den Bus noch gekriegt. Auf der Fahrt habe ich endlich mal wieder die tolle Natur hier genießen können. Ich scheite gerade den Sonnenstand zu beschreiben. Die stand ein bisschen hinter dem Bus. Sie hat also nicht geblendet und die Bäume, die es hier viele gibt angestrahlt. Okay.. das kann ich jetzt nicht besser beschreiben, aber ich war auch gerade aufgrund der Blätterfarbe sehr begeistert. Aber gut...
Am Bus wurde ich schon freundlich von Jurgis und 2 anderen Chormitgliedern empfangen. Wir sind dann zum Auftritt geeilt, weil wir nur 15 Minuten Zeit hatten. Ich habe kurz Afons gesehen und habe mich dann in den Saal gesetzt. da war Aiga, das heißt auch da war ich nicht alleine, was ich bei solchen Konzerten gar nicht mag. Ich muss aber dazu sagen, das war kein richtiges Konzert. Es waren 5 Chöre da, die alle zwischen 16 und 22 waren und es waren vielleicht 30 Zuschauer da. Das war eher für die Chöre, die teilweise auch zusammen gesungen haben. Die letzten waren dann die Gastgeber. Sie sind nur 13, aber das hat mich super überzeugt. Nach dem Auftritt wurden die Stühle weggeräumt und alle haben sich umgezogen. Dann begann der Ball. Jeder Chor hat etwas vorbereitet. der Kuldīga Chor hat sooo toll getanzt. Die Frauen hatten Müllsäcke als Röcke. Das sah so geil aus. Afons als deren Anführer. Ich war echt begeistert. Naja, nachdem jeder etwas vorgeführt hat, wurde getanzt. Ball trifft es nicht ganz. Eher Disco, aber es wurde viel nur zu zweit getanzt. Aber das war richtig toll. Die Letten tanzen viel mehr. Von Anfang an war so gute Stimmung. Natürlich war viel Alkohol im Spiel. Es war ca. jeder besoffen. Dann natürlich nicht mit Bier, sondern nur mit Wodka und ähnlichen hochprozentigen. Aber ich hatte viel Spaß. Selbst als die ersten Chöre weg waren, war immer noch super Stimmung. wir haben, glaube ich, 6 Stunden durchgetanzt.
Dann ging es zu Jurgis nach Hause. Wir haben noch ein paar nach Hause gebracht.
Am nächsten Tag ging es gleich mit dem ersten Bus zurück nach Liepāja. pünktlich um 12 Uhr war ich für die Sonntagsschule wieder da. Bei der Sonntagsschul waren anfangs nur 3 Kinder in der kleinen Gruppe da. Naja, am Ende waren es 6. Die kleinen haben zu lange gebastelt, deswegen habe ich mit denen nicht gespielt. Aber war schön. Basteln hat denen auch sehr Spaß gemacht. Im Anschluss wurde Geburtstag von einer Sonntagslehrerin gefeiert. Dann war Gottesdienst. Der Probst war zu Besuch. Deswegen gab es im Anschluss auch Kaffee und Tee. Um kurz vor 18 h ging es dann endlich nach Hause, das war schon ein langer Tag, gerade auch durch die endlos erscheinende Busfahrt. Aber wer feiern kann, der kann auch arbeiten. Nach Hause bin ich nicht alleine gegangen. Carina, die in der Kirche alles macht und ihr Mann wollten sich meine Wohnung mal angucken. War nun ein bisschen blöd, weil ich ja über einen Tag nicht mehr da war. Sie wollten gucken, ob es hier warm ist und ich mit Feuer umgehen kann. Eigentlich sinnvoll, aber mittlerweile wohne ich hier schon ein Monat. Aber um deren Gewissen zu beruhigen, habe ich ein Feuer gemacht und dann sind sie relativ schnell wieder los. Harter Tag, aber ich würde das nochmal genauso machen.
Heute ist ja wieder ruhig. Meine Beine tun mir vom Tanzen immer noch weh. Gleich Deutschunterricht und dann werde ich auch eine Stunde Lettischunterricht bekommen. Ich hab mir vorgenommen da etwas mit meiner Sprache zu ändern. ich probiere heute mal mit Carina. Mal sehen wie das funktioniert. Ich denke mir so, wenn ich dieses Jahr die Sprache nicht lerne, dann nie.

Samstag, 31. Oktober 2009

ein völlig verrückter Donnerstag

Ich weiß gar nicht, ob ich es geschrieben habe, aber am Dienstag und am Mittwochnachmittag ging’s mir nicht so gut. Ich kann nicht richtig sagen, wieso, aber irgendetwas fehlte zum glücklich sein. Ich bin Mittwochabend noch bei der Studentenbibelstunde gewesen, aber das tat auch nicht so richtig gut. Danach habe ich noch jemanden im Kojas(meine alte Unterkunft) besucht, bin dann aber relativ schnell nach Hause und ins Bettchen.
Am Donnerstag stand wieder die Rollstuhlfahrergruppe auf dem Plan. Ich hatte keine Lust. Muss ich ja ehrlich zugeben. Aber es kam alles anders. Ich war zunächst um 9 h da und habe ne halbe Stunde auf nix gewartet. Ich hatte echt nichts zu tun. Aber ich musste ja unbedingt um 9 h da sein. Um 9.30 kamen dann die ersten Rollstuhlfahrer, aber es hat sich nichts geändert. Ich habe irgendwann angefangen Fotos zu zeigen. Der eigentliche Start der Gruppe war dann um 10. Da kam auch der Pastor um eine kleine Andacht zu halten. Die Stimmung dabei war schrecklich. Der Pastor hat auch nicht übersetzt, weil er sich sehr konzentrieren musste. Da war ein Mann zum ersten Mal da. Er hat nie mit irgendwem den Blick gesucht. Bei der Andacht hat er dann, so wie ich das mitbekommen habe, alles nieder gemacht. Ich dachte mir schon, das wird schwer heute wieder mit denen etwas zu spielen. Naja, aber es wurde besser. Der Mann saß dann irgendwann nur noch da und meinte: "ich will nach Hause." Eigentlich schade, aber er hat gar nicht probiert Kontakt aufzunehmen. Nach dem Essen war dann eine Frau da und die hat Kurzgeschichten vorgelesen. Da war dann wieder eine harmonische Stimmung. Da habe ich erfahren, dass selbst in der Gruppe einige gar kein lettisch sprechen. Ich dachte wieder die Spiele werden wieder nichts, aber diesmal haben sie die viel besser angenommen. Sie wollten spielen. Deshalb hat das gut geklappt. Das war richtig schön. Vor allem das 2. Spiel, wo sie improvisieren sollten, ist super angekommen. Auf der Basis werde ich die nächsten Male auch weiter machen. Direkt nach den Spielen bekam der Tag eine ganz neue Wendung. Ich bekam einen Anruf von Jurgis. Er und Davis haben ja zurzeit Ferien und sind heute Morgen nach Liepāja gefahren und wollten nun mit mir bowlen gehen. Sie sind getrampt und haben nur 45 Minuten gebraucht. Der Bus fährt gewöhnlicher Weise fast 2 Stunden. Sie haben sich dann alleine beschäftigt bis ich von der Rollstuhlfahrergruppe wegkonnte. Danach haben wir uns getroffen und sind zum Bowling gegangen. Beim Bowling war aber alles voll. Sie hatten ja nicht vorbestellt. Es gibt zurzeit wieder Coupons, die in der Schule verteilt wurden, dass man frei Bowlen kann. Man muss nur die Schuhe bezahlen. Naja, wir sind dann zu mir nach Hause. Ich habe ein bisschen Essen gemacht. Das hatte ich schon vorbereitet, weil ich dachte, dass ich nur ganz wenig Zeit habe, weil ich 2 Stunden nach der Rollstuhlfahrergruppe mit den Sonntagsschulschülern beim Bowlen verabredet war. Naja, nach dem Essen haben sie sich dann auch wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Sie wollten wieder trampen und das muss man im Hellen machen, sonst hält keiner an. Okay, ich bin dann zum Bowlen mit der anderen Gruppe. War schön. Wir hatten alle viel Spaß. Danach sind die dann auch mit zu mir nach Hause, weil sie noch nicht hier waren. Als wir dann gerade wieder zuhause waren, riefen Jurgis und Davis wieder an. "Kannst du mal im Internet gucken, wann der letzte Bus fährt." Sie hatten nämlich immer noch kein Auto bekommen und wollten nun mit dem letzten Bus nach Hause fahren. Der sollte auch in 20 Minuten fahren und ich war glücklich, dass noch einer fährt. Lelde meinte aber, dass die Busse an kleinen Haltestellen gerne mal vorbei fahren. Das habe ich aber nicht ernst genommen. Ich bin dann weiter zu einem Film Abend, wo ich eingeladen war. Bei mir waren aber immer noch 4 aus der Sonntagsschule und aus Höflichkeit habe ich sie gefragt, ob sie mitkommen wollten. Deutsche würden jetzt nein sagen... Die Letten sind also mitgekommen. Ich hatte dann die Veranstalterin gefragt, denn das war ein öffentlicher Abend. Sie hatte kein Problem, aber ich fühlte mich nicht richtig wohl. Aber es schienen alle zufrieden. Dann bekam ich einen Anruf. " Benni, der Bus ist gerade an uns vorbei gefahren. Ich habe sie natürlich sofort zu mir nach Hause eingeladen Immerhin waren sie noch knapp 85 km von ihren Haus entfernt. Naja, ich habe dann noch 1 1/2 Filme geguckt, weil sie ja noch am Ausgang der Stadt waren. Hier zu Hause habe ich dann noch etwas zu essen improvisiert, weil ich ja meist nur für eine Person einkauf... Hat aber alles geklappt und wir hatten viel Spaß an dem Abend. Ich meinte zu denen, wenn sie am Mittwochabend gefragt hätten, ob ich am nächsten Tag ein bisschen Zeit für die hätte, hätte ich wohl "Nein" gesagt. Aber so war es noch besser.
Am Freitagmorgen haben wir dann auch noch ein Frühstück zusammen gekriegt... Ich bin dann kurz in die Gemeinde, habe mit dem Pastor gesprochen und bin wieder nach Hause. Die beiden haben sich mit youtube-videos unterhalten und für mich abgewaschen. ^^ Natürlich haben sie das dann freiwillig gemacht. Wir sind dann um 12 zusammen nochmal zum Bowling gegangen. Die Bahn macht um 12 auf und wir haben tatsächlich eine Bahn bekommen. Ein schöner Abschluss. Die beiden haben dann beschlossen zurück mit dem Bus zu fahren. Alles ist aus einer spontanen Idee entstanden und das fand ich total toll. Naja, nachdem die weg waren, bin ich zu Lelde gefahren. Sie hatte mich das erste Mal zu ihr nach Hause eingeladen. Sie schämt sich ein wenig für ihre Wohnung, aber das war da auch total schön. zwar klein, aber es ist ja alles da. Wir wollten gemeinsam die Jugendgruppe planen. Wieder spontan bekam ich die Idee, bald ist der Reformationstag und der Pastor meinte, er hat den Lutherfilm, den wollten wir dann gucken. Der Pastor wollte den auch zur Gemeinde bringen. Einziges Problem, er hat ihn nur auf Deutsch. Für mich war das ja kein Problem, aber der Großteil versteht deutsch leider nicht. Ich habe dann überlegt, so viel wie möglich zu übersetzen und ein Film kann man manchmal auch ohne Ton folgen. Naja, wir haben uns dann noch ein bisschen im Internet über den Film und die Geschichte informiert. Auf dem Weg zur Gemeinde ruft der Pastor wieder an, er findet den Film nicht. Wir waren ein bisschen ratlos. Ohne den Film, wir hatten ja nichts anderes vorbereitet. Wir hatten den Film bei YouTube gefunden, aber wir haben in der Kirche Internet nur in einem ganz kleinen Raum. Nach langen hin und her habe ich die Idee gehabt, wir verlegen die Jugendgruppe einfach zu mir nach Hause. Da ist relativ groß, da ist Internet, das machen wir. Wir haben uns dann kurz in der Gemeinde getroffen und sind dann zu mir nach Hause gegangen. Das Gute war ja nun, dass der Film auf Englisch war. Leider ist er schwer zu verstehen und wir haben regelmäßig drüber gesprochen, wer was verstanden hat. Das war aber auch gut, so haben wir gleich drüber geredet. So hat das sogar etwas Lehrreiches. Wir haben erst mal nur die Hälfte geguckt, war aber geplant. Davor haben wir geredet und danach noch ein Spiel, was wieder ein Kind vorbereitet hatte. Das ist richtig toll. 2 ereignisreiche Tage. Das tat richtig gut.
und jetzt... jetzt habe ich noch ca. 1 Stunde, um ein bisschen zu essen und dann geht’s nach Kuldīga. Jurgis Chor hat ein Auftritt. Da wurde ich schon vor 2 Wochen eingeladen. Anfangs hieß es, danach ist ein Ball. Aber daran glaube ich zurzeit nicht mehr. Aber wir werden sehen. Morgen am Sonntag bin ich dann pünktlich zur Sonntagsschule wieder da. Danach ist auch wieder viel geplant, aber das kommt dann wahrscheinlich erst Montag hierhin.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Die Sowjetparty

Wahrscheinlich kommt man sich jetzt wirklich von den ganzen Posts heute erschlagen vor. Aber zum Glück ist das Lesen ja keine Pflicht, sondern ein Angebot. Wer alles chronologisch lesen möchte, fängt bitte bei "Ich lebe noch" an. Den Donnerstag und Freitag baue ich auch chronologisch hierein. Wer interessiert ist, einfach mal zwischendurch runter scrollen, ob die Berichte da sind.
So.. Ach ja noch etwas Organisatorisches. Ich habe Bilder von der Woche hochgeladen und die werde ich ziemlich bald hier in die Diashow einbauen.
Labi. Jetzt fange ich an mit dem Sonntag. Am Sonntag war der Abreisetag meines Besuchs. Das Schiff ist um 5 Uhr abgelegt und man soll 3 Stunden vorher da sein. Leider war diesen Sonntag die Zeitumstellung. Normalerweise kann man sich über eine Stunde mehr Schlaf freuen, worüber ich mich gerade nach der Party am Freitagabend doch sehr gefreut hätte. Stattdessen wussten wir aber noch eine Stunde länger auf die Abfahrt des Schiffes warten. Der Termin der Zeitumstellung war also äußerst ungünstig gewählt. Aber gut. Hier stellt man die Zeit übrigens von 4 auf 3 zurück und nicht von 3 auf 2. Fand ich ganz lustig. Um 3 Uhr haben meine Eltern, meine Schwester und meine Oma meine Wohnung verlassen und ich habe mich schlafen gelegt. Am Sonntag war ja wieder die Sonntagsschule. Dort habe ich wieder bei den kleinen mitgemacht und ich fand das wieder toll. Das Niveau ist hier sehr hoch. Zumindest so wie ich das verstehe, aber die Kinder kennen es ja nicht anders und machen gut mit und wollen auch etwas lernen. In der Gruppe werde ich noch viel Spaß haben. Am Ende der Gruppe habe ich wieder ein Spiel gespielt. Die kleinen Mädchen, wo die Mütter noch dabei sind, schämen sich immer zu spielen, aber die anderen haben gut mitgemacht und hatten auch Spaß. Danach bin ich in die große Gruppe und wir haben auch gespielt. Das ist meist ein Selbstgänger. Die Spiele kommen überwiegend gut an.
Nach der Sonntagsschule hatte ich ein bisschen mehr als eine Stunde Zeit. Ich bin nach Hause gefahren und wollte mich eigentlich hinlegen, habe mich dann aber doch dafür entschieden, etwas zum Essen zu machen. Um 15 Uhr war ich dann im Gottesdienst. Ich habe mich danach umgezogen, denn es ging auf die Mottoparty, wo ich mich anziehen sollte, wie in der Sowjetzeit. Da habe ich ja schon am Samstag eine Lederjacke bekommen und sollte dazu meine Trainingshose kriegen. Außerdem habe ich von einer Dame aus der Kirche noch Orden bekommen, weil die in der Zeit doch sehr wichtig gewesen zu sein scheinen. Zuhause hatte ich noch eine leere Wodkaflasche von meiner Vormieterin gefunden und die natürlich auch mitgenommen. Bilder folgen noch, habe ich aber gemacht.
Beim Treffen wurde dann auch russisch gegessen. Zum Beispiel haben sie Fisch in Zeitungspapier eingewickelt und das dann in den Ofen gepackt. Sieht echt gewöhungsbedürftig aus, aber ich habe das auch probiert und es war gar nicht so schlimm, wie es aussah. Wir hatten viel Spaß an dem Abend und ich musste alles probieren. Eigentlich sollte der Abend eine Vorbereitung sein, aber davon habe ich gar nichts mitbekommen. Ich war aber auch nicht motiviert noch großartig nachzufragen. Abends war ich froh wieder zuhause gewesen zu sein.
Am Montag hatte ich wieder ein bisschen Zeit für mich. Das war auch gut so. Die Woche war sehr anstrengend. Ich habe gekocht und gegessen und mich um die über 800 Bilder nur aus dieser Woche gekümmert. Abends war Deutschunterricht. Als ich da ankam war ich geschockt um den Eingang, den ich für mein Fahrrad benutze saßen ca. 15 Jugendliche. Ich wusste nicht so richtig wie ich mit denen umgehen sollte. Das war das erste Mal, dass ich die da sitzen gesehen habe. Sie haben wir aber sofort Platz gemacht und von daher war das nicht so schlimm. Ich bin einfach rein. Später hieß es, solange die nichts kaputt machen und randalieren ist es okay wenn die da sitzen. Im Nachhinein kann ich das auch nachvollziehen. ich war nur im ersten Moment geschockt. Okay zurück zum Deutschunterricht. Diese Woche habe ich mit den "Schülern" "So ein schöner Tag" von "Tim Toupet" durchgesprochen. Okay. Das ist nun nicht unbedingt deutsche Liedkultur, aber der Text ist einfach und das Lied kam sehr gut an. Diese Woche war aber nicht so viel los. Vielleicht, weil diese Woche Ferien hier in Lettland sind. Aber nur eine Woche..
Weil Ferien sind, waren diese Woche auch 4 Jugendliche bei der Andacht, die jeden Dienstagmorgen ist. Im Anschluss haben wir wieder kurz gefrühstückt. Ich habe erfahren, dass Donnerstag wieder die Rollstuhlfahrergruppe kommt und ich mir doch bitte wieder Spiele überlegen soll. Das ist echt schwer. Wer da doch Anregungen und Ideen hat, bin ich immer für offen. Mittlerweile habe ich etwas für morgen, aber die treffen sich jeden Monat. Ich hatte das wöchentliche Gespräch mit dem Pastor, weil Freitag ja meine Eltern dabei waren. Außerdem war die Handarbeitsgruppe. Diese Woche war aber wieder das gemeinsame Essen an der Reihe. Es war sehr lecker. Die Frau, die meinen Schal immer mitbringt, hat den fertig gemacht. Sie war ja letzte Woche krank und hatte viel Zeit. Einerseits natürlich schön, dass er fertig ist, aber andererseits habe ich ja nur einen kleinen Teil daran mitgeholfen, aber man kann nicht sehen, wo mein Anfang ist. Ich habe also gute Arbeit geleistet.
Danach bin ich nach Hause. Ich musste noch etwas mit der Post klären, weil meine Vormieterin ein Paket kriegt, was ich aber nicht bekommen habe, weil ich ja nicht sie bin. Alles sehr kompliziert und anstrengend zu regeln, wenn man nur Brocken lettisch kann und die Postangestellte nur wenig englisch versteht, aber ich habe auch das geregelt gekriegt. Zuhause war ich irgendwie down. Ich hatte zu nichts so richtig Lust und deshalb ist auch der Bericht nicht weiter gekommen. Heute sieht es aber schon wieder anders aus. Mein kleines Tief ist überwunden. Am gestrigen Abend war noch Sonntagsschulvorbereitung. Das ist immer einmal im Monat und ich war geschockt, dass schon wieder so viel Zeit um ist. Eigentlich war das Treffen schön. wir haben viel geschafft, hatten aber auch Spaß. Irgendwann sind wir dann aber in eine Diskussion geraten. Das war nicht so schön. Natürlich war das auch interessant, aber es prallten da 2 Meinungen aufeinander, die wir nicht so richtig schlichten konnten. Das Treffen hat fast 2 1/2 Stunden gedauert.
Heute habe ich hier auf der Arbeit nicht so viel zutun. Ich habe hier einen Stapel Zettel, die ich nebenbei kopiere. Morgen mit den Behinderten wird wieder mehr los sein. Danach geht’s zum Bowlen mit den großen Sonntagsschülern. Abends bin ich auf einen Film und Spieleabend eingeladen. Da bin ich auch mal gespannt.
So weit so gut.

Der letzte Tag

24.10.09

Morgens sind wir zur Wohnung von Benjamin gegangen. Ich - die Oma - habe das teilweise renovierte Bad gesäubert und eingeräumt. Benjamin hat seine Freunde von der Jugendbegegnung (Sommer 2009) zum Bus gebracht, denn die kamen aus Kuldīga. Diese freuten sich, auch Annabelle wieder zu sehen. Nach einem kleinen Imbiss sind wir mit dem Auto auf Besichtigungstour gefahren. Als erstes haben wir die Brücke besichtigt, wo Benjamin am 29.08.09 war (Bericht im Blog).
Nun ging es weiter nach Karosta, da war eine schöne Orthodoxe Kathedrale zu sehen. Weiter zeigte Benjamin uns das alte Militärgefängnis, in dem man Urlaub hinter Gittern machen kann. Bei vielen Gebäuden konnte man nur die Schönheit von früher erahnen. Ich fand diesen Ort ein bisschen bedrückend. Dann sind wir zur Mole gefahren. Auf beiden Seiten waren große Betonblöcke als Küstenschutz. Die Befestigungsanlage besteht aus riesigen Ruinen und Unterständen an einem langen Küstenstreifen. (gut bei den Bildern zu sehen)Nun ging es langsam zurück nach Liepāja zum Abendessen und zur Vorbereitung unserer Heimreise.
Ich freue mich, dass es meinen Enkel in Lettland gut geht, und dass er sich in dem fremden Land wohlfühlt.

Dieses waren meine Eindrücke
Deine Oma Marga aus Lübeck

Der 2. Tag

Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück sind wir wieder in die Wohnung gefahren.
Das Badezimmer musste gestrichen werden. Natürlich hatten wir für Benjamin grüne Farbe gekauft. In der Zeit, wo die Farbe trocknete, waren wir essen und wir haben uns auf den Weg zum Strand gemacht. Der ist ganz in der Nähe von der Wohnung. Am Strand haben wir Bernstein gesammelt und sogar welche gefunden(siehe Bilder).

Was mir auch sehr gefallen hat, ist, dass es dort so viele Katzen zu sehen gab. Die Katzen leben hier wild und werden immer von irgendwelchen Leuten gefüttert. Am späten Nachmittag wurde Benjamin und Annabelle von Liene besucht. Sie begrüßte uns mit einem netten "Guten Tag" und wir sind dann ins Hotel gefahren. Am Abend haben wir noch die Bernsteinuhr aufgesucht, von der wir in der Touristenbroschüre gelesen hatten.

Es war eine tolle und aufregende Woche.

Viele Grüße deine Mama!

Wer eine Reise tut der kann was erzählen

Ankunft in Lettland

Zum Glück war die Fähre auf der Hinfahrt nicht voll. Man kann sogar sagen sie war leer. Es waren ca. 30 Fahrzeuge auf der Fähre. Dadurch kamen wir gleich runter von der Fähre. Die ersten Meter im fremden Land sind immer aufregend. Erst die Suche nach dem Ausgang und dann kamen die Letten ins Spiel, Polizei und Zoll, da war ich ordentlich bedient. Aber staune, wir wurden durch gewunken, und so kam dann gleich der Ausgang.

Am Ausgang wurden wir erwartet. Die Begrüßung war sehr herzlich. Unser Fremdenführer stieg zu uns ins Auto und wir fuhren los. Während die Straßen einen nicht so guten Eindruck machten, war ich vom Bahnübergang doch überrascht! Der Bahnübergang war technisch einwandfrei und auch in einem eher sehr guten Zustand. Später stellte sich heraus, dass auch die Ampeln alle in einem sehr guten Zustand waren.

Wir fuhren auf direktem Wege zur Wohnung, die wir durch die Bilder sofort erkannten. Von innen war die Wohnung dann doch etwas anders als auf den Bildern zu erkennen war. Manches Detail war auf den Fotos nicht zu sehen. Aber Benjamin ist zufrieden und wegen des Bades sind wir ja hingefahren, um es zu renovieren. Der Ofen ist bombastisch, das kommt auf den Fotos nicht so rüber.

Nach einer kurzen Besprechung sind wir dann ins Hotel gefahren. Es war ja Ortszeit 1:00 Uhr in der früh. Das Hotel war gut, es entsprach westlichen Standard.

Nach dem ausgedehnten Frühstück im Hotel sind wir wieder in die Wohnung gefahren. Dort wurde ausgiebig Kriegsrat gehalten, wie wir nun vorgehen. Dabei haben wir auch die Sachen ermittelt, die wir noch in Liepāja besorgen mussten. Darüber wurde es Mittag. Beim Mittagessen hat man nun ganz deutlich gemerkt, das wir in einem anderen (neuen) Land waren. Die Speisen waren doch etwas anders. Aber es hat alles gut geschmeckt. Das allerbeste aber war der Preis. Das Essen ist doch sehr günstig.

Bei dem anschließenden Einkaufsbummel hatte ich nicht den Eindruck in einem armen Land zu sein. Die Läden waren alle voll Ware, teilweise die gleiche Ware wie bei uns. Nur an den Fleisch- und Käse- und Kuchentresen gab es Unterschiede im Aufbau, aber alle Tresen waren voll. Auch der Baumarkt, den wir aufsuchen mussten, war voller Ware.

An die Straßenverhältnisse habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Die wichtigen Straßen und Kreuzungen waren breit und sehr übersichtlich. Es war kein Problem in Lettland Auto zu fahren. Im Ganzen war der erste Tag sehr aufregend, durch die vielen neuen Eindrücke. Abends sind wir rechtzeitig ins Bett, damit wir von dem nächsten Tag auch viel hatten.

Tag 1 in Liepāja

D.R.

Ich lebe noch

Hey... ich komme zurzeit nicht so richtig dazu weiterzuschreiben, aber ich bin guter Dinge, dass sich das demnächst wieder ändert.
Mein Besuch ist wieder zuhause angekommen und es war sehr schön, aber auch anstrengend. Wir haben viel gemacht. Ich habe allen angeboten, auch etwas über ihren Besuch zu schreiben. Vielleicht kommt ja ein kleiner Bericht. Ich glaube, das kann ganz interessant sein, wenn man den Lettlandaufenthalt auch mal aus einer anderen Sicht hören kann. Wir haben die 4 Tage, die sie hier waren, aufgeteilt und die ersten Berichte sind schon da.
Aber gut, ich fange die Woche nochmal am Montag vor dem Besuch an. Da war im Deutschunterricht eine komische Stimmung. Ich kann nicht sagen wieso. Wir haben Kleidung durchgenommen. Alle sind auch gut mitgekommen bis auf eine. Die hing immer ein Wort hinterher. Auch, wenn ich mir extra für sie Zeit genommen hab, hat sie das nächste Wort wieder verpasst. Als ich dann auch noch das Wort Unterhose an die Tafel geschrieben hab, fingen alle an zu lachen. Mh.. War ein bisschen schwer damit umzugehen. Aber gut. Ansonsten war Montag eher ruhiger. Die Ruhe vor dem Sturm.
Der Dienstag begann um 9 Uhr mit der Andacht. Einer der Frauen hatte ihren 80. Geburtstag. Aber dazu später mehr. Das Thema der Andacht war, dass man nicht klauen und stehlen soll. Ich will jetzt gar nicht sagen, dass ich nie etwas geklaut oder gestohlen habe, aber ich kann mich nicht richtig daran erinnern. Die anderen aber haben alle aus der Sowjetzeit erzählt. Dort wurde alles und immer geklaut. Nach dem Motto. "Alles ist unser." Das ist für die, wie sie meinten, schwer das komplett umzuändern. Das ist teilweise echt schlimm. Regelmäßig werden so Sachen wie Kerzenständer aus dem Wartezimmer des Arztes bei uns in der Gemeinde geklaut. Auch sonst erzählt immer wieder irgendjemand, dass er wieder beklaut wurde. Meist sind das ganz kleine Dinge, die fast wertlos sind, aber das schockiert doch. Naja, wahrscheinlich übertreibe ich gerade wieder ein wenig, aber in Deutschland wurde ich mit dem Klauen nicht so richtig konfrontiert. Nach der Andacht gibt es meist ein 2. Frühstück. Kleinigkeiten werden gegessen und es gibt Tee. Im Anschluss daran habe ich so eine Art Dankesschreiben, an viele Bauern und Menschen, die beim Apfelfest geholfen haben, gedruckt und kopiert. Ansonsten sind es immer Kleinigkeiten, die ich mache. Zum Beispiel habe ich mir eine Jacke in der Kleiderkammer für die Mottoparty am Sonntag ausgesucht. Um 12 h war wieder die Handarbeitsgruppe. Leider war die Frau, die meinen Schal immer mitbringt krank und ich habe wieder etwas Neues angefangen. Einen Untersetzter. Im Grunde ist es aber immer das Gleiche. Nach der Handarbeitsgruppe, bin ich dann in die Stadt und habe ein paar Blumen für die Frau zum Geburtstag gekauft, weil sie mich zu ihrer kleinen Feier eingeladen hat. Dass ich die Blumen geholt habe, war eine richtig gute Entscheidung, denn wir sind alle in einer Reihe reingegangen und jeder hatte ein paar Blumen mit und hat etwas Liebes gesagt. Eine Frau hatte sogar ein Gedicht vorbereitet. Da konnte ich mich nahtlos in die Reihe der Letten eingliedern. Nachdem jeder einmal gratuliert hat, haben wir uns hingesetzt und ein deutsches und ein lettisches Geburtstagslied gesungen und dann haben wir gegessen. Sehr ausgiebig und dann gab’s noch Torte. Nach dem Essen fingen dann alle an zu singen. Das war richtig schön. Die Menschen sahen sehr glücklich aus. Singen ist doch etwas, was alle können auch wenn die Krise und alles um sie herum noch so schlimm aussieht. Im gemeinschaftlichen Singen stärken sie sich gegenseitig. Das war schön. Ich habe auch mit einer Frau getanzt. Das war eine richtig gute Stimmung und alle waren glücklich.
Am Nachmittag habe ich mich kurz hingelegt und dann noch ein wenig aufgeräumt. Der Schock des Besuchs sollte nicht zu groß sein. Man gewöhnt sich irgendwann an die Umstände hier. Ich war aber schon irgendwie aufgeregt. Ich wurde dann um halb 12 vom Pastor abgeholt. Er hat mich die 4 km zum Fähranleger gefahren. Das war sehr lieb. Dort habe ich dann am Eingang gewartet. Das Schiff war schon da, aber die Luke war noch nicht auf. Das habe ich mir dann angeschaut und gewartet.
Hier im Anschluss passt jetzt gut der erste Bericht von meinem Vater.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Der erste Besuch

Hey...

Hier melde ich mich kurz, ich möchte nur sagen, warum ich zurzeit nicht zum Schreiben komme. Gestern Nacht um 24.00 ist das Schiff mit meinem ersten Besuch angekommen. Meine kleine Schwester, mein Vater, meine Mutter und sogar meine Oma sind nun hier. Heute Nacht haben wir nur kurz die Taschen abgeladen und sind dann sofort weiter zum Hotel gefahren, wo meine Eltern und meine Oma schläft. Meine Schwester ist hier in meinem Zimmer. Wir machen viel zusammen, und da ich heute Nacht nicht so viel geschlafen habe, bin ich jetzt, wo ich mit meiner Schwetser wieder alleine bin sehr müde und muss noch ein bisschen aufräumen. Ich schreibe sobald ich ein bisschen mehr Zeit habe wieder ausführlicher.

Danke fürs Verständnis

Sonntag, 18. Oktober 2009

Mein Wochenende

Am Freitage habe ich mich morgens mit dem Pastor getroffen. Wir haben zwar die Woche besprochen, aber diese Woche war insgesamt nicht so viel los, deshalb ging das Gespräch auch relativ schnell um. Danach haben wir dann meine kommende Woche geplant. Nächste Woche, um genau zu sein Dienstagnacht kommen meine Schwester, meine Eltern und sogar meine Oma mich besuchen. Deshalb ging auch die Wochenplanung schnell um, ich brauche diese Woche nicht so viel arbeiten. Das liegt daran, dass ich Mittwoch und Donnerstag und Samstag sowieso ruhigere Tage sind. Nur Freitag muss ich "arbeiten". Dadurch, dass ich ja am Montag und Dienstag alleine bin, kann ich da alles nötige vorbereiten und Sonntag, wo ich dann wieder in der Sonntagsschule helfen muss, habe ich ja auch wieder Zeit, weil sie am Sonntag schon wieder los fahren. Passt alles sehr gut und ich freue mich natürlich.
Nach dem Gespräch mit dem Pastor bin ich mit ihm zu einer Eröffnung gefahren. Das ist ein Hilfszentrum gewesen. Also, schwer zu beschreiben. Aber hier sollen Menschen hinkommen können und kriege Hilfe. Wobei die eigentliche Idee dahinter ist, dass die Menschen sich untereinander selbst helfen können. Man geht da also zum Beispiel hin und sagt, ich brauche jemanden der meine Heizung repariert und bietet dafür dem anderen an, ihm Kartoffeln dafür zu geben. Das ist schwer zu beschreiben. Ich hoffe, man kann’s einigermaßen verstehen. Wenn das läuft, möchte man solche Zentren in allen Stadtteilen einrichten. Auf der Eröffnungsfeier waren wir eingeladen, weil die eng mit der Kirche zusammenarbeiten. So engagieren sich viele nicht staatliche Organisationen zusammen, um sich gegen den Staat "aufzulehnen", weil man hier einfach keine Hilfe mehr erwarten kann.
Nach der Eröffnung bin ich nach Hause, weiter geputzt und Essen gemacht, nichts Besonderes. Am späten Nachmittag bin ich dann zur Kirche wegen der Jugendgruppe. Aber diese Woche war nicht gut. Die Stimmung war komisch, die waren alle total neben sich. Wir haben Äpfel gebacken. War ganz cool, weil niemand so richtig wusste, wie es funktioniert, aber zusammen haben wir das geschafft. Auch die Bibelstunde war nicht so gut und diese Woche haben wir doch ziemlich pünktlich Schluss gemacht und ich war ehrlich gesagt froh, dass es vorbei war.
Danach bin ich dann zum Olympic-center. Dort war Jurgis und Afons aus Kuldīga mit ihrem Chor. Leider konnte ich den Auftritt von denen nicht sehen, weil der zeitgleich mit der Jugendgruppe war. Aber es gab eine Aftershowparty, wo ich die dann treffen konnte. Das war ein richtig schöner Abend. Es gab eine Art Disco, weil da waren überwiegend nur 12-jährige, so dass wir meist unten in der Umkleidekabine waren. Aber die Gruppe war cool. Es waren nicht so viele vielleicht 8-9. Ab und zu sind wie alle zusammen nach oben zum Tanzen und dann wieder runter, irgendjemand hatte ich die Gitarre in der Hand und es wurde viel gesungen und das können die echt super.
Am Samstag hatte ich dann meinen ersten freien Tag seit dem Kuldīga Wochenende. Ich arbeite selten sehr viel an einem Tag, nur in Ausnahmefällen, aber ich habe halt jeden Tag etwas zu tun. Nur Samstag nicht und ich habe mich mit Lelde verabredet. Ich wollte nicht viel machen, aber ich wollte auch nicht alleine hier sitzen. So war das ein schöner Tag. Wir haben zusammen gekocht und natürlich gegessen. Auch das Einkaufen dafür war ein Highlight. Als sie mit dem 2. Fahrrad, was ich habe, mit mir gefahren ist, meinte sie irgendwann. "I don´t know the rules." und wollte mir damit sagen, dass sie die Verkehrsregeln nicht kennt. Im Supermarkt meinte sie, dass sie noch nie etwas an der Fleischtheke bestellt hat. Alleine der Einkauf war schon toll...
Heute am Sonntag hat Carina Geburtstag. Sie macht hier alles in der Gemeinde. Ich habe dann auch Blumen gekauft und eine Kleinigkeit zu Naschen. ich war ein bisschen überfordert, weil das der erste Geburtstag hier ist und ich nicht so richtig wusste, was man schenkt. Aber das war ganz gut.
Bei der Sonntagsschule habe ich heute in der kleinen Gruppe mitgemacht. Das war noch besser. Das hat mir echt gefallen. Ich habe schon mehr verstanden, weil sehr langsam und deutlich geredet wurde. Ich habe mit beiden Gruppen dann ein Spiel gespielt. Das war heute richtig gut und es waren auch sehr viele... 14 Kinder bei den Kleinen. Schön anzusehen, weil die teilweise noch ganz jung sind. Die ersten sind auch nicht mehr so schüchtern und kennen schon meinen Namen. Auch, wenn bei vielen nur Ben rauskommt. Nach der Sonntagsschule haben sich alle Lehrer zusammengesetzt und wir haben den Geburtstag von Carina gefeiert. Aus dem Kuldīga-camp wusste ich noch, dass man den Geburtstag immer feiert, in dem man die Person, die Geburtstag hat auf einen Stuhl setzt und den so oft hoch hebt, wie alt die Person wird. Ich habe das nur als Spaß gesagt, dass ich das kenne und dann wollten alle, bis auf Carina das sehen. Wir haben das dann 10-mal gemacht und alle waren zufrieden. War recht lustig, weil sie nicht sagen wollte, wie alt sie geworden ist. ^^
Wir haben bald wieder ein Treffen für das Kinderheim, das wird eine Mottoparty. Das Motto ist, wir sollen uns verkleiden, wie in der Sowjetzeit. Ich hab noch keine Ideen. Aber da hoffe ich mal auf euch. Wer ne tolle Idee für mich hat, kann sie gerne als Kommentar hinterlassen. Immerhin habe ich den gesamten Oktober keine Kommentare mehr bekommen ;)
Im Gottesdienst ist nichts Besonderes passiert und auch danach beim Kaffee trinken war alles wie immer. Nur waren diesen Sonntag sehr wenig da. Keine Ahnung woran es liegt. Ach doch. Es ist was Besonderes passiert. Wir haben eine Runde gemacht. "was ist diese Woche TOLLES passiert?" Da fingen wieder viele Menschen an, zu jammern, dass sie keine Heizung haben. Eine Frau hat erzählt, dass viele in ihrem Haus die Heizung nicht bezahlt haben und 10000 Ls nicht bezahlt wurden und deshalb wird einfach mal die Heizung für das ganze Haus abgestellt, auch für die Menschen, die alles ordentlich bezahlt haben, weil man die Leitungen nicht trennen kann und bevor alle Heizung haben, hat gar keiner. Das schockiert mich immer wieder, weil es hier wirklich kalt ist. Ich bin da immer wieder glücklich, dass ich mir so viel Feuer machen kann, wie ich das benötige.
Heute Abend ist nichts Aufregendes mehr passiert. Ich sitze hier gemütlich vor dem Laptop neben mir brennt ein Feuer. Essen hatte ich noch von gestern, ich brauchte also nicht groß kochen und ich freue mich auf die nächste Woche.