Donnerstag, 19. November 2009

Lettland hat Geburtstag!

Am Dienstag war am Morgen die Andacht, da der Pastor noch in England ist, hat Karina die gemacht. Leider wurde nichts übersetzt, aber im Großen und Ganzen verstehe ich immer mal wieder ein paar Wörter und den Rest denke ich mir dann, ob das stimmt weiß ich dann nicht, aber ist ein schönes Gefühl. Nach der Andacht und einem kleinem Frühstück habe ich kurz mit Karina durchgesprochen, was diese Woche anliegt und dann musste ich auch schon zum Tanzen los. Es sind immer andere Menschen da. Auch andere Rollstuhlfahrer. Naja, letzte Woche war ich ja auch nicht da, aber eigentlich machen wir immer wieder das Gleiche. Am Dienstag war wenigstens tolle Musik. Danach ging’s dann nach Hause im Regen. Zuhause habe ich mich dann endlich wieder ein bisschen um meine Wohnung kümmern können, nachdem ich krank war und dann übers Wochenende weg war, musste ich mal wieder was machen, deswegen habe ich eher weniger erlebt.
Am Mittwoch war dann der Geburtstag Lettlands. Ein großer Feiertag hier. Zwar haben die Geschäfte ja trotzdem auf, die haben ja immer auf, aber trotzdem haben ein paar Leute frei, die die auch sonntags nicht arbeiten. Im TV liefen viele Konzerte. Musik spielt hier in Lettland eine ganz große Rolle. Auf der Arbeit war nichts los, weil Feiertag ist. Ich hab dann zuhause was Neues zu kochen ausprobiert und am späten Nachmittag bin ich in die Stadt. Dort war eine Bühne aufgebaut. Nebenan eine kleine Leinwand. Außerdem wurden lettische Flaggen verteilt. Sowieso wurde die Woche über jede Menge Fahnen und Flaggen auf gehangen. Das Fest wurde mit der lettischen Nationalhymne begonnen. Wobei ich mich da gefragt habe, wann singt man in Deutschland eigentlich mal die Nationalhymne. Mir sind nur Sportveranstaltungen eingefallen. Nun gut... Auf dem Fest waren immer kleine Reden übrigens auch von einem der Älter als Lettland war. Lettland ist dieses Jahr nämlich 91 Jahre geworden. Außerdem viele bewegende Lieder. Dazu immer tolle Bilder. Die Protestmärsche oder einfach die Menschenkette, die 1990 durch das gesamte Baltikum veranstaltet wurde. Das sind tolle Bilder gewesen. Selbst für mich, der mit der Unterdrückung ja nichts zu tun hatte, waren es bewegende Bilder. Zwischendurch immer die Freiheitsstatue mitten in Riga. Alles wurde von der Liepāja Hymne abgeschlossen. Das war auch schön. So schön, dass es sogar gleich zweimal gesungen wurde. Dann ging es ganz schnell weiter. Wir sind in so eine Holzhütte gegangen. Da gab es lettische Lieder und Tee. Viele kannten fast alle Lieder auswendig, ich hatte ein Textbuch. War ein schöner Abend. Ach ja, was noch wichtig ist. Immer am 18. November um 21.00 singen alle Letten, egal wo sie auf der Welt gerade sind die lettische Nationalhymne. Haben wir da natürlich auch gemacht.
Heute bin ich dann wieder zur Gemeinde. Ich wollte nur ein bisschen kopieren, da war die Patrone leer, dann war ich also kurz einkaufen. Ansonsten habe ich Karina geholfen. Da gestern in der Gemeinde nichts los war, haben wir halt heute nochmal gefeiert. ^^ Naja Lettland hat nur einmal im Jahr Geburtstag. War interessantes Gespräch, was sich danach entwickelte. Von Nationalstolz und über die Russen. Ich habe, nachdem ich letztes Wochenende ein paar Russen kennengelernt habe, meine Meinung ein bisschen geändert. Aber die Brisanz ist nach wie vor da. Nach der ausgiebigen Feier bin ich zum Friseur. Ich bin zwar nicht ganz so zufrieden wie letztes Mal, aber das ist schon in Ordnung. Dann hab ich einen kleinen Großeinkauf gemacht und bin nach Hause. Seitdem der Supermarkt nicht mehr nebenan ist und ich weniger Fahrrad fahre, muss ich mehr den Einkauf planen. Nun gut.. der Rest des Tages war ruhig. Morgen ist der Pastor wieder da...

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