Sonntag, 29. November 2009

Liepāja

Heute ist der 50. Blogeintrag und seit Freitag bin ich 3 Monate hier. Daher habe ich mir überlegt ein wenig über meinen Ort hier zu schreiben. Ich möchte ein bisschen probieren, euch diese schöne Stadt näher zu bringen.
Liepāja- Die Stadt, wo der Wind geboren wurde. So heißt es in der Hymne, die es für Liepāja gibt. Hier ist es wirklich meist windig. Liepāja, wo übrigens das "e" besonders ausgesprochen wird und nicht wie im deutschen zu einem langen "i" wird, ist die drittgrößte lettische Stadt und hat ca. 85000 Einwohner. Während in Riga 40% Russen leben, in Daugavpils(2. größte Stadt.) 55% Russen leben, gibt es in Liepāja nur 20%. Dadurch wird hier überwiegend lettische gesprochen. Man hört zwar immer mal russisch aber in den Geschäften, wird nur lettisch gesprochen. Liepāja zu Deutsch Libau hat einige Sehenswürdigkeiten und auf alle Fälle einen Besuch wert. Die Dreifaltigkeitskirche hatte bis 1912 die größte Orgel der Welt mit 131 Registern, vier Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Mittlerweile gibt es größere. Trotzdem ist sie immer noch eine der größten in ganz Europa. In dieser Kirche findet auch einmal im Monat ein deutscher Gottesdienst statt. Außerdem gibt es hier eine riesige evangelische, eine auch riesige katholische Kirche im Centrum. In Karosta einem Stadtteil, der etwas außerhalb liegt, gibt es außerdem eine riesige orthodoxe Kathedrale. Karosta, was übersetzt Kriegshafen heißt, war in der Zeit der ehemaligen Sowjetunion ein abgesperrter Teil der Stadt. Die sogenannte Stadt in der Stadt. Wenn man nichts mit Militär zu tun hatte, kam man nicht in die Stadt hinein. Ein Wahrzeichen der Stadt ist auch der Strand. In Reiseführern habe ich gelesen, dass der Sand hier am Strand so fein ist, dass die Russen ihn früher benutzt haben, um Sanduhren zu füllen. Der Strand ist fest und man kann dort wunderbar Fahrrad fahren. Außerdem findet man hier sehr viele Bernsteine. Gerade nach einem Sturm ist die Chance Bernsteine zu finden, nochmals um einiges höher. und gesagt, Sturm gibt es hier oft. Ansonsten gibt es hier einige Shoppingcenter, die im Aufschwung gebaut wurden und jetzt in der Krise hier kaum besucht werden. Was nicht schön ist, wobei Liepāja bestimmt nicht zu so großem Ansehen gekommen wäre, sind die Metalurgs. Liepāja Metalurgs ist das größte Metallverarbeitende Unternehmen im ganzen Baltikum. Viele Menschen verdienen mit dem Unternehmen ihr Geld. Die Metalurgs sponsoren den Eishockeyverein und den Fußballverein, der gerade Meister geworden ist und nächstes Jahr mindestens in der Europa League in der Gruppenphase spielt. Es existiert ein kleines Stadion mit Platz für 5000 Zuschauer mit einer großen Überdachten Tribüne. Sportlisch hat die Stadt einiges zu bieten. Neben dem Stadion, der Eishalle, wo teilweise sogar der größte Eishockeyverein aus Riga spielt, gibt es ein Olympisches Zentrum. Das ist ein riesiges Gebäude mit einer atemberaubenden Basketballhalle und Trainingsmöglichkeiten für endlose viele andere Sportarten.
In Liepāja gibt es eine Straßenbahn. Die Strecke führt einmal von dem einem Ende bis zu dem anderen Ende der Stadt. Bei YouTube ist die Fahrt aufgezeichnet, was ich allerdings nicht so interessant finde. Ein weitaus interessanteres Video habe ich hier gefunden. Es ist über 7 Minuten lang, bietet aber die schönsten Orte in Liepāja. Natürlich gibt es hier auch Orte und Häuser, die nicht so schön sind. Diese Bilder sucht man in dem Video vergebens. Einige Häuser stehen bereits jahrelang leer und sehen aus, als würden sie jeden Moment zusammenfallen, auch diese Orte gehören zu dem Bild der Stadt.

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