Dienstag, 24. November 2009

Der Orientierungslauf

Am Freitag war der Pastor wieder da und wir sind die 2 Wochen durchgegangen. Auch für diese Woche wurde mein Plan aufgestellt. Eigentlich wollte ich auch noch ein paar Sachen für die Weihnachtszeit planen, aber das haben wir erst mal auf Dienstag verschoben. Nach dem Gespräch bin ich noch ein bisschen da geblieben. War aber nichts erwähnenswerter mehr. Zuhause habe ich schnell gegessen und dann bin ich auch schon wieder weiter. Ich sollte meine erste Tuba-Stunde haben. Der Unterricht findet im Kino statt. Also nicht im Kino aber da drüber. Man muss durch das Kino rennen. Aber am verabredeten Warteplatz war niemand. Irgendwann kam dann Martins, einer aus der Jugendgruppe, der mit mir spielt. Da war ich zumindest glücklich, dass ich doch richtig war. Naja, der Lehrer hatte das Handy ausgeschaltet und ist nicht gekommen. Insgesamt habe ich 1 1/2 Stunden gewartet. Die Gruppe war mittlerweile viel größer geworden und wir sind dann zur Diakonie gegangen. Wir hatten noch ein bisschen über eine Stunde bis zur Jugendgruppe. Aber wir haben Karten gespielt und es war total lustig. Wie auch die Jugendgruppe. Das war nach dem eher anstrengenden und nervigen Tag richtig toll. Bei dem Gespräch kam heraus, dass hier schon die ersten Schulen wegen Schweinegrippe geschlossen haben, und dass einfach sehr viele krank sind. Wir haben nun auch was Neues überlegt, weil wir meistens keine Zeit haben. Wir machen jetzt nur noch 2-mal im Monat Bibelstunde und einen Freitag spielen wir Spiele und den 4. Freitag machen wir einen besonderen Abend, eine Art Mottoabend. Damit scheinen alle zufrieden. Da dieser Freitag der 4. Freitag im Monat ist wollen wir einen Film gucken. Wenn ich es schaffe, den Film zu besorgen, würde ich gerne Sister Act gucken, aber mal schauen.
Am Samstag hat Lelde mich eingeladen an einem Orientierungslauf in Karosta, dem etwas außerhalb liegenden Stadtteil von Liepāja, teilzunehmen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Auf der Fahrt dahin, wurde noch versucht, mir die Geschichte des Treffens zu erklären. Die hat sich der Organisator selbst ausgedacht. Leider habe ich nicht alles verstanden, aber im groben ging es schon. Wir waren mit Lelde und ihrem Bruder Nauris eine 3er-Gruppe. Zunächst mussten wir ein Puzzel lösen und dann wurden wir in einem Bunker geschickt und hatten 10 Streichhölzer um eine Puppe in dem Stockdusteren Bunker zu finden. Das war ausweglos. Da wir Hilfsmittel jedoch benutzen durften habe ich jede Ecke fotografiert. Es hat zwar auch gedauert, weil ich eine kleine Puppe gesucht hatte, aber wir haben es geschafft. Dann ging es weiter, an der nächsten Station war ein kleiner 3 m breiter Bach. Wir mussten auf die andere Seite kommen. Wir haben einen kleinen Staudamm gebaut. Okay, ein bisschen war schon vorher da, aber wir haben den stabiler gemacht. Nicht weit davon entfernt war wieder ein Bunker. Dort sollten wir eine "Bombe" finden und sie entschärfen. Irgendwann haben wir die Bombe gefunden, aber wie sollten wir die entschärfen... Auf einmal lässt der Typ, der an der Station war, einen Böller hochgehen. In dem Bunker war das so laut, aber gut. Weiter geht’s, aber ich habe bei der Explosion meine Beine "verloren". Ich dacht das wäre zunächst ein Joke, aber sie haben wir dann meine Wade an meinen Oberschenkel gebunden- beide Seiten. Nauris hat seine Arme verloren, und weiter ging´s. Wir waren ja die ganze Zeit im Wald, aber nicht an irgendwelchen Wegen, sondern mitten durch. Ich habe probiert auf den Knien zu gehen, hat aber nicht funktioniert. Ich bin also auf allen Vieren durch den Wald gekrabbelt. War aber ne coole Erfahrung. Ich habe schon oft selbst solche Spiele angeleitet, deshalb war für mich klar, aufgeben gibt’s nicht. Es hieß ja auch nur bis zur nächsten Station. Irgendwann bin ich dann angekommen. Dort war eine Art Seilbahn. Schwer zu beschreiben, aber wir sind dann einen Abhang hinunter "gefahren". Danach hieß es dann, so Beine wieder zusammen binden, haben die anderen Gruppen auch. Bei den anderen Gruppen hatte sich aber die kleinste verletzt und die konnte getragen werden. Das hat bei uns nicht geklappt. Gütiger Weise haben sie mir die Beine nur zusammengebunden. Aber auch das Springen war auf Dauer so anstrengend. Ich war echt fertig, gerade bergauf war echt hart. Bei der letzten Station mussten wir dann Eier suchen, die auf einem bestimmten Gebiet versteckt worden sind. Danach war das echt nur noch Quälerei zum Ziel zu kommen. Irgendwann hatte ich die Idee, wir sind eine Gruppe und dann geben wir unsere Behinderungen weiter. Lelde ist dann die letzten 800 m gesprungen. Ich war echt fertig. Wir sind insgesamt 3. geworden.
Abends war ich echt froh wieder zuhause gewesen zu sein. Am Sonntag in der Sonntagsschule waren dann wieder sehr viele Kinder. Da war ich richtig beschäftigt, die Kinder ein wenig still zu kriegen. Ansonsten war am Sonntag nichts Besonderes. Im Gottesdienst waren sehr wenig. Irgendjemand meinte, dass wohl viele auf dem Friedhof auf Gottesdienst feiern, aber das weiß ich nicht.
Gestern war ich tanzen. Da war schön, wir haben einen neuen Tanz gelernt. -Rumba. Das hat endlich wieder Spaß gemacht. Nach dem Tanzen hat es direkt mal nicht geregnet und ich bin trocken nach Hause gekommen, habe gegessen und dann musste ich auch schon zum Deutschunterricht los. Nächste Woche nach dem 1. Advent möchte ich deutsche Weihnachtslieder singen. Dieses Mal haben wir nochmal die Tiere wiederholt, wobei sehr wenig da waren. Lettischunterricht hat nicht stattgefunden, weil meine Lehrerin wie fast alle hier krank ist.
Heute habe ich auf den Kalender geguckt und gesehen, dass der Name, der Namenstag hat, mir bekannt vor kam und als ich die Blume gekauft hatte, wusste ich auch wieder wer das war. Eine von den älteren Frauen in der Gemeinde, das war eine richtig gute Idee, die Blume zu kaufen. Es waren viele Menschen, die nach der Andacht ausgiebig gegessen haben. Salat, Brot und eine riesige Torte. Alle hatten Blumen dabei, so bin ich nicht negativ aufgefallen. Ich musste dann aber ziemlich bald zum Tanzen. Da ging es mir aber nicht so gut. Irgendwie war mir schlecht. Ich bin ein bisschen früher gegangen und habe mich zuhause hingelegt. Ich fühle mich schon wieder ein bisschen krank. Ich hoffe, das legt sich bis morgen. Heute habe ich zumindest erst mal im Bett verbracht. Wäre echt nicht schön schon wieder krank zu sein.

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