Sonntag, 29. November 2009

Liepāja

Heute ist der 50. Blogeintrag und seit Freitag bin ich 3 Monate hier. Daher habe ich mir überlegt ein wenig über meinen Ort hier zu schreiben. Ich möchte ein bisschen probieren, euch diese schöne Stadt näher zu bringen.
Liepāja- Die Stadt, wo der Wind geboren wurde. So heißt es in der Hymne, die es für Liepāja gibt. Hier ist es wirklich meist windig. Liepāja, wo übrigens das "e" besonders ausgesprochen wird und nicht wie im deutschen zu einem langen "i" wird, ist die drittgrößte lettische Stadt und hat ca. 85000 Einwohner. Während in Riga 40% Russen leben, in Daugavpils(2. größte Stadt.) 55% Russen leben, gibt es in Liepāja nur 20%. Dadurch wird hier überwiegend lettische gesprochen. Man hört zwar immer mal russisch aber in den Geschäften, wird nur lettisch gesprochen. Liepāja zu Deutsch Libau hat einige Sehenswürdigkeiten und auf alle Fälle einen Besuch wert. Die Dreifaltigkeitskirche hatte bis 1912 die größte Orgel der Welt mit 131 Registern, vier Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Mittlerweile gibt es größere. Trotzdem ist sie immer noch eine der größten in ganz Europa. In dieser Kirche findet auch einmal im Monat ein deutscher Gottesdienst statt. Außerdem gibt es hier eine riesige evangelische, eine auch riesige katholische Kirche im Centrum. In Karosta einem Stadtteil, der etwas außerhalb liegt, gibt es außerdem eine riesige orthodoxe Kathedrale. Karosta, was übersetzt Kriegshafen heißt, war in der Zeit der ehemaligen Sowjetunion ein abgesperrter Teil der Stadt. Die sogenannte Stadt in der Stadt. Wenn man nichts mit Militär zu tun hatte, kam man nicht in die Stadt hinein. Ein Wahrzeichen der Stadt ist auch der Strand. In Reiseführern habe ich gelesen, dass der Sand hier am Strand so fein ist, dass die Russen ihn früher benutzt haben, um Sanduhren zu füllen. Der Strand ist fest und man kann dort wunderbar Fahrrad fahren. Außerdem findet man hier sehr viele Bernsteine. Gerade nach einem Sturm ist die Chance Bernsteine zu finden, nochmals um einiges höher. und gesagt, Sturm gibt es hier oft. Ansonsten gibt es hier einige Shoppingcenter, die im Aufschwung gebaut wurden und jetzt in der Krise hier kaum besucht werden. Was nicht schön ist, wobei Liepāja bestimmt nicht zu so großem Ansehen gekommen wäre, sind die Metalurgs. Liepāja Metalurgs ist das größte Metallverarbeitende Unternehmen im ganzen Baltikum. Viele Menschen verdienen mit dem Unternehmen ihr Geld. Die Metalurgs sponsoren den Eishockeyverein und den Fußballverein, der gerade Meister geworden ist und nächstes Jahr mindestens in der Europa League in der Gruppenphase spielt. Es existiert ein kleines Stadion mit Platz für 5000 Zuschauer mit einer großen Überdachten Tribüne. Sportlisch hat die Stadt einiges zu bieten. Neben dem Stadion, der Eishalle, wo teilweise sogar der größte Eishockeyverein aus Riga spielt, gibt es ein Olympisches Zentrum. Das ist ein riesiges Gebäude mit einer atemberaubenden Basketballhalle und Trainingsmöglichkeiten für endlose viele andere Sportarten.
In Liepāja gibt es eine Straßenbahn. Die Strecke führt einmal von dem einem Ende bis zu dem anderen Ende der Stadt. Bei YouTube ist die Fahrt aufgezeichnet, was ich allerdings nicht so interessant finde. Ein weitaus interessanteres Video habe ich hier gefunden. Es ist über 7 Minuten lang, bietet aber die schönsten Orte in Liepāja. Natürlich gibt es hier auch Orte und Häuser, die nicht so schön sind. Diese Bilder sucht man in dem Video vergebens. Einige Häuser stehen bereits jahrelang leer und sehen aus, als würden sie jeden Moment zusammenfallen, auch diese Orte gehören zu dem Bild der Stadt.

Freitag, 27. November 2009

ich bin schon wieder krank

Ja, wie sich das am Dienstag schon angedeutet hatte, hat es mich wieder erwischt. Am Dienstag habe ich viel geschlafen und das tat sehr gut. Am Mittwoch habe ich auch nichts getan. Ich dachte, es geht schon besser, bin aber viel im Bett geblieben. Mit Hilfe des Laptops geht das aber ganz gut. Wobei das schon ein anderes Gefühl ist, als wenn man zuhause ist. Gerade auch das Heizen ist an solchen Tagen nicht unbedingt hilfreich. Aber das muss auch sein. Am Donnerstag ging es mir schon wieder besser, ich hatte nur immer noch husten. Wenn ich nicht husten musste, dann war kein Problem, aber wenn doch tat es doch weh... Schwer so etwas zu beschreiben...^^ Nun gut, der Pastor hat mich abgeholt und wir sind kurz in die Gemeinde gefahren, wo ich ca. 20 Tipps gekriegt habe, was ich nun zu machen habe. Einerseits lieb, aber war auch anstrengend. Eigentlich wollten wir aber zusammen einkaufen, was wir dann auch gemacht haben. Den Tag über habe ich dann zwar zuhause aber nicht mehr im Bett verbracht. Abends bin ich zu der Ärztin in der Gemeinde gefahren. Die ist immer nur Donnerstag da und sollte sich das mal angucken. Der Pastor war auch da die ganze Zeit dabei. Da hilft das übersetzen doch sehr. Obwohl ich eigentlich dachte, dass das schlimmste hinter mir ist, muss ich jetzt Antibiotika nehmen. Außerdem habe ich ein Mund und Nasenspray gekriegt, was ich total eklig finde. Nun gut, aber ich muss sagen, seit dem Arztbesuch geht es mir wieder schlechter. Wahrscheinlich ist das mehr Einbildung als Wahrheit, aber seit gestern Abend läuft nun auch meine Nase und ich habe sehr schlecht geschlafen. Heute bleibe ich auf jeden Fall nochmal zuhause und mal schauen, wie sich das entwickelt.
Abwarten und Tee trinken...

Dienstag, 24. November 2009

Der Orientierungslauf

Am Freitag war der Pastor wieder da und wir sind die 2 Wochen durchgegangen. Auch für diese Woche wurde mein Plan aufgestellt. Eigentlich wollte ich auch noch ein paar Sachen für die Weihnachtszeit planen, aber das haben wir erst mal auf Dienstag verschoben. Nach dem Gespräch bin ich noch ein bisschen da geblieben. War aber nichts erwähnenswerter mehr. Zuhause habe ich schnell gegessen und dann bin ich auch schon wieder weiter. Ich sollte meine erste Tuba-Stunde haben. Der Unterricht findet im Kino statt. Also nicht im Kino aber da drüber. Man muss durch das Kino rennen. Aber am verabredeten Warteplatz war niemand. Irgendwann kam dann Martins, einer aus der Jugendgruppe, der mit mir spielt. Da war ich zumindest glücklich, dass ich doch richtig war. Naja, der Lehrer hatte das Handy ausgeschaltet und ist nicht gekommen. Insgesamt habe ich 1 1/2 Stunden gewartet. Die Gruppe war mittlerweile viel größer geworden und wir sind dann zur Diakonie gegangen. Wir hatten noch ein bisschen über eine Stunde bis zur Jugendgruppe. Aber wir haben Karten gespielt und es war total lustig. Wie auch die Jugendgruppe. Das war nach dem eher anstrengenden und nervigen Tag richtig toll. Bei dem Gespräch kam heraus, dass hier schon die ersten Schulen wegen Schweinegrippe geschlossen haben, und dass einfach sehr viele krank sind. Wir haben nun auch was Neues überlegt, weil wir meistens keine Zeit haben. Wir machen jetzt nur noch 2-mal im Monat Bibelstunde und einen Freitag spielen wir Spiele und den 4. Freitag machen wir einen besonderen Abend, eine Art Mottoabend. Damit scheinen alle zufrieden. Da dieser Freitag der 4. Freitag im Monat ist wollen wir einen Film gucken. Wenn ich es schaffe, den Film zu besorgen, würde ich gerne Sister Act gucken, aber mal schauen.
Am Samstag hat Lelde mich eingeladen an einem Orientierungslauf in Karosta, dem etwas außerhalb liegenden Stadtteil von Liepāja, teilzunehmen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Auf der Fahrt dahin, wurde noch versucht, mir die Geschichte des Treffens zu erklären. Die hat sich der Organisator selbst ausgedacht. Leider habe ich nicht alles verstanden, aber im groben ging es schon. Wir waren mit Lelde und ihrem Bruder Nauris eine 3er-Gruppe. Zunächst mussten wir ein Puzzel lösen und dann wurden wir in einem Bunker geschickt und hatten 10 Streichhölzer um eine Puppe in dem Stockdusteren Bunker zu finden. Das war ausweglos. Da wir Hilfsmittel jedoch benutzen durften habe ich jede Ecke fotografiert. Es hat zwar auch gedauert, weil ich eine kleine Puppe gesucht hatte, aber wir haben es geschafft. Dann ging es weiter, an der nächsten Station war ein kleiner 3 m breiter Bach. Wir mussten auf die andere Seite kommen. Wir haben einen kleinen Staudamm gebaut. Okay, ein bisschen war schon vorher da, aber wir haben den stabiler gemacht. Nicht weit davon entfernt war wieder ein Bunker. Dort sollten wir eine "Bombe" finden und sie entschärfen. Irgendwann haben wir die Bombe gefunden, aber wie sollten wir die entschärfen... Auf einmal lässt der Typ, der an der Station war, einen Böller hochgehen. In dem Bunker war das so laut, aber gut. Weiter geht’s, aber ich habe bei der Explosion meine Beine "verloren". Ich dacht das wäre zunächst ein Joke, aber sie haben wir dann meine Wade an meinen Oberschenkel gebunden- beide Seiten. Nauris hat seine Arme verloren, und weiter ging´s. Wir waren ja die ganze Zeit im Wald, aber nicht an irgendwelchen Wegen, sondern mitten durch. Ich habe probiert auf den Knien zu gehen, hat aber nicht funktioniert. Ich bin also auf allen Vieren durch den Wald gekrabbelt. War aber ne coole Erfahrung. Ich habe schon oft selbst solche Spiele angeleitet, deshalb war für mich klar, aufgeben gibt’s nicht. Es hieß ja auch nur bis zur nächsten Station. Irgendwann bin ich dann angekommen. Dort war eine Art Seilbahn. Schwer zu beschreiben, aber wir sind dann einen Abhang hinunter "gefahren". Danach hieß es dann, so Beine wieder zusammen binden, haben die anderen Gruppen auch. Bei den anderen Gruppen hatte sich aber die kleinste verletzt und die konnte getragen werden. Das hat bei uns nicht geklappt. Gütiger Weise haben sie mir die Beine nur zusammengebunden. Aber auch das Springen war auf Dauer so anstrengend. Ich war echt fertig, gerade bergauf war echt hart. Bei der letzten Station mussten wir dann Eier suchen, die auf einem bestimmten Gebiet versteckt worden sind. Danach war das echt nur noch Quälerei zum Ziel zu kommen. Irgendwann hatte ich die Idee, wir sind eine Gruppe und dann geben wir unsere Behinderungen weiter. Lelde ist dann die letzten 800 m gesprungen. Ich war echt fertig. Wir sind insgesamt 3. geworden.
Abends war ich echt froh wieder zuhause gewesen zu sein. Am Sonntag in der Sonntagsschule waren dann wieder sehr viele Kinder. Da war ich richtig beschäftigt, die Kinder ein wenig still zu kriegen. Ansonsten war am Sonntag nichts Besonderes. Im Gottesdienst waren sehr wenig. Irgendjemand meinte, dass wohl viele auf dem Friedhof auf Gottesdienst feiern, aber das weiß ich nicht.
Gestern war ich tanzen. Da war schön, wir haben einen neuen Tanz gelernt. -Rumba. Das hat endlich wieder Spaß gemacht. Nach dem Tanzen hat es direkt mal nicht geregnet und ich bin trocken nach Hause gekommen, habe gegessen und dann musste ich auch schon zum Deutschunterricht los. Nächste Woche nach dem 1. Advent möchte ich deutsche Weihnachtslieder singen. Dieses Mal haben wir nochmal die Tiere wiederholt, wobei sehr wenig da waren. Lettischunterricht hat nicht stattgefunden, weil meine Lehrerin wie fast alle hier krank ist.
Heute habe ich auf den Kalender geguckt und gesehen, dass der Name, der Namenstag hat, mir bekannt vor kam und als ich die Blume gekauft hatte, wusste ich auch wieder wer das war. Eine von den älteren Frauen in der Gemeinde, das war eine richtig gute Idee, die Blume zu kaufen. Es waren viele Menschen, die nach der Andacht ausgiebig gegessen haben. Salat, Brot und eine riesige Torte. Alle hatten Blumen dabei, so bin ich nicht negativ aufgefallen. Ich musste dann aber ziemlich bald zum Tanzen. Da ging es mir aber nicht so gut. Irgendwie war mir schlecht. Ich bin ein bisschen früher gegangen und habe mich zuhause hingelegt. Ich fühle mich schon wieder ein bisschen krank. Ich hoffe, das legt sich bis morgen. Heute habe ich zumindest erst mal im Bett verbracht. Wäre echt nicht schön schon wieder krank zu sein.

Donnerstag, 19. November 2009

Lettland hat Geburtstag!

Am Dienstag war am Morgen die Andacht, da der Pastor noch in England ist, hat Karina die gemacht. Leider wurde nichts übersetzt, aber im Großen und Ganzen verstehe ich immer mal wieder ein paar Wörter und den Rest denke ich mir dann, ob das stimmt weiß ich dann nicht, aber ist ein schönes Gefühl. Nach der Andacht und einem kleinem Frühstück habe ich kurz mit Karina durchgesprochen, was diese Woche anliegt und dann musste ich auch schon zum Tanzen los. Es sind immer andere Menschen da. Auch andere Rollstuhlfahrer. Naja, letzte Woche war ich ja auch nicht da, aber eigentlich machen wir immer wieder das Gleiche. Am Dienstag war wenigstens tolle Musik. Danach ging’s dann nach Hause im Regen. Zuhause habe ich mich dann endlich wieder ein bisschen um meine Wohnung kümmern können, nachdem ich krank war und dann übers Wochenende weg war, musste ich mal wieder was machen, deswegen habe ich eher weniger erlebt.
Am Mittwoch war dann der Geburtstag Lettlands. Ein großer Feiertag hier. Zwar haben die Geschäfte ja trotzdem auf, die haben ja immer auf, aber trotzdem haben ein paar Leute frei, die die auch sonntags nicht arbeiten. Im TV liefen viele Konzerte. Musik spielt hier in Lettland eine ganz große Rolle. Auf der Arbeit war nichts los, weil Feiertag ist. Ich hab dann zuhause was Neues zu kochen ausprobiert und am späten Nachmittag bin ich in die Stadt. Dort war eine Bühne aufgebaut. Nebenan eine kleine Leinwand. Außerdem wurden lettische Flaggen verteilt. Sowieso wurde die Woche über jede Menge Fahnen und Flaggen auf gehangen. Das Fest wurde mit der lettischen Nationalhymne begonnen. Wobei ich mich da gefragt habe, wann singt man in Deutschland eigentlich mal die Nationalhymne. Mir sind nur Sportveranstaltungen eingefallen. Nun gut... Auf dem Fest waren immer kleine Reden übrigens auch von einem der Älter als Lettland war. Lettland ist dieses Jahr nämlich 91 Jahre geworden. Außerdem viele bewegende Lieder. Dazu immer tolle Bilder. Die Protestmärsche oder einfach die Menschenkette, die 1990 durch das gesamte Baltikum veranstaltet wurde. Das sind tolle Bilder gewesen. Selbst für mich, der mit der Unterdrückung ja nichts zu tun hatte, waren es bewegende Bilder. Zwischendurch immer die Freiheitsstatue mitten in Riga. Alles wurde von der Liepāja Hymne abgeschlossen. Das war auch schön. So schön, dass es sogar gleich zweimal gesungen wurde. Dann ging es ganz schnell weiter. Wir sind in so eine Holzhütte gegangen. Da gab es lettische Lieder und Tee. Viele kannten fast alle Lieder auswendig, ich hatte ein Textbuch. War ein schöner Abend. Ach ja, was noch wichtig ist. Immer am 18. November um 21.00 singen alle Letten, egal wo sie auf der Welt gerade sind die lettische Nationalhymne. Haben wir da natürlich auch gemacht.
Heute bin ich dann wieder zur Gemeinde. Ich wollte nur ein bisschen kopieren, da war die Patrone leer, dann war ich also kurz einkaufen. Ansonsten habe ich Karina geholfen. Da gestern in der Gemeinde nichts los war, haben wir halt heute nochmal gefeiert. ^^ Naja Lettland hat nur einmal im Jahr Geburtstag. War interessantes Gespräch, was sich danach entwickelte. Von Nationalstolz und über die Russen. Ich habe, nachdem ich letztes Wochenende ein paar Russen kennengelernt habe, meine Meinung ein bisschen geändert. Aber die Brisanz ist nach wie vor da. Nach der ausgiebigen Feier bin ich zum Friseur. Ich bin zwar nicht ganz so zufrieden wie letztes Mal, aber das ist schon in Ordnung. Dann hab ich einen kleinen Großeinkauf gemacht und bin nach Hause. Seitdem der Supermarkt nicht mehr nebenan ist und ich weniger Fahrrad fahre, muss ich mehr den Einkauf planen. Nun gut.. der Rest des Tages war ruhig. Morgen ist der Pastor wieder da...

Montag, 16. November 2009

Deutsche Jugendfreizeit in Dobele

Am Freitag ging’s mir wieder super. Ich habe mich morgens in Ruhe fertig gemacht. Mit dem Bus ging es dann zunächst 3 1/2 Stunden nach Rīga. Ich weiß nicht wieso, aber ich war so begeistert von Rīga. Das war alles so riesig. Ich habe gefühlt schon am Bahnhof mehr Menschen gesehen, als ich in ganz Liepāja wohnen. Da war so ein Trubel. Aber da habe ich beschlossen, hier in Rīga muss ich noch viel Zeit verbringen. Also nicht am Freitag, sondern im Rest des Jahres. Im Vergleich zu Rīga wohne ich echt in einem Dorf hier in der drittgrößten Stadt Lettlands. Aber kein Wunder es leben weit mehr als 1/3 der Letten in Rīga. In Rīga angekommen, war ich alleine und ich musste die Wohnung des Pastors finden. Ich hatte mir das im Internet angeguckt und dachte, wird schon kein Problem sein, aber es war da so viele Menschen. Wahrscheinlich sind in Hamburg noch viel mehr, aber ich hatte damit einfach nicht gerechnet. Ich habe zwar einen kleinen Umweg genommen, bin aber ohne Fragen bei der Wohnung angekommen. Beim Pastor wurde ich freundlich empfangen. Er, seine Frau und sein jüngster Sohn leben rund 6 Jahre in Rīga. Er ist für alle Deutschen in Lettland zuständig. So macht er in Rīga einen wöchentlichen Gottesdienst. Außerdem kommt er auch einmal im Monat für einen deutschen Gottesdienst nach Liepāja und Daugavpils. Nach einem kleinen Kennenlernen im Haus ging es mit seinem Auto auch schon nach Dobele. An diesem Wochenende war eine Jugendfreizeit für seine Gemeinden. Leider haben viele krankheitsbedingt abgesagt und wir waren nur eine kleine Gruppe. Die genaue Zahl kann man nicht sagen, da immer wieder jemand ging und neue kamen(ca.11). Das war aber super schön. In Dobele war ich zunächst mit dem Pastor einkaufen und dann haben wir uns die Schule angeguckt, wo wir geschlafen haben. Die war auf dem neusten Stand. Viele Beamer und andere Medien in fast jedem Klassenzimmer. Das ist aber auch eine besondere, ich glaube, eine christliche Schule. Nun gut. Wir haben mit ein paar Mädchen, die aus Dobele kamen und eine deutsche Oma haben das Essen vorbereitet. Mit dem Bus aus Rīga kamen dann noch 2 deutsche, die in Rīga wohnen und 3 Mädchen aus Rīga, die deutsch russische Eltern haben. Das war recht lustig, weil ich auf dem Treffen mal nicht der mit den wenigsten lettisch-Kenntnissen war, weil außer den Mädels aus Dobele niemand lettisch als Muttersprache hat. Wie auch immer. Für mich war es an dem Abend äußerst interessant über meine Erfahrungen hier in Lettland zu reden, weil die anderen beiden ähnliche aber auch teilweise andere Erfahrungen gemacht haben. Das war total cool. Währenddessen ich gesagt habe, dass es in Liepāja kein Fastfood Restaurant gibt, gibt es in Rīga genauso viele wie in deutschen Städten. Ansonsten haben wir viel gesungen(deutsche Lieder) und Kennlernspiele gespielt. Es gab zwar ab und zu ein paar Sprachprobleme, aber das bin ich hier ja auch gewohnt. Das war ein schöner Abend. Am Samstag sind wir ein wenig durch Dobele gegangen und haben uns alles angeguckt. Die ganzen Fabrikgebäude, die einfach mitten in die Stadt gebaut wurden, weil man stolz darauf war. Wir waren in einer Burgruine und bei der Kirche. Am Nachmittag haben wir getöpfert. Sowas ist ja nicht so mein Ding, aber ich habe eifrig probiert auch etwas hinzugekommen. Die Bilder, die ich noch online stelle, sind dann aber wohl besser von coolen Dingen, die die anderen geschaffen haben. Aber in der Gesellschaft hat das auch Spaß gemacht. Am Abend haben wir noch zusammen ein paar coole und für mich auch neue Spiele gespielt. Als der Abend vorbei war, wollten wir gar nicht aufhören und jeder, der noch ne Idee hatte, hat sie eingebracht. War eine coole Gruppe.
Am Sonntag haben wir draußen noch ein cooles Spiel gespielt und nach dem Essen ging es dann auch ziemlich bald nach Hause. Diesmal nicht mit dem Umweg über Rīga, sondern direkt nach Hause. Das war ein schönes Wochenende. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und hatte viel Spaß, außerdem habe ich jetzt einige Stadtführer und freue mich schon sehr diese großartige Stadt näher kennenzulernen. Das ist dann ein ganz anderes Lettland als hier in Liepāja.
Heute war dann wieder das normale Leben. Ich hatte Tanztraining. 2 Stunden ist eine ganz schön lange Zeit. Heute war das nicht so schön, weil wir nichts Neues gelernt haben. Immer wieder das Gleiche aber halt probieren noch besser. Aber Training macht halt nicht immer Spaß. Heute hat es meist geregnet, nicht viel, aber ich habe auf mein Fahrrad verzichtet und bin viel gegangen. Auch zum Deutschunterricht, wo wir weitere Tiere gelernt haben. Außerdem die viele Lieder wiederholt. Danach habe ich noch lettisch gelernt und ich finde, auch wenn es nicht so viel ist, das hilft total. Ich traue mich immer mehr und wenn ich einfach drauf los rede, dann klappt das schon. Ich bin guter Dinge.
Was so in nächster Zeit anliegt kann ich noch gar nicht sagen, lasst euch Überaschen. Morgen ist erst mal Andacht und wieder Tanzstunde.

Donnerstag, 12. November 2009

ich war krank :(

Ja, am Montag war noch alles in Ordnung. Da war ich vormittags tanzen. Einerseits macht das schon Spaß, aber der Lehrer ist viel mehr auf Körperhaltung aus. Naja, wir treten auch auf. Aber das ist nicht mehr das Tanzen, was Spaß macht, weil man wie ich finde etwas vorspielt. Auf eine Weise ist es aber doch toll. Man muss immer konzentriert sein, damit der Partnerin nichts passiert, aber wenn mal etwas klappt, ist es toll.
Zurück zuhause habe ich gegessen und noch ein bisschen für den Deutschunterricht vorbereitet. Wir haben diese Woche ganz viel gesungen. "Die Jahresuhr", "Es war eine Mutter". Damit haben wir die Monate und die Jahreszeiten gelernt und nun fangen wir an Tiere zu lernen. Dafür haben wir die deutsche Version von Old McDonald´s Farm gesungen. War eine schöne Stunde. Danach die Lettisch Stunde war auch gut. Besser als die Erste. Langsam kommen auch Fortschritte. Ich traue mich immer mehr zu reden. Das Verstehen ist zwar noch nicht so ausgereift, aber das kommt bestimmt auch noch. Ich bin ja noch ein bisschen hier.
Naja, wie gesagt am Montag konnte man noch nichts merken, aber in der Nacht zu Dienstag habe ich mich dann übergeben und konnte auch nicht richtig schlafen. Ich habe dann morgens eine SMS geschrieben, dass ich zuhause bleibe, mir ging es echt nicht gut. Auf einmal habe ich dann von der Frau, die mir auch lettisch Unterricht gibt Besuch bekommen. Sie und ihr Mann wollten nach mir sehen und der Mann hat dann Feuer für mich gemacht und sie sind ein bisschen hier geblieben. Das war lieb. Liene kam auch ganz kurz vorbei. Ansonsten habe ich aber nichts gemacht. Ich lag die meiste Zeit im Bett und konnte mich nicht mal für den Laptop richtig begeistern. Abends habe ich dann auch wieder ein bisschen gegessen. Hat zwar gedauert und ich habe nicht viel gegessen, aber danach ging’s mir besser.
Am Mittwoch ging es mir zwar besser, aber nicht so richtig gut. Ich bin dann irgendwann duschen gegangen und das tat mir sehr gut. Danach ging es mir viel besser. Nachmittags kam Karina nochmal vorbei, diesmal aber nur kurz. Ich war noch kurz etwas einkaufen und das ging auch ohne Probleme. Ansonsten bin ich hier zuhause geblieben und hab mich etwas geschont.
Heute ging es mir nochmal besser. Zwar bin ich insgesamt ein bisschen schlapp. Meine Knochen tun mir weh, als hätt ich gestern Sport betrieben, aber sonst geht es mir super. Ich war kurz in der Gemeinde, musste mich kurz blicken lassen, weil die sich Sorgen gemacht haben. Da wurde ich aber wie ein schwerstkranker behandelt. War auch nichts wirklich zu tun. Deshalb sitze ich nun schon wieder zuhause. Kann mich noch ein bisschen schonen. Morgen geht´s nämlich wieder richtig los. Ein Wochenende in Dobele. Da treffen sich viele Jugendliche von den Deutschbalten. Früher war das hier ja mal deutsch und die sind wohl hier wohnen geblieben. Ich lass mich da mal ein bisschen überaschen, was so passiert. Dafür fahr ich morgen erst mal nach Riga. Da treffe ich mich mit dem Pastor, der das organisiert. Habe heute kurz mit ihm telefoniert, spricht auch perfekt deutsch. Wird also alles ohne Probleme. Ich melde mich dann Sonntagabend bzw. Montagnachmittag erst wieder.

Sonntag, 8. November 2009

der erste Schnee

Am Donnerstag hat es auch hier kurz geschneit, war aber auch schnell wieder weg. Außerdem war wieder eine Gemeinderatsversammlung. Die werden hier immer spontan angesetzt. Ging aber ganz fix dieses Mal. Es ging zum Beispiel um das Tauschtreffen, was Donnerstag beginnt. Das beschreibe ich dann aber besser. Danach bin ich mit dem Pastor wieder ins Heim für behinderte Menschen gefahren. Dieses Mal wurde auch ich schon von einigen erfreut begrüßt. Alle geben einem lieb die Hand. Das war echt schön. Während des Gottesdienstes war die Freude aber auch schnell wieder weg. Eine Seite neben mir war einer, der die ganze Zeit mit Körper vor und zurück geht. Ich konnte mich aber nicht von ihm lösen, weil andere Seite einer war, der die ganze Zeit so sehr gehustet hat. Ich fühlte mich bei jedem Husten neu angesteckt. Das war ein schreckliches Gefühl. Wenn ich dann aber durch die Menge geguckt habe, wie die Menschen in dem Moment doch glücklich aussehen und wenn sich unsere Blicke trafen, haben sie immer wieder gelächelt. Aber gut... Letzte Woche hatte der Pastor gefragt, was wir machen können, ich solle mir doch mal was Besonderes überlegen. Am besten wäre es, wenn es mit dem Reformationstag zu tun hätte. Ziemlich bald hatte ich die einfache Idee. Wir lassen die aufschreiben, was denen nicht gefällt und das hängen wir auch an die Tür. Das ist total gut angekommen. Jeder durfte etwas sagen und der Pastor hat er auf einen Zettel geschrieben. Eine hat zum Beispiel gesagt, dass es ihr nicht gefällt, dass sie sich ihre Augenoperation nicht leisten kann. Daraufhin probiert der Pastor jetzt das Geld zusammen zu bekommen. Also kann das auch wirklich etwas bewirkt haben. War auf jeden Fall ein schöner Nachmittag.
Abends kam Liene noch vorbei. Nachdem wir zusammen gegessen haben, wollte ich eigentlich nur einkaufen, da war ich auf einmal in ihrer neuen Wohnung. Also besser Zimmer. Gleich hier um die Ecke. Sie hat in ihre Wohnung bisher in Karosta ohne Heizung und das ist jetzt eine riesige Steigerung für sie. Aber es ist dort halt billig. Am Donnerstag war sie zum ersten Mal da und hat das gleich fest gemacht, dass sie da wohnen wird.
Am Freitag hatte ich das Gespräch mit dem Pastor, besser gesagt, er hatte vorher noch ein Gespräch und ich habe eine Stunde gewartet. Aber nicht nur, ich habe den Plan für die Sonntagsschule geschrieben. Ich konnte eine Tabelle bei Word einfügen. Das ist nun nicht so das Große, aber es scheint, ich habe Karina damit geholfen. Das ist immer schön, wenn man jemand so schnell helfen kann. Das Gespräch war dann wie immer... Dann habe ich mich wieder mit Nauris getroffen. Er hat für mich kochen wollen. das hat nun nicht sooo gut geklappt, aber ich habe ihm ein bisschen geholfen und geschmeckt hat es gut. Diese Woche habe ich nur Montag alleine gegessen. Viele meinten ja, dass es hier alleine in der Wohnung langweilig werden könnte, aber dem ist nicht so. Teilweise bin ich mal ganz glücklich für mich zu sein.
Am Freitag bin ich dann zum Trompetenunterricht. Ja, ich war am Anfang auch ein bisschen überrascht, aber ich bin zum Trompetenunterricht eingeladen worden. Nicht zum Zuhören, sondern zum Mitspielen. Natürlich wollte ich mir das auch angucken. Ich habe dort sämtliche Mundstücke ausprobiert und nun spiele ich nicht Trompete, sondern Tuba. Nächste Woche geht’s los, weil er diese Woche nur die Mundstücke da hatte und nicht alle Instrumente. Ich habe der Gruppe dann zugehört und bin wieder kurz nach Hause, was sich aber nicht so sehr gelohnt hatte, weil ich schon wieder zur Jugendgruppe los musste. Diese Woche hatten wir die Martin Luther DVD. Aber der DVD Spieler hat sie nicht abgespielt. Okay sie war gebrannt. Wir sind also wieder zu mir nach Hause und haben wieder auf Englisch geguckt. Das ging dieses Mal aber besser, keine Ahnung, aber auch ich habe alles verstanden. Nach dem Film haben wir noch gespielt. Wir haben so viel gelacht. Das war so schön. Alle hatten ihren Spaß.
Am Samstag habe ich dann gar nichts gemacht. Ich habe mir einen ganz faulen Tag gemacht. Das war mal richtig angenehm. Es ist immer etwas los. Ich lerne immer noch fast alle 2 Tage neue Menschen kennen.
Heute bin ich dann vollgetankt wieder in die Kirche zur Sonntagsschule. Lief alles ohne etwas Besonderes. Wir gehen weiter das Vater Unser durch. Nach der Sonntagsschule wurde wieder ein Namenstag von den Lehrern gefeiert. Hier feiert man immer gerne. Wir planen nun einen Deutschen Abend, wo wir feiern können. Wenn noch jemand Ideen hat, gerade für typisch deutsches Essen, bin ich sehr dankbar. Auch der Gottesdienst lief ganz normal ab. Nächste Woche ist der Pastor nicht da, da läuft der Gottesdienst vielleicht ein bisschen anders. Das Wochenende war nun sehr kurz, aber da war nicht viel los. Morgen geht es mit meinem Tanztraining weiter. Ich habe das Video im unterem Post nochmal geändert, weil das erste nicht lief. Außerdem sind die letzten Oktoberbilder online. Die kommen demnächst auch hier in die Diashow.

Mittwoch, 4. November 2009

Die Tanzstunde

Am Montag kamen wieder neue Menschen zum Deutschunterricht. Die Gruppe ist von der Liste her sehr groß. Viele kommen aber nur alle 3 Wochen oder mal alle 2 Wochen. Das ist aber relativ angenehm, weil es selten zu viele sind. Da ich das ja mehr oder weniger alles zum Spaß mache und keinen Leistungsdruck habe, ist das kein Problem. Wiederholen ist immer wichtig. Im Anschluss habe ich wie gesagt ein bisschen lettisch gelernt. Aber mir wurde klar. Das ist auch wieder nur eine kleine Unterstützung. Den Großteil muss ich alleine lernen. Aber ich nehme jede Hilfe an.
Am Montagabend habe ich über das lettische Freundeportal "draugiem"(sowas wie facebook, MeinVZ etc.) eine Einladung von einer Frau aus der Behindertengruppe bekommen am Dienstag, denen doch beim Tanzen zuzugucken. Eigentlich war zu der Zeit die Handarbeitsgruppe, aber ich fand es schön, dass ich eingeladen wurde, deshalb bin ich da hin. Natürlich war vorher die Andacht und das Frühstück, aber nichts Erwähnenswertes. Als ich in dem großen Saal ankam, wo das Training stattfindet, wurde ich auch freundlich begrüßt und ich habe mich hingesetzt. Alle Rollstuhlfahrer machten sich bereit und auf einmal kam der Tanzlehrer, ich soll doch mittanzen. Ich konnte mir da nichts so richtig vorstellen und wollte das auch ausprobieren. Jetzt war ich mittendrin und wir haben richtiges Paartanzen gemacht. Hier machen das Profis. Auf dem Niveau bin ich noch nicht ganz. Hatte ja erst eine Stunde. Aber das ist echt was ganz anderes. Du musst dich sooo auf die Partnerin einstellen, aber es war toll. Ich war richtig begeistert. Die trainieren jetzt 2-mal die Woche und dann sind wir bis Weihnachten bühnenreif. Ich denke, da bleibe ich dran.
Am Dienstagabend bin ich bei Lelde zum Essen eingeladen worden. Das war schön bis auf die Fahrradfahrt denn seit Dienstag ist es hier richtig kalt. Die ersten Minusgrade. Frost - Kalt. Aber ich hab gerade gehört in Deutschland schneit es auch, also geht es euch nicht viel anders. Heute am Mittwoch fing ich ruhiger an. Auf der Arbeit musste ich heute nur kopieren. Aber auch das mache ich gerne, es kommt immer irgendjemand vorbei und erzählt noch wieder was. Weihnachtsmärkte sind typisch deutsch!? Aber selbst wenn es nicht stimmt, hier in Lettland gibt es die wohl nicht. Das wusste ich zwar nicht, aber das wäre typisch. Als Deutscher, finde ich, nimmt man alles wie selbstverständlich hin, dabei gibt es so viele besondere Sachen. Naja, wie auch immer, nach der Arbeit war ich einkaufen, denn Nauris der kleine Bruder von Lelde wollte mich besuchen. Er wohnt zwar weit von mir entfernt ca. 4 Km, aber seine Schule ist direkt bei mir um die Ecke. Die läuft er jeden Tag zu Fuß. Kein Bus, kein Fahrrad. Ich bin dann mit ihm zusammen zur Bibelstunde gegangen, er dann weiter nach Hause. Bei der Bibelstunde habe ich heute gar nichts verstanden, aber gut. war ein schöner Tag.

Montag, 2. November 2009

Der "Ball" in Kuldīga

Am Samstag ging es dann also nach Kuldīga. ich war sehr spät dran. Hat sich alles in die Länge gezogen. Ich musste noch etwas einkaufen. Aber ich habe den Bus noch gekriegt. Auf der Fahrt habe ich endlich mal wieder die tolle Natur hier genießen können. Ich scheite gerade den Sonnenstand zu beschreiben. Die stand ein bisschen hinter dem Bus. Sie hat also nicht geblendet und die Bäume, die es hier viele gibt angestrahlt. Okay.. das kann ich jetzt nicht besser beschreiben, aber ich war auch gerade aufgrund der Blätterfarbe sehr begeistert. Aber gut...
Am Bus wurde ich schon freundlich von Jurgis und 2 anderen Chormitgliedern empfangen. Wir sind dann zum Auftritt geeilt, weil wir nur 15 Minuten Zeit hatten. Ich habe kurz Afons gesehen und habe mich dann in den Saal gesetzt. da war Aiga, das heißt auch da war ich nicht alleine, was ich bei solchen Konzerten gar nicht mag. Ich muss aber dazu sagen, das war kein richtiges Konzert. Es waren 5 Chöre da, die alle zwischen 16 und 22 waren und es waren vielleicht 30 Zuschauer da. Das war eher für die Chöre, die teilweise auch zusammen gesungen haben. Die letzten waren dann die Gastgeber. Sie sind nur 13, aber das hat mich super überzeugt. Nach dem Auftritt wurden die Stühle weggeräumt und alle haben sich umgezogen. Dann begann der Ball. Jeder Chor hat etwas vorbereitet. der Kuldīga Chor hat sooo toll getanzt. Die Frauen hatten Müllsäcke als Röcke. Das sah so geil aus. Afons als deren Anführer. Ich war echt begeistert. Naja, nachdem jeder etwas vorgeführt hat, wurde getanzt. Ball trifft es nicht ganz. Eher Disco, aber es wurde viel nur zu zweit getanzt. Aber das war richtig toll. Die Letten tanzen viel mehr. Von Anfang an war so gute Stimmung. Natürlich war viel Alkohol im Spiel. Es war ca. jeder besoffen. Dann natürlich nicht mit Bier, sondern nur mit Wodka und ähnlichen hochprozentigen. Aber ich hatte viel Spaß. Selbst als die ersten Chöre weg waren, war immer noch super Stimmung. wir haben, glaube ich, 6 Stunden durchgetanzt.
Dann ging es zu Jurgis nach Hause. Wir haben noch ein paar nach Hause gebracht.
Am nächsten Tag ging es gleich mit dem ersten Bus zurück nach Liepāja. pünktlich um 12 Uhr war ich für die Sonntagsschule wieder da. Bei der Sonntagsschul waren anfangs nur 3 Kinder in der kleinen Gruppe da. Naja, am Ende waren es 6. Die kleinen haben zu lange gebastelt, deswegen habe ich mit denen nicht gespielt. Aber war schön. Basteln hat denen auch sehr Spaß gemacht. Im Anschluss wurde Geburtstag von einer Sonntagslehrerin gefeiert. Dann war Gottesdienst. Der Probst war zu Besuch. Deswegen gab es im Anschluss auch Kaffee und Tee. Um kurz vor 18 h ging es dann endlich nach Hause, das war schon ein langer Tag, gerade auch durch die endlos erscheinende Busfahrt. Aber wer feiern kann, der kann auch arbeiten. Nach Hause bin ich nicht alleine gegangen. Carina, die in der Kirche alles macht und ihr Mann wollten sich meine Wohnung mal angucken. War nun ein bisschen blöd, weil ich ja über einen Tag nicht mehr da war. Sie wollten gucken, ob es hier warm ist und ich mit Feuer umgehen kann. Eigentlich sinnvoll, aber mittlerweile wohne ich hier schon ein Monat. Aber um deren Gewissen zu beruhigen, habe ich ein Feuer gemacht und dann sind sie relativ schnell wieder los. Harter Tag, aber ich würde das nochmal genauso machen.
Heute ist ja wieder ruhig. Meine Beine tun mir vom Tanzen immer noch weh. Gleich Deutschunterricht und dann werde ich auch eine Stunde Lettischunterricht bekommen. Ich hab mir vorgenommen da etwas mit meiner Sprache zu ändern. ich probiere heute mal mit Carina. Mal sehen wie das funktioniert. Ich denke mir so, wenn ich dieses Jahr die Sprache nicht lerne, dann nie.