Dienstag, 27. April 2010

Der Urlaub

Jetzt habe ich echt eine Weile nicht mehr geschrieben. Das liegt daran, dass ich in der letzten Zeit sehr viel zu tun hatte. Ich werde in nächster Zeit nochmal ausführlich davon berichten, denn ich habe hier in meiner Gemeinde eine Jugendfreizeit veranstaltet. Das war ziemlich zeitaufwändig und sehr stressig, aber dafür, dass ich so viel gearbeitet habe, habe ich nun eine Woche komplett frei und ich nutze die Zeit um eine kleine Tour nach Estland zu machen. Mit mir kommt meine Bekanntschaft aus der Dobele Freizeit. Morgen früh um halb sieben geht es los nach Riga um von dort aus dann weiter nach Talinn zu fahren. Neben ein paar Tagen in Talinn geht es unter anderem einen Tag sogar nach Helsinki. Wir werden an der deutschen Freizeit von Estland teilnehmen und fahren noch weiter nach Tartu, der zweit größten Stadt in Estland. Leider werde ich in dieser Zeit kein Internet haben und nicht schreiben können. Aber nach dem fünften Mai lohnt es sich dann wieder vorbeizuschauen, denn da berichte ich dann sowohl von der Freizeit als auch von meinem Urlaub. Ich freue mich auch mal die Erfahrungen, die ich hier in Lettland gemacht habe mit einem vergleichbaren Staat wie Estland vergleichen zu können.

Montag, 26. April 2010

Lettlandurlaub

Unser Urlaub begann am 07.04.2010 um 18:00 Uhr. Zu dieser Zeit legte die Fähre in Travemünde ab. Die Überfahrt verlief sehr ruhig. Am 08.04.2010 um 22:30 Uhr legte das Fährschiff in Ventspils an. Es dauerte fast eine Stunde bis wir vom Fährschiff runter kamen. Dann kam noch die Passkontrolle und wir konnten ins Abendteuer starten. Liepāja war von Anfang an ausgeschildert. Ventspils machte im Dunkeln einen sehr guten Eindruck, alle Straßen waren neu und im guten Zustand. Die Häuser waren gepflegt.

Auf uns wartete jetzt eine zwei stündige Autofahrt über die dunklen Straßen von Lettland. Die Straße konnte man mit einer Bundesstraße bei uns vergleichen. Die durch den Winter entstandenen Schäden waren gut ausgeschildert. Das Land ist nicht so dicht bevölkert wie die Bundesrepublik. Dadurch sind wir nur durch wenige Orte gekommen.

Wir haben dieses Mal mehr Zeit gehabt, deswegen konnten wir uns auch mehrere Kirchen ansehen. Es war toll, ob es nun um die Orgel oder um den Altar ging, oder um die Kirche im Ganzen, jede Kirche hatte etwas Besonderes. Wir haben uns auch die Gegend angesehen. Dabei waren wir am breitesten Wasserfall Europas und haben sogar springende Fische gesehen. Die Angler standen bis zur Hüfte im Wasser und beide Ufer der Venta waren voll von Anglern.
Auffällig war bei den Überlandfahrten noch die ungeheure Anzahl von Storchen. Es hatte fast jedes Haus sein eigenes Storchrennest. Und die Nester waren auch alle besetzt. Was für mich persönlich eine Überraschung war, war ein Storchennest in einem Baum das auch noch besetzt war. Sowas habe ich noch nie gesehen.

Erwähnenswert ist noch die Parkgebühr in Riga. Für 2,5 h habe ich 4,50 Lats(7 Euro) bezahlt. In Liepāja habe ich für dieselbe Zeit 0,75 Lats(1 Euro) bezahlt. Als Beispiel für die Kosten kann ich noch die Essenpreise nehmen. Ein Essen für 5 Personen hat im Durchschnitt ca. 15,00 Lats (22.50 Euro)gekostet.

D.R.

Die Wartezeit

Wir hatten einen super tollen Urlaub in Lettland. Dieses Mal konnten wir sehr viel von der schönen Landschaft und der Umgebung erkunden. Ich habe noch nie so viele Störche wie in Lettland gesehen. Es kam mir so vor, als würde jeder Bauer seinen eigenen Storch besitzen.

Was ich noch sehr toll fand, denn so etwas gibt es bei uns in Deutschland, glaube ich, gar nicht. Wir waren in einer Bäckerei und wollten Torte kaufen. In dem Geschäft war eine Verkäuferin und es standen ungefähr 10 Menschen und wollten was kaufen. Jeder stellte sich schön hinten an und wartete geduldig bis er dran war. Bei uns stehen 3 Menschen in der Schlange und schon wir gemeckert: "Ist denn keine 2. Verkäuferin da". In Lettland bleiben die Menschen ganz ruhig und haben Zeit. Es gibt auch eine riesige Auswahl von Torten, das muss man gesehen haben. Den einen Mittag haben wir bei Hessburger gegessen. Der Laden ist so ähnlich wie Mc Donalds und kommt aus Finnland. Eine Verkäuferin packte die Ware aus und kontrolierte die Menge. Eine 2. Verkäuferin machte die Burger und eine 3. Verkäuferin bediente den Drive in und die Laufkundschaft alleine. Wir haben bestimmt über eine Viertelstunde gewartet bis wir unser Essen hatten. Aber wieder hat sich kein Mensch über die lange Wartezeit beschwert. Bei uns wäre die Hälfte der Leute wieder gegangen, weil es denen zu lange gedauert hätte.

Außerdem bin ich in Liepaja auch wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und habe am Strand Bernsteine gesucht und hatte wieder Erfolg.

Viele Grüße deine Mutter!

Sonntag, 18. April 2010

Riga

Hallo, mein Name ist Ben, ich bin die thailändische Austauschschülerin, die gerade ein Jahr bei Bennys Familie lebt. Als Benjamin eine Woche zu Hause war, konnte Ich ihn schon kennen lernen. Ich freute mich ihn in Lettland wiederzusehen. In meinen Osterferien konnten wir ihn besuchen.

Am schönsten fand ich den Tag in Riga. Es war Mittwoch und wir mussten schon sehr früh aufstehen, aber ich konnte im Auto weiterschlafen. Wir hatten eine Stadtführerin. Sie konnte uns sehr viel erzählen. Am Anfang sollte Benjamin in eine Brotscheibe beißen. Das war dann die Form von Lettland auf einer Landkarte. Das fand ich cool. Wir sind in der Stadt zu eine großen Kirche gegangen. Diese hatte einen Türm, wo wir rauf gehen konnten. Dort oben konnten wir ganz Riga sehen.

Nachdem uns viele andere Gebäude gezeigt wurden, sind wir in ein Restaurant gegangen. Das war etwas Besonderes .In dem Restaurant, was in einem Keller war, waren nur Kerzen und keine Lampen. Das hat mir sehr gefallen, weil es sehr romantisch war. Es wurde nach uralten Rezepten gekocht. Sogar die Kellnerin hatte altertümliche Kleidung an. Ich fühlte mich wie im Mittellalter. Selbst auf der Toilette war kein Licht nur Kerzen.

Am Ende waren wir noch einmal bei dem Freiheitsdenkmal. Das wird von Soldaten bewacht. Als wir da waren, fand gerade ein Wachwechsel statt. Das war sehr interessant, weil sie lustig gehen müssen.

Viele Grüße
Ben

Samstag, 17. April 2010

Tanken

Meine Familie ist wieder weg. Wir hatten eine schöne, aber auch anstrengende Woche. Wir haben viel erlebt und es war schön sie wieder um mich herum zu haben. Jetzt sind sie wieder gut in Deutschland angekommen und mein Auslandsjahr geht in die heiße Phase.
Über dieses Wochenende habe ich Besuch aus Riga von einem Mädchen, das auch wie ich ein Jahr in Lettland lebt und arbeitet. Wir haben heute die ganze Stadt erkundet und waren abends auf einem Worship Abend. Das war sehr interessant, weil auch viel auf Russisch war. So einen Abend habe ich in der Form noch nie erlebt. Schade, dass ich nicht alles verstanden habe, aber es wurde viel gesungen in den verschiedensten Musikrichtungen. Mehrere Menschen haben über ihren Glauben geredet und es wurden verschiedene Tänze aufgeführt. Nach fast 3 Stunden sind wir dann aber doch ein wenig früher gegangen. Es war kein Ende in Sicht.
Über die Vergangene Woche wird mein Besuch berichten. Was mir in dieser Woche erwähnenswertes im Kopf geblieben ist unser Tanken. Meine Familie war ja mit dem Auto hier und da wir auch viele Städtetrips gemacht haben, mussten wir auch tanken. Es gab gar kein Haus zum Bezahlen. Wir mussten an einen Automaten gehen, den wir glücklicher Weise auf Deutsch stellen konnten. Diese Technik hat mich echt begeistert. Ich habe zwar auch schon in Deutschland Tankstellen gesehen, wo man am Automat bezahlt, aber hier fühlte ich mich nicht mehr in Lettland, sondern eher in der Zukunft. Ich merke gerade, es ist schwer zu beschreiben, was ich daran so toll fand, aber das hat mich echt begeistert.

Dienstag, 13. April 2010

Der Besuch ist da

Mein Besuch ist hier Donnerstag in der Nacht gut angekommen und seitdem haben wir hier viel erlebt. Nachdem bei dem kurzen Besuch im Herbst ja eher die Renovierung meiner neunen Wohnung im Mittelpunkt stand, haben wir nun auch endlich mehr Zeit gehabt. Wir konnten uns nun auch mehr als nur den Strand anschauen. Außerdem sind wir ein wenig herumgefahren.

Morgen geht es nach Riga. Darauf freue ich mich schon sehr. Freitag hoffe ich, finde ich wieder mehr Zeit darüber zu berichten. Vielleicht schreibt auch mein Besuch wieder den einen oder anderen Bericht.

Donnerstag, 8. April 2010

Das Osterwochenende

Nachdem ich ja zu meinem letzten Beitrag so viel Reaktionen auf das trampen wie noch zu keinem anderen Post bekommen habe, werde ich mal ausführlich von der Fahrt nach Kuldiga berichten.
Mit Lelde sind wir mit dem Bus an den Ortseingang von Liepāja gefahren. Vor uns lagen rund 90 km nach Kuldiga. Wir sind gerade ausgestiegen und sind 50 m von der Bushaltestelle weggegangen, da hielt gleich, das erste Auto, das kam schon an. Leider wollten sie in eine andere Richtung fahren. Wir haben nun weitere 3-5 Minuten gewartet und dann kam ein Auto aus der anderen Richtung, bremste, drehte um und hielt bei uns an. Lelde und ich guckten uns irritiert an und dachten oho... Als wir aber genauer hingeschaut hatten, sahen wir, dass wir die Fahrer des Autos kannten. Es war ein Ehepaar, das seit ca. 4 Wochen zum Deutschunterricht kommt. Sie waren bereits an uns vorbeigefahren und haben uns erst zu spät erkannt. Das war total super, denn das hat mir doch die letzte Scheu genommen. Sie haben uns dann rund 20 km
später wieder rausgelassen. Nun waren wir auf der Straße, die nach Kuldiga führt und nicht mehr auf der Straße nach Riga. Da mussten wir dann länger warten, aber auch nur 15 Minuten. Da hat uns ein Mann mitgenommen, den ich gar nicht verstanden habe, aber Lelde hat das mit ihm ausgemacht und wir wurden bis nach Aizpute mitgenommen. Das ist schon die Hälfte der Strecke gewesen. Bei der Fahrt wurde aber gar nicht weiter geredet, stattdessen wurde die Musik immer lauter, war aber auch cool. Das letzte Stück sind wir dann mit einer Familie gefahren, davor mussten wir wieder nur knapp 5-10 Minuten warten. Alles in allem war das schon sehr cool, ich traue mir das aber alleine noch nicht zu, werde wohl die nächsten Male wieder Bus fahren. Es war aber auf jeden Fall eine tolle Erfahrung.


Der Hauptgrund weswegen ich nach Kuldiga gefahren bin, waren die Ostergottesdienste. So bin ich, nachdem ich bei Karlis untergebracht wurde und wir ein wenig die Stadt besichtigt hatten, in den Nachtgottesdienst gegangen. Er begann um 23 Uhr und in diesem Gottesdienst waren die meisten Lesungen meines Lebens. Nachdem bereits Karfreitag in Liepāja zwei komplette Kapitel vorgelesen wurden und das eigentlich fast schon zu viel war, wurden hier fünf ganze Kapitel und einige weitere Verse vorgelesen. Leider bin ich ohne meine deutsche Bibel gereist, was den Gottesdienst noch langweiliger machte. Denn bei so einer Lesung brauche ich immer einen Bezug, damit ich alles verstehe. Um viertel nach zwölf haben alle gemeinsam mit dem Pastor die Kirche verlassen. Ich war zunächst irritiert, wir sind aber um die Kirche herumgegangen und der Pastor hat gesungen. Wir konnten den Liedertext leider nicht mehr lesen, da es schon stockduster war. Nach einer halben Runde ist der Pastor durch einen Nebeneingang wieder in die Kirche gegangen und wir mussten weitergehen. Nach einer gesamten Runde war die Kirchentüre immer noch verschlossen und wir mussten eine weitere Runde drehen, was gespenstisch war, da keiner mehr gesungen hatte. Nach diesen beiden Runden, ging es dann zurück in die Kirche und ich habe den Sinn dieser Aktion verstanden, denn ab diesem Moment feierten wir Ostern. Der gesamte Altarbereich, der vorher sehr dunkel gehalten wurde, war nun hell erleuchtet und mit vielen Blumen verziert. Auch der Pastor hatte sich seine schwarze Soutane ausgezogen und durch eine sehr prunkvolle, weiße ersetzt. Das alles hat mich sehr beeindruckt. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden war dann der Gottesdienst beendet. Auch wenn ich das nicht jedes Jahr haben muss, war es doch eine sehr interessante Erfahrung.

Am Sonntag sind wir um zwei wieder in den Gottesdienst gegangen, der sehr überraschend war. Der Pastor stand am Altar und schrie „Christus ist aufstanden“ und die Gemeindemitglieder schrieen „Wahrhaftig, er ist auferstanden!“ Für die, die es nicht beim ersten Mal verstanden hatte, hat er es auch noch dreimal wiederholt. Es war doch irgendwie ein beengendes Gefühl. In diesem Ostergottesdienst fanden Konfirmationen statt und durch die Taufen und die Einsegnungen, zog sich der Gottesdienst wiedermal in die Länge. Alles in Allem kann ich sagen, dass ich glücklich bin, dass in Liepāja der Gottesdienst von einem Pastor gemacht wird, der in Deutschland studiert hat. So ist der Gottesdienst zwar anders als in Deutschland, aber nicht so überdreht wie der in Kuldiga, welcher sehr viele katholische Züge hat. Ich sage immer, ich bin sehr glücklich solche Erfahrungen machen zu dürfen, bin aber auch sehr froh, dass der regelmäßige Gottesdienst in Liepāja stattfindet. Nach dem Gottesdienst traf sich die Kuldigagruppe zum Osterpicknick. Dort habe ich das erste Mal in diesem Jahr „an gegrillt“. Wir trafen und in einem Garten und hatten eine schöne Zeit. Es war schön die gesamte Gruppe mal wieder zu sehen.

Am Ostermontag bin ich mit dem Bus morgens wieder zurückgefahren um auch noch einen deutschen Gottesdienst zu erleben. Nach dem Gottesdienst wurde in der deutschen Gesellschaft ein Gästezimmer eingeweiht. Dort besteht die Möglichkeit, wer Liepāja mal besuchen möchte, gegen eine Spende zu übernachten.

Dienstags hatte ich auf der Arbeit wieder meinen am Vortag zubereiteten Pudding dabei, der allen sehr geschmeckt hat. An diesem Tag hatte auch meine Oma Geburtstag und ich hatte die Idee, dass ich sie anrufe und wir dann alle gemeinsam für sie ein Ständchen singen. Beim Tanzen am Nachmittag ist nun immer ein Schauspieler dabei. Bei unserem Konzert Mitte Mai sollen wir nun zwischen den Tänzen auch kleine Sketsche aufführen. Dafür trainiert er uns.

Am Mittwoch habe ich die Aufgabe bekommen ein paar Materialien für die Sonntagsschule zu katalogisieren.

Heute bestand mein Tag überwiegend aus aufräumen, denn gleich erwarte ich wieder Besuch von meiner Familie.

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern

Mit meinem 100. Blogeintrag wünsche ich allen Lesern ein wunderschönes und gesegnetes Osterfest

Priecīgas lieldienas





Hier kommt noch ein kleiner lettischer Brauch, der recht interessant ist. Man kocht Eier hart und braucht nun mindestens 2 Personen. Jeder nimmt ein Ei und nun haut der eine(oder beide gleichzeitig) auf das andere Ei ein. Das interessante daran ist, nur ein Ei geht dabei kaputt. Sieger ist das Ei, das alle Schläge unbeschadet überlebt. Im Anschluß werden die Eier übrigens gegessen. Mit je mehr Personen(die ganze Familie) man das Spiel spielt, desto interessanter wird es.

Also dann, frohe Ostern und guten Appetit!

Freitag, 2. April 2010

Klusā nedēļa

Auch bei der Arbeit ist inzwischen sehr viel passiert. Bereis letzte Woche gab es einen Workshop zur Erstellung einer Homepage, denn unsere Gemeinde wird Mitte Mai online gehen. Damit ist nun auch viel Arbeit für mich verbunden, denn ich werde nicht nur den Jugendbereich gestalten müssen, sondern, so wie ich meine Gemeindemitglieder kenne, auch in anderen Bereichen helfen. Beim Deutschunterricht sind nun wieder ein paar neue zu uns gestoßen, die den Kurs sehr vorantreiben. Sie sind wesentlich wissbegieriger, fragen auch mal nach und lassen nicht alles über sich ergehen wie die meisten anderen. Das hat den Deutschunterricht nochmals neu aufleben lassen, denn auch die anderen profitieren davon.

Am Dienstag, als ich zur Andacht kam, waren schon alle dabei einen neuen Transporter auszuladen. Ich war erstaunt, dass selbst die Ältesten, die nur wegen den Andacht erschienen waren (älter als 70 Jahre), tatkräftig mitgeholfen haben. So ging auch das Abladen ganz schnell und wir waren noch bevor der Pastor kam fertig. Nachdem ich die letzten Male nach der Andacht bei der Handarbeitsgruppe immer Blumen gehäkelt habe, habe ich nun angefangen zu stricken, aber da es sehr schwer ist, brauche ich noch lange um es zu lernen. Es geht für mich aber auch mehr um die Gesellschaft und die parallel laufenden Gespräche. Die älteren Damen freuen sich sehr über meine Anwesenheit.

Am Mittwoch, als ich total übermüdet erst nachts vom Eishockey wiedergekommen war, musste ich bereits um zehn Uhr morgens bei der Rollstuhlfahrergruppe sein. Wir haben dort Eier gefärbt. Wie man in den Fotos sehen kann, haben wir diese zuerst mit Tesafilm abgeklebt und dann in kochendes Wasser mit sehr vielen Zwiebelschalen gelegt. Wahrscheinlich sind viele mit dieser Technik vertraut, für mich war sie aber neu. Während die Eier am kochen waren, haben wir noch süße Häschen gebastelt. Nach einer halbstündigen Pause, fand auch schon die Unterstützungsgruppe statt. Eigentlich überschneiden sich die beiden Gruppen nie, aber letzte Woche fanden beide an einem Tag steht. Auch in dieser Gruppe haben wir Eier gefärbt, jedoch haben wir dieses Mal die Eier mit Blüten beklebt, in der Hoffnung, dass die Motive auf den Eiern bleiben. Zwar war dies nicht ganz so erfolgreich aber ein paar Eier sind auch sehr gut geworden. Nach der im Anschluss stattfindenden Bibelstunde, war ich glücklich wieder zu Hause zu sein.

Am Donnerstag habe ich mit Sigrid am Computer geübt und auch sonst in der Diakonie geholfen. Am Nachmittag hatte ich wieder Tanztraining. Ich wurde beim nächsten Konzert mit eingeplant, was mich sehr gefreut hat!
Freitags hatten wir bei der Jugendgruppe ein sehr produktives Streitgespräch. Zwar waren nur sehr wenige anwesend, aber wir haben sehr produktiv neue Ideen erarbeitet, wie es mit der Jugendgruppe weitergehen soll. Ich war sehr glücklich darüber und freue mich auch jetzt wieder auf das nächste Mal, denn vorher war die Luft raus. Ich bin nach diesem Gespräch nun aber sehr zuversichtlich, dass es wieder besser wird.
Die Sonntagsschule behandelte letzte Woche das Thema Palmsonntag, welcher hier in Lettland frei übersetzt „Gebüschsonntag“ heißt. Danach ging es zu einer Geburtstagsfeier und anschließend fand der Gottesdienst statt, dem wieder beiwohnte.

Im Gegensatz zu meiner arbeitsreichen letzten Woche, war diese Woche eher ruhig. Nicht nur der Karfreitag heißt hier „stiller Freitag“, sondern die ganze Woche heißt hier „stille Woche“ (klusā nedēļa). Demzufolge war auch in der Gemeinde wenig los. Ich habe extra für die Handarbeitsgruppe Pudding gekocht, aber sie hatten sich kurzerhand dazu entschieden die Gruppe ausfallen zu lassen, ohne mir bescheid zu geben. War der Pudding halt meiner! Die stille Woche kam mir einerseits sehr gelegen, denn ich war erkältet und konnte mich dadurch besser auskurieren. Andererseits sind in der Universität und der Schule Ferien gewesen, sodass viele zu ihren Liebsten aufs Land aufgebrochen waren und dadurch das Tanztraining und auch diverse andere Aktivitäten nicht stattfanden. Dadurch war mir sehr langweilig. Mittlerweile ist der Frühling aber auch in Lettland angekommen und ich habe schon einige Zeit am nahegelegenen Strand verbracht.

Am heutigen Karfreitag war ich sehr stolz, denn ich durfte zum ersten Mal eine Lesung auf lettisch übernehmen. Ich hatte mich darauf vorbereitet, indem ich den Text zu hause mehrmals laut vorgelesen hatte. Die Reaktionen darauf waren durchweg positiv! Abends habe ich dann zum ersten Mal in meinem Leben an einem Kreuzweg teilgenommen. Wir starteten in einer der großen Kirchen und gingen durch die gesamte Innenstadt zu einer anderen Kirche. An jeder der 14 Stationen wurde ein kleiner Teil der Leidensgeschichte Jesu vorgelesen und wir haben gebetet. Es war interessant, wirkte aber auch ein wenig befremdlich auf mich.
Das Osterfest werde ich bei meinen Freunden in Kuldiga verbringen. Morgen früh probiere ich mit Lelder das erste Mal in meinem Leben zu trampen, was in Lettland noch sehr üblich ist. Um halb elf Uhr morgens geht es los. Ich bin schon gespannt, wie das wohl werden mag.