Dienstag, 29. September 2009

Kuldīga Wochenende II

Mit einem Tag Verspätung melde ich mich wieder. Ich habe gestern nichts gemacht und nichts geschafft. Das Wetter passte perfekt in die Situation. Nun gut...
Am Samstag bin ich dann also in die Volleyballhalle gebracht worden und dort habe ich Davis und Jurģis getroffen. In dem Spiel spielten Klassenkameraden von Jurģis und wenn man parteiisch ist, macht fast jeder Sport Spaß anzuschauen. Danach sind wir zu dritt zur Kirche, wo meine Tasche noch stand. Die haben wir geholt, sind dann zu Davis nach Hause. Wir waren aber nur kurz da und dann sind wir einkaufen gegangen. Wir haben uns für das Eishockeyspiel eingedeckt. Dynamo Riga. Die spielen in der russischen Liga mit und viele lettische Nationalspieler spielen in dem Team. Das Team ist das einzige lettische Team in der Liga und deshalb stehen sehr viele Letten hinter dem Team. Das Spiel war aber nicht so spannend, wie mir erklärt wurde, lag es daran, dass beide Mannschaften sehr taktisch gespielt haben. Am Ende ging das Spiel knapp mit 1:2 verloren. Wir haben dann noch ein bisschen Bundesliga geguckt, mit englischem Kommentar, war ganz cool. Den restlichen Abend haben wir dann bei Jurģis verbracht, nichts Besonderes, aber es war schön.
Als Davis und ich dann zu ihm zurückgekommen waren, hatte die Mutter extra für uns Pfannkuchen gemacht. Das fand ich total lieb. Wir sind dann zu Davis ins Zimmer, wo auch sein Bruder war. Dort haben wir ein bisschen Playstation gespielt. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass sein 8-jähriger Bruder auch ein bisschen englisch versteht. Ich habe anfangs ganz einfach mit ihm geredet und langsam. Dann ist mir aber aufgefallen, dass er sehr gut Englisch spricht. Das hat mich echt umgehauen. Mit seinen 8 Jahren konnte er besser englisch sprechen als ich mit 16. Er meinte, das habe er alles aufgrund der Cartoons gelehrt. Das hat mich echt umgehauen. Am Abend habe ich noch sein Englischbuch gesehen, was weit unter seinem Niveau war, er meinte auch, dass er sich dort langweile. Naja, nach einer Diskussion mit Davis, wer in welchem Bett schläft (er wollte, dass ich in sein Bett gehe und er auf der Luftmatratze schläft = hab ich mich durchgesetzt und auf der Matratze geschlafen) sind wir dann auch schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen, als die Mutter das sah, dass ich auf der Luftmatratze geschlafen hatte, war sie ein bisschen sauer auf Davis und ich habe probiert ihr klar zu machen, dass ich das wollte. Die Gastfreundschaft ist hier echt so groß. Die Luftmatratze ist aber mindestens genauso gut, wie mein Bett hier, wenn nicht noch besser gewesen.
Am Vormittag haben wir nichts Besonderes gemacht. Aber es muss ja nicht immer Aktion sein. Wir waren im Internet, haben Fernsehen geguckt und haben gespielt. Ich fand es schön. Nach dem Mittagessen, was wieder sehr, sehr lecker war, bin ich dann mit Davis und Jurģis in den Gottesdienst. Ich glaube, normalerweise gehen die beiden nicht, aber sie sind trotzdem mitgekommen, was mich sehr gefreut hat. Davis hat mir sogar ein bisschen von der Predigt übersetzt. Ansonsten habe ich im Gottesdienst doch ein paar Unterschiede zu dem in meiner Gemeinde in Liepāja festgestellt. Neben der Zeit(in Kuldīga waren es fast 2 Stunden) sind viele einzelne Dinge viel mehr herausgehoben worden und ich hatte das Gefühl, wir standen im Gottesdienst noch mehr.
Naja, wir sind dann wieder ans andere Ende der Stadt zu Davis nach Hause gegangen. Bei der Verabschiedung mit den Eltern meinte der Vater, ich solle doch bitte bald wieder kommen, denn die Mutter hat lange nicht so gut gekocht. Einerseits ist es ja sehr schön, dass mich alle so gastfreundlich willkommen heißen, aber ich habe auch immer wieder ein schlechtes Gefühl. Deswegen wollte ich auch auf der Luftmatratze schlafen. Ein bisschen weniger Gastfreundschaft wäre auch voll in Ordnung. Ich habe Davis auf jeden Fall auch eingeladen nach Liepāja zu kommen. Ich würde mich freuen, wenn ich hier ein bisschen Gastfreundschaft zurück geben könnte.
Mal schauen, ob er es annimmt. Zwischenzeitlich hieß es, dass er noch im Oktober kommt.
Die Rückfahrt war irgendwie anstrengend, vielleicht war ich doch müde, aber die ging gar nicht um und bei den Straßenverhältnissen wacht man auch immer wieder auf. Es sind nicht nur die Fahrradwege schlecht ausgebaut. Aber gut.
Gestern am Montag habe ich, wenn ich mich so erinnere wirklich kaum was gemacht. Ich weiß echt nicht, wo die Zeit geblieben ist. Naja. Ich war wieder in der Kinderbücherei, um vielleicht irgendwann wirklich mal lettisch sprechen zu können. Mein Deutschunterricht fand wieder statt. Diesmal waren viele alte Frauen, nicht da, als ich die heute gefragt habe, warum, meinten sie, das lag am Wetter. Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Den ersten Block, wir stellen uns vor, möchte ich nächste Woche abschließen. Was danach kommt, dürfen sie sich bis zur nächsten Stunde überlegen.
Am Abend hatte ich noch Besuch von Lelde, wo wir uns über die am Freitag startende Jugendgruppe unterhalten haben. Aber nicht nur, wir haben uns auch ausgetauscht, was wir so am Wochenende gemacht haben. Lelde ist hier schon eine richtig gute Freundin geworden.
So wenig, wie gestern passiert ist, ist heute schon wieder ganz viel passiert. Den Bericht reiche ich dann wieder nach. Am Donnerstag ist mein Umzug und dann habe ich auch wieder mehr Zeit.

Sonntag, 27. September 2009

Kuldīga Wochenende I

Hey, nach einen für mich langen, aber super schönem Wochenende melde ich mich mal wieder.
Zunächst muss ich aber noch von der Feuerparty am Donnerstag erzählen. Die fand nach dem Konfirmandenunterricht statt. Davor bin ich noch kurz zum Strand, weil hier zurzeit relativ schlechtes Wetter ist. Es regnet zwar nicht, aber es ist hier sehr viel Sturm. Aber Liepāja wird nicht umsonst die Stadt des Windes genannt. Am Strand wollte ich ein paar Bilder von den Wellen machen. Das ist mir nicht so gut gelungen, aber es war toll da zu sein und den Wind zu genießen. Nun gut. Dann bin ich in meine 2 Minuten vom Strand entfernte neue Wohnung gefahren. Zunächst war die Inhaberin noch nicht da, aber ihr Freund hat mich sehr freundlich begrüßt. Als sie kam, bin ich (mittlerweile hatte es doch geregnet) raus in den Schuppen und dort musste ich Holz holen. Der ganze Schuppen ist voll. Wenn ich das noch alles verbrennen soll, dann habe ich wirklich noch viel Spaß damit. Aber so soll es sein. Naja, ich bin dann nach oben, habe noch kurz gelernt wie man den Ofen reinigt und was sonst noch so wichtig ist und dann habe ich das erste Feuer gemacht. Es ist doch sehr anders, als zuhause, weil man hier viel weniger Platz hat. Aber das hat ganz gut geklappt. Ich war zufrieden. Als das Feuer dann an war, haben wir einen Hausrundgang gemacht und alle wichtigen Nachbarn besucht und ich habe mich mit meinen 3 lettischen Standartsätzen vorgestellt und die Nachbarn waren alle sehr nett und habe mir ihre Hilfe angeboten. Oben in der Wohnung gab es dann Essen von ihrem Freund, wie immer sehr lecker. Danach war nicht mehr so viel los, wir haben alles weitere besprochen. Ich hab sie noch darauf hingewiesen, dass wenn sie am 1. Oktober ankommt, relativ viel einkaufen muss, weil sie ja am 3+4.Oktober nichts kriegt. In Lettland haben die Geschäfte ja jeden Tag von 8-22 Uhr auf.
Nun gut. Am Freitag hatte ich das Wochengespräch mit dem Pastor und wir haben noch einmal alles besprochen, was in der letzten Woche war. Ich finde diese Gespräche sehr wichtig. Ich kann einfach alles erzählen und habe schon gutes Vertrauen in den Pastor. Auch, wenn mir etwas nicht gefällt, kann ich das mit gutem Gewissen ansprechen, weil er sehr daran interessiert ist, alles noch besser zu machen. Das gefällt mir sehr. Ich habe den Pastor anfangs ganz anders eingeschätzt. Wir haben am Freitag gute 2 Stunden geredet. Natürlich haben wir auch noch über die kommende Woche geredet, aber der Rückblick war das Hauptgespräch.
Nach dem Gespräch bin ich, nachdem ich mir ein Ticket für den Bus gekauft hab, nach Hause, dort habe ich gegessen und meine Sachen gepackt. Dann bin ich auch recht bald los. Ich bin zu Fuß zur Busstation gegangen. Dort habe ich mich mit Madars und Linda getroffen, die mit dem gleichen Bus gefahren sind. Der Bus war so voll und viele haben die gesamte Fahrt (1 1/2 h) gestanden. Ich hatte mir zum Glück schon am Vormittag ein Ticket geholt und konnte sitzen.
In Kuldīga wurde ich dann sofort an der Bushaltestelle abgeholt. Vita ist dann mit mir zur Kirche und meinem Zimmer gegangen. im Gemeindehaus wurde ich dann auch sehr freundlich begrüßt. Das macht hier echt Spaß. Nachdem ich einen Schlüssel und ein sehr lange Einführung in das Türschloss bekommen hatte, bin ich mit Vita zum breitesten Wasserfall Europas gegangen. Um 18h musste sie dann zur Arbeit und ich habe mich in die Kirche gesetzt. Dort war ein Konzert, wenn ich das richtig verstanden habe auch mit dem besten Saxophonisten Europas. Das war schon echt interessant zu sehen, was der mit dem Instrument so alles anstellen konnte. Danach hat sich dann die Kuldīga Gruppe getroffen, die beim Austausch mitmacht. Wir waren zwar "nur" 9 aber das war schön die wiederzutreffen. Natürlich wurde ich erst mal über das Blamable 1:1 von Hertha BSC gegen Ventspils angesprochen. Für die war das ein Highlight. Das Treffen an sich fand ich aber nicht so gut. Ich habe das vielleicht auch nicht ganz verstanden, naja, das offene Gespräch danach hat mir mehr gefallen. Nach dem Treffen war ich dann alleine im Gemeindehaus und ich hatte ein großes Badezimmer und 5 Betten für mich. Okay.. ich habe nur eins benutzt. Das war aber gut dort. Das Beste war allerdings die warme Dusche am nächsten Morgen. Ich habe hier in Liepāja jetzt zwar auch herausgefunden, dass ich erst 5-8 Minuten auf das warme Wasser warten muss, aber so warm wie in Kuldīga wird es trotzdem nie. Naja nach einer Erholsamen langen Nacht habe ich mich in der Sporthalle mit einigen aus der Gruppe getroffen. Kārlis hatte ein Basketballmatch. Gegen Liepāja. Naja, ich war dann für Kuldīga und die haben auch sehr deutlich gewonnen. Als Karlis 5 Minuten vor Ende eingewechselt wurde, hat er sogar getroffen. Da hat seine persönliche Fankurve ganz gut gejubelt. Das war ganz schön. Nach dem Spiel hat eine jüngere Mannschaft gespielt. Auch Liepāja gegen Kuldīga. Das war ganz lustig, weil ich den einen aus Liepāja kannte. Der hat ganz geil geguckt, als er mich erkannt hat. Nach den Basketballspielen wurde ich dann in die Volleyballhalle gebracht.
Was ich den restliche Samstag und Sonntag gemacht, kommt dann morgen... Jetzt bin ich doch sehr müde.

Donnerstag, 24. September 2009

die geplatzte Bierflasche

Der Blog gestern war für meine Mutter, sie hatte Geburtstag. Dafür hatte ich ein kleines Lied rausgesucht.
Ich konnte gestern aber mal wieder ausschlafen. War recht schön. Dann bin ich zur Arbeit und ich kann wieder kaum sagen, was ich so gemacht hab. Der Tag ging so vorbei. Mittags war ich zur Feier des Tages Essen. Ich habe für ein Getränk, eine Vorspeise und ein Hauptgang 2,40 Ls (ca. 3,50 Euro) bezahlt. Es hat sehr gut geschmeckt. Danach habe ich mir neue Schuhe gekauft- natürlich grüne. Die hatte ich mir schon lange angeguckt und deswegen ging das ganz fix. Am Nachmittag habe ich nicht so viel Spannendes gemacht. Ich habe ein wenig aufgeräumt und allgemein mich ausgeruht. Ich habe neue Bilder hochgeladen. In der Diashow sind jetzt die Septemberbilder. Wie gesagt einfach anklicken und auf Benjamin Roeder klicken, dann sind da auch alle anderen Bilder. Um 18h bin ich diese Woche mal nicht bei der Bibelstunde gewesen, sondern bei der christlichen Studentenorganisation. Bei dem Treffen haben sie sich nochmals vorgestellt für neue Mitglieder. Neben ein paar Spielen, einem Video und einer Fragerunde haben wir auch gleich Kleingruppen gebildet. Leider kann ich nicht regelmäßig zu dem Termin, weil ich in der Kirche sein muss, aber ab und an werde ich da auch nochmal vorbeischauen. In meiner Gruppe werden wir das Markusevangelium durchgehen und auseinander nehmen. Das war ein richtig schönes Treffen. Es waren auch 2 aus unser Kuldīga-gruppe da. Ich habe auch bei dem Treffen schon relativ viel verstanden. Wenn ich den Zusammenhang weiß, worum es gerade geht, dann verstehe ich schon ganz gut. Mein lettisch wird immer besser. Allerdings verstehe ich, wenn ich keinen Zusammenhang habe, auch gar nichts. Aber bisher sind ja erst 4 Wochen um.
Nach dem Treffen bin ich zurück in mein Zimmer, war ein bisschen im Internet und dann bin ich noch einkaufen gewesen. Ich wollte neben Brot für heute Morgen auch Bier für heute Abend kaufen. Als ich dann meine ganzen Sachen aufs Band gelegt habe, ist auf einmal eine Bierflasche geplatzt. ich kann mir das gar nicht erklären wieso, aber das war Mega peinlich, weil auf einmal die ganze Kasse unter Wasser stand. Mir war das sehr unangenehm, aber die haben das mit einer Maschine ganz schnell sauber gemacht. Sonst ist eigentlich nichts passiert, aber das reichte mir auch.
Als ich dann gerade wieder auf meinem Zimmer war und ich gerade den Schock verdaut hatte, klopfte es auf einmal an der Tür. Nachdem ich vorgestern fast bei einer Studentenumfrage mitmachen musste, war gestern ein Mädchen da und meinte, ich dachte mir, du kommst ja aus Deutschland und wohnst hier alleine, du bist bestimmt einsam. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie einsam war, weil sie aus dem Osten Lettlands kommt und nicht, wie viele andere Studenten uebers Wochenende nach Hause fahren können. Außerdem kennt sie hier noch kaum jemanden. Wir haben dann das übrig gebliebene Bier getrunken und Bilder geguckt und viel geredet. Das war schon cool, auch wenn ich diese Treffen ab nächster Woche, wo ich meine neue Wohnung habe, nicht mehr habe, bin ich doch eher glücklich darüber, hier auszuziehen. Gestern war ich das erste Mal in einem richtigen lettischen Studentenwohnheimzimmer. Die wohnen ja nicht nur zu dritt in dem Raum, wo ich alleine wohne, sie haben auch total schlechte Betten. Also ich habe hier als Deutscher schon erhebliche Vorteile. Nun gut ich bezahle auch mehr, aber so richtig wohl fühle ich mich damit nicht. Ich glaube, viele Letten wissen, was ich für Vorteile habe und deshalb wird man doch immer wieder schief angeguckt. Lettland bzw. die Letten sind doch viel ärmer als es aussieht bzw. als sie sich geben. Trotz allem bin ich froh, dann meine eigene Wohnung zu haben. Da kann ich doch mehr mache, was ich möchte und es wird mir nicht bei allem, was ich mache neidisch auf die Finger geschaut.
Naja, darüber habe ich gestern noch eine ganze Zeit nachgedacht. Heute bin ich zur Arbeit, aber da war kaum was los. Nächste Woche habe ich wieder ein bisschen mehr zu tun, weil dann die Svētdienaskola (Sonntagsschule) beginnt und die Jugendgruppe hat ihr erstes Treffen. Heute habe ich mich mit Liene getroffen. Wir haben gemeinsam gegessen, bei mir. Ich hatte alles da und trotzdem hat sie darauf bestanden, dass wir ihr Brot auch mit auf den Tisch legen. Ich weiß nicht, ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, aber die Letten wollen sich auch nicht vor mir einladen lassen.
Naja, nachdem ihr Brot auf dem Tisch war, hatten wir eine schöne Zeit.
Jetzt bin ich wieder auf der Arbeit, weil mein Internet zuhause ein wenig spinnt. Naja, aber das ist nicht so wild. Gleich treffen sich verschiedene humanitäre Organisationen. Mal schauen, was da so besprochen wird. Heute Abend mache ich dann meine Feuerparty. Ich fahre in meine neue Wohnung und mache dort das erste Feuer, weil noch die Inhaberin daist und sie, ok ich auch, sicher gehen will, dass das mit dem Heizen kein Problem wird. Dafür hatte ich auch eigentlich das Bier gekauft. Ihr englischer Freund wird für uns kochen, ich bin mal gespannt. Morgen fahre ich dann das Wochenende über nach Kuldīga. Ich werde eine Nacht in der Kirche übernachten und eine Nacht bei Davis. Darauf freue ich mich schon sehr. Wahrscheinlich kann ich erst wieder am Sonntag schreiben, aber mal schauen.

Liebe Grüße bis dahin

Mittwoch, 23. September 2009

Šodien...

... manai Mamiņai ir dzimšanas diena

Daudz Laimes!



Dzimšanas dienā

Tavā dzimšanas dienā tev mīļotā
Dārgas dāvanas nevaru nest
Toties jūnija vakarā zvīļotā
Tev par mīlu reiz stāstīšu es.

Stundām ilgi es gaidu un vēroju
Tavā logā jau rītausma plaukst
Saules atblāzmu debesīs vēroju
Mājās aizeju klusēdams, draugs.

Es vēl kopmītnē dzīvoju pagaidām
Skaistus sapņus sirds līdzi sev nes
Lielus darbus, kas manu jau sagaida
Protams nākotnē paveikšu es.

Kā gan mīļotās sirdi lai sasniedzu
Reizēm noskumis pārmetu sev?
Ļoti vienkāršu dāvanu pasniegšu-
Savu sirdi es dāvinu tev.

Dienstag, 22. September 2009

Ausflug

Labvakar (Guten Abend)

Gestern war wieder Deutschunterricht. Es waren wieder sehr, sehr viele. Ich überlege noch eine 2. Gruppe aufzumachen, weil auch immernoch wieder neue kommen. Das macht auch echt Spaß. Zurzeit bin ich dabei, dass jeder ein Text schreibt. Hallo ich bin... ich komme aus, meine Hobbys, ich habe einen Bruder, der ist. Jahre alt... usw. Teilweise sind die echt schon gut, wobei viele mit Vorkenntnissen da sind. Nächste Woche möchte ich dann noch von jedem ein Foto machen und dann hängen wir das im Gemeinderaum aus. Das wird bestimmt toll und die "Schüler" sehen auch schon schnell Erfolge. Alleine durch das Aufschreiben festigt sich das doch bei denen noch viel mehr.
Gestern Abend hatte ich zwar noch kurz Besuch, aber nichts Großes.
Naja, heute war wieder Andacht. Der Pastor war wieder da und heute war das richtig gut, weil er uns ein wenig provoziert hat. Das war aber nicht negativ, aber das hat doch mal zum Nachdenken angeregt. Nach der Andacht habe ich die Abrechnung für das Wochenende gemacht und mein ausgelegtes Geld zurück bekommen. Der Pastor hat mit mir auch nochmal über das Wochenende geredet. Das fand ich sehr schön, weil er sonst immer sagt, mach, wie du denkst, das wird bestimmt gut. Jetzt war er aber auch sehr interessiert wie es war und das fand ich sehr wichtig. Ich habe ihm meine paar "Probleme" aufgezählt und er meint, wie ich, dass man da beim nächsten Mal darauf achten muss und dann sollten die Probleme aus dem Weg geschafft sein. Übrigens wollen die Senioren jetzt auch ein Schlafwochenende habe. Ich hoffe allerdings noch, dass sie das als Scherz meinen. Danach haben wir noch über das Kinderheim geredet und er war sehr glücklich, dass ich ihm so genau gesagt hab, was mich gestört hat, weil nur so kann man da weiter arbeiten und zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Das Gespräch heute war echt gut.
Um 12 Uhr war stand dann wieder Handarbeit auf dem Programm. Ich mache mich schon ganz gut. Auch wenn ich nicht so schnell bin und ich vieles doppelt machen muss. Ich bin übrigens erst mal dabei, einen Schal zu stricken. Aber ich bin zuversichtlich. Wenn alles nach Plan läuft habe ich zu meinem Abschied in 9 1/2 Monaten einen schönen selbstgestrickten Schal. Nein im Ernst, ich glaube, das läuft langsam aber sicher.
Danach war eine kleine Fete für Herbert und seine Frau. Das Ehepaar, das mit dem Transporter hier ist. Die beiden hatten einen Empfang beim Bürgermeister und wurden für ihre Arbeit geehrt. Wir saßen dann in kleiner Runde und haben natürlich ausgiebig gegessen. Er hat ein wenig über die Probleme geredet, die es gab, als Lettland noch nicht in der EU war. Das waren teilweise echt lustige Geschichten.
Am Nachmittag bin ich dann mit Herbert, seiner Frau, einer Deutschlehrerin und Virstus, unserem Fahrer in die Nähe von Aizpute gefahren. Dort haben wir dann verschiedene Gutshäuser besichtigt. Ich bin mir gar nicht mehr sicher wie die heißen. Die wurden aber bis 1905 von deutschen bewohnt. Total schöne Parkanlagen haben sie um die Häuser herum gebaut. Das war echt schön. Außerdem waren wir noch in einer total schönen Kirche und in einem Milchmuseum. Da wurde gezeigt, wie sich die Milchwirtschaft in den vergangenen Jahren verändert hat. Das war auch äußerst interessant. Aber ich glaube das Beste an dem Nachmittag waren die Informationen nebenbei. Alles, was die Deutschlehrerin immer so nebenbei erzählt hat und sie hat viel erzählt. Das war richtig schön. Sie hat mir einen Vorschlag gemacht. Ich soll in das Touristikbüro gehen. Da sind viele interessante Flyer usw. und da sind viele Karten von Lettland(kostenlos) und da soll ich mir eine mitnehmen und mit Stecknadeln immer eintragen, wo ich schon war, damit ich sehen kann, wo ich noch hin muss. Das finde ich sehr toll und spätestens in meiner neuen Wohnung möchte ich mir das anlegen. Das ist bestimmt ne coole Erinnerung.
So. Jetzt muss ich demnächst mal ins Bett. Das war doch alles sehr anstrengend, aber schön.

Montag, 21. September 2009

Das Schlafwochenende

Hey...
Es tut mir leid, aber die Berichte werden langsam etwas weniger. Einerseits gibt es nicht mehr so viel zuzählen oder andererseits habe ich einfach keine Zeit gehabt. So war es diesmal, denn das Schlafwochenende stand an.
Aber zunächst noch der Freitag. Ich habe mich nochmal mit Anda getroffen. Wir sind noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und gegangen. Es war immer sehr schön mit ihr, aber mittlerweile ist ja in Deutschland und liest auch mit. Liebe Grüße an der Stelle. Abends war noch eine Probe. Das ging ganz schnell und dann haben wir uns noch um die Lieder gekümmert, die wir am Samstagabend singen wollten. Da hatte ich aber nicht so viel zu tun, weil ich außer die 2-3 Lieder, die wir in Kuldīga gesungen haben, ja doch keine Lieder kenne.
Aber gut, wir haben uns dann am Samstag um 13 h getroffen. "Wir" heißt, wir waren drei. Zwei Mädchen neben mir( Lelde und Inga). Mit Lelde habe ich ja schon ganz viel zusammen gemacht und Inga kenn ich vom Konfirmandenunterricht. Naja wir waren dann erst einmal einkaufen. Das war sehr schwer, weil wir nicht mal wussten, wie viele Kinder überhaupt kommen. Anmeldedaten werden hier nämlich als nicht so wichtig angesehen. Wir haben dann mit ein paar mehr geplant. Das war auch gut so... Aber das wäre auch nicht so schlimm gewesen, weil die Kirche fast genau im Zentrum ist und wir nicht lange zum Shop gehen und auch am Sonntag hat hier fast jeder Laden von 8-22h auf. Wie auch immer, ich muss uns ja mal loben, wir haben alles beim ersten Einkauf gekriegt und mussten nicht nochmal los und wir haben auch nichts über gehabt. Das war richtig gut und das war auch nicht so teuer wie befürchtet. Ich denke, in dem Rahmen darf ich das wieder machen.
Um 15 h haben wir uns getroffen. Das war schon ein bisschen durcheinander, weil kaum jemand mit den Eltern gekommen ist, die eigentlich noch unterschreiben hätten müssen, aber auch das sehen die Letten hier nicht so schlimm. Wir haben dann mit den Spielen angefangen. Einerseits total toll, die meisten haben richtig gut mitgemacht aber ein Mädchen saß da und meinte, das sei ihr zu kindisch hier. Sie wollte uns dann auch nicht ihren Namen verraten (jaja kindisch) wie auch immer, sie hat absolut gar nichts mitgemacht und ich war überfordert, weil ich ja auch nicht mit ihr diskutieren konnte. Naja, sie wurde dann ziemlich bald abgeholt, aber ich denke mir, wenn man auf dem Zettel 10-15 ist und man dann 12 jährige als zu kindisch findet, weiß ich auch nicht. Sie war ja nicht mal die älteste. Es waren 2 Kinder noch älter, aber nun gut. Nicht weiter an sie denken, die anderen haben gut mitgemacht. Die Kinder waren echt mit Eifer dabei, das hat echt Spaß gemacht. Bilder werde ich bald hochladen. Um 17.15 haben wir aufgehört und hatte gehofft, dass sie sich mit sich selbst beschäftigen können, war leider nicht so. Sie konnte erst Fußballspielen, als ich dabei war. Naja, ein paar haben dann bei der Essensvorbereitung geholfen. Das brauchte ich dann nicht machen. Beim Essen dann der nächste Schock, in meiner Ecke waren alle glücklich. Aber auf einmal sehe ich jemanden aufstehen und rausgehen. 3 Minuten später kommt er wieder, er war beim Supermarkt. Er hat sich ne Tüte Chips gekauft und die dann sehr genüsslich am Tisch gegessen. Ich dachte, was geht denn jetzt ab, aber neben ihm saß eine Betreuerin und ich wollte dann nicht über den ganzen Tisch rufen. Naja, nach dem Essen fand er alles langweilig und meinte, er hat hier kein Spaß, er will nach Hause. Dass er davor 3 Stunden super mitgemacht hat, er immer glücklich aussah, war wohl nicht mehr so wichtig. Nun gut, er (der Bruder von dem Mädchen von dem ich geredet hab) ist dann auch nach Hause und dann war eine richtig coole Gruppe. Am Abend standen Tischspiele auf dem Plan. Das war nicht so gut, weil viele nicht wollten und sowieso zu nichts Lust hatten. Ich hab dann irgendwann aufgegeben, sie zu motivieren. Da war echt so ein kleiner Tiefpunkt. Unter dem Motto lasst mich doch alle in Ruhe. Dann bin ich in einen Nebenraum und da waren 4 Mädchen, eine mit Gitarre und dann haben geübt für unsere Andacht. Das fand ich sehr genial. Wir hatten ein Mädchen gefragt, ob sie nicht spielen möchte und sie hat gleich mal ihre Freundinnen mitgebracht. Dann ging es mir auch wieder besser.
Zur Andacht sind wir in die Kirche gegangen. Aber nicht auf dem direkten Weg. Wir sind außen herum gegangen. Jeder hatte eine Kerze in der Hand. Das war eine richtig coole Idee. Die Kinder wussten nicht wo wir hingingen. In der Kirche waren dann auch nur Kerzen an und kein Licht. Richtig schön.
Gut, abends war dann noch cookeyparty. Letten essen immer und immer Mengen, deswegen brauchten wir eine 3. Mahlzeit. Der Abend war irgendwie aber anstrengend. Die Eine Betreuerin hatte genialer weise in dieser Nacht die Obhut ihrer Nichte. Ich weiß nicht wie alt sie ist, aber wohl nicht älter als 3 und die hat den ganzen Abend geschrienen. Ich habe innerlich sehr gefeiert als sie endlich in einem Nebenraum eingeschlafen war. Wir haben noch kurz den Tag reflektiert und waren uns dann doch einig. Mes sakam un mes beizam kopa. Wir starten und wir beenden das Essen gemeinsam. Um 2 Uhr habe ich dann auch die letzten ins Bett geschickt. Wir haben alle in einem Raum geschlafen und tatsächlich haben alle bis um 8 Uhr geschlafen. Das war richtig schön. Naja der Sonntag war eigentlich das Schönste an dem Wochenende. Das Essen war super, nach dem Essen konnten sie auch alleine draußen spielen und die Spiele danach waren dann doch sehr cool. Kurz vor Ende wollte ich eine Feedbackrunde machen um mal zu erfahren, wie das so war. Was war gut und was hätte besser sein können. Da stellte sich doch heraus, dass die doch sehr zufrieden waren. Natürlich stand am Ende mehr auf der Seite "was hätte besser sein können", aber das ist typisch lettisch wie mir dann Mut gemacht wurde. Ich musste denen dann erst mal erklären, dass wir das nicht wöchentlich und auch nicht alle 2 Wochen machen können. Wir haben uns aber geeinigt, uns einmal in der Woche zu einer Teenagerclub zu treffen können.
Das ist ne ganz coole Gruppe. Wir waren übrigens 11 ohne die beiden, die abgehauen sind. Das ist schon eine Ordentliche Runde...
Wir haben dann aufgeräumt, wo viele Kinder wie selbstverständlich mitgeholfen haben. und dann hatten wir nur noch 1 1/2 Stunden bis zur Abfahrt zum Kinderheim. Lelde und ich waren dann kurz etwas einkaufen und haben uns etwas zu essen gemacht. Es hätte sich nicht gelohnt nach Hause zu gehen und so haben wir lecker gegessen. Dann ging es zum Kinderheim. Dort war irgendwie eine komische Stimmung. Ich kann das nicht beschreiben. Da war keiner, der uns erwartet hat. Wir haben uns dann mitten im Haus in einer Art Turnhalle im Haus aufgebaut. Irgendwann dachte ich, die Kinder haben ein schreckliches Leben hier. Das war alles so kalt. Das hat mir da überhaupt nicht gefallen. Zumal die Kinder ja nichts dafür können, wenn sie ihre Eltern verlieren. Ich muss sagen, das war auch das erste Mal, dass ich überhaupt in einem Kinderheim war. Naja, wir haben dann unser Theaterstück aufgeführt. Ich fand das jetzt nicht so geil. Weil auch die Kinder sehr laut und undiszipliniert waren. Ich weiß auch nicht. Wir haben dann noch gesungen, wo wir uns nicht einmal einig waren. Auch das Spiel, was ich mit Lelde angeleitet habe, ist nicht so angekommen, wie ich das erwartet habe. Das war alles nicht so geil, find ich... Naja. Im Anschluss sind wir nur zu der einen Frau nach Hause und haben uns ihren Garten angeguckt. War schön, aber nicht so spektakulär, ich glaube wir haben damit die Buswartezeit gut überbrückt. Abends war ich dann sehr kaputt zu Hause.
Heute konnte ich leider auch noch nicht ausschlafen, weil ein humanitärer Transport aus Deutschland kam und ich helfen musste beim Ausladen. Aber wie immer hier in Lettland, wenn man Hilfe braucht, dann kommen auch Menschen. Es waren bestimmt 15 Männer da, die alles nach oben geschleppt haben. Das kann ich mir in Deutschland nicht so vorstellen und das Ehepaar aus Deutschland hat das auch bestätigt. Es gab Zeiten, da haben die beiden den LKW alleine beladen. Nach einem kleinen Snack für alle Helfer bin ich dann zum Friseur. Ich hatte für mich schon sehr, sehr lange Haare. Nun gut mit ein paar Haaren- und 4 Ls(6 Euro) weniger bin ich nach Haus und bereite nun gleich noch den Deutschunterricht vor. Ansonsten ist montags ja meist ein bisschen ruhiger.
Ach ja, ich wollte noch sagen, dass das Wetter hier immer noch gut ist. Es ist zwar kälter geworden, aber ich kann mich in der Zeit hier echt nur an 3 Tage mit Regen erinnern. Das ist hier auch nicht normal, aber mir gefällt´s. Gestern zum Beispiel war keine Wolke am Himmel.

Freitag, 18. September 2009

Im Heim für geistig behinderte Menschen

Hey..

Gestern am Donnerstag war mal wieder ein langer Tag. Ich kränkele zurzeit ein bisschen. Nichts schlimmes, nur schnupfen wie fast jeder hier in Lettland, aber das hat den Tag noch ein bisschen anstrengender gemacht. Zunächst bin ich um 11zur Arbeit gekommen und habe die letzten Sachen für das Wochenende vorbereitet. Ich habe wohl nun alles, nur das Essen noch nicht. Da habe ich auch nicht so den Plan. Es hat sich aber ein Mädchen gemeldet, die das gerne übernehmen möchte. Ich habe dann 2 1/2 Stunden für mich gearbeitet. Ich hab da auch probiert, weiter den Text zu lernen. Zumindest kann ich jetzt alles aussprechen. Schon mal ein kleiner Anfang. Eigentlich wollte ich mittags nach Hause und dort etwas essen. Als ich jedoch los wollte, wurde ich in der Gemeinde eingeladen. Es gab Kartoffelpfankuchen. Die schmieren da Marmelade rauf. Hat aber gut geschmeckt.
Danach habe ich mich mit dem Pastor getroffen. Wir sind zusammen mit einem Keyboardspieler in ein Heim für geistig behinderte gefahren. Der Pastor wurde da empfangen wie ein Star, er probiert immer einmal im Monat da vorbei zu schauen, um einen Gottesdienst zu machen. Zunächst waren nicht so viele, die ihn begrüßt haben, aber es wurden immer mehr. Es hat sich umgezogen und der Raum war fast komplett voll. Es begann mit einer Namensrunde, das hat sie Menschen schon total gefreut, ihren Namen zu sagen. Dann wurde da echt ein kompletter Gottesdienst durchgezogen. Natürlich ein wenig auf die abgestimmt, aber im Großen und Ganzen kein Unterschied. Was mich total begeistert hat, er zieht die Aufmerksamkeit bei den Gebeten so auf sich, indem alle das nachsagen sollen, was er sagt. Außerdem hat er probiert beim Glaubensbekenntnis ein paar Zeichen einzubauen. Das war richtig schön und für die Zuschauer auch einfach eine schöne Abwechslung. Kurz vor dem letzten Gebet hat er gefragt, für was er beten soll. Einige haben dann etwas gesagt und er hat dafür gebetet. Hier betet man anders. Ich kann das nicht richtig sagen, aber wenn man betet, dann betet man auch mal 10 Minuten. Solange habe ich nie gebetet, aber es gefällt mir. Nach dem Abschluss war ich dann total überrascht, denn nun durften ein paar nach vorne und etwas vorsingen. Immer alleine. Das war echt schön anzusehen. Natürlich wurde nicht jeder Ton getroffen, aber die haben mit so einer Begeisterung gesungen aber wie gesagt alles alleine und vor der gesamten Gruppe. Echt mutig fand ich das. Zunächst eine Frau, die zum Gesang auch getanzt hat, dann ein Mann, der gerappt hat und dann eine Frau, die kaum reden kann, aber sie hat gesungen. Anfangs dachte ich mir, was soll das, aber das hat denen so viel Spaß gemacht. Das war echt cool zu sehen, wie die sich gefreut haben. Danach ist jeder zum Pastor, hat sich verabschiedet und mit ein paar hat er noch gebetet. Das war echt gut für die. Die Menschen haben teilweise echt gestrahlt. Da freue ich mich schon auf das nächste Mal.
Danach ging es sofort wieder in die Gemeinde. Es war schon halb 5. Dort war wieder ein Treffen für das Apfelfest, was hier am 3. Oktober stattfindet. Ich habe kaum etwas mitgekriegt, aber ich soll mich da um die Kinder kümmern. Vielleicht bastele ich etwas mit denen oder wir spielen einfach nur, aber da habe ich noch Zeit mir etwas Tolles zu überlegen. Naja, im Anschluss an das Apfelfesttreffen war wieder Konfirmandenunterricht. Wir haben ein wenig über die Geschichte der Kirche geredet. Es war interessant, weil viel mehr darauf eingegangen wurde, was in Lettland passiert wurde und außerdem war es interessant, wie das Wissen über die Reformation ist. Das ist ein Thema, was bei uns immer sehr wichtig ist und ich glaube jeder Konfirmand kennt Martin Luther, hier war das nicht so, aber jetzt kennen sie ihn ja auch. Naja um 20 h bin ich dann wieder nach Hause. Ich weiß nicht, ich glaube ich habe das schon mal geschrieben. ich habe ja nichts Anstrengendes gemacht, ich saß nur nebenbei, aber vielleicht ist gerade das so anstrengend, weil es ja auch alles in einer anderen Sprache ist.
Heute hatte ich wieder das Wochengespräch mit meinem Pastor. Nichts Besonderes. Wir haben nochmal besprochen, dass ich am nächsten Wochenende nach Kuldīga fahren kann. Nächste Woche kommt ein humanitärer Transport aus Deutschland. Das wird wohl im Zentrum stehen. Naja, mal schauen. Danach war ich nochmal bei Anda. Sie fährt morgen. Wir wollten eigentlich heute nochmal nach Karosta, weil sie da ihr Fahrrad abgeben muss. Ich wollte nicht mehr, weil ich mich halt ein bisschen krank fühle und das vor dem Wochenende nicht noch provozieren wollte. Sie ist aber auch ein bisschen krank und die Frau, der das Fahrrad gehört, hat auch angerufen, dass sie krank ist, und dass Anda das Fahrrad nicht vorbei bringen braucht. So sind wir also nicht los. Ich bin nun hier in meinem Zimmer habe nochmal ein bisschen gewaschen. Das ist für mich noch sehr aufregend. Achja, ich war auch noch kurz auf dem Markt. Der war heute noch größer. Ich wusste nicht so richtig, wie ich das transportieren sollte, deswegen habe ich zunächst nur Himbeeren gekauft. Ich glaube, die Verkäuferin hat nicht gemerkt, dass ich kaum lettisch spreche. Das war echt gut...
Nun gut.. jetzt muss ich den Text noch lernen, heute Abend ist Generalprobe. Außerdem muss ich hier ein bisschen aufräumen.

Mittwoch, 16. September 2009

Die Handarbeitsgruppe

Labvakar!

Montag habe ich mich mit nun endlich mit Linda und Madars getroffen. Das war richtig schön. Wir waren zunächst kurz bei mir. Danach haben sie mir ihre Wohnung gezeigt. Außerdem haben wir versucht einen Fußballverein zu finden. Das ist hier aber schwerer als erwartet. Wie sich nun im Nachhinein herausstellte habe ich mein erstes Training am 2.Oktober. Das sind dann aber 10 km außerhalb von Liepāja. Mal schauen, wie das wird. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das auch nur in der Halle. Aber gut, besser als gar nichts, wenn das denn klappt..
Am Abend hatte ich dann meine 2. Deutschstunde. Es waren nicht mehr 14 aber doch noch 12 da. War richtig gut. Ich plane nun, dass sie alle ein bisschen über sich erzählen können. Ich heiße... und bin... Jahre alt. ich habe einen Sohn, eine Schwester oder so... Wenn das alles gut klappt, dann möchte ich, dass sie das auf einen Zettel schreiben und die hängen wir dann auf. Ich glaube, das wird richtig gut. Ich habe nun auch nochmal einen Flyer gemacht und auf gehangen, weil viele noch gar nichts davon mitbekommen haben und vielleicht fange ich noch eine 2. Gruppe an. Das macht echt Spaß und die Menschen sind alle sehr wissbegierig.
Dienstag war erst wieder Andacht, wo ich anfangs nichts verstanden habe, weil der Pastor nicht da war. Dann habe ich den einen gefragt, weil ich weiß, dass er gut deutsch spricht, ob er mir etwas übersetzen kann. Er fing dann aber an mir sonstwas zu erzählen. Von seinem Deutschlandurlaub und nicht das, was gerade bei der Andacht besprochen wurde. Nun gut. Nächste Woche ist hoffentlich wieder der Pastor dabei. Danach habe ich wieder ein bisschen am PC gearbeitet. Den Deutschflyer habe ich da zum Beispiel erstellt. Um 12 Uhr traf sich dann die Rheumagruppe zur Handarbeit. Ich sollte mich da mal vorstellen und Schwupps saß ich mittendrin und hatte Wolle in der Hand. Das System, was ich machen muss, habe ich verstanden, aber an der Ausführung hapert es noch ein bisschen. Für so Arbeit sind meine Hände nicht geschaffen. Aber gut. Wahrscheinlich bin ich nächste Woche wieder da. Neben dem Stricken habe ich auch ein bisschen lettisch gelernt, weil die Frauen immer wieder probiert haben, mir etwas beizubringen. Es hat sich also gelohnt. Naja, danach weiß ich auch nicht mehr, ich habe eigentlich auf der Arbeit immer etwas zu tun. Wobei ich nicht mehr weiß, was ich gemacht habe, meist viele kleine Dinge. Um 14 Uhr ging es nach Hause und ich habe etwas gegessen und mich schlafen gelegt, weil ich in der Nacht echt schlecht geschlafen hatte. Um 16 h habe ich mich dann schon wieder zur Vorbereitung zum Schlafwochenende getroffen. Das war nicht so ernst, wir hatten viel Spaß. Eben eine typische Vorbereitung. Trotzdem waren wir sehr effektiv. Direkt im Anschluss ging es dann zu der Überaschungsabschiedsparty von Anda(die nach Leipzig für ein Jahr geht).
Sie fährt zwar erst am Wochenende aber später hätte es nicht geklappt. Mittlerweile kenn ich schon, die Menschen die da so kommen. Das ist echt schön. Wir haben zusammen gesessen, geredet, natürlich ausgiebig gegessen und gespielt. War ein richtig schöner Abend.
Heute am Mittwoch konnte ich wieder ausschlafen, weil ich immer erst um 11 h auf der Arbeit sein soll. Heute habe ich eine Einverständniserklärung geschrieben. Ich habe sie nur abgetippt. Geschrieben hatten wir sie schon in der Vorbereitung am Dienstag. Ich wollte so einen Zettel schon ganz am Anfang machen, aber da hieß es... ne, so etwas brauch mal in Lettland nicht. Nun also doch. Ist auch kein Problem, wir haben ja noch Zeit. Ich habe dann nochmal angefangen, das Programm abzutippen. Da mach ich dann morgen weiter. Dann hatte ich wieder 2 Stunden Mittagspause, wo ich eigentlich schon schreiben wollte, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen. ich habe nämlich heute zum ersten Mal in meinem Leben gewaschen. Bisher hat meine Mama (schönen Gruß an der Stelle) immer gewaschen und ich hatte damit nie was zu tun. Aber es hat funktioniert. Es hat zwar ein bisschen gedauert, weil jetzt es gewaschen ist und an meiner selbstimprovisierten Wäscheleine hängt. An der Wäscheleine, die hier auf Toilette zur Verfügung steht, hätte ich meine Wäsche dreckiger gemacht als sie je war. Am Nachmittag war ich erst bei der Bibelstunde der Studenten, wo ich (Anfang 16 h) um 16.05 in einen völlig leeren Raum kam. Kurz danach kam der Leiter und meinte. Ja das ist bei Letten normal und nach und nach kamen die anderen 4. Sodass wir um 16.20 schon vollzählig waren. Dachte ich, denn um 17.00 kamen nochmal 2. Scheint hier wirklich typisch zu sein. Denn als ich wieder zur Gemeinde fuhr, um 18 Uhr wieder zur Bibelstunde zu gehen. Kam der Pastor auch erst 10 nach und war nicht der letzte.
Naja... Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass nun doch langsam der Alltag einkehrt und es schwerer wird, etwas Interessantes zu berichten, aber ich bin mal gespannt, wie sich das hier so entwickelt.
Liebe Grüße

Montag, 14. September 2009

Mein fauler Sonntag

Ja.. gestern am Sonntag war ich mal ein bisschen faul. Ich habe geschlafen, bis ich nicht mehr konnte und habe dann mir ein paar Fußballspiele vom Samstag über YouTube angeschaut. Das war richtig schön. Dann habe ich ganz in Ruhe gefrühstückt und mich um 14h mit Lelde in der Kirche getroffen um das Rollenspiel zu übersetzen. Da ist mir aufgefallen, dass es doch einfacher war, als ich dachte. Wenn sie mir 2 Wörter in einem Satz gesagt hatte, dann konnte ich den Rest schon erkennen und ich fange langsam an die Vergangenheitsform zu lernen. Bisher habe ich immer im Präsens gesprochen. Naja, wir haben trotzdem nicht so viel geschafft, hatten dafür unseren Spaß. Den werd ich die Woche mit dem Auswendiglernen haben, nun gut. Im Gottesdienst war eine Taufe. Das Mädchen war ca. 6 Jahre alt. Ansonsten war es nicht so unterschiedlich zu unserer Taufe. Es gab auch wieder Abendmahl und ich habe mal darauf geachtet, es geht echt jeder zum Abendmahl. Das ist hier wirklich viel höher gestellt.
Nach dem Gottesdienst wurde zum gemütlichen Zusammensitzen zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Es war eine Frauengruppe aus Nica (20 km entfernt) da. Warum weiß ich nicht, aber die haben ein bisschen über sich erzählt und es wurde wieder die Runde gemacht, was habt ihr in der letzten Woche so erlebt. Ich finde das total schön. Da kriegt man einen tollen Einblick in die Menschen, in ihre Gedanken. War schön, auch wenn ich sehr wenig verstanden habe und der Pastor immer weniger übersetzt, was ja auch wieder Vorteile hat.
Danach habe ich Anda angerufen, ob sie Zeit und Lust hat, sich mit mir zu treffen. Heute in einer Woche ist sie schon in Deutschland. Wir waren zunächst etwas einkaufen, um gemeinsam zu essen. Ich wollte etwas typisches Lettisches. Es gab dann das dunkle lettische Brot mit einem besonderem Käse und Fisch. (ich weiß nicht, sagt man Sprotten dazu??) Wie auch immer, im Nachhinein ist es wohl gar nicht sooo lettisch geworden, aber es war gut. Hier in Lettland meinen alle, dass ich aussehe wie Andris Ērglis (ihr könnt ja mal nach ihm googlen). Er kommt hier aus Liepāja und ist ein bisschen berühmt. Auf jeden Fall hier in Liepāja sehr beliebt. Ich sollte mir Andris Ērglis im TV anschauen. Denn am gestrigen Abend war er im TV. Dachte ich mir, wieso nicht, gucken wir uns das mal an. Leider wollte die Mitbewohnerin von Anda etwas anderes gucken und wir mussten uns etwas anderes überlegen. Anda hat dann ihre Freundin angerufen, ob wir bei ihr gucken können. Leider war die Freundin bei ihren Eltern auf dem Land und nicht in Liepāja. Sie meinte aber, dass ihre Mitbewohnerin in Liepāja das bestimmt auch gut und wir sollen einfach mal vorbei kommen. Ich war davon ein bisschen geschockt, weil wir kannte ihre Mitbewohnerin gar nicht, aber für Anda war das kein Problem und so sind für da hin. Die Mitbewohnerin war von der Freundin vorgewarnt worden und so war es kein Problem. In der Sendung hat immer ein Prominenter seine Stadt repräsentiert. Im Falle von Liepāja war es Andris Ērglis. (Ērglis heißt übrigens Adler.) Dieser Promi hat dann einen Chor in der Stadt gecasted und nun singen sie alle jede Woche und jede Woche fliegt ein Chor raus. War eine richtig gute Show und wir hatten sehr viel Spaß. Auch das hat mich wieder begeistert. Man ist einfach am Sonntagabend zu einer mehr oder weniger unbekannten Person und man hat trotzdem Spaß. War echt schön. Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen ist diese Woche niemand ausgeschieden. Haben auch die Letten nicht verstanden.
Heute treffe ich mit mal mit den nächsten aus Kuldīga und zwar mit Linda und Madars. Darauf freue ich mich schon lange. Ich habe auch meinen ersten Kuldīga-"Urlaub" geplant, in 2 Wochen. Zumindest von Samstag auf Sonntag werde ich da schlafen. Vielleicht fahre ich aber schon am Freitag. Nun habe ich auch eine Nummer, wo ich wegen Fußballspielen anrufen kann. Außerdem steht heute meine 2. Deutschstunde an. Bin mal gespannt wie viele wieder kommen^^...

Samstag, 12. September 2009

Exkursion

Hey..

Gestern Abend war das nächste Treffen, wo wir über das Rollenspiel gesprochen haben, was wir nächsten Sonntag im Kinderheim aufführen. Ich habe ja auch eine Rolle. Als ich dann den Text bekam, war ich geschockt. Ich hatte die Hauptrolle. Gut, die bin ich mittlerweile los, aber ich habe so viel Text. Das wird noch richtig Arbeit nächste Woche. Ich muss den Text auswendig lernen. Der erste Satz sitzt, aber nur der erste und da müssen noch viele weiter folgen. Ein kleines Problem ist ja auch, dass ich bisher noch gar nicht verstehe, was ich da überhaupt sage. Aber gut...
Nach dem Treffen bin ich an den Strand mit meinem Fahrrad und bin im Sonnenuntergang durch die Gegend gefahren und habe ganz viele Bilder gemacht... Die kommen auch erst später... Abends habe ich probiert mal früher ins Bett zu kommen. Ist nicht so gut gelungen, aber ich brauche hier auch echt viel Schlaf. Viel mehr als in Deutschland.
Heute ging es um 8 h los... Zunächst in eine kleine Stadt, sehr in der Nähe. Da haben wir uns die Kirche angeguckt und danach ging es in eine ganz kleine Kirche. Da wurde dann eine Predigt gehalten. Ich hatte weder den Bibeltext noch irgendeinen Anhaltspunkt um was es ging. Naja die Zeit ging auch um. Insgesamt haben wir uns 4 Kirchen angeguckt und dann waren wir in einem Museum. Wofür das Museum war, habe ich nicht verstanden. Vielleicht wie sich das Leben der Menschen verändert hat. Also ein kleiner Rückblick wie die Menschen früher gelebt haben. Teilweise war es auch sehr interessant. Alleine der Kasten, wo die verschiedenen Währungen aufgelistet waren. Hier gibt es bald alle 20 Jahre eine neue Währung. war schon schön anzuschauen. Das gute war an dem Tag, dass 4 Jugendliche dabei waren. Die älteste war zwar nur 15, aber trotzdem komme ich mit denen besser aus, als wäre ich nur mit den älteren Menschen unterwegs. Der eine war cool, den kannte ich noch nicht. Der hat mich immer wieder auf lettisch angesprochen. ich habe probiert so gut wie es nur geht zu verstehen und wenn ich es nicht verstanden habe, dann hat er erst probiert in deutsch oder englisch zu reden. Ich glaube, das ist der richtige Weg. Hat auch echt was gebracht. So schlecht ist mein lettisch, glaube ich, doch nicht, aber hier in Kurzeme spricht man eine Art Dialekt und lässt die Wortendungen immer weg. Das ist teilweise noch viel zu schnell.
Gut nach dem Museum gab es Essen. Das erste Mal in einem vernünftigen Ausmaß. Wie sich am Ende herausstellte sogar ein bisschen zu wenig, aber ich denke, keiner ist wirklich hungrig nach Hause gefahren. Nach dem Essen habe ich hier in Lettland das erste Mal Fußball gespielt... War echt schön. und so Sachen wie "Aus" "Hand" "wir haben" "Tor" das ging ganz schnell auf lettisch. Das hat richtig Spaß gemacht, natürlich auch, weil ich bei den kleinen der beste war. Hab mich dann aber auch zurück gehalten...
Wie auch immer... danach ging es wieder zurück nach Hause. Gegen 16.15 waren wir wieder in Liepāja. Da meinten dann 3 von den Jugendlichen, dass sie mich nach Hause begleiten. Ich habe sie natürlich in mein Zimmer eingeladen und wir haben Memory und Elfer raus gespielt. Die waren sehr von dem Spiel begeistert... Werde ich wohl noch öfter mit denen spielen. Heute konnte ich auch die Bundesliga mal wieder verfolgen. Das war letztes Mal schon ein komisches Gefühl. Am Montag komme ich erst wieder ins Internet und sehe, dass Bayern 3:0 gewonnen hat mit einem Spieler von dem ich nicht einmal wusste, dass er bei Bayern spielt.
Naja gut... Jetzt bin ich ein bisschen müde und froh nichts mehr vorzuhaben.
Morgen kann ich ausschlafen. Ich werd morgen nochmal zum Markt und mir Gladiolen holen. Die sind hier, glaube ich, auch sehr billig und dann mal schauen, was der Sonntag neben dem Gottesdienst so bringt.

Freitag, 11. September 2009

Die Exkursion mit den Rollstuhlfahrern

Hey Leute.
Vielen Dank für die aufmunternden Kommentare, Gästebucheinträge und Emails. Das macht das Blogschreiben noch mehr Spaß. Ich freue mich über jeden Eintrag. Macht weiter so.
Ja gut.. Lettland ist leider ausgeschieden aus der Basketball EM, obwohl sie mit 6 Punkten Unterschied gegen Deutschland gewonnen haben, hat es nicht gereicht. Aber ich habe das Spiel zusammen mit Janis geguckt und das war sehr schön. Er war wieder mit bei der Bibelstunde, wo er wie gesagt vor 2 Wochen noch nie da war und dann sind wir zusammen zu ihm nach Hause gefahren. Ich hatte gerade ein paar Kekse, die ich mitgebracht habe, auf den Tisch gepackt, da kam seine Schwester rein und meinte nur: Hier kommt das richtige Basketballfanessen. Da kam dann also Chips, etwas zu naschen und Cola. Das war super cool. Ein wenig später gab es auch nochmal richtiges Essen. Also Kartoffeln mit Fleisch und Soße und Salat. Die Letten sind so gastfreundlich. Zumindest die, die ich kennengelernt habe. Da aber bisher alle. Naja, das Ergebnis hat die Stimmung ein wenig geschockt. Die haben viel mehr mit gefiebert, sodass ich am Ende fast mich gefreut hätte, wenn Lettland weiter gekommen wäre. Nun gut. Danach bin ich dann wieder nach Hause. War ein schöner Abend.
Am Donnerstag musste ich dann für meine Verhältnisse echt super früh aufstehen, um rechtzeitig in der Kirche zu sein. Meine Aufgabe bestand darin ca. 20 Thermoskannen mit Wasser zu füllen. Natürlich mit heißem Wasser... Hat gut eine Stunde gedauert, aber war in Ordnung. Ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt.
Dann kam aber meine Tagesaufgabe. Sigried kam auf mich zu und meinte mit ihrem deutsch Eier kochen 5 min.
NEIN... Meine Eltern wissen vielleicht noch, Eier kochen habe ich nie gerne gemacht. Ich habe es gehasst, ich habe auch immer etwas falsch gemacht und nun sollte ich 20 Eier kochen. Natürlich ohne Eierkocher. Wie sich im Nachhinein rausstellte, hat auch der Herd nicht funktioniert. Gut, ich also wieder Wasser gekocht.- Das konnte ich jetzt ja und dann habe ich die Eier da reingelegt. 5 Minuten, wie mir gesagt wurde. Aus meiner Kindheit(^^) hatte ich noch erinnert, gekochte Eier lassen sich anders drehen als rohe. Ich also die ersten Eier gedreht und die letzten Rohen auch. Es ergab tatsächlich einen Unterschied. Leider waren die noch nicht schnell genug, denn als wir die am Ende aufmachten, waren sie immer noch fast roh. naja... Es kann ja auch nicht alles klappen. Die hatten soviel Essen, da kam es im Nachhinein auf die Eier auch nicht an.
Gut.. dann wollten wir los... Sigried ist nicht mehr so gut zu Fuß und deshalb dauert es auch immer ei bisschen, bis sie im Auto sitzt. Sie steigt mit dem Po zuerst ein, sodass sie nicht sieht, wo sie sich raufsetzt. Das wurde ihr aber zum Verhängnis. Weil dort, wo sie sich hinsetzen wollte, da saß schon eine von ihr gebackene Torte. naja, als die Hälfte der Torte an ihrer Hose klebt, hat sie es auch gemerkt. Ein tolles Bild, wie sie geguckt hat, als ihr das aufgefallen ist. Naja.. sie hat es dann auch mit Humor genommen. Glücklicherweise, weil ich hätte mir das Lachen, glaube ich, nicht mehr lange verkneifen können.
Gut, dann mit, ich glaube, einer Verspätung von über eine halben Stunde, ging es dann endlich los. Die Fahrt wurde dann auch zum Highlight. Leider ist mein lettisch nicht gut genug, ich glaube, ich hätte noch viel mehr Spaß gehabt. Wir fahren, aber niemand weiß wohin... Sigried, die hier alles organisiert, hatte wohl nicht so den Orientierungssinn und wie irrten über 1 1/2 Stunden irgendwo im Nirgendwo rum. Wir haben nach einem weißen Haus gesucht, so viel hab ich verstanden. Nur schade, dass hier viele weiße Häuser waren. Naja, nach 20 Telefonaten, wo die sich angeschrien haben, nach 5 Passanten, die da vorliefen und wie gesagt nach über 1 1/2 Stunden sind wir am Ziel angekommen. Die Fahrt war echt nicht schlecht. Ich hatte zumindest meinen Spaß.
Danach leider nicht mehr... Die Rollstuhlfahrer waren zwar nett usw. aber ich konnte mich nicht mit denen unterhalten. ich weiß nicht, ob ich die überhaupt verstanden hätte, wenn die deutsch gesprochen hätten, war schon sehr schwer. Es wurde erst mal essen gemacht und ich hab ein bisschen geholfen Feuer zu machen. Dann war Essen eine riesige Tafel... für Mengen an Menschen. auch für doppelt so viele hätte es auf jeden Fall gereicht.
Gut nach dem Essen dann die Spiele.. Ich hatte Sigried alle erklärt und sie hat sie verstanden. Mir leider nicht geholfen. Ich hab also mit Händen und Füßen probiert die Spiele zu erklären. Bei einigen hat es geklappt bei anderen nicht so... Insgesamt war ich nicht so zufrieden, wobei ich denke, es war für die Rollstuhlfahrer mal was anderes und denen hat es gefallen.
Dann wurde wieder gegessen. Gegrillte Würstchen und den Rest der Torte. Ich muss schon wieder lachen, wenn ich nur daran denke. Naja.. dann ging’s zurück. Das ging doch sehr schnell... In Liepāja habe ich mich dann zum ersten Mal mit einer Kuldīga Camperin getroffen. Mit Liene. Sie wohnt zwar in Liepāja, allerdings muss sie immer über eine Stunde zu Fuß laufen. Sie wohnt in Karosta. Zum Wohnen ist mir das viel zu unheimlich. aber was will man machen. War mal ganz schön. Die erste Person, der ich in Liepāja mal etwas zeigen konnte... Naja. Abends war noch Konfirmandenunterricht. Diesmal waren auch Ältere dabei. Also für mich älter.. ca. Mitte 30. War aber wieder schön, wobei ich doch schon ganz schön fertig war, war ein sehr anstrengender Tag.
Labi... Heute hatte ich mein Wochengespräch mit dem Pastor. Ich hab ihm so erzählt, was ich die Woche über erlebt hab und die nächste Woche wurde geplant. Nichts Großes eigentlich. Wir waren dann noch Druckerpatronen kaufen, und haben viel Kleinkram gemacht. Heute war nicht so spannend. Aber nachher habe ich noch ein Treffen mit den Sundayschool-Lehrern, wo mir da Rollenspiel weiter vorbereiten. Ich soll einen Text dafür auswendig lernen. Ich hoffe, der ist nicht so lang und nicht so schwer. Aber das wird bestimmt auch schaffbar.
Btw. ich habe wieder neue Bilder hochgeladen. Die landen natürlich jetzt alle im Septemberordner. Den findet ihr, indem ihr die Diashow anklickt und dann links oben auf Benjamin.Roeder klickt. Dann öffnen sich alle meine Alben. Im Septemberordner, da ist zum Beispiel ein Haus fotografiert. Da werde ich am dem 1. Oktober wohnen. Mein Fenster ist im 2. Stock beleuchtet. Zu der Wohnung gehört auch noch der Vorbau mit den Fenstern, zumindest die Hälfte(der weiße Teil)(meine Küche). Außerdem sind jetzt Bilder von Janis und natürlich von der Torte drin. Wenn ich zuviel Zeit habe, werde ich auch zu manchen Bildern was schreiben. Viel Spaß beim durchklicken. Achja.. ich habe auch das Googlefenster bearbeitet. Bei A wohne ich jetzt noch, bei B ist meine Gemeinde und bei C ist mein neues Haus, ganz nah an der Ostsee ;))))
Morgen ist dann wieder eine Exkursion, wo mir ganz viele Kirchen gezeigt werden auf dem Land. Ich bin mal gespannt.

Mittwoch, 9. September 2009

Labdien

Hey..
Gestern Abend war die Videokonferenz mit der deutschen Kuldīga Gruppe. Das war schön. Ich hatte zunächst Panik, dass wir uns nur anschweigen, aber das war echt cool. Liebe Grüße an der Stelle nochmal an alle.
Nach der Videokonferenz bin ich dann ganz schnell zu meiner neuen Wohnung gefahren. Das ist jetzt fest gemacht, zum 1. Oktober werde ich in die neue Wohnung einziehen. Das hat den Vorteil für sie, dass sie nicht die ganze Wohnung räumen muss, und ich habe alles, was ich brauche. Ich freue mich echt total. Im Winter muss ich dann immer heizen mit einer Art Kamin. Holz bestellt sie auch noch für mich. Das wird total cool. Die Wohnung ist ungefähr 38 Quadratmeter groß. Die Küche hat ganz viele Fenster, ich fühle mich da wie in meinem Wintergarten. Backofen, 2 Herdplatten, eine Waschmaschine und einen riesigen Kühlschrank habe ich auch. Die Decke ist ca. 4 Meter hoch. Das Haus ist letztes Jahr 100 Jahre alt geworden. Ich wohne dann ziemlich direkt am Meer. Vielleicht 2 Minuten und zur Arbeitsstelle ist es auch nicht mehr so weit. Ich habe einen eigenen Schuppen für mein Fahrrad und das Holz. Außerdem steht da noch ein Fahrrad, was ich benutzen kann. Dann kann mein Besuch auch mit dem Fahrrad mitkommen. Ich hab heute Nacht ein Bild von der Wohnung von außen gemacht. Vielleicht habe ich gleich auf meinem Zimmer immer noch Internet, dann lade ich das auch noch schnell hoch. Es ist halt bei Nacht und deswegen nicht so hell, aber ich finde es trotzdem schön.
Man prieks, ka man ir jauns dzivoklis (Es freut mich, dass ich eine neue Wohnung habe.)
Heute habe ich dann bis um 9.09 geschlafen. (immerhin ist heute der 09.09). War noch kurz im Internet, denn noch haben sie es nicht ausgestellt. Vielleicht dauert es ja genauso lange wie das anstellen. Naja, dann bin ich zur Gemeinde und ich habe mir die Videokonferenz mal zur Herzen genommen, weil bisher mein Lettisch echt noch nicht so große Fortschritte gemacht hat. Heute habe ich schon sehr viel lettisch gesprochen. Ich bin gerade dafür zuständig, das Geld einzusammeln für die Exkursion am Samstag. Das klappt schon gut mit meinem Lettisch. Außerdem habe ich die letzten Rechtschreibfehler von dem Flyer für das Schlafwochenende verbessert und die Ersten aus gehangen. Die Spiele für die Rollstuhlfahrer Exkursion sind auch fast komplett vorbereitet. Das werde ich gleich vollenden. Ansonsten freue ich mich einfach, dass das hier alles so reibungslos klappt. Es werden bestimmt auch nochmal schlechte Zeiten kommen, aber bisher läuft es hier einfach prima.
Nachdem Deutschland ja gestern Abend den Europameister Russland besiegt hat und gerade ganz hoch im Kurs steht hier in Lettland, spielen die heute gegeneinander. Also, wenn das Fußballspiel gegen Berti nicht so spannend ist, ruhig mal rüber schalten. DSF überträgt bestimmt. Andris Biedriņš ist der lettische Basketballheld. Ach ne... Dank der Zeitverschiebung könnt ihr sogar beides gucken, erst Basketball und dann noch Fußball. 19.15 dt. Zeit geht es los!
Wie ihr es auch macht, viel Spaß...

Dienstag, 8. September 2009

Meine Traumwohnung

Labdien!

Gestern war ich in Karosta. Das ist ein Stadtteil von Liepāja, die in der Sowjetzeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten war. Das war ein schöner Tag. Wir waren so viel unterwegs. Anda hat mir alles gezeigt... Das ist einer ihrer Lieblingsorte in Liepāja und deshalb wusste sie auch genau Bescheid. Das war echt gut. Wir waren zum Beispiel in irgendwelchen Bunker ähnlichen Gebäuden. Das war so schön. Leider hatte ich meine Kamera vergessen, aber da werde ich auch jeden Fall nochmal hinfahren. Eine 15 m hohe Steilküste aus Stein. so kann man sich da ungefähr vorstellen. Die Wellen kommen gegen die Steine und spritzen sehr weit hoch. Echt toll anzusehen. Der Rest ist doch sehr heruntergekommen. Die Kathedrale ist noch von außen sehr schön. Ansonsten überall Sowjetbauten. Teilweise ohne Fenster aber es sieht so aus, als wären auch die Wohnungen noch bewohnt. Sie hat mir einen Ort gezeigt und meinte hier war ein Cafe und sie habe dort vor 2 Jahren ihren Geburtstag gefeiert. Von dem Gebäude standen nur noch die Außenmauern. So erschreckend alles anzusehen. Sie wollte mit mir nach oben, aber es ging nicht. Die Treppe ist kaputt gewesen und total eingebrochen. Da sollte man sich vorsehen, alleine hinzugehen, habe ich dann beschlossen.
Dieser Trip hat fast 3 1/2 Stunden gedauert. Das war schon recht anstrengend. Wir sind insgesamt über 25 km gefahren.
Im Anschluss daran hatte ich meine erste Deutschstunde. ich hatte gestern ja schon geschrieben, dass ich mit bis zu 10 Menschen rechne. Als ich dann aber die Tür aufgemacht hatte und die alten Männer auch da waren, war ich doch geschockt. Es kamen zwar andere nicht, aber am Ende waren wir doch 14. Die Menschen sind auch echt begeistert dabei gewesen. Guten Tag, meine Name ist ..., wie heißt du? und wie geht es dir? Wo kommst du her? Das können sie jetzt aus dem FF und natürlich auch die Antworten. Ich bin mal gespannt, wie viel nächste Woche noch da ist. und dann muss ich mir mal ernste Gedanken machen, wie ich die nächsten Stunden angehe. Das macht aber Spaß, deutsch zu lehren.
Dann musste ich ganz schnell nach Hause, denn ich hatte einen Plan, den ich meinen Eltern vorschlagen musst... und zwar überlege ich hier auszuziehen. Mir wurde eine kleine Wohnung gezeigt, die ich sooo cool fand. Ich darf da zum 1. Oktober einziehen und habe kaum mehr Kosten. Ich habe dann eine komplette Wohnung für mich alleine. Mit eigener Küche, einem großen Wohn- und Schlafzimmer und eine eigenes Bad mit warmen Wasser. Ich habe TV, ich kann gehen und kommen, wann ich will. Ich habe mich echt ein bisschen in die Wohnung verliebt. Ich bin nun gerade dabei alles zu klären, dass ich hier raus komme, ohne Kosten zu verursachen und auch das ist kein Problem. Auch das Internet kriege ich wieder abgestellt. Leider schon ab heute, sodass ich morgen wahrscheinlich kein Internet mehr habe, jedoch brauch ich dann auch gar nichts dafür bezahlen. Ab 1. Oktober habe ich dann wieder Internet. Ich kann Besuch aufnehmen und brauche nichts dafür zu bezahlen. Diese Wohnung ist echt ein kleiner Traum, den ich mir erfülle. Ich wohne dann viel näher am Strand und nicht weiter von der Arbeit weg. Ich übernehme ihre Wohnung fast komplett, weil sie nur ein Jahr nach Deutschland geht und natürlich nicht alles mitnehmen kann. Ich fahre gleich noch einmal zu ihr hin und mach die letzten Dinge klar. Das wird sehr cool da. Ich denke zwar, dass ich auch hier ein Jahr ausgehalten hätte, aber so ist einfach schöner und wenn man das Internet mitrechnet, muss ich nur 15 Ls mehr bezahlen und da ist dann alles mit drin, auch ne Waschmaschine.
Okay zurück zur Arbeit. Heute begann es mit einer Andacht, leider habe ich gar nichts verstanden, weil der Pastor nicht da war... naja, habe ich ein bisschen für mich "(an)gedacht". Danach habe ich zum Beispiel den Flyer für das Schlafwochenende gemacht und ich hab mir weitere Spiele für die Exklusion, der Rollstuhlfahrer überlegt. Darauf freue ich mich mittlerweile auch. Ich bin zumindest gespannt wie es wird. In der Kleiderkammer habe ich dann Striche auf Zettel gemalt, nicht so geil, in Deutschland hätte ich das am PC gemacht und dann 15-mal ausgedruckt. hier habe ich das 15-mal gemalt. Naja.. ich war beschäftigt, was für die Frauen doch immer sehr wichtig ist...
Der Vormittag war nichts besonderes, aber die Zeit ging doch fix um.
Heute Abend fahr ich nochmal in die neue Wohnung um die letzten Dinge zu klären und dann hoffe ich, dass das morgen schon fest ist...
LABI

Montag, 7. September 2009

Internet...

Ja...ich habe Internet. das freut mich sehr. ich musst zwar heute noch mehr als eine Stunde darauf warten, aber nun funktioniert es... wuhuu...
ok...
Mal schauen, wenn ich diesen Bericht fertig habe, dann werde ich mal versuchen die Fotos hochzuladen.
Hier ist soo viel los. aber der Reihe nach. Samstag waren wir kurz am Strand, das wirkt, glaube ich, auf außenstehende nicht so cool, aber ein paar waren baden und ich hab mit ein paar anderen am Strand gesessen und einfach nur geredet. Da entwickeln sich immer tiefer gehende Gespräche, was ich sehr schön finde. Ein Thema über das wir geredet haben, ist zum Beispiel die Russen in Lettland. Es sind ca. 30% der Einwohner hier Russen. Die sprechen hier aber kein lettisch sondern nur russisch. Deswegen ist hier fast alles zwei-sprachig. Die Letten wandern hier alle aus und die Russen kommen. Bei der letzten Wahl haben die Russen gewonnen, weil alle Russen eine Partei gewählt haben und die Letten haben ihre Stimme an 5 verschiedene gegeben und so sind nun die Russen an der Macht. Sie wollen jetzt wieder russisch als Amtssprache einführen. Das finden die Letten natürlich nicht so gut. Alles ein bisschen schwierig hier.
Das habe ich auch bei dem Fußball U21 Länderspiel zwischen Russland und Lettland gesehen. Es waren laut Stadionsprecher 2000 Menschen da. Davon waren mindestens 1500 Russen. Ich weiß nicht, was dort losgewesen wäre, wenn Lettland gewonnen hätte. Naja es ist 4:0 für Russland ausgegangen und der Sieg war auch nie gefährdet, aber trotzdem. Bei dem Spiel war ich mit Janis, ich habe ihm, als ich von dem Spiel erfahren habe, gleich eine SMS geschrieben, ob er Zeit hat und mitkommt und dann hat er sofort ja gesagt, obwohl er auch das erste Mal in dem Stadion war. Was mir persönlich super gefällt. Es gibt 2 große Tribünen, die eine überdacht. An der Außenbahn ist nichts und das alles ca. 20 m vom Strand entfernt.
Abends habe ich hier in der Unterkunft noch ein paar Mädels aus Deutschland kennengelernt. Sie machen hier Praktikum in einer Schule, aber nur einen Monat. War aber sehr schön. Sie fragten mich, ob ich weiß, wo ich gut Party machen kann. Ich musste aber antworten, dass ich noch nichts gemacht habe. Das konnten die überhaupt nicht verstehen. Für mich ist aber ein Abend wie am Freitag, wo mir bei jemanden zu Hause sind, etwas essen und dann einfach reden und Spaß haben, viel mehr wert, aber hier Party zu machen. Das werde ich bestimmt auch. Ich habe ja noch Zeit.
Gestern am Sonntag habe ich mich dann um 9.30 mit meinem Pastor an der Gemeinde getroffen und wir sind zu seiner 2. Gemeinde gefahren. Die liegt ca. 20 km außerhalb von Liepāja. Er fährt da alle 2 Wochen hin. Einmal eine Bibelstunde, wie gestern und einmal Gottesdienst. Wir kamen ein wenig zu spät, weil wir an einer Schranke gehalten haben. Das besondere daran, da war ein Güterzug. Der ist im Schritttempo nach vorne und wieder zurück gefahren. Dann wieder nach vorne und dann zurück. Ich weiß echt nicht, was er gemacht hat, auf jeden Fall standen wir gut 20 min vor den Schranken und nichts passierte. Nun gut die Bibelstunde verlief eher unspektakulär. Nur, dass diesmal auch noch eine griechische Bibel im Spiel war und wenn mal etwas nicht klar war, dann hat der Pastor noch die griechische Übersetzung zur Seite gezogen. Die Bibelstunde war aber sehr anstrengend. Die Menschen waren ein bisschen älter und sie haben, wie ich finde, sehr gejammert. Die haben jeden Satz so negativ wie nur irgend möglich ausgelegt. Aber gut. Auf dem Rückweg haben wir noch 2 Menschen mitgenommen, die gerade den Weg entlang gegangen sind. Das ist hier noch sehr üblich. Als wir dann wieder zurück waren, habe ich gleich wieder ein Vorbereitungstreffen für das Schlafwochenende gehabt. Ich freue mich da total und die paar Kinder auch. Die sind hier übrigens älter als ich gedacht habe. Ich rechne bisher mit mindestens 6. Vielleicht bringt ja noch jemand von denen einen Freund mit.
Um 15 Uhr war dann Gottesdienst. Ich habe zum ersten Mal das Vater Unser auf lettisch gebetet (abgelesen). Diesen Sonntag war ein Sänger eingeladen, aus der Nachbargemeinde, war ganz schön.
Nach dem Gottesdienst war ein Kaffee und Tee trinken. Da wurde ich quasie der Gemeinde vorgestellt. Ich habe zunächst ein bisschen über mich erzählt und dann hat die Gemeinde ein paar Fragen gestellt. Danach wollte ich noch kurz ins Internet. Daraufhin hat mich eine Familie zu sich eingeladen. Das war wieder so nett. Ich konnte zwar nur kurz ins Internet. Es gab aber noch essen für mich und ich habe mit den Kindern, die als erste Fremdsprache deutsch gelernt haben, zum Beispiel etwas von meinem Blog übersetzt. Das war sehr schön. Dann haben die noch alle etwas für mich vorgespielt. Die Letten sind alle so musikalisch. Jeder spielt ein Instrument, teilweise 2-3. Die gehen teilweise auch 5-mal die Woche zur Musikschule. Ich muss mich nochmal erkundigen, wie die das mit den Kosten machen, aber das kann hier nicht teuer sein.
Naja ich war bestimmt 2 Stunden bei denen und habe viel Spaß gehabt und dann habe ich mich noch mit Lelde und Anda getroffen. Wir haben eine Freundin von denen besucht. Das war super. Sie geht auch für ein Jahr nach Deutschland, weil sie deutsch und englisch studiert. Sie hat zwar kein Wort deutsch mit mir geredet, aber ihr englisch war sehr gut und wir hatten viel Spaß. Das hat so lange gedauert, dass ich noch gerade vor 12h in meinem Zimmer war. Hier ist nämlich von 0-1 Uhr geschlossen und nach 1 kommt man nur rein, wenn man sich vorher anmeldet.
So..jetzt habe ich Internet, aber gar nicht so viel Zeit. Ich bin nämlich in einer halben Stunde schon wieder verabredet. Wir fahren nach Karosta in den Kriegshafen und wollen den auch mal am Tag besichtigen.
Heute beginnt die Basketball-EM. Wieder Russland gegen Lettland und die nächsten Tage beide gegen Deutschland. Basketball ist neben Eishockey hier Sportart Nr.1.

Samstag, 5. September 2009

Mein erster "harter" Arbeitstag

Nach einem Tag Pause, melde ich mich mal wieder. Zunächst möchte ich vom Donnerstagabend erzählen und dann gehe ich einfach chronologisch durch.
Am Donnerstagabend war hier nämlich Konfirmandenunterricht. Die Konfirmanden waren zwar älter als bei uns, aber nicht so alt wie ich mir das vorgestellt hatte. ca. 22, aber es waren nur 2. Wir haben einen Zettel bekommen, `Ist es wahr, dass Jesus... und dann kamen ganz viele Sätze wo man mit ja und nein antworten mussten. Das war sehr interessant, weil man jedes Wort in dem Satz überdenken musste. Nachdem jeder seine eigene Meinung gesagt hat, hat der Pastor das dann aufgelöst. Danach sind wir das Glaubensbekenntnis durchgegangen. Auch Stück für Stück. Alles unter der Frage Können wir das wirklich glauben?? und dann die Antwort mit welcher Begründung wir das glauben können. In meinem Konfirmandenunterricht hieß es nur, lernt das mal auswendig... ich kann mich nicht erinnern, da einmal drüber geredet zu haben. War echt gut.
Abends kamen dann die Mädels wieder vorbei mit denen ich den Abend davor unterwegs war. Wir haben uns in mein Zimmer gesetzt, viel geredet und ein bisschen Fotos geguckt. Die sind echt lieb.
Freitag war für mich bisher der härteste Arbeitstag. Zunächst habe ich eine halbe Stunde in der Kleiderkammer geholfen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde jetzt ganz viel Neues in die Kleiderkammer gelegt und da hat die Gemeinde ein Vorrecht. Weil freitags ist die Kleiderkammer normalerweise nicht geöffnet. Wie auch immer, danach hat der Pastor mich zum Gespräch gebeten. Eine kleine Reflexion der ersten Woche, wie das für mich war, ob ich mich wohl fühle und halt ob alles in Ordnung ist. Das werden wir versuchen jetzt jeden Freitag zu machen. Er hat mir unter Anderem angeboten in der Diakonie zu duschen, weil die da warmes Wasser haben. Einen Schlüssel hatte ich schon vorher. Auch, wenn ich das nicht jeden Tag machen werd, werde ich das Angebot bestimmt mal wahrnehmen. Als wir alles besprochen hatten, haben wir mir einen Arbeitsplan für die nächste Woche gemacht. Montag werde ich das erste Mal Deutschunterricht geben. Die Menschen sind alle super motiviert etwas zu lernen, wobei der Pastor ja auch fließend deutsch spricht, aber ich bin für die doch etwas Besonderes. Ich bin mal gespannt wie viele kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass es doch über 10 werden auch über alle Altersgruppen hinweg. Mal schauen. Apropos Montag, da soll ich wohl Internet kriegen... boah. das wäre voll cool. aber ich bin mir da noch nicht so sicher... Mal schauen.
Am Donnerstag wurde ich dann gefragt ob ich bei einer Exkursion mit Rollstuhlfahrern mitmachen möchte. Da dachte ich mir, wieso nicht, dann sehe ich noch etwas von der Umgebung. Aber mehr dazu später.
Nachdem ich dann gefragt wurde wie es denn mit einer Jugendgruppe aussieht, habe ich vorgeschlagen, ob wir nicht vielleicht als Start eine Übernachtung im Gemeindehaus mit vielen Spielen und gemeinsamen Essen planen wollen. ;))) Die Idee ist super eingeschlagen und wurde die Planungen wurden gleich begonnen. Die eigentliche Jugendleiterin, die bisher aber noch nichts macht, hat mit mir geplant. Für das Essen würde ich auch Geld von der Gemeinde kriegen und die alten Frauen wollen auch helfen. Ich merke, dass ich hier wirklich etwas bewegen kann. Auch wenn es zurzeit noch Ideen sind, die auch Deutschland mitbringe, aber die sind ja deswegen nicht schlecht. Viele Spiele, die die deutschen Kinder schon nicht mehr mögen, weil sie zu oft gespielt wurden, sind für die hier vielleicht total neu. Das einzige, wo ich aufpassen muss, ist dann die Gruppe wahrscheinlich eine große Altersspanne hat. Das lässt sich hier aber nicht vermeiden, weil es einfach zu wenig sind. Aber ich denke, die Kinder sind ja nicht so viel gewöhnt und freuen sich über alles.
Als wir die erste Planung abgeschlossen hatten, wollte ich eigentlich ins Internet, ich habe auch ganz kurz geschafft, etwas zu schreiben, dann wurde ich von der Betreuerin der Rollstuhlfahrer angesprochen, dass, wenn ich schon mal mitkommen, mir auch ein paar Spiele überlegen kann. Die Frau ist super lieb, aber sie probiert mit mir immer deutsch zu reden und ich sage immer 2 Wörter und dann meint sie, dass sie kein deutsch spricht. Das ist echt anstrengend, weil sie kann deutsch, aber ich muss sie immer wieder aufbauen, JA DU KANNST DEUSTCH, MACH WEITER. Danach kann sie auch wieder aber dieses immer wieder aufbauen, war mir gestern fast zu viel. Ich hatte auch überlegt mit ihr lettisch zu sprechen aber da redet sie viel zu schnell und ich verstehe gar nichts. Naja wie auch immer. jetzt soll ich spiele für Rollstuhlfahrer mir überlegen. Ich habe noch nie mit Menschen gearbeitet, die im Rollstuhl sitzen ich habe noch ein bisschen Panik. Zumal sie auch keine Erfahrung damit hat und alles egal, ob es funktionieren wird oder nicht, toll findet. Ich bin mal sehr gespannt wie es wird.
Ich bin dann erst mal etwas Essen geflüchtet. Ich war müde und hungrig. Immerhin hatte ich an dem Tag schon 6 Stunden `gearbeitet`. Naja dann wieder zurück zur Gemeinde war eine Gemeinderatssitzung. Die tagt nur in unregelmäßigen Abständen aber sie planen für den 3. Oktober ein Apfelfest. Das ist so eine Art Ernte-Dank-Fest und daraus soll so ein Tag der offenen Tür werden. Vielleicht hat der Pastor gemerkt, dass ich nicht mehr so fit war und müde, auf jeden Fall hat er nicht mehr übersetzt, aber dadurch wurde es noch anstrengender. Ich versteh lettisch nur wenn ich den Kontext weiß... dann verstehe ich 2-3 Wörter und kann mir den Rest zusammenreimen. Aber ohne Zusammenhang, war ich ein bisschen aufgeschmissen. Die 1 1/2 Stunden waren echt anstrengend. Abends wurde ich noch bei Anda eingeladen. Wir haben Apfelpfannkuchen gemacht und gegessen. Das war wieder in Ordnung. Wir haben viel geredet über Deutschland, Deutsche und meine Erfahrungen über Letten. Anda und Lelde würde ich schon als Freunde hier bezeichnen. Anda geht ja leider nun bald nach Deutschland, aber mit Lelde werde ich bestimmt noch viel machen. Als ich dann endlich zuhause war, saß ich keine 5 Minuten und dann kamen wieder die anderen Mädels vorbei. Aber das war schon in Ordnung. Sie wollten eigentlich mit mir losziehen, aber da habe ich dann abgesagt. wir haben dann ein paar lettische Bücher übersetzt und dann sind sie alleine losgezogen. Sie wollen übrigens auch zum Deutschkurs kommen. Alles in allem ein anstrengender Tag, aber auch ein schöner...
Heute war noch nicht so viel. oh doch.. ich habe die erste Post bekommen, vielen Dank an der Stelle. Auch meine Wahlunterlagen für die Bundes- und Landtagswahl sind angekommen. Da muss ich mich aber nochmal rein lesen, wie viele Briefe ich da in einem Briefumschlag machen muss und wie das so alles läuft, aber das wird schon. Gleich bin ich am Strand verabredet, und dann werde ich mal in das Liepāja- Stadium fahren. Heute spielt hier die U21 von Lettland gegen die U21 von Russland. da werde ich bestimmt einen Star sehen, der in den nächsten Jahren noch sehr erfolgreich wird...

Donnerstag, 3. September 2009

eine Woche ist um...

Ja, nun ist eine Woche um und so langsam kehrt hier doch ein wenig Alltag ein. Das dachte ich zumindest gestern, aber heute habe ich schon wieder so viel erlebt. Gestern Nachmittag habe ich, glaube ich, nichts gemacht, ich kann mich jedenfalls an nichts mehr erinnern, aber am Abend war dann ja das `Die Bibel und mein Leben-Gespraech`. Bei dem Gespraech waren wir nur 6 Leute. Der Pastor, 3 Maenner, Janis und ich. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, war er auch das erste Mal dort, extra wegen mir ist er gekommen, fand ich sehr nett. Anfangs dachte ich, das wird nicht gut, weil wir nur so wenig waren. Aber dann habe ich gemerkt, dass es sehr gut war, dass wir nur so wenig waren, so kam jeder gut zu Wort. Am Anfang haben wir eine Runde gemacht, wie es uns gerade geht und was wir in der letzten Woche so erlebt haben. Das war sehr interessant, weil erst jetzt kriegt man mit, was die Menschen belastet. So hat einer erzaehlt, dass er in Tschernobyl damals dabei war und er zurzeit deswegen wieder ueberall Schmerzen hat, einer der ueber die schwere Arbeit, die er als Maurer hat, plagt und einer, der, so wurde mir uebersezt sich aufgrund der Wirtschaftskrise und den daraus resultierenden Nachrichten, sich am liebsten erhaengen wuerde. Das klingt jetzt ein bisschen hart, ich glaube er meinte es nicht unbedingt ernst, aber das war doch mal ein Einblick in das Leben der 3 Maenner, das ich so nicht erwartet hatte, war aber interessant mitzuerleben. Danach haben wir uns eine Bibelgeschichte herausgesucht, ich glaube sie gehen einem System nach und springen nicht, so wie ich es gewohnt bin. Wir haben die Geschichte gelesen und dann wurde jeder Satz, jedes Wort auseinander genommen. Das war sehr cool, weil ich soetwas noch nie so richtig gemacht habe. Teilweise war da ein Satz und wir hatten mindestens 3 verschiedene Auslegungsansaetze. Daraufhin haben wir uns ueberlegt, wie uns das in unserem Leben weiterbringt. Das hat richtig Spass gemacht und die 1 1/2 Stunden vergingen wie im Flug.
Danach, muss ich ja gestehen, hat es hier das erste Mal so geregnet, dass ich es mitgekriegt habe. Aber heute war wieder super Wetter. Ich wollte auf mein Zimmer, es war schon 20 Uhr, da hat mich ein Maedchen im Treppenhaus angesprochen, ob ich nicht heute Abend noch mit in einen Club moechte. Nach kurzem Ueberlegen habe ich zugestimmt und wir haben uns verabredet. Um 21 Uhr sind wir dann los natuerlich gegangen, ans andere Ende der Stadt. Dort im Club angekommen, waren vielleicht 5 Menschen. Sie meinten aber, es kommen noch mehr, lass uns doch nochmal zum Strand. Ich war dann also mitten in der Nacht nochmal am Strand(der Regen hatte ja shcon lange wieder aufgehoert). Als wir dann wieder vor dem Club standen und wir alle ein bisschen muede waren von dem Weg, sind wir dann doch wieder anch Hause gegangen. Ich war auch ganz gluecklich darueber, weil ich doch ganz schoen muede war. Klingt jetzt vielleicht nicht so, aber ich hatte wieder viel Spass.
Heute morgen bin ich dann in die Kleiderkammer gegangen. Ich habe gefuehlte 200 Roecke zusammengelegt. Aber heute hatte ich mal ein bisschen Zeit mir auch die Menschen anzuschauen. Vielen ist es richtig unangenehm, dass sie auf soetwas angewiesen sind. Sie ziehen sich ihr schoenstes Outfit an und wollen auf keinen Fall arm auf andere Menschen wirken. Hingegen gibt es natuerlich auch, ich nennne sie mal die Schnaeppchenjaeger, die mit 3 gepackten Plastiktueten, den Raum verlassen und mir jeden Rock, den ich zusammenlege aus der Hand reissen, nur um zu gucken, ob der in Ordnung ist.
Mittags war ich dann an dem einen Ende der Stadt bei der Post, an dem anderen Ende bei der Bank. Ich habe jetzt eine Bankkarte und kann mir fast ueberall Geld abheben. Alles alleine und es hat auch geklappt. Dann war ich etwas essen und um 15 Uhr habe ich mich mit Anda getroffen. Sie will mir immer noch etwas neues in Liepaja zeigen. So sind wir an den Liepaja See gefahren. Das war alles sehr verdreckt und ueberall lag Muell. Ausserdem soll auch das Wasser so dreckig sein, dass sie hier nicht baden gehen. Sie hat mir eine Muellanlage gezeigt. Hier wird naemlich gar kein Muell getrennt, aber wer moechte, der kann den getrennten Muell dahin bringen. Nun gut... Dann hat sie mir die Metalurgs gezeigt. Das ist das groesste Metallverarbeitende Unternehmen im Baltikum. Die haben hier einen grossen Einfluss auf die Stadt, immerhin ist auch die Fussball- und die Eishockeymannschaftnach ihnen benannt. Ich vermute mal, dass der See zu grossem Teil wegen des Unternehmens so verschmutzt ist.
Danach gings weiter zu einem kleinem Highlight fuer mich. Das Olympische Zentrum. Das war ein riesiges Gebaeude, ein Jahr alt. Da hat man alles drin gefunden. Zum Beispiel einem Basketballplatz, wo man die Tribuenen so verschieben kann, dass man entweder 3 Basketballplaetze hat oder eins mit einer riesigen Tribuene. Am Samstag ist dort ein Spiel, ich schaue mal ob ich jemanden finde, der mit mir da hingeht. Das Spiel ist kostenlos und ich glaube das macht Spass zuzuschauen in der Halle. Ich war ja schon davon so begeistert und dann ist Anda mit mir noch ein wenig hochgegangen. Da waren nicht nur Tanzraeume, eine Buecherei, eine Schacharena, sondern auch noch ein Raum ausgelegt mit Judomatten, ein Boxring, eine endlos lange Reihe mit Boxsaecken. Alles so modern, da war ich echt ueberwaeltig. Ich bin mir sicher, dass ich noch nicht alles in dem Gebaeude gesehen habe.
Das ist echt hart diesen Unterschied zu sehen. Morgens sind die Menschen so arm, dass sie sich keine Kleidung leisten koennen und nachmittags faehrt man in ein riesiges Fabrikgelaende und in eine ueberdimensionale Sportarena.
Gleich ist hier Konfirmandenunterricht. Aber ohne Kinder, wenn ich das richtig verstanden habe, kommen hier ueberwiegend erwachsende Menschen zum Unterricht.
Bis bald

Mittwoch, 2. September 2009

Orientierungslauf

sodien ir tresdiena. ja. heute ist Mittwoch bzw auf lettisch der 3. Tag. In Lettland zaehlt man die Tage naemlich durch vom 1. bis zum 6. Tag durch und Sonntag ist Svetdiena, der heilige Tag.
Kurzer einstieg bevor es los geht.
Ja .. gestern habe ich mich bei dem Orientierungslauf zu der Studentengruppe gestellt. Das war eine Station des Laufes und bei uns mussten die Gruppen ein Puzzle aus Bibelversen wieder zusammenpuzzeln. Natuerlich auf Zeit. Das ging den ganzen Nachmittag, dann habe ich kurz mein Fahrrad weggebracht. Ich habe mich ja nicht getraut alleine, aber der Typ haette mein lettisch verstanden und konnte auch perfekt englisch. Naja. Das Fahrrad ist nun repariert. - 3 Ls (4,50 Euro). Da kann man auch nichts zu sagen. Abends bin ich noch kurz mit Janis einkaufen gewesen, habe mir etwas zu essen gemacht und die fotos schonmal auf meinen Laptop geladen. Da verweilen sie jetzt noch bis ich Internet habe und dann kann es sofort los gehen. (es sind schon 150) Wann das sein wird, kann man nicht sagen. Ich verstehe nicht, was daran so lange dauert... immerhin muss ich das ja extra bezahlen. - Wohl wegen Reichtum geschlossen. Wie auch immer... Gestern Nacht konnte ich wieder gut schlafen. War wohl nur eine Willkommensparty vorgestern.
Heute sollte ich eigentlich in der Kleiderkammer helfen, brauchte ich aber nicht. Stattdessen habe ich Zeitung gelesen auf lettisch.. mit Woerterbuch. Die Fussballmannschaft hat 6:6 gespielt. War aber sehr muehsam den Bericht zu lesen und hat viel Zeit gekostet. Dann war ich noch kurz beim Einwohnermeldeamt oder sowas, denn ich brauche hier, weil ich laenger als 3 Monate bin, eine Aufenthaltsgenehmigung. Das scheint aber kein Problem zu sein. Ich habe eine 7-seitgiges Formular bekommen, was ich zusammen mit dem Pastor am Freitag wohl ausfuellen werde. Jetzt brauche ich nur noch einen Fussballverein.. Ich warte eigentlich noch auf den einen Letten aus Kuldiga, aber die melden sich alle nicht so richtig. Ich habe nur zu zwei in Kulidiga Kontakt ( Vita, Davis). Die anderen muessen wohl auch erstmal hier in Leipaja ankommen.
Mal schauen. Heute Abend ist ein Gespraech unter dem Thema `` Die Bibel und mein Leben`` in der Gemeinde, das ist hier jeden Mittwoch. Da werde ich dabei sein.

ok.. so weit so gut
bis bald

Dienstag, 1. September 2009

Meine Adresse

Labdien!

Hier kommt meine Adresse, falls mir mal jemand schreiben möchte.

Benjamin Roeder
Ganibu iela 36/48 -211
Liepāja, LV 3440
Latvia

über dem Ganiiibu-i keine Punkt sondern einen Strich( ist ein langes i) und über dem a von Liepaaaja das erste a ist auch lang, aber ich denke das kommt auch ohne den langen Strich an.
Labi
Gestern habe ich mich mit ein paar Studenten getroffen. Es sind mittlerweile immer wieder die Gleichen. Das ist recht schön, vorher habe ich jeden Tag jemanden neues kennengelernt. Das Studententreffen ist von einem christlichen Verbund aus gewesen. Da bin ich nun auch mittendrin, zumal sich die Treffen in meinem Haus in einem extra Andachtsraum befinden. Gestern wurden die letzten Dinge für den heutigen 1. September besprochen. Das gestrige Treffen hat allerdings bei einem Amerikaner stattgefunden, der vor ein paar Jahren nach Lettland eingewandert ist, als Missionar und seitdem betreut er die Studententreffen. Als wir zu dem Treffen hingingen, haben wir darüber geredet ob irgendjemand etwas zu essen dabei hat, alle hatten nichts dabei, weil sie beim letzten Treffen viel zu viel hatten. Als wir dann ankamen, hatten wir doch wieder sooo viel. Das Essen ist denen hier wohl sehr wichtig. Es gab auch Gerstencola- nichts für mich. Nach dem Treffen sind wir dann noch bowlen gegangen. Das war recht lustig, auch wenn wir nicht einmal eine Stunde gespielt haben. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die Bowlingbahn vor den Ferien Coupons verteilt, damit die Schüler sehr, sehr billig spielen können. Die galten aber nur für die Ferien, deswegen wollten gestern alle spielen und wir hatten nur kurz die Bahn.
Dann ging es wieder in die Unterkunft. Am Anfang, vor ein paar Tagen kam es mir doch alles sehr unheimlich vor, weil das so leer war. Aber nun wäre ich sehr glücklich, wenn da weniger los wäre. An das kleine Kind, was 2 Räume neben mir wohnt, habe ich mich gewöhnt, aber gestern hat das ganze Haus bis weit in die Nacht gefeiert. Andauernerd kam jemand betrunken in mein Zimmer, bis ich letztlich abgeschlossen habe. Zwar waren die Menschen, mit denen ich geredet habe, wieder super nett, als sie erfahren haben, dass ich aus Deutschland komme, aber gestern Abend war ich müde und hatte nicht mehr viel Lust auf Party. Naja, auch mit den Partys werde ich mich abfinden müssen. Immerhin wurde mir Mut gemacht: umso höher man wohnt, desto lauter sind die Partie und ich wohne im 2. von 5. Stockwerken. Heute wird die 1. Septemberparty sein. Ich bin mal gespannt wie sich das entwickeln wird.
Heute Morgen musste ich trotz nur wenig und schlechten Schlaf um 9 Uhr im Gemeindehaus sein. Da war eine kleine Andacht. Der Pastor hat das super auf Deutsch und lettisch gemacht. Er hat einen Bibeltext vorgetragen und dazu dann eine Diskussion geleitet. Anfangs sehr oberflächlich, aber er wurde immer tiefgründiger. Das hat mir sehr gut gefallen. Nach einem Tee bin ich dann mit Carina zur Universität gegangen. Wie schon geschrieben, ist heute der Schul- und Universitätsanfang. Alle sind super hübsch angezogen. Das ist hier etwas ganz besonderes. Sogar die kleinsten, die Schulanfänger alle im Anzug, richtig süß. In der Universität wurden ein paar Reden gehalten, ich habe mal wieder gar nichts verstanden, war aber auch mal schön, das mitzuerleben. Was ich aber am schönsten fand, ist, dass ich die ersten aus dem Kuldiga-camp wiedergetroffen habe. Die haben jetzt meine Nummer, vielleicht melden sie sich ja mal.
Nach der Universität sind wir wieder zurück in die Diakonie. Dort habe ich ein wenig in der Kleiderkammer geholfen. Da waren echt viele Menschen und die Kleidung kostet nichts. Die Frauen haben mir erzählt, dass es in letzter Zeit immer mehr Menschen werden. Die Wirtschaftskrise ist hier wohl viel größer als bei uns eingetreten. In der Kleiderkammer war ich heute aber nur kurz. Dann bin ich in die Stadt, wollte eigentlich zur Bücherei, die heute aber aufgrund des 1. Septembers geschlossen hat. In der Stadt war wieder so viel los, alle Organisationen haben sich vorgestellt und mittlerweile waren schon ein paar bekannte Gesichter dabei. Ich habe mich viel unterhalten und ich habe mir die große Bühne angeguckt. Da war alles kunterbunt zu sehen von kleinen Kindern im Chor bis zur Cheerleader gruppe, war viel zu sehen.
Gleich beginnt hier eine Art Orientierungslauf durch die Stadt, wo sich die einzelnen Gruppen nochmals vorstellen. Ich werd mal schauen, ob der Fahrradladen heute geöffnet hat, oder ob der auch 1. September frei macht.

Liebe Grüße aus dem immer noch sonnigen Liepāja (ich hab hier echt noch kein schlechtes Wetter mitbekommen)