Samstag, 31. Oktober 2009

ein völlig verrückter Donnerstag

Ich weiß gar nicht, ob ich es geschrieben habe, aber am Dienstag und am Mittwochnachmittag ging’s mir nicht so gut. Ich kann nicht richtig sagen, wieso, aber irgendetwas fehlte zum glücklich sein. Ich bin Mittwochabend noch bei der Studentenbibelstunde gewesen, aber das tat auch nicht so richtig gut. Danach habe ich noch jemanden im Kojas(meine alte Unterkunft) besucht, bin dann aber relativ schnell nach Hause und ins Bettchen.
Am Donnerstag stand wieder die Rollstuhlfahrergruppe auf dem Plan. Ich hatte keine Lust. Muss ich ja ehrlich zugeben. Aber es kam alles anders. Ich war zunächst um 9 h da und habe ne halbe Stunde auf nix gewartet. Ich hatte echt nichts zu tun. Aber ich musste ja unbedingt um 9 h da sein. Um 9.30 kamen dann die ersten Rollstuhlfahrer, aber es hat sich nichts geändert. Ich habe irgendwann angefangen Fotos zu zeigen. Der eigentliche Start der Gruppe war dann um 10. Da kam auch der Pastor um eine kleine Andacht zu halten. Die Stimmung dabei war schrecklich. Der Pastor hat auch nicht übersetzt, weil er sich sehr konzentrieren musste. Da war ein Mann zum ersten Mal da. Er hat nie mit irgendwem den Blick gesucht. Bei der Andacht hat er dann, so wie ich das mitbekommen habe, alles nieder gemacht. Ich dachte mir schon, das wird schwer heute wieder mit denen etwas zu spielen. Naja, aber es wurde besser. Der Mann saß dann irgendwann nur noch da und meinte: "ich will nach Hause." Eigentlich schade, aber er hat gar nicht probiert Kontakt aufzunehmen. Nach dem Essen war dann eine Frau da und die hat Kurzgeschichten vorgelesen. Da war dann wieder eine harmonische Stimmung. Da habe ich erfahren, dass selbst in der Gruppe einige gar kein lettisch sprechen. Ich dachte wieder die Spiele werden wieder nichts, aber diesmal haben sie die viel besser angenommen. Sie wollten spielen. Deshalb hat das gut geklappt. Das war richtig schön. Vor allem das 2. Spiel, wo sie improvisieren sollten, ist super angekommen. Auf der Basis werde ich die nächsten Male auch weiter machen. Direkt nach den Spielen bekam der Tag eine ganz neue Wendung. Ich bekam einen Anruf von Jurgis. Er und Davis haben ja zurzeit Ferien und sind heute Morgen nach Liepāja gefahren und wollten nun mit mir bowlen gehen. Sie sind getrampt und haben nur 45 Minuten gebraucht. Der Bus fährt gewöhnlicher Weise fast 2 Stunden. Sie haben sich dann alleine beschäftigt bis ich von der Rollstuhlfahrergruppe wegkonnte. Danach haben wir uns getroffen und sind zum Bowling gegangen. Beim Bowling war aber alles voll. Sie hatten ja nicht vorbestellt. Es gibt zurzeit wieder Coupons, die in der Schule verteilt wurden, dass man frei Bowlen kann. Man muss nur die Schuhe bezahlen. Naja, wir sind dann zu mir nach Hause. Ich habe ein bisschen Essen gemacht. Das hatte ich schon vorbereitet, weil ich dachte, dass ich nur ganz wenig Zeit habe, weil ich 2 Stunden nach der Rollstuhlfahrergruppe mit den Sonntagsschulschülern beim Bowlen verabredet war. Naja, nach dem Essen haben sie sich dann auch wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Sie wollten wieder trampen und das muss man im Hellen machen, sonst hält keiner an. Okay, ich bin dann zum Bowlen mit der anderen Gruppe. War schön. Wir hatten alle viel Spaß. Danach sind die dann auch mit zu mir nach Hause, weil sie noch nicht hier waren. Als wir dann gerade wieder zuhause waren, riefen Jurgis und Davis wieder an. "Kannst du mal im Internet gucken, wann der letzte Bus fährt." Sie hatten nämlich immer noch kein Auto bekommen und wollten nun mit dem letzten Bus nach Hause fahren. Der sollte auch in 20 Minuten fahren und ich war glücklich, dass noch einer fährt. Lelde meinte aber, dass die Busse an kleinen Haltestellen gerne mal vorbei fahren. Das habe ich aber nicht ernst genommen. Ich bin dann weiter zu einem Film Abend, wo ich eingeladen war. Bei mir waren aber immer noch 4 aus der Sonntagsschule und aus Höflichkeit habe ich sie gefragt, ob sie mitkommen wollten. Deutsche würden jetzt nein sagen... Die Letten sind also mitgekommen. Ich hatte dann die Veranstalterin gefragt, denn das war ein öffentlicher Abend. Sie hatte kein Problem, aber ich fühlte mich nicht richtig wohl. Aber es schienen alle zufrieden. Dann bekam ich einen Anruf. " Benni, der Bus ist gerade an uns vorbei gefahren. Ich habe sie natürlich sofort zu mir nach Hause eingeladen Immerhin waren sie noch knapp 85 km von ihren Haus entfernt. Naja, ich habe dann noch 1 1/2 Filme geguckt, weil sie ja noch am Ausgang der Stadt waren. Hier zu Hause habe ich dann noch etwas zu essen improvisiert, weil ich ja meist nur für eine Person einkauf... Hat aber alles geklappt und wir hatten viel Spaß an dem Abend. Ich meinte zu denen, wenn sie am Mittwochabend gefragt hätten, ob ich am nächsten Tag ein bisschen Zeit für die hätte, hätte ich wohl "Nein" gesagt. Aber so war es noch besser.
Am Freitagmorgen haben wir dann auch noch ein Frühstück zusammen gekriegt... Ich bin dann kurz in die Gemeinde, habe mit dem Pastor gesprochen und bin wieder nach Hause. Die beiden haben sich mit youtube-videos unterhalten und für mich abgewaschen. ^^ Natürlich haben sie das dann freiwillig gemacht. Wir sind dann um 12 zusammen nochmal zum Bowling gegangen. Die Bahn macht um 12 auf und wir haben tatsächlich eine Bahn bekommen. Ein schöner Abschluss. Die beiden haben dann beschlossen zurück mit dem Bus zu fahren. Alles ist aus einer spontanen Idee entstanden und das fand ich total toll. Naja, nachdem die weg waren, bin ich zu Lelde gefahren. Sie hatte mich das erste Mal zu ihr nach Hause eingeladen. Sie schämt sich ein wenig für ihre Wohnung, aber das war da auch total schön. zwar klein, aber es ist ja alles da. Wir wollten gemeinsam die Jugendgruppe planen. Wieder spontan bekam ich die Idee, bald ist der Reformationstag und der Pastor meinte, er hat den Lutherfilm, den wollten wir dann gucken. Der Pastor wollte den auch zur Gemeinde bringen. Einziges Problem, er hat ihn nur auf Deutsch. Für mich war das ja kein Problem, aber der Großteil versteht deutsch leider nicht. Ich habe dann überlegt, so viel wie möglich zu übersetzen und ein Film kann man manchmal auch ohne Ton folgen. Naja, wir haben uns dann noch ein bisschen im Internet über den Film und die Geschichte informiert. Auf dem Weg zur Gemeinde ruft der Pastor wieder an, er findet den Film nicht. Wir waren ein bisschen ratlos. Ohne den Film, wir hatten ja nichts anderes vorbereitet. Wir hatten den Film bei YouTube gefunden, aber wir haben in der Kirche Internet nur in einem ganz kleinen Raum. Nach langen hin und her habe ich die Idee gehabt, wir verlegen die Jugendgruppe einfach zu mir nach Hause. Da ist relativ groß, da ist Internet, das machen wir. Wir haben uns dann kurz in der Gemeinde getroffen und sind dann zu mir nach Hause gegangen. Das Gute war ja nun, dass der Film auf Englisch war. Leider ist er schwer zu verstehen und wir haben regelmäßig drüber gesprochen, wer was verstanden hat. Das war aber auch gut, so haben wir gleich drüber geredet. So hat das sogar etwas Lehrreiches. Wir haben erst mal nur die Hälfte geguckt, war aber geplant. Davor haben wir geredet und danach noch ein Spiel, was wieder ein Kind vorbereitet hatte. Das ist richtig toll. 2 ereignisreiche Tage. Das tat richtig gut.
und jetzt... jetzt habe ich noch ca. 1 Stunde, um ein bisschen zu essen und dann geht’s nach Kuldīga. Jurgis Chor hat ein Auftritt. Da wurde ich schon vor 2 Wochen eingeladen. Anfangs hieß es, danach ist ein Ball. Aber daran glaube ich zurzeit nicht mehr. Aber wir werden sehen. Morgen am Sonntag bin ich dann pünktlich zur Sonntagsschule wieder da. Danach ist auch wieder viel geplant, aber das kommt dann wahrscheinlich erst Montag hierhin.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Die Sowjetparty

Wahrscheinlich kommt man sich jetzt wirklich von den ganzen Posts heute erschlagen vor. Aber zum Glück ist das Lesen ja keine Pflicht, sondern ein Angebot. Wer alles chronologisch lesen möchte, fängt bitte bei "Ich lebe noch" an. Den Donnerstag und Freitag baue ich auch chronologisch hierein. Wer interessiert ist, einfach mal zwischendurch runter scrollen, ob die Berichte da sind.
So.. Ach ja noch etwas Organisatorisches. Ich habe Bilder von der Woche hochgeladen und die werde ich ziemlich bald hier in die Diashow einbauen.
Labi. Jetzt fange ich an mit dem Sonntag. Am Sonntag war der Abreisetag meines Besuchs. Das Schiff ist um 5 Uhr abgelegt und man soll 3 Stunden vorher da sein. Leider war diesen Sonntag die Zeitumstellung. Normalerweise kann man sich über eine Stunde mehr Schlaf freuen, worüber ich mich gerade nach der Party am Freitagabend doch sehr gefreut hätte. Stattdessen wussten wir aber noch eine Stunde länger auf die Abfahrt des Schiffes warten. Der Termin der Zeitumstellung war also äußerst ungünstig gewählt. Aber gut. Hier stellt man die Zeit übrigens von 4 auf 3 zurück und nicht von 3 auf 2. Fand ich ganz lustig. Um 3 Uhr haben meine Eltern, meine Schwester und meine Oma meine Wohnung verlassen und ich habe mich schlafen gelegt. Am Sonntag war ja wieder die Sonntagsschule. Dort habe ich wieder bei den kleinen mitgemacht und ich fand das wieder toll. Das Niveau ist hier sehr hoch. Zumindest so wie ich das verstehe, aber die Kinder kennen es ja nicht anders und machen gut mit und wollen auch etwas lernen. In der Gruppe werde ich noch viel Spaß haben. Am Ende der Gruppe habe ich wieder ein Spiel gespielt. Die kleinen Mädchen, wo die Mütter noch dabei sind, schämen sich immer zu spielen, aber die anderen haben gut mitgemacht und hatten auch Spaß. Danach bin ich in die große Gruppe und wir haben auch gespielt. Das ist meist ein Selbstgänger. Die Spiele kommen überwiegend gut an.
Nach der Sonntagsschule hatte ich ein bisschen mehr als eine Stunde Zeit. Ich bin nach Hause gefahren und wollte mich eigentlich hinlegen, habe mich dann aber doch dafür entschieden, etwas zum Essen zu machen. Um 15 Uhr war ich dann im Gottesdienst. Ich habe mich danach umgezogen, denn es ging auf die Mottoparty, wo ich mich anziehen sollte, wie in der Sowjetzeit. Da habe ich ja schon am Samstag eine Lederjacke bekommen und sollte dazu meine Trainingshose kriegen. Außerdem habe ich von einer Dame aus der Kirche noch Orden bekommen, weil die in der Zeit doch sehr wichtig gewesen zu sein scheinen. Zuhause hatte ich noch eine leere Wodkaflasche von meiner Vormieterin gefunden und die natürlich auch mitgenommen. Bilder folgen noch, habe ich aber gemacht.
Beim Treffen wurde dann auch russisch gegessen. Zum Beispiel haben sie Fisch in Zeitungspapier eingewickelt und das dann in den Ofen gepackt. Sieht echt gewöhungsbedürftig aus, aber ich habe das auch probiert und es war gar nicht so schlimm, wie es aussah. Wir hatten viel Spaß an dem Abend und ich musste alles probieren. Eigentlich sollte der Abend eine Vorbereitung sein, aber davon habe ich gar nichts mitbekommen. Ich war aber auch nicht motiviert noch großartig nachzufragen. Abends war ich froh wieder zuhause gewesen zu sein.
Am Montag hatte ich wieder ein bisschen Zeit für mich. Das war auch gut so. Die Woche war sehr anstrengend. Ich habe gekocht und gegessen und mich um die über 800 Bilder nur aus dieser Woche gekümmert. Abends war Deutschunterricht. Als ich da ankam war ich geschockt um den Eingang, den ich für mein Fahrrad benutze saßen ca. 15 Jugendliche. Ich wusste nicht so richtig wie ich mit denen umgehen sollte. Das war das erste Mal, dass ich die da sitzen gesehen habe. Sie haben wir aber sofort Platz gemacht und von daher war das nicht so schlimm. Ich bin einfach rein. Später hieß es, solange die nichts kaputt machen und randalieren ist es okay wenn die da sitzen. Im Nachhinein kann ich das auch nachvollziehen. ich war nur im ersten Moment geschockt. Okay zurück zum Deutschunterricht. Diese Woche habe ich mit den "Schülern" "So ein schöner Tag" von "Tim Toupet" durchgesprochen. Okay. Das ist nun nicht unbedingt deutsche Liedkultur, aber der Text ist einfach und das Lied kam sehr gut an. Diese Woche war aber nicht so viel los. Vielleicht, weil diese Woche Ferien hier in Lettland sind. Aber nur eine Woche..
Weil Ferien sind, waren diese Woche auch 4 Jugendliche bei der Andacht, die jeden Dienstagmorgen ist. Im Anschluss haben wir wieder kurz gefrühstückt. Ich habe erfahren, dass Donnerstag wieder die Rollstuhlfahrergruppe kommt und ich mir doch bitte wieder Spiele überlegen soll. Das ist echt schwer. Wer da doch Anregungen und Ideen hat, bin ich immer für offen. Mittlerweile habe ich etwas für morgen, aber die treffen sich jeden Monat. Ich hatte das wöchentliche Gespräch mit dem Pastor, weil Freitag ja meine Eltern dabei waren. Außerdem war die Handarbeitsgruppe. Diese Woche war aber wieder das gemeinsame Essen an der Reihe. Es war sehr lecker. Die Frau, die meinen Schal immer mitbringt, hat den fertig gemacht. Sie war ja letzte Woche krank und hatte viel Zeit. Einerseits natürlich schön, dass er fertig ist, aber andererseits habe ich ja nur einen kleinen Teil daran mitgeholfen, aber man kann nicht sehen, wo mein Anfang ist. Ich habe also gute Arbeit geleistet.
Danach bin ich nach Hause. Ich musste noch etwas mit der Post klären, weil meine Vormieterin ein Paket kriegt, was ich aber nicht bekommen habe, weil ich ja nicht sie bin. Alles sehr kompliziert und anstrengend zu regeln, wenn man nur Brocken lettisch kann und die Postangestellte nur wenig englisch versteht, aber ich habe auch das geregelt gekriegt. Zuhause war ich irgendwie down. Ich hatte zu nichts so richtig Lust und deshalb ist auch der Bericht nicht weiter gekommen. Heute sieht es aber schon wieder anders aus. Mein kleines Tief ist überwunden. Am gestrigen Abend war noch Sonntagsschulvorbereitung. Das ist immer einmal im Monat und ich war geschockt, dass schon wieder so viel Zeit um ist. Eigentlich war das Treffen schön. wir haben viel geschafft, hatten aber auch Spaß. Irgendwann sind wir dann aber in eine Diskussion geraten. Das war nicht so schön. Natürlich war das auch interessant, aber es prallten da 2 Meinungen aufeinander, die wir nicht so richtig schlichten konnten. Das Treffen hat fast 2 1/2 Stunden gedauert.
Heute habe ich hier auf der Arbeit nicht so viel zutun. Ich habe hier einen Stapel Zettel, die ich nebenbei kopiere. Morgen mit den Behinderten wird wieder mehr los sein. Danach geht’s zum Bowlen mit den großen Sonntagsschülern. Abends bin ich auf einen Film und Spieleabend eingeladen. Da bin ich auch mal gespannt.
So weit so gut.

Der letzte Tag

24.10.09

Morgens sind wir zur Wohnung von Benjamin gegangen. Ich - die Oma - habe das teilweise renovierte Bad gesäubert und eingeräumt. Benjamin hat seine Freunde von der Jugendbegegnung (Sommer 2009) zum Bus gebracht, denn die kamen aus Kuldīga. Diese freuten sich, auch Annabelle wieder zu sehen. Nach einem kleinen Imbiss sind wir mit dem Auto auf Besichtigungstour gefahren. Als erstes haben wir die Brücke besichtigt, wo Benjamin am 29.08.09 war (Bericht im Blog).
Nun ging es weiter nach Karosta, da war eine schöne Orthodoxe Kathedrale zu sehen. Weiter zeigte Benjamin uns das alte Militärgefängnis, in dem man Urlaub hinter Gittern machen kann. Bei vielen Gebäuden konnte man nur die Schönheit von früher erahnen. Ich fand diesen Ort ein bisschen bedrückend. Dann sind wir zur Mole gefahren. Auf beiden Seiten waren große Betonblöcke als Küstenschutz. Die Befestigungsanlage besteht aus riesigen Ruinen und Unterständen an einem langen Küstenstreifen. (gut bei den Bildern zu sehen)Nun ging es langsam zurück nach Liepāja zum Abendessen und zur Vorbereitung unserer Heimreise.
Ich freue mich, dass es meinen Enkel in Lettland gut geht, und dass er sich in dem fremden Land wohlfühlt.

Dieses waren meine Eindrücke
Deine Oma Marga aus Lübeck

Der 2. Tag

Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück sind wir wieder in die Wohnung gefahren.
Das Badezimmer musste gestrichen werden. Natürlich hatten wir für Benjamin grüne Farbe gekauft. In der Zeit, wo die Farbe trocknete, waren wir essen und wir haben uns auf den Weg zum Strand gemacht. Der ist ganz in der Nähe von der Wohnung. Am Strand haben wir Bernstein gesammelt und sogar welche gefunden(siehe Bilder).

Was mir auch sehr gefallen hat, ist, dass es dort so viele Katzen zu sehen gab. Die Katzen leben hier wild und werden immer von irgendwelchen Leuten gefüttert. Am späten Nachmittag wurde Benjamin und Annabelle von Liene besucht. Sie begrüßte uns mit einem netten "Guten Tag" und wir sind dann ins Hotel gefahren. Am Abend haben wir noch die Bernsteinuhr aufgesucht, von der wir in der Touristenbroschüre gelesen hatten.

Es war eine tolle und aufregende Woche.

Viele Grüße deine Mama!

Wer eine Reise tut der kann was erzählen

Ankunft in Lettland

Zum Glück war die Fähre auf der Hinfahrt nicht voll. Man kann sogar sagen sie war leer. Es waren ca. 30 Fahrzeuge auf der Fähre. Dadurch kamen wir gleich runter von der Fähre. Die ersten Meter im fremden Land sind immer aufregend. Erst die Suche nach dem Ausgang und dann kamen die Letten ins Spiel, Polizei und Zoll, da war ich ordentlich bedient. Aber staune, wir wurden durch gewunken, und so kam dann gleich der Ausgang.

Am Ausgang wurden wir erwartet. Die Begrüßung war sehr herzlich. Unser Fremdenführer stieg zu uns ins Auto und wir fuhren los. Während die Straßen einen nicht so guten Eindruck machten, war ich vom Bahnübergang doch überrascht! Der Bahnübergang war technisch einwandfrei und auch in einem eher sehr guten Zustand. Später stellte sich heraus, dass auch die Ampeln alle in einem sehr guten Zustand waren.

Wir fuhren auf direktem Wege zur Wohnung, die wir durch die Bilder sofort erkannten. Von innen war die Wohnung dann doch etwas anders als auf den Bildern zu erkennen war. Manches Detail war auf den Fotos nicht zu sehen. Aber Benjamin ist zufrieden und wegen des Bades sind wir ja hingefahren, um es zu renovieren. Der Ofen ist bombastisch, das kommt auf den Fotos nicht so rüber.

Nach einer kurzen Besprechung sind wir dann ins Hotel gefahren. Es war ja Ortszeit 1:00 Uhr in der früh. Das Hotel war gut, es entsprach westlichen Standard.

Nach dem ausgedehnten Frühstück im Hotel sind wir wieder in die Wohnung gefahren. Dort wurde ausgiebig Kriegsrat gehalten, wie wir nun vorgehen. Dabei haben wir auch die Sachen ermittelt, die wir noch in Liepāja besorgen mussten. Darüber wurde es Mittag. Beim Mittagessen hat man nun ganz deutlich gemerkt, das wir in einem anderen (neuen) Land waren. Die Speisen waren doch etwas anders. Aber es hat alles gut geschmeckt. Das allerbeste aber war der Preis. Das Essen ist doch sehr günstig.

Bei dem anschließenden Einkaufsbummel hatte ich nicht den Eindruck in einem armen Land zu sein. Die Läden waren alle voll Ware, teilweise die gleiche Ware wie bei uns. Nur an den Fleisch- und Käse- und Kuchentresen gab es Unterschiede im Aufbau, aber alle Tresen waren voll. Auch der Baumarkt, den wir aufsuchen mussten, war voller Ware.

An die Straßenverhältnisse habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Die wichtigen Straßen und Kreuzungen waren breit und sehr übersichtlich. Es war kein Problem in Lettland Auto zu fahren. Im Ganzen war der erste Tag sehr aufregend, durch die vielen neuen Eindrücke. Abends sind wir rechtzeitig ins Bett, damit wir von dem nächsten Tag auch viel hatten.

Tag 1 in Liepāja

D.R.

Ich lebe noch

Hey... ich komme zurzeit nicht so richtig dazu weiterzuschreiben, aber ich bin guter Dinge, dass sich das demnächst wieder ändert.
Mein Besuch ist wieder zuhause angekommen und es war sehr schön, aber auch anstrengend. Wir haben viel gemacht. Ich habe allen angeboten, auch etwas über ihren Besuch zu schreiben. Vielleicht kommt ja ein kleiner Bericht. Ich glaube, das kann ganz interessant sein, wenn man den Lettlandaufenthalt auch mal aus einer anderen Sicht hören kann. Wir haben die 4 Tage, die sie hier waren, aufgeteilt und die ersten Berichte sind schon da.
Aber gut, ich fange die Woche nochmal am Montag vor dem Besuch an. Da war im Deutschunterricht eine komische Stimmung. Ich kann nicht sagen wieso. Wir haben Kleidung durchgenommen. Alle sind auch gut mitgekommen bis auf eine. Die hing immer ein Wort hinterher. Auch, wenn ich mir extra für sie Zeit genommen hab, hat sie das nächste Wort wieder verpasst. Als ich dann auch noch das Wort Unterhose an die Tafel geschrieben hab, fingen alle an zu lachen. Mh.. War ein bisschen schwer damit umzugehen. Aber gut. Ansonsten war Montag eher ruhiger. Die Ruhe vor dem Sturm.
Der Dienstag begann um 9 Uhr mit der Andacht. Einer der Frauen hatte ihren 80. Geburtstag. Aber dazu später mehr. Das Thema der Andacht war, dass man nicht klauen und stehlen soll. Ich will jetzt gar nicht sagen, dass ich nie etwas geklaut oder gestohlen habe, aber ich kann mich nicht richtig daran erinnern. Die anderen aber haben alle aus der Sowjetzeit erzählt. Dort wurde alles und immer geklaut. Nach dem Motto. "Alles ist unser." Das ist für die, wie sie meinten, schwer das komplett umzuändern. Das ist teilweise echt schlimm. Regelmäßig werden so Sachen wie Kerzenständer aus dem Wartezimmer des Arztes bei uns in der Gemeinde geklaut. Auch sonst erzählt immer wieder irgendjemand, dass er wieder beklaut wurde. Meist sind das ganz kleine Dinge, die fast wertlos sind, aber das schockiert doch. Naja, wahrscheinlich übertreibe ich gerade wieder ein wenig, aber in Deutschland wurde ich mit dem Klauen nicht so richtig konfrontiert. Nach der Andacht gibt es meist ein 2. Frühstück. Kleinigkeiten werden gegessen und es gibt Tee. Im Anschluss daran habe ich so eine Art Dankesschreiben, an viele Bauern und Menschen, die beim Apfelfest geholfen haben, gedruckt und kopiert. Ansonsten sind es immer Kleinigkeiten, die ich mache. Zum Beispiel habe ich mir eine Jacke in der Kleiderkammer für die Mottoparty am Sonntag ausgesucht. Um 12 h war wieder die Handarbeitsgruppe. Leider war die Frau, die meinen Schal immer mitbringt krank und ich habe wieder etwas Neues angefangen. Einen Untersetzter. Im Grunde ist es aber immer das Gleiche. Nach der Handarbeitsgruppe, bin ich dann in die Stadt und habe ein paar Blumen für die Frau zum Geburtstag gekauft, weil sie mich zu ihrer kleinen Feier eingeladen hat. Dass ich die Blumen geholt habe, war eine richtig gute Entscheidung, denn wir sind alle in einer Reihe reingegangen und jeder hatte ein paar Blumen mit und hat etwas Liebes gesagt. Eine Frau hatte sogar ein Gedicht vorbereitet. Da konnte ich mich nahtlos in die Reihe der Letten eingliedern. Nachdem jeder einmal gratuliert hat, haben wir uns hingesetzt und ein deutsches und ein lettisches Geburtstagslied gesungen und dann haben wir gegessen. Sehr ausgiebig und dann gab’s noch Torte. Nach dem Essen fingen dann alle an zu singen. Das war richtig schön. Die Menschen sahen sehr glücklich aus. Singen ist doch etwas, was alle können auch wenn die Krise und alles um sie herum noch so schlimm aussieht. Im gemeinschaftlichen Singen stärken sie sich gegenseitig. Das war schön. Ich habe auch mit einer Frau getanzt. Das war eine richtig gute Stimmung und alle waren glücklich.
Am Nachmittag habe ich mich kurz hingelegt und dann noch ein wenig aufgeräumt. Der Schock des Besuchs sollte nicht zu groß sein. Man gewöhnt sich irgendwann an die Umstände hier. Ich war aber schon irgendwie aufgeregt. Ich wurde dann um halb 12 vom Pastor abgeholt. Er hat mich die 4 km zum Fähranleger gefahren. Das war sehr lieb. Dort habe ich dann am Eingang gewartet. Das Schiff war schon da, aber die Luke war noch nicht auf. Das habe ich mir dann angeschaut und gewartet.
Hier im Anschluss passt jetzt gut der erste Bericht von meinem Vater.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Der erste Besuch

Hey...

Hier melde ich mich kurz, ich möchte nur sagen, warum ich zurzeit nicht zum Schreiben komme. Gestern Nacht um 24.00 ist das Schiff mit meinem ersten Besuch angekommen. Meine kleine Schwester, mein Vater, meine Mutter und sogar meine Oma sind nun hier. Heute Nacht haben wir nur kurz die Taschen abgeladen und sind dann sofort weiter zum Hotel gefahren, wo meine Eltern und meine Oma schläft. Meine Schwester ist hier in meinem Zimmer. Wir machen viel zusammen, und da ich heute Nacht nicht so viel geschlafen habe, bin ich jetzt, wo ich mit meiner Schwetser wieder alleine bin sehr müde und muss noch ein bisschen aufräumen. Ich schreibe sobald ich ein bisschen mehr Zeit habe wieder ausführlicher.

Danke fürs Verständnis

Sonntag, 18. Oktober 2009

Mein Wochenende

Am Freitage habe ich mich morgens mit dem Pastor getroffen. Wir haben zwar die Woche besprochen, aber diese Woche war insgesamt nicht so viel los, deshalb ging das Gespräch auch relativ schnell um. Danach haben wir dann meine kommende Woche geplant. Nächste Woche, um genau zu sein Dienstagnacht kommen meine Schwester, meine Eltern und sogar meine Oma mich besuchen. Deshalb ging auch die Wochenplanung schnell um, ich brauche diese Woche nicht so viel arbeiten. Das liegt daran, dass ich Mittwoch und Donnerstag und Samstag sowieso ruhigere Tage sind. Nur Freitag muss ich "arbeiten". Dadurch, dass ich ja am Montag und Dienstag alleine bin, kann ich da alles nötige vorbereiten und Sonntag, wo ich dann wieder in der Sonntagsschule helfen muss, habe ich ja auch wieder Zeit, weil sie am Sonntag schon wieder los fahren. Passt alles sehr gut und ich freue mich natürlich.
Nach dem Gespräch mit dem Pastor bin ich mit ihm zu einer Eröffnung gefahren. Das ist ein Hilfszentrum gewesen. Also, schwer zu beschreiben. Aber hier sollen Menschen hinkommen können und kriege Hilfe. Wobei die eigentliche Idee dahinter ist, dass die Menschen sich untereinander selbst helfen können. Man geht da also zum Beispiel hin und sagt, ich brauche jemanden der meine Heizung repariert und bietet dafür dem anderen an, ihm Kartoffeln dafür zu geben. Das ist schwer zu beschreiben. Ich hoffe, man kann’s einigermaßen verstehen. Wenn das läuft, möchte man solche Zentren in allen Stadtteilen einrichten. Auf der Eröffnungsfeier waren wir eingeladen, weil die eng mit der Kirche zusammenarbeiten. So engagieren sich viele nicht staatliche Organisationen zusammen, um sich gegen den Staat "aufzulehnen", weil man hier einfach keine Hilfe mehr erwarten kann.
Nach der Eröffnung bin ich nach Hause, weiter geputzt und Essen gemacht, nichts Besonderes. Am späten Nachmittag bin ich dann zur Kirche wegen der Jugendgruppe. Aber diese Woche war nicht gut. Die Stimmung war komisch, die waren alle total neben sich. Wir haben Äpfel gebacken. War ganz cool, weil niemand so richtig wusste, wie es funktioniert, aber zusammen haben wir das geschafft. Auch die Bibelstunde war nicht so gut und diese Woche haben wir doch ziemlich pünktlich Schluss gemacht und ich war ehrlich gesagt froh, dass es vorbei war.
Danach bin ich dann zum Olympic-center. Dort war Jurgis und Afons aus Kuldīga mit ihrem Chor. Leider konnte ich den Auftritt von denen nicht sehen, weil der zeitgleich mit der Jugendgruppe war. Aber es gab eine Aftershowparty, wo ich die dann treffen konnte. Das war ein richtig schöner Abend. Es gab eine Art Disco, weil da waren überwiegend nur 12-jährige, so dass wir meist unten in der Umkleidekabine waren. Aber die Gruppe war cool. Es waren nicht so viele vielleicht 8-9. Ab und zu sind wie alle zusammen nach oben zum Tanzen und dann wieder runter, irgendjemand hatte ich die Gitarre in der Hand und es wurde viel gesungen und das können die echt super.
Am Samstag hatte ich dann meinen ersten freien Tag seit dem Kuldīga Wochenende. Ich arbeite selten sehr viel an einem Tag, nur in Ausnahmefällen, aber ich habe halt jeden Tag etwas zu tun. Nur Samstag nicht und ich habe mich mit Lelde verabredet. Ich wollte nicht viel machen, aber ich wollte auch nicht alleine hier sitzen. So war das ein schöner Tag. Wir haben zusammen gekocht und natürlich gegessen. Auch das Einkaufen dafür war ein Highlight. Als sie mit dem 2. Fahrrad, was ich habe, mit mir gefahren ist, meinte sie irgendwann. "I don´t know the rules." und wollte mir damit sagen, dass sie die Verkehrsregeln nicht kennt. Im Supermarkt meinte sie, dass sie noch nie etwas an der Fleischtheke bestellt hat. Alleine der Einkauf war schon toll...
Heute am Sonntag hat Carina Geburtstag. Sie macht hier alles in der Gemeinde. Ich habe dann auch Blumen gekauft und eine Kleinigkeit zu Naschen. ich war ein bisschen überfordert, weil das der erste Geburtstag hier ist und ich nicht so richtig wusste, was man schenkt. Aber das war ganz gut.
Bei der Sonntagsschule habe ich heute in der kleinen Gruppe mitgemacht. Das war noch besser. Das hat mir echt gefallen. Ich habe schon mehr verstanden, weil sehr langsam und deutlich geredet wurde. Ich habe mit beiden Gruppen dann ein Spiel gespielt. Das war heute richtig gut und es waren auch sehr viele... 14 Kinder bei den Kleinen. Schön anzusehen, weil die teilweise noch ganz jung sind. Die ersten sind auch nicht mehr so schüchtern und kennen schon meinen Namen. Auch, wenn bei vielen nur Ben rauskommt. Nach der Sonntagsschule haben sich alle Lehrer zusammengesetzt und wir haben den Geburtstag von Carina gefeiert. Aus dem Kuldīga-camp wusste ich noch, dass man den Geburtstag immer feiert, in dem man die Person, die Geburtstag hat auf einen Stuhl setzt und den so oft hoch hebt, wie alt die Person wird. Ich habe das nur als Spaß gesagt, dass ich das kenne und dann wollten alle, bis auf Carina das sehen. Wir haben das dann 10-mal gemacht und alle waren zufrieden. War recht lustig, weil sie nicht sagen wollte, wie alt sie geworden ist. ^^
Wir haben bald wieder ein Treffen für das Kinderheim, das wird eine Mottoparty. Das Motto ist, wir sollen uns verkleiden, wie in der Sowjetzeit. Ich hab noch keine Ideen. Aber da hoffe ich mal auf euch. Wer ne tolle Idee für mich hat, kann sie gerne als Kommentar hinterlassen. Immerhin habe ich den gesamten Oktober keine Kommentare mehr bekommen ;)
Im Gottesdienst ist nichts Besonderes passiert und auch danach beim Kaffee trinken war alles wie immer. Nur waren diesen Sonntag sehr wenig da. Keine Ahnung woran es liegt. Ach doch. Es ist was Besonderes passiert. Wir haben eine Runde gemacht. "was ist diese Woche TOLLES passiert?" Da fingen wieder viele Menschen an, zu jammern, dass sie keine Heizung haben. Eine Frau hat erzählt, dass viele in ihrem Haus die Heizung nicht bezahlt haben und 10000 Ls nicht bezahlt wurden und deshalb wird einfach mal die Heizung für das ganze Haus abgestellt, auch für die Menschen, die alles ordentlich bezahlt haben, weil man die Leitungen nicht trennen kann und bevor alle Heizung haben, hat gar keiner. Das schockiert mich immer wieder, weil es hier wirklich kalt ist. Ich bin da immer wieder glücklich, dass ich mir so viel Feuer machen kann, wie ich das benötige.
Heute Abend ist nichts Aufregendes mehr passiert. Ich sitze hier gemütlich vor dem Laptop neben mir brennt ein Feuer. Essen hatte ich noch von gestern, ich brauchte also nicht groß kochen und ich freue mich auf die nächste Woche.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Der schweizer Prediger

Am gestrigen Mittwoch habe ich auf der Arbeit dann alle Bilder auf den PC geladen. zumindest alle "Arbeitsbilder", die privaten natürlich nicht. Dabei hat sich schnell eine Traube um den PC gebildet und es hieß immer nur, das möchte ich, das möchte ich... Aber das war schön, die Menschen waren über die Bilder alle sehr glücklich. Ich habe dann alles aufgeschrieben, wer welche Bilder haben möchte und dann bin ich die entwickeln gegangen. Ansonsten war nichts Erwähnenswertes auf der Arbeit.
Nachdem ich zuhause gegessen hatte, bin ich am Nachmittag in meine alte Unterkunft und habe mich dort getroffen. Wir haben ein bisschen deutsch gelernt. Das war schön. Natürlich haben wir uns getroffen um deutsch zu lernen, aber wir haben auch Spaß gehabt. Danach gab es lecker Kuchen.
Um 18 h ist ja eigentlich das Bibelgespräch. Diese Woche war aber nicht nur unsere Gruppe, diese Woche war der ganze Studentenbund da. Denn diese Woche war ein Mann aus der Schweiz da. Ganz genau weiß ich nicht, was seine Aufgabe war, aber er hat in der Gruppe gepredigt. Er meinte dann spaßeshalber, ob er seine Predigt auf französisch, deutsch oder doch auf englisch halten sollte. Irgendjemand meinte dann, dass ich deutsch verstehe und dann fragt er mich ganz langsam, wieso lernen sie Deutsch. Darauf habe ich ganz langsam geantwortet. Ich komme aus Deutschland. War ne ganz coole Situation. Naja, er hat dann letztendlich auf Englisch gepredigt und es wurde auf lettisch übersetzt, aber ich war glücklich, weil ich ja das Englische verstanden habe und dann ist das lettische ja viel einfacher. War cool. Ich bin immer sehr von diesen Männern begeistert, die ankommen und einfach los reden und auch interessant, das überzeugt mich und auch dieses Mal hat er sehr schöne Sachen gesagt und auch mal tolle Beispiele gegeben. Ich glaube er reist immer durch Baltikum und hat da so seine Städte, wo er den Studentenbund unterstützt. Scheint recht interessant zu sein. Bei dem Treffen war auch Liene aus Kuldīga. Wir sind dann zusammen noch richtig Bus bzw. Wohnung gegangen und haben uns für heute morgen verabredet.
Wir haben dann heute hier gemeinsam gegessen und viel geredet. Eine schöne Zeit. Ich habe Brot und Salz geschenkt bekommen, weil sie zum ersten Mal in meine Wohnung kam. Ich kenne das in Deutschland nur, wenn das Haus neu gebaut wird, aber da kann ich mich auch irren.
Nach dem ausgiebigen Essen sind wir dann zusammen Richtung Stadt gegangen, sie musste weiter studieren und ich habe die bestellten Fotos abgeholt und in der Gemeinde verteilt. Danach war eine Gemeinderatsversammlung, wo ich aber nicht so viel mitbekommen habe. Das war meist, dass der Pastor etwas erzählt hat und die anderen haben zugehört, also eher informatives... Danach bin ich auch ziemlich bald wieder nach Hause gefahren. Hier habe ich nichts Großes gemacht, ein bisschen telefoniert und aufgeräumt, gekocht und mein Feuer brennt auch wieder. Die Letten heizen aber teilweise noch nicht. Mir ist schon fast kalt, wenn ich mal einen Tag nicht heize und die heizen noch gar nicht. Die haben teilweise 10-11 Grad in ihrer Wohnung. Das ist echt hart. Liene meinte auch, dass es bei mir ja total angenehm warm ist, bei ihr gibt es nicht mal heißes Wasser.
Nun gut...
Liebe Grüße

Dienstag, 13. Oktober 2009

Der interaktive Deutschunterricht

Der Deutschunterricht am Montag hat wieder total viel Spaß gemacht. Es waren schon wieder 6 neue da. Ein Mann, den niemand in der Gemeinde kannte kam, das finde ich total schön. Ich habe es diese Woche endlich mal geschafft, den Unterricht ein wenig aktiver zu machen. Das wird mir bestimmt nicht immer gelingen, aber gestern haben wir die Körperteile gelernt. Dann habe ich gleich mal ein Lied einbauen können "Kopf und Schulter, Knie und Fuß..." Das war eine coole Idee. Haben alle gut mitgemacht. Außerdem lehre ich gerade ein paar Adjektive und deren Gegenteil. Ich habe dann jedem ein Adjektiv gegeben und sie sollten sich gegenseitig suchen, also ihr Gegenteil. Das hat auch gut geklappt und so wurden auch einige Wörter behalten. Ganz nebenbei lerne ich auch viele Adjektive auf lettisch. Heute habe ich auch viel positives Feedback bekommen.
Ich wollte nochmal was zum Wetter schreiben. Hier war am Montag zwar mal wieder die Sonne zu sehen, aber es wird einfach nicht mehr warm. Wir haben hier nur noch einstellige Temperaturen und der Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt nur 3-4 Grad. Das ist echt kein schönes Wetter. Wobei solange hier kein Regen und kein Sturm ist, ist es ja gut auszuhalten. Aber vor dem Deutschunterricht hatte ich ein Gespräch mitbekommen, dass manche Menschen hier noch nicht heizen. Die haben teilweise nur 11 -13 Grad zuhause und heizen nicht. Da bin ich doch recht glücklich, dass ich hier meine eigene Heizung habe und so viel heizen kann, wie ich das für nötig halte. Ich kann zwar meine Küche nicht heizen aber im Rest der Wohnung habe ich es warm.
Heute begann der Dienstag mit einer Andacht um 9 h. Ich schlafe hier immer noch 9 Stunden pro Nacht und deshalb ist der Dienstag immer ein bisschen früh für mich. Aber gut, nach der Andacht wurde mir der PC gezeigt, der wurde nun auf Linux umgestellt. Habe ich noch nie mitgearbeitet, aber scheint jetzt nicht so die große Umstellung zu sein. Des restlichen Vormittag habe ich immer, wo ich helfen konnte geholfen. Ich habe Zettel auf gehangen, Äpfel gewaschen und geschnitten. Ich war kurz in der Kleiderkammer, es gab immer irgendetwas zu tun. Um 12 Uhr war wieder die Handarbeitsgruppe. Heute war das wieder richtig gut. Die reden einfach immer auf mich ein, meist auf lettisch, bis ich das endlich verstanden habe. Das gefällt mir aber, weil ich das so wenigstens ein bisschen lerne. Mein Schal ist zwar mittlerweile grün, ich habe einen neuen angefangen, aber der nimmt langsam Form an. Natürlich helfen die Frauen auch immer noch ein bisschen, aber eigentlich mache ich das schon ganz gut alleine. Auch vom Tempo komme ich immer besser klar.
Nach der Gruppe fand dann ein Treffen mit verschiedenen sozialen Organisationen in der Kirche statt. Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, weil der Pastor das Gespräch leitet und sehr wenig Zeit zum Übersetzen findet, aber es hat vieles an die Tafel geschrieben und wenn man es hört und lesen kann und ungefähr den Zusammenhang weiß, dann komme ich schon mit und so war das Treffen gar nicht so uninteressant, wie ich das gedacht hatte. Wir haben überlegt wie wir armen Menschen Zugang zu medizinischen Dingen gewährleisten können, weil das Gesundheitssystem hier in Lettland am Ende ist und nur die Reichen können sich die Medizin bzw. die Behandlungen leisten und das ist ja kein Zustand. Da kamen ein paar ganz gute Vorschläge zusammen, aber das muss nun auch umgesetzt werden. Man plant zum Beispiel einen Krankentransport ins Krankenhaus zu organisieren, weil der Krankenwagen sehr teuer ist. Aber wie gesagt, das muss nun umgesetzt werden.
Danach war ich einkaufen und kochen. Heute habe ich nichts mehr vor. Es läuft soweit alles seinen Gang und heute in einer Woche kriege ich dann meinen ersten Besuch. Darauf freue ich mich schon.

Montag, 12. Oktober 2009

Beginn der Sonntagsschule

Am Sonntag ging’s für mich um 11.30 los. Neben mir haben 3 Mütter das Treffen geleitet. Zunächst haben wir aber noch ein bisschen vorbereitet. Danach sind wir alle zusammen in einen Nebenraum beten gegangen, eine Frau hat für uns gebetet und wir schlossen mit einem Vater Unser ab. Um 12 Uhr ging es los. Es gibt 2 Gruppen eine von 3-8 Jahren und eine für die Älteren bis 15. An diesem Sonntag haben sich beide Gruppen gleichzeitig getroffen und wir haben mit einem Gebet und einem Vater Unser angefangen. Ich bin dann in die große Gruppe gegangen. Dort wurde ein kleines Rollenspiel gespielt, ok, es hat nur eine Frau gespielt und die Kinder waren die anderen. Aber die Kinder wussten nichts davon. Also sie sollten so reagieren, wie sie es im normalen Leben machen würden. Wie auch immer. Es ging um eine bettelnde Frau. Aber ich habe an diesem Sonntag noch nicht mitgeholfen, ich wollte mir das zunächst erst mal angucken. Nach dem Theater ging’s an einen Tisch und da wurde erst mal aus der Bibel gelesen. Danach wurde darüber diskutiert. Da habe ich dann gar nichts mehr mitgekriegt. Aber das Gespräch schien auch gut zu laufen. Nach dem Gespräch, wo es auch um das Vater Unser gegangen sein soll, das Thema, was die nächsten Wochen bei der Sonntagsschule bestimmen wird. Nach einem kleinen Cornflakessnack ging es in der Großgruppe(beide Gruppen zusammen) weiter. Wir haben von vielen, der vom Apfelfest übriggebliebenen, Äpfel Apfelmus gemacht. Die Großen haben die Äpfel geschält und die Kleinen haben sie geschnitten. Da konnte ich mich dann gut einbringen und ich habe mit den Kleinen Äpfel geschnitten. Zum Abschluss wurde noch ein Vater Unser gebetet. Nach einer Stunde Pause begann dann der Gottesdienst. In diesem Gottesdienst waren die Konfirmationen. Aber der Gottesdienst lief genauso wie immer ab. Nur mittendrin wurde die Taufe und direkt im Anschluss die Konfirmation mit Vater Unser eingefügt. Es wurde danach aber wieder normal weiter gemacht. So wurde aus dem normalerweise 1-stündigen Gottesdienst ein Gottesdienst, der länger als 1 1/2 Stunden dauerte. Aber gut. Mittlerweile weiß ich schon, wann man aufstehen- und wann man sich hinknien muss, was man hier bestimmt 3 mal im Gottesdienst macht. Natürlich kam zum Abnedmahl nochmal das Vater Unser. Ich weiß nicht genau, aber ich glaube, ich habe an dem Tag 5 Mal das Vater Unser gebetet.
Nach dem Gottesdienst bekamen die Konfirmierten Blumen. Ich habe auch ein Bild von 3 von den 6 gemacht. Kommt demnächst. Zum Thema Bilder... Ich habe ein paar Bilder von meiner alten Unterkunft reingestellt. Wer es sich antun möchte, auf die Diashow und dann dort auf meinen Namen klicken. der neue Ordner...
Nach dem Gottesdienst war ich irgendwie glücklich. Das war ein schöner Tag. Ein schönes Wochenende. Heute am Montag ist es wieder ruhiger, nur gleich der Deutschunterricht.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Die Fußballparty

Am Samstagvormittag war ich auf einem Treffen für die Sonntagsschule. Dieses Mal waren da Frauen, ja es waren nur Frauen und ein Pastor da, aus 6 oder sogar 7 verschiedenen Gemeinden da. Jeder hat wieder etwas zu essen mitgebracht, für Pause. Ich glaube, so etwas sagt man schon gar nicht mehr an, das ist einfach ein ungeschriebenes Gesetz, dass man immer irgendetwas mitbringt. Nun gut. Zunächst gab es eine Art Gottesdienst. Also das war eher eine Andacht. Aber Gottesdienst ähnlich. Habe ich nicht so mitgekriegt, aber der Pastor war lustig.
Nach einer kleinen Vorstellrunde, hat die Mutter von Janis eine Bastelidee vorgemacht. Dabei habe ich eine Rose gebastelt. Die werde ich demnächst online stellen. Ganz einfach und schnell gemacht. Danach wurden dann immer wieder von verschiedenen Seiten etwas angesprochen. Ich glaube, das waren Ideen und Erfahrungen. Dann gab es die Pause, auch, wenn sich das hier nicht so anhört, hat das doch gut 2 Stunden gedauert. Bei dem Treffen habe ich aber keinen Kontakt zu anderen Menschen aufgebaut. Die waren auch alle viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Helga war mit, weil sie beim Basteln ein bisschen helfen sollte. So habe ich mich mit Helga unterhalten. Sie war müde und auch ein wenig gelangweilt. Nach der Pause wurde dann ein paar Dinge, die bestellt waren, wie zum Beispiel eine CD ein Liederbuch für unsere Gemeinde verteilt. Dann habe ich den 2. Teil der Sitzung die Lieder versucht zu übersetzen. Helga hat als 1. Fremdsprache Deutsch gewählt und für sie war es auch ein gutes Training, die Lieder zu übersetzen. Es war dann immer schön, wenn ich das Lied kannte, gerade bei den Weihnachtsliedern in dem Buch. Ich glaube, das Übersetzen hat sich richtig gelohnt, auch und gerade für mich. Nun gut, wir sind dann nach Hause gegangen, ich habe weiter Hausmann gespielt, damit ich das wenigstens eine Woche durchgehalten habe...
Am Nachmittag habe ich dann Deutschland gegen Russland geguckt. Das konnte ich allerdings nur, weil ich hier Kabel TV habe und damit neben ein paar deutschen Sendern auch ein paar Russische empfangen kann. Da Deutschland ja gegen Russland gespielt hat, habe ich das dort gucken können. Russisch ist aber noch anstrengender als lettisch und dann habe ich mir 90elf dazu angemacht und den russischen Kommentar ausgemacht. Dann war das richtig gut... Natürlich wohl mehr das Ergebnis, aber ich war glücklich. Nach dem Spiel hatte ich nicht lange Zeit zum Feiern, ich musste noch ein bisschen Knapperzeug für die Fußballparty besorgen. Dann ging’s zur Gemeinde. Ich habe dann das Feiern nachgeholt und die Letten konnten auch mitfeiern, weil es Russland ja nicht geschafft hatte. Mes braucam uz DienvidĀfriku.. Wir fahren nach Südafrika. okay okay.. aber die Kids hatten super viel Spaß und es war wirklich alle aus der Jugendgruppe da. Das war einfach nur cool. Wir haben dann noch ein Spiel gespielt, bevor es dann los ging. Kurz vor Anpfiff wurden dann die Fahnen ausgepackt und die lettische Flagge wurde auf die Gesichter gemalt. Das Spiel ging los und alle waren glücklich. Als ich das erste Mal Gekas, ein griechischer Stürmer, gesehen haben, meinte ich, wenn die sogar Amanatidis auf der Bank lassen, dann sind die Griechen selbst Schuld, weil Gekas hat ja schon ewig nicht getroffen. Ich hätte es besser nicht sagen sollen. Keine 4 Minuten und Gekas traf zum 1:0 für Griechenland. Ich war zunächst geschockt. Aber die Jugendlichen stimmten wieder ein Vacija brauc uz... (Deutschland fährt nach ...) Das Tor hat der Stimmung echt nichts angetan. Und dann kurz danach, ich glaube noch in den ersten 10 Minuten gleicht Lettland dann auch noch durch einen Fallrückzieher Link zum Spiel auf YouTube aus. Da waren wir am Feiern. Weitere 10 Minuten gingen die Letten sogar in Führung. Das war echt super, ich hab selbst nicht dran geglaubt. Aber wen die Letten hier gewinnen haben sie reelle Chancen in die Playoffs zu kommen. Die Halbzeitpause wurde durchgefeiert... Wir haben wieder gespielt. Das Spiel hätte da zu Ende sein müssen. Denn, was nun kam, ging gar nicht. Keine 2 Minuten nach Wiederanpfiff gab’s Elfmeter. 2:2 . und dann ging es Schlag auf Schlag, der von mir so schlecht gemachte GEKAS traf an dem Abend 4 Mal. Am Ende hieß es 5:2 für Griechenland. Naja, vielleicht wäre es zu viel verlangt gewesen, dass Lettland das Spiel gewinnt, aber 5 Dinger waren eindeutig zu viel. Am Ende waren wir alle doch nicht mehr so gut drauf, es war auch schon spät. Wir haben alle aufgeräumt und dann ging’s ein wenig traurig nach Hause.
Alles in Allem war das aber ein schöner Abend. Alle hatten Spaß und mich hat dieses kurzfristige, spontane so begeistert. Es waren sogar mehr als bei der Jugendgruppe da, weil der eine am Freitag noch krank war. Das ist hier schon ne coole Truppe.
Vom Sonntag berichte ich morgen.

Freitag, 9. Oktober 2009

Die Jugendgruppe

Am Mittwochabend war ich bei der Bibelgruppe von den Studenten. Das war total cool. Die findet immer in meiner alten Unterkunft statt. War ein ganz cooles Gefühl da wieder rein zu gehen. Die Gruppe ist auch cool. Da sind viele verschiedene Menschen, aber alle jung und das macht noch viel mehr Spaß über die Bibel zu reden. Die Gruppe wird auch von Lelde geleitet. Sie leitet jetzt also beide Gruppen, die Jugendgruppe und die Studentengruppe und ich bin auch bei beiden dabei. Das hilft meinem Verständnis auch sehr weiter, weil es ungefähr die gleichen Fragen sind. Es wird aber nicht langweilig, weil die andere Altersgruppe ganz anders denkt. Es macht echt Spaß wie man einen Bibeltext so komplett anders auslegen kann. Oder langfristig auch mal zu sehen, wo die Menschen gleich denken.
Nach der Bibelstunde habe ich noch jemanden im Kojas besucht und dann war ich einkaufen. Diesmal war ich ohne Fahrrad unterwegs und es ist doch ganz schön weit gewesen, aber wenn der Wetter sich weiter so entwickelt wie es zurzeit ist, dann werd ich wohl noch einige Male gehen.
Am Donnerstag habe ich einen Teil meiner Fotos öffentlich auf dem Computer in der Gemeinde gemacht. Also zum Beispiel die vom Apfelfest oder die von Deutschunterricht, was auf dem PC doch sehr lange gedauert hat. Eigentlich wollte ich mich dann mit dem Pastor treffen, um in das Heim für geistig Behinderte zu fahren, aber er hat kurzfristig abgesagt. Am Abend hat er mir erzählt wieso wir nicht gefahren sind. Das fand ich sehr süß. Die Einwohner haben an dem Donnerstag nämlich Taschengeld bekommen und wenn die Einwohner Taschengeld bekommen, dann gehen sie immer shoppen. Natürlich kriegen sie keine Mengen. Vielleicht ein, zwei Lats aber das ist für die immer ein Highlight dann loszuziehen. Kann ich auch irgendwie verstehen. Naja, dann wäre ja aber keiner zum Gottesdienst gekommen, also wurde der Gottesdienst verschoben. Ich hatte also wieder einen freien Nachmittag. Fast schon zu viel Freizeit in dieser Woche, aber ich werd am Wochenende noch wieder viel arbeiten müssen. Ich habe dann wieder gekocht und weiter aufgeräumt. Mein Kochen nimmt immer sehr viel Zeit in Anspruch. Um 18 Uhr war dann das letzte Mal Konfirmandenunterricht. Die werden an diesem Sonntag konfirmiert. Der Unterricht dauerte hier auch nicht so lange. Vielleicht 10 Wochen. Also es sind echt unterschiede da. Die sind alle sehr aufgeregt, weil sie noch nie eine Konfirmation gesehen haben. Das war für mich auch besonders, weil ich ne Zeit lang jedes Jahr irgendwo auf einer Konfirmation war. Ich bin sehr gespannt wie es wird und die Konfirmanden auch sehr.
Heute am Freitag bin ich in die Kirche zum Wochengespräch, was diese Woche nicht sooo gut war, weil wir ja kaum was zu besprechen hatten. Aber es war schon gut, dass wir nun wieder im richtigen Rhythmus sind. Oh.. doch. Eine gute Sache hatte das Gespräch. Ich habe erzählt, dass ich trotz Bemühen niemanden gefunden habe, der morgen mit mir Fußball guckt. Dann meinte er Pastor, dann guck doch mit der Jugendgruppe hier in der Gemeinde. Als ich das dann eben bei der Jugendgruppe vorgeschlagen habe, waren alle sehr begeister und jetzt machen wir morgen eine Fußball-Fan-Party. Die Partytrilogie. Erst Feuerparty, dann Putzparty und morgen eine Fußballparty. Mal gucken vielleicht geht es ja so weiter. Naja zurück zu dem Gespräch. Bzw. danach... Ich bin dann in die Stadt gegangen, habe einen neuen Schäler gesucht und mir noch einen Haartrockner, ne sogar einen Föhn(ist nämlich von Philips) gekauft.
Am Abend war Jugendgruppe. Helga hat heute Namenstag und der wird hier doch sehr gefeiert. Ihre Mutter hat für sie und uns einen Kuchen gebacken. Sie hat noch ein paar Chips mitgebracht. War eben eine richtig schöne Zeit. Zunächst hat jeder ein wenig berichtet, was er in der letzten Woche so erlebt hat. Das Gespräch war richtig gut und hat knapp 45 Minuten gedauert. Dann haben wir mit dem Bibelstudium weiter gemacht und heute haben die noch viel besser mitgemacht. Sie waren offener und fühlten sich wohl. Das merkt man, obwohl ich nicht alles verstanden habe. War ein schönes Gespräch. Danach haben wir ausgiebig gebetet und jeder hat etwas gesagt. Teilweise sind die erst 11 Jahre, aber die beten einfach von Herzen weg. Das begeistert mich doch immer wieder. Ich selbst habe immer noch Probleme dabei, wobei es viel besser wird. Eigentlich war die Zeit schon um, aber die wollten trotzdem noch ein paar von den Spielen, die ich vorbereitet hatte. Den Rest haben wir dann in unsere Fußballparty morgen Abend verschoben.
So... ich glaube so viel ist zurzeit gar nicht zu berichten. Das Wochenende wird wieder ereignisreicher. Bleibt euch nur zu sagen, dass ihr, nachdem ihr Deutschland unterstützt habt, morgen auch Lettland die Daumen drücken müsst. Die Letten sind ja auch für Deutschland, weil die Russland nicht mögen. Aber, wenn Lettland morgen gegen König Otto wirklich gewinnt, dann können sie in der Relegation auf Deutschland oder eben auf Russland treffen, weil sie das schlechtgesetzteste Team in den Play off wären. MH.. ich hoffe, das könnt ihr ein bisschen nachvollziehen. Wie auch immer, vielleicht fährt Lettland ja wirklich nach Südafrika.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Meine neue Adresse

Labdien!

Heute möchte ich euch zunächst meine neue Adresse geben.

Benjamin Roeder
Uliha iela 30-3,
Liepāja,LV-3401
Latvija

Ich habe jetzt bei der Googlekarte bei "A" meine Wohnung und bei "B" ist meine Kirche. Da kann man jetzt sehen, die Ostsee ist näher als der Arbeitsplatz. Außerdem könnt ihr jetzt das Wetter verfolgen. Sogar die Windgeschwindigkeiten sind angegeben. Zurzeit ist aber im Vergleich zum letzten Wochenende nichts mehr davon zu spüren. In der Diashow lass ich erst mal noch die Bilder vom September, wenn ich ein wenig mehr habe, kommen da die Oktoberbilder rein. Die kann man sich aber schon angucken, wenn ihr die Diashow anklickt, aber das habe ich ja schon erklärt. Wenn ihr noch Verbesserungsvorschlage zu der Seite habt, nur zu.
Jetzt aber zurück zu meiner Arbeit und meinen Erlebnissen.
Am Montag hatte ich mal ein bisschen Ruhe. Ich hab mich zum Beispiel um die ganzen Fotos gekümmert. Habe in meiner Wohnung ein bisschen aufgeräumt. Beim Deutschunterricht sind wir jetzt mir der Vorstellung durch. Jeder hat einen kleinen Text über sich geschrieben und kann sich und seine Familie vorstellen. Ich habe jetzt von jedem ein Foto gemacht und bald können wir die Texte irgendwo aufhängen. Jetzt fangen wir an, Farben und Kleidung zu lernen. Das macht Spaß. Diese Woche waren direkt mal die gleichen da wie letzte Woche. Vielleicht entwickelt sich ja doch mal eine konstante Gruppe. Wir waren 13 und das ist eine super Anzahl, wie ich finde.
Danach habe ich ganz lange für mich gekocht, das hält noch ganz schön auf. Aber es macht mich doch immer wieder stolz, wenn es schmeckt. ;)
Am Dienstag war um 9 Uhr wieder Andacht. Im Anschluss daran war dann das Gespräch mit dem Pastor, was wir normalerweise immer am Freitag führen. Am Freitag hatten wir aber keine Zeit. Also haben wir das nachgeholt. Das ist immer gut. Ein kleiner Rückblick von den letzten Tagen, egal ob gut oder schlecht, hilft es nochmal darüber zu reden. Außerdem haben wir einen Plan gemacht. Aber diese Woche ist allgemein ein bisschen ruhiger. Das Apfelfest hat auch bei den Anderen viel Kraft gekostet. Aber wir fahren diese Woche zum Beispiel wieder in das Heim für geistig Behinderte und Sonntag geht zum Beispiel die Sonntagsschule nun richtig los. Da bin ich schon gespannt. Wobei ich mir das am Anfang mehr angucke, bevor ich selbst eigenständig etwas leite. Aber wir werden sehen.
Nach dem Gespräch begann die Handarbeitsgruppe. Nachdem ich letzte Woche etwas ganz anderes Muster gelernt habe, habe ich diese Woche wieder das alte Muster gehäkelt, aber eine neue Farbe. Das klappt aber schon immer besser, auch, wenn ich das laut der Damen immer noch falsch halte. Naja, ich geb mein Bestes. Es geht dabei auch eher darum, das Gespräch zu suchen und probieren etwas Lettisches zu lernen.
Am Nachmittag habe ich mich dann auf die Suche nach einer neuen Jacke gemacht. Mein Reißverschluss ist nämlich kaputt gegangen. Ich bin etwa 2 km in ein Shoppingcenter gefahren. Das ist allemal auf europäischen Standard noch sehr neu, aber ein großer Unterschied. Es ist hier sooo leer. Das habe ich noch nie gesehen. In dem großen Center waren mehr Verkäufer als Kunden. Ich war fast immer der einzige Kunde in riesigen Shops. Leider war die eine Jacke, die mir sofort ins Auge gesprungen ist, nicht in meiner Größe da. Ansonsten waren das überwiegend noch Herbstjacken, aber bei dem Wetter hier brauche ich eine Winterjacke. Ich werde die nächsten Tage nochmal woanders gucken.
Abends habe ich ein wenig Hausmann gespielt. Ich habe gekocht, gewaschen, geputzt, Feuer gemacht. Im Nachhinein ein tolles Gefühl so viel geschafft zu haben. Alles in Allem ein schöner Tag.
Heute ist noch nicht so viel Erwähnenswertes passiert. Der Alltag hier auf der Arbeit. Außerdem habe ich ein paar Bilder auf den PC hier geladen und an ein paar Adressen geschickt, die ich bekommen habe.
Bis Bald

Montag, 5. Oktober 2009

Die Putzparty

Nachdem das Apfelfest (Abolsvetki) vorbei war, war ich aber schon echt fertig. Ich hatte einen geschwollenen Finger (Wespe), war beim Spielen umgeknickt und hatte auch einen geschwollenen Knöchel, war durch das Schleppen der 20kg Säcke auch körperlich fertig. (Die nicht verkaufte Ware musste ja wieder in die Kirche geschafft werden) und ich war müde. Ich merke, ich jammer auch schon wie die Letten hier. Ah... ich hab noch vergessen, der Sturm kam auf. Okay, nachdem ich dann meine Sachen nach Hause geschleppt habe, bin ich noch einkaufen gewesen, habe Feuerholz hochgeschleppt und dann habe ich mich erst mal 2 Stunden hingelegt. Das tat richtig gut. Am Abend war ich dann mit dem Mädchen verabredet, die letztens einfach bei mir im Zimmer stand (Rita), weil sie am Wochenende alleine im Kojas (meiner alten Unterkunft)ist. Wir haben zusammen gegessen und dann haben wir eine Putzparty gehabt... Ich weiß gar nicht, wie wir darauf gekommen sind, aber sie wollte mir helfen aufzuräumen, meine Sachen einzuräumen usw. Als wir angefangen hatten, merkten wir, dass es doch nötiger war, als ich das bisher gedacht hatte. Wir haben uns dann entschieden, alles gründlich zu machen und dadurch nicht so schnell voranzukommen. Aber das war sehr cool. Mir hat das Putzen sogar Spaß gemacht und ich glaube ihr auch. Wir haben zwischendurch immer Pausen gemacht, wo wir meine Äpfel, Wurzeln usw. gegessen haben. Wenn ich ehrlich bin, haben wir nur den Flur geschafft, aber der sieht nun top aus. Als nächstes kommt die Toilette. Gestern habe ich während des Kochens mir auch die Küche ein wenig vorgenommen. Bis meine ersten Gäste kommen, wird es hier schön sein. Dieser Abend tat richtig gut. Danach ging es mir wieder viel besser. Ich kann nicht sagen, was mir gefehlt hat, aber seitdem bin ich wieder besser drauf. Eigentlich sollte ich dann am Sonntagmorgen wieder mit dem Pastor in seine 2. Gemeinde fahren, aber ich habe ihm am Samstag schon abgesagt, weil es mir echt nicht so gut ging. Mein Pastor hat das sofort verstanden und wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist er selbst auch nicht gefahren. Da war mein kleines, schlechtes Gewissen wieder weg.
Ich habe den Sonntag dann genutzt um auszuschlafen. Ich habe noch ein wenig aufgeräumt und bin dann wieder zur Kirche. Wir haben uns getroffen um etwas für den Gottesdienst einzustudieren. An diesem Sonntag beginnt nämlich die Sonntagsschule. Diese Woche noch im Gottesdienst, aber nächste Woche treffen die sich dann um 12 und lernen 2 Stunden etwas über Gott, die Bibel und was man so über die Kirche wissen muss. Wir werden auch gemeinsam essen, aber wie gesagt, diese Woche war nur ein Anfangsgottesdienst. Wir haben dann zusammen ein Lied gesungen. Außerdem habe ich ein Gebet auf lettisch gesprochen. Ich bekam wie alle Sonntagsschullehrer ein kleines Buch geschenkt. Das war ein schöner Gottesdienst. Außerdem war auch noch Erntedank-Fest. Deswegen auch am Samstag das Apfelfest. Ein sehr voller Gottesdienst, der auch über 1 1/2 Stunden gedauert hat. Dann bin ich nach Hause. Da habe ich meine Sachen abgestellt, und mein Fahrrad habe ich geholt. Zum Gottesdienst bin ich zu Fuß gegangen, weil es sehr stark geregnet hat. Naja, dann bin ich zum Hypermarkt gefahren. Das war schon ein Highlight in dem Sturm zu fahren. Ich habe dann eingekauft. In dem großen Markt kann man echt Stunden zubringen. Dann ging es zurück. Ich bin bei so einem Wind noch nie Fahrrad gefahren. Ich wäre fast hingefallen, bin dann mit voller Kraft mit 10 km/h nach Hause getuckert. Das war richtig geil. Auf dem Rückweg bin ich nämlich gegen den Wind gefahren. Zuhause habe ich dann für mich gekocht. Das hat alles gedauert und mit spülen und allem habe ich 3 Stunden damit verbracht und ich habe nix großes gekocht. Naja, aber das frisst alles Zeit. Abends habe ich auch kaum was gemacht. Ich habe meinen Blog geschrieben und dann bin ich auch ins Bett. Auch, wenn ich eigentlich nichts zu tun habe, habe ich immer etwas zu tun. Heute probiere ich mal wieder die Flut der Fotos unter Kontrolle zu kriegen. Ich muss heute nur Deutschunterricht geben und dann geht es weiter mit dem Aufräumen. Gut, jetzt bin ich wieder auf dem aktuellen Stand.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Abolsvētki

Labvakar...
"Lange" habe ich nichts geschrieben, aber die letzten tage waren echt stressig und es ging mir nicht so gut. Ich hatte ein kleines Tief. Aber der Reihe nach. Ich bin am Donnerstag, nachdem ich meine ganzen Sachen gepackt habe. Okay.. es hat lange nicht mehr in die Taschen gepasst, aber es musste dieses Mal ja auch nicht. Der Pastor, ist nämlich mit seinem Auto gekommen und hat alle meine Sachen in die neue Wohnung gefahren. In der neuen Wohnung habe ich alle Sachen erstmal abgestellt. Dann habe ich noch mein Fahrrad geholt, was ich jetzt immer im Schuppen abstellen kann, wo auch mein Holz drin ist. In der neuen Wohnung habe Internet ausprobiert, was hier bisher ohne Probleme funktioniert. Jetzt habe ich warmes Wasser in der Dusche, habe keien Nachbarn, die unter 2 Jahren sind. Keine lauten Nachbarn. Ich kann kommen und gehen, wann ich will und ich kann duschen, wann ich will und muss mich nicht an Duschzeiten halten. Ich glaube, ich könnte noch weiter Vorteile aufzählen. Am Donnerstag hatte ich in der Wohnung aber kaum mehr Zeit, dann ging es wieder zur Arbeit. Wir hatten das letzte Vorbereitungstreffen für das Apfelfest am Samstag. Es wurde ein wenig Panik verbreitet, wie viele Menschen da wohl kommen könnten. Aber die Planungen waren recht fortgeschritten und das Gespräch war doch sehr gut. Danach bin ich kurz nochmal in die alte Unterkunft und habe einen Zettel abgegeben und dann war Konfirmandenunterricht. Diesmal haben wir den Ablauf eines Gottesdienstes besprochen. Um 20h war das zu Ende und ich wollte nach Hause. Dann kam aber gerade der Transport an, der den ganzen Tag über die Dörfer gefahren ist, um Spenden für das Apfelfest entgegenzunehmen. Ich habe noch nie so viel Obst und Gemüse auf einem Fleck gesehen. Das musste nun alles in die Kirche gebracht werden. Apfelsäcke, die ich kaum tragen konnte. Danach war ich echt fertig, auch und vor allem körperlich. naja, dann bin ich wieder in meine Wohnung. Der Tag war schon echt anstrengend, weil dieser Umzug auch echt anstrengend war, ich weiß auch nicht wieso. Wahrscheinlich war da doch irgendwie eine Ungewissheit, wie es wird. Obwohl ich müde war, habe ich dann noch Besuch bekommen. Das wäre ja kein Problem gewesen, leider ist sie sehr lange geblieben aber ich mochte den Gast ja auch nicht rauswerfen. Naja, so bin ich nicht nur nicht zum Auspacken gekommen, ich habe auch nur eine kurze Nacht gehabt, denn am Freitagmorgen wollte ich zur Schule. Hier war Lehrertag. Sowas habe ich noch nie gehört, deshalb wollte ich mir das mal anschauen und Jānis hatte mich eingeladen, weil er etwas vorgeführt hat. Die Schüler haben sich nämlich für die Lehrer ein Theaterstück überlegt und es am Freitagmorgen vorgeführt. Das Theaterstück war sehr schön. Ich habe sogar ein bisschen verstanden. Am besten war natürlich die Zeit, weil Jānis etwas aufgeführt hat, weil ich da persönlichen Bezug hatte, aber auch die anderen waren schön anzuschauen. Nach dem Theaterstück hat dann noch jeder Lehrer einen Blumenstrauß bekommen. Im Anschluss daran bin ich direkt zur Gemeinde gefahren. Ich musste das Plakat von der Behindertengruppe festkleben und außerdem noch ein Plakat für den Deutschunterricht, für die Diakonie insgesamt und für die neue Jugendgruppe bestalten. Das hat sich alles sehr in die Länge gezogen. Um 13.00 hatte ich kurz eine Mittagspause. Ich wollte eigentlich nur kurz etwas einkaufen, etwas Essen und mich nochmal schlafen legen. Ich hatte 2 Stunden, aber alleine das Einkaufen hat so viel Zeit in Anspruch genommen. Ich war hier nicht in einem Supermarkt. Ich war in einem Hypermarkt. Hier gibt es echt alles. Sogar die ersten Brötchen habe ich hier in Lettland gefunden. Naja, zuhause habe ich schnell was gegessen und dann musste ich schon wieder los. Ich hatte nämlich wieder Bilder entwickeln lassen und die musste ich abholen. Natürlich für das Plakat. Natürlich kam wieder ein Transporter mit Äpfeln und Gemüse an, den wir entleeren mussten. Aber um 16 Uhr kam dann Lelde und wir haben das erste Treffen der Jugendgruppe vorbereitet. Um 17h war dann aber nur ein Mädchen da. Die Schwester von Jānis. Naja, die erste Panik war zum Glück umsonst, denn bis um 17.30 waren wir dann eine vernünftige Gruppe. Naja typisch lettisch. Nächste Woche treffen wir uns dann erst um 18 h. Sie meinten, dann würden sie pünktlich kommen. Ich bin mal gespannt. Das Treffen war eigentlich ganz cool. Wir haben erst eine kleine Runde gemacht, wo jeder ein bisschen über sich und seinem Leben erzählt hat, was mir immer sehr viel Spaß macht, weil so man wirklich etwas über die Menschen erfährt. Dann hat Lelde die Bibelstunde geleitet. Wir werden das Markusevangelium durchgehen. Da hat sie ein paar Materialien. Bei den Bibelarbeiten klinke ich mich bisher noch aus, weil mein lettisch einfach nicht ausreicht. Danach haben wir uns dann einen Namen für die Gruppe überlegt. Außerdem haben wir das Plakat noch weiter verfeinert. Am Ende war ich wieder fertig. Ich hatte Hunger, war müde und wollte nur nach Hause. Ich bin auch ziemlich schnell eingeschlafen, bin aber in der Nacht irgendwann wieder aufgewacht. Ich war kurz auf Toilette und hatte gehofft, wieder einzuschlafen. Leider hat das nicht geklappt. Ich habe sehr lange wach gelegen. Ich weiß nicht wieso, aber es war nicht schön. Naja, Samstag war dann das Apfelfest. Ich sollte um 8 Uhr da sein. Nach der schlechten Nacht, aber das kann ich vorweg nehmen, nachdem ich das Haus verlassen hatte, war ich auch nicht mehr müde. Ich hatte den Tag über aber auch immer etwas zu tun und so ging es gut. Um 8 Uhr habe ich dann mitgeholfen, die Mengen an Obst und Gemüse aus der Kirche wieder nach draußen zu tragen, wo sie dann im Laufe des Tages für einen geringen symbolischen Preis verkauft werden sollten. Alles begann offiziell um 10 Uhr mit einem Gottesdienst. Im Gottesdienst hörte ich während des Gebetes ein großes fliegendes Tier, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, war es eine Wespe. Wie auch immer, nachdem ich sie an meinem Ohr gehört habe, fühlte ich es, wie sie in meinen Nacken reingeflogen ist. Ich wollte sie schnell herausholen und dabei hat sie mich dann gestochen. Ich habe mich sehr erschrocken. Nach dem gottesdienst wurde ich erstmal zu der Ärtzin in der Diakonie geführt und musste einen Verband kriegen. Das war gar nicht so schlimm für mich, aber die haben so darauf gedrängt. Das nur am Rande. Nach dem Gottesdienst war dann ein großes Fest. Es waren zwar lange nicht so viele Menschen da wie erwartet bzw. teilweise befürchtet, aber es war schön. Es hat zwar immer nochmal wieder angefangen zu regnen, aber nie wirklich schlimm. Ich habe zwischendurch ein paar Spiele mit den Kindern gespielt, es waren aber leider keine neuen da und so habe ich nur mit den gespielt, die ich sowieso kannte. Außerdem sind verschiedene Chöre aufgetreten und es gab auch etwas zu essen für alle. Ich wurde immer mal wieder von ein paar Menschen angesprochen. Ob sie mich nun kennenlernen wollten, oder ob sie Informationen über den Deutschkurs haben wollte. Das waren aber alles angenehme Gespräche. Ich habe einen lettischen Volkstanz gelernt. Das hat echt Spaß gemacht. Alle Menschen waren recht fröhlich, es gab eine kleine Tombola, was die Menschen sehr erfreut hat. Was diese kleine Gemeinde hier aufgebaut hat, ist echt erstaunlich. Leider ist am Ende ganz viel Obst und Gemüse übrig geblieben. Ich weiß leider noch nicht, was damit nun passiert. Mal schauen. Dieses Fest war ein großer Erfolg. Auch ich habe mich ein wenig mit Kartoffeln und Wurzeln eingedeckt. Was ich noch erwähnenswert fand ist, dass mir aufgefallen ist, wie viele verschiedene Obst und Gemüsearten aus irgendwelchen entfernten Ländern kommen, die hier nicht angebaut werden. Natürlich war mir klar, dass Kiwi, Nektarinen und Bananen usw. nicht hier angebaut werden, aber trotzdem war es nochmal schön zu sehen, was hier in Lettland angebaut wird. Ich merke schon, ich habe wieder Probleme das auf den Punkt zu bringen, was ich eigentlich meine. Ich hoffe, man versteht trotzdem, was ich meine. Ich werde nun aufhören und den Rest morgen nachliefern.
Ar labu nakti (gute Nacht)

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Umzugsvorbereitungen

Labdien!

Nach einer kleinen Pause melde ich mich wieder mit einem kleinen Jubiläum. Mein 25. Post. Da heute mein 35. Tag hier in Lettland ist, ist das ein ganz guter Schnitt. Zum Jubiläum habe ich noch einen kleinen Bonbon für euch Leser. Zumindest für alle, die mit dem Kuldīga-Austausch in Verbindung stehen. Denn *Trommelwirbel* unser Camp kriegt Zuwachs. Ein Mädchen ist schwanger. Ja, diese tolle Nachricht habe ich auch beim Besuch am Wochenende mitbekommen. Die glückliche ist Aiga. Sie kann nun, nachdem sie ja gerade geheiratet hat sich auf ihr erstes Kind freuen. Sie scheint auch sehr stolz zu sein. Ich freue mich für sie. Soweit zum Wochenende nochmal.
Nun geht's aber um Dienstag und Mittwoch. Der Dienstag begann mit der Andacht, diese Woche mal wieder mit dem Pastor. Die Andacht war jetzt nicht weiter erwähnenswert, aber am Ende jeder Andacht, Bibeleinheit usw. wird gebetet. Das ist jetzt nichts besonderes, aber die Art wie gebetet wird, begeistert mich immer mehr. Ich finde, dahingegen war mein Gebet immer sehr oberflächlich, aber hier betet man für alles und jeden. relativ oft machen wir dann eine Gebetsrunde. Wo jeder etwas sagt. Das Gebet dauert dann auch mal ruhig 15-20 Minuten, man redet einfach über alles, man bedankt sich viel, merkt aber auch an, was nicht so läuft. Man sagt einfach alles. Man betet auch viel mehr für andere Menschen. Die Gebetszeit genieße ich immer sehr. Kann ich nur weiterempfehlen, auch mal auszuprobieren. Abgeschlossen wird es dann mit einem gemeinsamen Vater Unser.
Am Dienstag bin ich dann an den PC und wollte ein bisschen etwas vorbereiten. Dann war aber immer etwas los. Ich finde es immer ganz angenehm, wenn auf der Arbeit immer etwas anderes anliegt. So habe ich oben in der Kartoffel und Apfelsäcke für das Apfelfest am Samstag geschleppt. Ich habe etwas in der Kleiderkammer geholfen und der die Handarbeitsgrupe hat sich wieder getroffen. Da muss ich mich ja auch mal entschuldigen. Meine Oma (schöne Grüße an der Stelle) hat eingelenkt, ich stricke in der Handarbeitsgruppe nicht. Ich häkele nur. Es tut mir Leid, aber nun kenne ich auch da den Unterschied. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden, weil die anderen auch teilweise stricken. Aber ich bleibe erst mal bei dem Schal. Diesen Dienstag wurde allerdings weder viel gehäkelt noch viel gestrickt. Es wurde gekocht. Jeder hat etwas mitgebracht und dann wurde etwas gekocht. Ich habe allerdings mit einem kleinen Teil der Gruppe weiter gehäkelt. Es gab dann Salat und Torte. War wie immer sehr lecker. Ich habe dann für alle abgewaschen, weil ich nicht wusste, dass ich etwas mitbringen sollte. Beim nächsten Mal sagen sie mir aber hoffentlich bescheid. An dem Dienstag hatte ich immer wieder kleinere Gespräche, wo ich mein lettisch probiert habe aufzubessern. Ich muss einfach viel mehr sprechen. Naja, ich war noch einkaufen und bin dann wieder nach Hause gefahren. Einen Vorteil werde ich in der neuen Wohnung nicht mehr haben, der nächste Supermarkt ist nicht genau neben dem Haus. Naja, am Nachmittag wollte ich anfangen meine Sachen zu packen, bin aber nicht voran gekommen. Ich habe nochmal wieder gewaschen. Am späten Nachmittag haben wir uns dann wieder getroffen. Bei dem Treffen ging es um die Sonntagsschule. Zunächst haben wir uns über den Auftritt im Kinderheim unterhalten. Aber das fanden alle nicht so toll und wir haben überlegt, was wir besser machen können. Das Problem daran ist, dass viele Kinder da nur für einen oder zwei Monate leben. ich habe nicht verstanden wieso, aber dadurch kann man kein Vertrauen aufbauen und letztes Mal war wohl eine ganz andere Zielgruppe da. Naja, aber wir werden nicht aufgeben und treffen uns demnächst zur nächsten Vorbereitung. Desweiteren ging in dem treffen am Dienstag um die am Sonntag startende Sonntagsschule hier in der Gemeinde. Diesen Sonntag ist hier Ernte-Dank-Fest und die Sonntagsschule beginnt mit einem Gottesdienst, bevor dann nächste Woche die richtige Gruppe beginnt. Im Gottesdienst soll ich mit den anderen zusammen ein Gebet sprechen. Nach dem Treffen hatte ich frei.
Am Mittwoch habe ich auf der Arbeit ein Plakat über die Behindertenarbeit der Diakonie gemacht. Das hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen, weil es ja auf lettisch sein musste. Sigrida hat dann immer etwas auf einen Zettel geschrieben und ich habe es abgetippt, so formatiert, wie ihr das passte und wieder ausgedruckt. Das war echt sehr mühsam, weil sie selbst nicht so genau wusste, wie sie es haben möchte... Aber nun sind wir so gut wie durch. Wir müssen nur noch alles aufkleben. Das machen wir am Freitagvormittag. Btw. Dafür muss ich noch Klebe kaufen. Aber im Nachhinein war ich schon glücklich. Wir haben wieder etwas zustande gebracht. Ich bin darüber sehr zufrieden und Sigrida ist sowieso immer glücklich, wenn etwas funktioniert.
Am Nachmittag bin ich nach Hause und wollte anfangen zu packen für meinen Umzug. Das war aber schwieriger als erwartet. Ich bin immer wieder durch irgendetwas abgelenkt worden. Ich muss aber gestehen, ich habe das Packen der Sachen nach 5 Wochen auch irgendwie als Rückblick genutzt. Viele Momente, die ich hier erlebt habe, verbinde ich mit irgendwelchen besonderen Dingen. Aber überwiegend waren es schöne Momente. Naja, ich habe mich halt immer wieder erwischt, dass ich eigentlich gar nicht aufräume, sondern immer wieder etwas anderes mache. Um 18 h war dann nochmal die Bibelstunde. Jānis, den ich am Anfang mal gefragt hatte, ob er mitkommt, war wieder da. Das hat mich irgendwie gefreut. Sowieso waren diese Woche viele da. Es war diesmal aber nicht so gut, weil ich vielleicht mit den Gedanken woanders war, oder weil der Text mir auch nicht so zugesagt hat. Naja, ich bin danach wieder nach Hause. Eigentlich wollte ich endlich alles aufräumen, aber ich bin wieder nicht dazu gekommen. Mir wurde ein türkischer Student vorgestellt, der jetzt neben mir wohnen würden und ich habe viel telefoniert und bin halt nicht richtig voran gekommen. Bevor ich schlafen gegangen bin, hatte ich dann alles, was ich fertig haben wollte, fertig.