Dienstag, 13. Oktober 2009

Der interaktive Deutschunterricht

Der Deutschunterricht am Montag hat wieder total viel Spaß gemacht. Es waren schon wieder 6 neue da. Ein Mann, den niemand in der Gemeinde kannte kam, das finde ich total schön. Ich habe es diese Woche endlich mal geschafft, den Unterricht ein wenig aktiver zu machen. Das wird mir bestimmt nicht immer gelingen, aber gestern haben wir die Körperteile gelernt. Dann habe ich gleich mal ein Lied einbauen können "Kopf und Schulter, Knie und Fuß..." Das war eine coole Idee. Haben alle gut mitgemacht. Außerdem lehre ich gerade ein paar Adjektive und deren Gegenteil. Ich habe dann jedem ein Adjektiv gegeben und sie sollten sich gegenseitig suchen, also ihr Gegenteil. Das hat auch gut geklappt und so wurden auch einige Wörter behalten. Ganz nebenbei lerne ich auch viele Adjektive auf lettisch. Heute habe ich auch viel positives Feedback bekommen.
Ich wollte nochmal was zum Wetter schreiben. Hier war am Montag zwar mal wieder die Sonne zu sehen, aber es wird einfach nicht mehr warm. Wir haben hier nur noch einstellige Temperaturen und der Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt nur 3-4 Grad. Das ist echt kein schönes Wetter. Wobei solange hier kein Regen und kein Sturm ist, ist es ja gut auszuhalten. Aber vor dem Deutschunterricht hatte ich ein Gespräch mitbekommen, dass manche Menschen hier noch nicht heizen. Die haben teilweise nur 11 -13 Grad zuhause und heizen nicht. Da bin ich doch recht glücklich, dass ich hier meine eigene Heizung habe und so viel heizen kann, wie ich das für nötig halte. Ich kann zwar meine Küche nicht heizen aber im Rest der Wohnung habe ich es warm.
Heute begann der Dienstag mit einer Andacht um 9 h. Ich schlafe hier immer noch 9 Stunden pro Nacht und deshalb ist der Dienstag immer ein bisschen früh für mich. Aber gut, nach der Andacht wurde mir der PC gezeigt, der wurde nun auf Linux umgestellt. Habe ich noch nie mitgearbeitet, aber scheint jetzt nicht so die große Umstellung zu sein. Des restlichen Vormittag habe ich immer, wo ich helfen konnte geholfen. Ich habe Zettel auf gehangen, Äpfel gewaschen und geschnitten. Ich war kurz in der Kleiderkammer, es gab immer irgendetwas zu tun. Um 12 Uhr war wieder die Handarbeitsgruppe. Heute war das wieder richtig gut. Die reden einfach immer auf mich ein, meist auf lettisch, bis ich das endlich verstanden habe. Das gefällt mir aber, weil ich das so wenigstens ein bisschen lerne. Mein Schal ist zwar mittlerweile grün, ich habe einen neuen angefangen, aber der nimmt langsam Form an. Natürlich helfen die Frauen auch immer noch ein bisschen, aber eigentlich mache ich das schon ganz gut alleine. Auch vom Tempo komme ich immer besser klar.
Nach der Gruppe fand dann ein Treffen mit verschiedenen sozialen Organisationen in der Kirche statt. Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, weil der Pastor das Gespräch leitet und sehr wenig Zeit zum Übersetzen findet, aber es hat vieles an die Tafel geschrieben und wenn man es hört und lesen kann und ungefähr den Zusammenhang weiß, dann komme ich schon mit und so war das Treffen gar nicht so uninteressant, wie ich das gedacht hatte. Wir haben überlegt wie wir armen Menschen Zugang zu medizinischen Dingen gewährleisten können, weil das Gesundheitssystem hier in Lettland am Ende ist und nur die Reichen können sich die Medizin bzw. die Behandlungen leisten und das ist ja kein Zustand. Da kamen ein paar ganz gute Vorschläge zusammen, aber das muss nun auch umgesetzt werden. Man plant zum Beispiel einen Krankentransport ins Krankenhaus zu organisieren, weil der Krankenwagen sehr teuer ist. Aber wie gesagt, das muss nun umgesetzt werden.
Danach war ich einkaufen und kochen. Heute habe ich nichts mehr vor. Es läuft soweit alles seinen Gang und heute in einer Woche kriege ich dann meinen ersten Besuch. Darauf freue ich mich schon.

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