Mittwoch, 28. Oktober 2009

Die Sowjetparty

Wahrscheinlich kommt man sich jetzt wirklich von den ganzen Posts heute erschlagen vor. Aber zum Glück ist das Lesen ja keine Pflicht, sondern ein Angebot. Wer alles chronologisch lesen möchte, fängt bitte bei "Ich lebe noch" an. Den Donnerstag und Freitag baue ich auch chronologisch hierein. Wer interessiert ist, einfach mal zwischendurch runter scrollen, ob die Berichte da sind.
So.. Ach ja noch etwas Organisatorisches. Ich habe Bilder von der Woche hochgeladen und die werde ich ziemlich bald hier in die Diashow einbauen.
Labi. Jetzt fange ich an mit dem Sonntag. Am Sonntag war der Abreisetag meines Besuchs. Das Schiff ist um 5 Uhr abgelegt und man soll 3 Stunden vorher da sein. Leider war diesen Sonntag die Zeitumstellung. Normalerweise kann man sich über eine Stunde mehr Schlaf freuen, worüber ich mich gerade nach der Party am Freitagabend doch sehr gefreut hätte. Stattdessen wussten wir aber noch eine Stunde länger auf die Abfahrt des Schiffes warten. Der Termin der Zeitumstellung war also äußerst ungünstig gewählt. Aber gut. Hier stellt man die Zeit übrigens von 4 auf 3 zurück und nicht von 3 auf 2. Fand ich ganz lustig. Um 3 Uhr haben meine Eltern, meine Schwester und meine Oma meine Wohnung verlassen und ich habe mich schlafen gelegt. Am Sonntag war ja wieder die Sonntagsschule. Dort habe ich wieder bei den kleinen mitgemacht und ich fand das wieder toll. Das Niveau ist hier sehr hoch. Zumindest so wie ich das verstehe, aber die Kinder kennen es ja nicht anders und machen gut mit und wollen auch etwas lernen. In der Gruppe werde ich noch viel Spaß haben. Am Ende der Gruppe habe ich wieder ein Spiel gespielt. Die kleinen Mädchen, wo die Mütter noch dabei sind, schämen sich immer zu spielen, aber die anderen haben gut mitgemacht und hatten auch Spaß. Danach bin ich in die große Gruppe und wir haben auch gespielt. Das ist meist ein Selbstgänger. Die Spiele kommen überwiegend gut an.
Nach der Sonntagsschule hatte ich ein bisschen mehr als eine Stunde Zeit. Ich bin nach Hause gefahren und wollte mich eigentlich hinlegen, habe mich dann aber doch dafür entschieden, etwas zum Essen zu machen. Um 15 Uhr war ich dann im Gottesdienst. Ich habe mich danach umgezogen, denn es ging auf die Mottoparty, wo ich mich anziehen sollte, wie in der Sowjetzeit. Da habe ich ja schon am Samstag eine Lederjacke bekommen und sollte dazu meine Trainingshose kriegen. Außerdem habe ich von einer Dame aus der Kirche noch Orden bekommen, weil die in der Zeit doch sehr wichtig gewesen zu sein scheinen. Zuhause hatte ich noch eine leere Wodkaflasche von meiner Vormieterin gefunden und die natürlich auch mitgenommen. Bilder folgen noch, habe ich aber gemacht.
Beim Treffen wurde dann auch russisch gegessen. Zum Beispiel haben sie Fisch in Zeitungspapier eingewickelt und das dann in den Ofen gepackt. Sieht echt gewöhungsbedürftig aus, aber ich habe das auch probiert und es war gar nicht so schlimm, wie es aussah. Wir hatten viel Spaß an dem Abend und ich musste alles probieren. Eigentlich sollte der Abend eine Vorbereitung sein, aber davon habe ich gar nichts mitbekommen. Ich war aber auch nicht motiviert noch großartig nachzufragen. Abends war ich froh wieder zuhause gewesen zu sein.
Am Montag hatte ich wieder ein bisschen Zeit für mich. Das war auch gut so. Die Woche war sehr anstrengend. Ich habe gekocht und gegessen und mich um die über 800 Bilder nur aus dieser Woche gekümmert. Abends war Deutschunterricht. Als ich da ankam war ich geschockt um den Eingang, den ich für mein Fahrrad benutze saßen ca. 15 Jugendliche. Ich wusste nicht so richtig wie ich mit denen umgehen sollte. Das war das erste Mal, dass ich die da sitzen gesehen habe. Sie haben wir aber sofort Platz gemacht und von daher war das nicht so schlimm. Ich bin einfach rein. Später hieß es, solange die nichts kaputt machen und randalieren ist es okay wenn die da sitzen. Im Nachhinein kann ich das auch nachvollziehen. ich war nur im ersten Moment geschockt. Okay zurück zum Deutschunterricht. Diese Woche habe ich mit den "Schülern" "So ein schöner Tag" von "Tim Toupet" durchgesprochen. Okay. Das ist nun nicht unbedingt deutsche Liedkultur, aber der Text ist einfach und das Lied kam sehr gut an. Diese Woche war aber nicht so viel los. Vielleicht, weil diese Woche Ferien hier in Lettland sind. Aber nur eine Woche..
Weil Ferien sind, waren diese Woche auch 4 Jugendliche bei der Andacht, die jeden Dienstagmorgen ist. Im Anschluss haben wir wieder kurz gefrühstückt. Ich habe erfahren, dass Donnerstag wieder die Rollstuhlfahrergruppe kommt und ich mir doch bitte wieder Spiele überlegen soll. Das ist echt schwer. Wer da doch Anregungen und Ideen hat, bin ich immer für offen. Mittlerweile habe ich etwas für morgen, aber die treffen sich jeden Monat. Ich hatte das wöchentliche Gespräch mit dem Pastor, weil Freitag ja meine Eltern dabei waren. Außerdem war die Handarbeitsgruppe. Diese Woche war aber wieder das gemeinsame Essen an der Reihe. Es war sehr lecker. Die Frau, die meinen Schal immer mitbringt, hat den fertig gemacht. Sie war ja letzte Woche krank und hatte viel Zeit. Einerseits natürlich schön, dass er fertig ist, aber andererseits habe ich ja nur einen kleinen Teil daran mitgeholfen, aber man kann nicht sehen, wo mein Anfang ist. Ich habe also gute Arbeit geleistet.
Danach bin ich nach Hause. Ich musste noch etwas mit der Post klären, weil meine Vormieterin ein Paket kriegt, was ich aber nicht bekommen habe, weil ich ja nicht sie bin. Alles sehr kompliziert und anstrengend zu regeln, wenn man nur Brocken lettisch kann und die Postangestellte nur wenig englisch versteht, aber ich habe auch das geregelt gekriegt. Zuhause war ich irgendwie down. Ich hatte zu nichts so richtig Lust und deshalb ist auch der Bericht nicht weiter gekommen. Heute sieht es aber schon wieder anders aus. Mein kleines Tief ist überwunden. Am gestrigen Abend war noch Sonntagsschulvorbereitung. Das ist immer einmal im Monat und ich war geschockt, dass schon wieder so viel Zeit um ist. Eigentlich war das Treffen schön. wir haben viel geschafft, hatten aber auch Spaß. Irgendwann sind wir dann aber in eine Diskussion geraten. Das war nicht so schön. Natürlich war das auch interessant, aber es prallten da 2 Meinungen aufeinander, die wir nicht so richtig schlichten konnten. Das Treffen hat fast 2 1/2 Stunden gedauert.
Heute habe ich hier auf der Arbeit nicht so viel zutun. Ich habe hier einen Stapel Zettel, die ich nebenbei kopiere. Morgen mit den Behinderten wird wieder mehr los sein. Danach geht’s zum Bowlen mit den großen Sonntagsschülern. Abends bin ich auf einen Film und Spieleabend eingeladen. Da bin ich auch mal gespannt.
So weit so gut.

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