Montag, 31. August 2009

Mein erster Gottesdienst und meine erste Vorbereitung

Hey...
Vorweg freut es mich, dass doch so viele Reaktionen kommen. Gerne immer weiter, dann weiss ich so ein bisschen was ankommt und was nicht. Meine alte Handynummer benutze ich gar nicht mehr. Die neue Nummer mag ich nicht ins Internet stellen, aber wer mir eine email schreibt, kann sie gerne habe. Mein Fahrrad steht momentan in meiner Unterkunft. Es wurde ja mit dem Auto mitgenommen. In der unterkunft haben die einen extra Raum fuer mein Fahrrad, weil sie meinten, das wird sonst sofort geklaut... Leider hat es noch immer einen platten Reifen. Der erste Fahrradladen, wo jemand fuer mich anrief, da ist der Besitzer im Krankenhaus und alle anderen haben irgendwie nur dienstags und samstags geoeffnet. Bin mal gespannt, aber morgen ist ja wieder Dienstag.
Labi
Samstag Nachmittag habe ich mich mit Anda, die den Freiwilligendienst in Leipzig machen wird, getroffen und wir sind ein wenig durch die Gegend gegangen und im Park wurden wir angesprochen, ob wir nicht mal das mobile Internet ausprobieren wollen. Die hatten einen kleinen Laptop mit und dann waren wir im Internet.. fand ich ne gannz coole Idee:))
Danach hat sie mich zu einer Stadtfuehrung eingeladen. Ein Maedchen aus deren Gruppe hat eine Stadtfuehrung unter dem Motto `speacial places in Liepaja` gemacht. Ich hab mir nichts dabei gedacht, aber auf einmal waren wir in einem halbzusammengestuerzten und zur Haelfte abgebrannten Leichenschauhaus. Das war natuerlich nciht mehr in Benutzung und steht wohl auch shcon lange frei. Aber es war doch ein komisches Gefuehl.. In dem haus( Bilder kommen auch noch) waren teilweise sogar Schlafplaetze. Wir vermuten, dass hier teilweise Obdachlose schalfen. Alles sehr unheimlich, weil auch ueberall Scherben und Muell lag. Aber im Nachhinein war das doch sehr interessant. Auch hier wuerde ich sagen, dass ich so ein Haus in Deutschland niemals betreten haette. Aber gut. Danach sind wir dann in ein Konzert fuer klassische Musik gegangen. ich fuehlte mich ein wenig underdressed, aber ich wusste ja nichts davon. Das war sehr schoen. ich konnte da in der vorletzten Reihe zwar nichts sehen, aber es tat ganz gut auch mal wieder zur Ruhe zu kommen und die letzten Tage revue passieren zu lassen. Es passiert hier soo viel.
Zurueck in der Stadt war ja die Rally. In einem Takt von einer Minute starteten mitten in der Innstadt die Rallyautos. Die sind dann wohl das ganze Wochenende gefahren, aber davon hab ich nichts weiter mitgekriegt. Das Starten war nun auch nicht soo interessant. Ich habe mir dann den erste Doener hier in letttland gekauft.. 1,30 Ls also keine 2 Euro. Hat gut geschmeckt, auch wenn der natuerlich anders war.
Am Sonntag hatte ich endlich mal ein wenig Zeit, ein wenig durch die Stadt zu gehen, aber leider war hier doch viel geschlossen, lange nicht alles, aber viel. Ich bin dann ein wenig ueber den Markt geschlendert, wo ganz viele Menschen vom Land ihre Produkte verkaufen. Von Blumen, ueber Gemuese, Obst und Brot kann man hier alles bekommen und wie ich bisher denke, hat der Markt auch jeden tag geoeffnet.
Um 15h war dann mein erster Gottesdienst. Es war sehr schoen, ich mag die Kirche. sie ist sehr klein. Es gab einen Gottesdienstbegleitzettel, so konnte ich immer alles mitsprechen auch, wenn ich kaum etwas verstanden habe. Kurz vor der Predigt hat der Pastor mir dann die Bibelstelle genannt und ich habe waehrend der Predigt dann in der Bibel gelesen. Es wurde auch Abendmahl gefeiert. Der Ablauf war wie bei dem Gottesdienst in Kuldiga. Zunaechst laedt er alle ein, und in der ersten Runde segnet er alle. Auch die Kinder sind nach vorne gegangen. In der zweiten Runde gab es Oblaten, schoene Oblaten musss man dazu sagen, weil Jesus darauf abgebildet war. Ich kann mich erinnern, dass auf den in Deutschland auch etwas drauf war. Davon haben die Kinder jedoch nichts abgekommen. Sie wurden ein weiteres mal gesegnet, glaube ich und in der dritten Runde gab es dann echten Wein. Das Abendmahl ist den Menschen hier, glaube ich ohne jemanden zu Nahe zu treten, noch wichtiger als bei uns. Nach dem Gottesdienst habe ich Blumen bekommen, weil die sich freuten, dass ich da bin.
Am Nachmittag ging es dann zu einem Treffen der `Sunday school`. So wie ich denke, ist das eine Art Kindergottesdienst, aber der findet vor dem Gottesdienst statt. Bei dem Treffen waren nun alle Lehrer von der sunday school aus ganz Liepaja da. Sie haben sich getroffen um etwas fuer die Kinder im Kinderheim vorzubereiten. Das Treffen war sehr schoen. Es fand bei einer Frau in ihrem Haus statt. Es ist immer sehr interessant zu sehen, wie die Letten privat leben. Ganz kleine Wohnung aber sehr liebevoll eingerichtet. Dort gab es essen und ich dachte mir, wieviele sollen denn bitte noch kommen. Das Buffet war sooo reichhaltig und vielseitig. und wir waren nur etwa 10-12 Menschen. Ausserdem gab es Bowle eine normale und eine mit Ueberaschung :)) Die Bowle war in einer ausgehoehlten Wassermelone angerichtet. Sehr schoen dekoriert. Nach dem ausgiegiben Essen, wo uebrigens alles durcheinander gegessen wurde (Chips, Rohkost, Salat und Kuchen) ging es dann nach draussen und die Frauen (es waren ausser mir nur Frauen) spielten ein paar Spiele. Eine Frau hatte die vorbereitet. Ich glaube, damit die anderen mehr Spieleideen fuer ihre jeweilige Sunday school haben. Nach einer Stunde spielen, ging es wieder rein zum Essen. Nach dem Essen wurde noch eine Torte gebracht. Dann ging es erst um das Kinderheimtreffen. Es wurde eine Rollenspielidee vorgetragen, das im Kinderheim vorgespielt wird. Ich habe auch eine Rolle, wobei ich noch nicht so ganz weiss, was ich machen muss, aber die Auffuehrung ist erst Ende September. Dann wurde ich nach einen Lauf/Sportspiel gefragt und ich habe erstmal Feuer, Wasser, Eis rausgehauen, was die sehr ueberzeugt hat, weil sie das noch nicht kannten. Das werden wir wohl spielen mit denen. Das Treffen hat insgesamt 4 Stunden gedauert, aber es war schoen und kam mir nicht so lange vor. Ein Maedchen hat zwar noch viel fuer mich uebersetzt, aber ich verstehe langsam schon erste Woerter.
Am Nachmittag habe ich noch kurz mit der Kuldigagruppe telefoniert, die gerade ihr sonntagliches Treffen hatte. Morgen beginnt das Studium und dann werden ein paar von denen kommen.
Sooo viel ich hoffe, das liest ueberhaupt jemand.
Heute war ich in der Gemeinde und habe mit den Angestellten Invterviews gefuehrt. Jeder erzaehlt mir ungefragt sehr stolz, wie gut er/sie deutsch kann und wie oft sie schon in Deutschalnd im Urlaub waren. Die richtigen Fragen hatte ich schon auf lettisch mit Anda vorbereitet und die Antworten hat der Pastor uebersetzt. Das war recht schoen, weil bisher wurden mir immer irgendwelche Namen an den Kopf geworfen und nun kann ich langsam mit den ersten Namen etwas verbinden.
Mein Bankkonto habe ich nun auch. das hat alles ohne Probleme geklappt.
Eigentlich war ich heute um 13 h zum Bowlen eingeladen, aber das wurde auf heute Abend um 21 h verschoben, weil die Bahn ueberfuellt ist. Um 18h treffe ich mit mit ein paar Studenten, was da auf mich zu kommt, weiss ich noch nicht.
Morgen ist um 9 h Andacht. und ich glaube von 11-14 h soll ich in der Kleiderkammer helfen. Ansonsten beginnt ja morgen das Schuljahr, allerdings ohne Unterricht, morgen ist nur Party wurde mir gesagt, das werde ich bestimmt auch einen kleinen Einblick kriegen.
So.. das wars erstmal. Noch ist es hier sehr actionreich und Gedanke wie Heimweh hatten noch gar keine Zeit, aber so lieb, wie die hier alle sind, wird es auch noch dauern.

ATA (auf Wiedersehen)

Samstag, 29. August 2009

Die Eröffnung der Brücke

Hey..

Zurzeit verbringe ich hier noch Urlaub, aber Abenteuerurlaub. Nein, im Ernst es ist hier super interessant.
Also gestern bin ich dann mit einer Studentin, die übrigens nächsten Monat ein Jahr für einen Freiwilligendienst nach Leipzig geht, zur Eröffnung der Brücke gefahren. Das ist hier voll das Highlight gewesen. Zunächst haben sich alle in dem Stadtzentrum getroffen. Da wurden dann ein paar Reden gehalten. Danach gab es einen Fußmarsch. Die Polizei fuhr voraus und dann gingen alle hinterher. Ein Spielmannszug war dabei und ein paar Gruppen hatten sich ihre Trachten angezogen und dann ging es los, mehr als 5 km gingen wir nun Richtung Brücke. Ich war mit der Studentin auf dem Fahrrad unterwegs und dann haben wir immer ein paar Umwege gemacht, damit wir uns die ganzen Menschen anschauen konnten. Nach etwas über einer Stunde sind die an der Brücke angekommen, aber dort passierte gar nichts. Da meinte die Studentin, wir können ja wieder zurück fahren ins Zentrum. Da soll irgendwo ein Zirkus sein. Ich war sofort überzeugt, denn Zirkus ist bestimmt auch auf lettisch interessanter als auf nichts zu warten. Wir fuhren also wieder zurück zum Zentrum. Erst haben wir das gar nicht gesehen, weil das so klein war, aber da waren dann zwei ganz kleine Zelte und davor eine kleine Bühne und dann haben ca. 10 Letten ein Theaterstück aufgeführt. Es gab zwar englische Programmhefte, aber den Sinn habe ich trotzdem nicht ganz verstanden, aber es war trotzdem total cool. Die Schauspieler hatten es echt drauf.

Danach sind wir wieder zur Brücke. Die Menschen waren nun zwar überwiegend weg (sie waren auf der anderen Seite der Brücke), aber die Brücke war schon wieder geschlossen. Da wir uns nicht mehr viel Zeit bis zum Openair Kino hatten, sind wir außenherum gefahren - stundenlang. Ich kann das nicht mehr richtig einschätzen wie lange, aber kurz nachdem sie mir erzählt hat, dass wir nun in dem Stadtteil Karosta (übersetzt: Kriegshafen) sind, sind wir über eine sehr schlecht verarbeitete Schiene gefahren und dann ist mein Reifen geplatzt. Sofort war die Luft raus und wir mussten dann das letzte Stück noch schieben.
Als wir dann endlich am Kinoplatz waren, den ich echt schick fand, wurde mir dann erzählt, dass heute kein Bus mehr fährt. Es war wohl gerade mal 21.30. Der Film war (leider auf lettisch). Ein Film Lettlands aus der Sowjetzeit, aber nicht weiter interessant, vor allem für mich nicht, weil ich ja mein kaputtes Fahrrad im Sinn hatte. Aber glücklicherweise hat mich dann der große Bruder von den beiden mit den ich gestern schwimmen war, nach Hause gefahren. Zumindest wollte er das...
Aber gut, also der Bruder, der fahren sollte und ich sind dann zu seinem Auto. Zunächst war er mir ein wenig suspekt, aber als er dann das Gespräch mit mir suchte und mir erzählte, dass er schon mal einen Tag in Bremen war, ging das auch wieder. Er hat mir erzählt, dass die Brücke nur für 20 min geöffnet gewesen war und dann kamen wieder Schiffe, denn es ist eine Drehbrücke, die sich öffnet, wenn Schiffe durchwollen. Aber laut seinen Informationen sollte die Brücke wieder offen sein. Wir zur Brücke - immer noch geschlossen. Davor Mengen an Menschen, weil viele vor der Brücke geparkt hatten und dann zu Fuß rüber sind. Zwar stand die Brücke schon wieder richtig, aber niemand konnte rüber, weil die Schranken noch geschlossen waren. Wir haben dann das Auto geparkt und sind los, ich dachte zunächst er möchte nur mal gucken. Auf einmal klettert er außen an der Brücke entlang. Ich dachte was geht denn jetzt ab, naja, ich wollte da einfach warten, aber er meinte, ich solle doch hinterher kommen. Nachdem ich mir überlegt hab, ob es nun besser ist, hier alleine mitten in der Nacht in einem fremden Land zu stehen, oder lieber zu klettern, habe ich mich fürs Klettern entschieden und nach nicht einmal 20 Sekunden standen wir auf der Brücke. Jedoch auf der anderen Seite der Absperrung. Nach weiteren 20 Sekunden standen da auf einmal 30 weitere Menschen. Ich war mit allem ein wenig überfordert, aber solange ich in der Nähe von meinem "Fahrer" war, fühlte ich mich sicher. Er war sehr beruhigt, holte zunächst seine Fotokamera raus und fotografierte alles und jeden und dann fing er an seine Videokamera herauszuholen und alles zu filmen. Er hatte echt die Ruhe weg. Es war auch echt alles in Ordnung nur andauernd schrie von irgendwo jemand und ich konnte nichts verstehen. Nachdem die ersten schon über die Brücke gegangen waren und die ersten von der anderen Seite kamen, kam auch die Polizei. Ich dachte so schnell weg, aber dieser Typ hatte die Ruhe weg und hat sich noch nett mit denen unterhalten. Naja, am Ende war die Auflösung des Problems, dass die Menschenmassen zu nah an der Schranke standen, der sich deshalb nicht öffnen konnte. Naja, das haben die Polizisten dann relativ schnell verändert... Wir standen da ja mittlerweile schon ne Stunde.
Dann hat der Bruder mich ganz schnell nach Hause gefahren, das war gut, denn ich hatte nur noch 20 Minuten bis die Tür von meinem Wohnheim geschlossen wurde.
Im Nachhinein ein sehr aufregender Tag, auch wenn ich mir sicher bin, alleine würde ich trotzdem nie auf die Idee kommen und darüber zu klettern.
Heute habe ich dann ein bisschen ruhiger angefangen, gefrühstückt, ein bisschen in meinen lettischen Büchern gelesen und in einer wieder viel zu kalten Dusche geduscht, aber damit werd ich mich wohl abfinden müssen.
Heute ist hier Rally. Ich weiß noch nicht, was mich hier erwartet, aber ich bin mal gespannt. Morgen ist dann Gottesdienst, glücklicher Weise um 15 h, darauf freue ich mich auch schon.
Bilder von allem kommen, sobald ich in meinem Zimmer Internet habe. Meine Adresse kommt auch noch und shoppen war ich noch gar nicht. Ich hab aber auch immer Programm.
Liebe Grüße aus dem bisher sehr sonnigen Liepāja.

Freitag, 28. August 2009

Ankunft in Liepāja

Labdien!

Nun ist es soweit das Abenteuer hat begonnen.

Nachdem ich am Mittwoch mit ein wenig Verspätung losgefahren bin, bin ich am Donnerstag pünktlich um 14 Uhr lettischer Zeit angekommen. Auf der Fähre befanden sich fast ausschließlich nur lettische LKW-Fahrer. Erst beim Frühstück habe ich jemandes Deutsches kennengelernt. Aber das ging auch ohne Probleme.
Am Anleger wurde ich schon erwartet und ich bin dann mit dem Pastor und einem Jugendlichen aus der Gemeinde(Jānis)in meine Wohnung gefahren. Dort habe ich nun doch ein anderes Zimmer bekommen, als sie mir vor 3 Wochen gezeigt hatten. Aber ich bin sehr froh darüber. Denn nun habe ich neben meinem Schreibtisch, dem Stuhl und meinem Bett auch noch eine Reihe von Schränken und Sideboards und das Highlight: ich habe einen Kühlschrank. Auch insgesamt ist die Wohnung in einem guten Zustand, was man jedoch von der Toilette, dem Waschraum und der Küche nicht sagen kann, aber das wird schon. Leider habe ich zurzeit noch kein Internet in meinem Zimmer, aber das wurde schon bestellt, es ist sogar schon ein Kabel verlegt, sie müssen das nur noch anschalten. Das dauert aus irgendwelchen unerklärlichen Dingen wohl noch bis Montag.
Nach der Besichtigung des Zimmers, bin ich erst mal mit Jānis und einer Frau durch die Stadt gewandert.
Danach bin ich für 2 Stunden in meinem Zimmer gewesen um alles auszupacken, ehe mich Jānis und 3 weitere zwischen 11 und 16 abgeholt zum Pizzaessen abgeholt haben. Auch da sind wir unwahrscheinlich viel gewandert. Auf dem Rückweg dann über den Strand. Das war alles nichts besonderes, aber ich glaube für den ersten Abend sehr wichtig. Die Letten sind hier alle super hilfsbereit und freundlich. Das ist echt total schön. Außerdem kommen immer wieder irgendwelche Menschen und zeigen mir, dass sie ein wenig deutsch können. Eigentlich sprechen wir aber nur englisch. Ich hoffe, ich werde auch noch mehr lettisch sprechen und vor allem verstehen, aber ich habe ja noch Zeit.
Ach ja... Am Abend habe ich mir noch eine neue Handynummer geholt. WOW.. 0,99 Ls (ca. 1,5 Euro) hat die gekostet. Dann wird kurz eine SMS für 0,25 Ls verschickt und ich habe für einen Monat eine SMS-Flatrate und jeder Anruf kostet nur die Verbindung 0,05 Ls. Natürlich nur ins lettische Netz, aber das lohnt sich schon.

Heute Morgen um 10 habe ich mich mit dem Pastor und einer Frau getroffen, um mal abzusprechen, was ich so in der Gemeinde zu tun habe. Dieses Wochenende ist noch nicht so viel los, weil immer noch Ferien sind. Aber ab dem ersten September geht es wohl hier richtig los.
Hauptaufgaben werden wohl darin liegen, dass ich die Kleiderkammer dreimal die Woche betreue, ich einfach einen Einblick in den Alltag bekomme und ansonsten heißt es anfangs nur dabei sein und probieren etwas zu verstehen.
Aber bis es hier richtig los geht, probieren die Letten mich hier irgendwie zu beschäftigen. Nachdem ich heute natürlich mit Hilfe des Pastors versucht habe, ein Bankkonto einzurichten, bin in der Ostsee ich schwimmen gewesen. Dafür sind wieder 2 neue Jugendliche gekommen. Ich soll zunächst alle kennenlernen und da die Gemeinde ja sehr klein ist, meint der Pastor wirklich alle...
Naja, heute habe ich mich dann noch in der Bücherei angemeldet, wo ich auch gerade bin, natürlich kostenlos, jedoch nur eine Stunde, aber das reicht erst mal. Dann habe ich mir auch wieder ein paar Kinderbücher ausgeliehen, damit es mit der Sprache demnächst doch noch Fortschritte gibt. Außerdem wird mir hier alles gezeigt. ich bin schon ewig nicht mehr sooo viel zu Fuß gegangen.
Heute wird hier eine Brücke neueröffnet, die irgendein betrunkener Kapitän vor 3 Jahren mal kaputt gefahren hat. Das Besondere an der Brücke ist, dass sie einen Stadtteil mit Liepāja verbindet und man sonst einen Umweg von 30 min fahren muss, wenn ich das richtig verstanden habe. Naja, auf jeden Fall fahren wir da heute Abend hin. Openair-Cinema wurde mir erzählt, aber ich lass mich mal überraschen.
Es tut mir leid, falls der Text ein wenig wirr ist, aber ich habe auch sehr mit der Tastatur zu kämpfen. Nächste Woche nehme ich mir wieder mehr Zeit an meinem Laptop.
Alles in Allem geht es mir hier gut und die Letten kümmern sich gut um mich.

Sonntag, 23. August 2009

Meine Abschiedsparty

In den letzten Tagen habe ich die letzten wichtigen Dinge erledigt. Nun habe ich auch eine Digitalcamera, die mich hoffentlich sehr oft begleiten wird. Nun ist, so denke ich, bis auf meine noch nicht gepackten Koffer alles erledigt, denn nun wird es langsam wirklich ernst.

Gestern war meine Abschiedsparty - ein bewegender Abend. An dem gestrigen Abend wurde mir die Möglichkeit gegeben die vergangen fünf Jahre in meiner Kinder und Jugendarbeit in der Gemeinde revue passieren zu lassen. Einerseits bin ich schon ein bisschen traurig, hier alle und alles zurückzulassen, aber dennoch freue ich mich. Das tat richtig gut. Aber wie schon beschrieben geht die Vorbereitung nun endlich in die finale Phase und das Projekt ein Jahr Praktikum in Lettland kann endlich beginnen. Jetzt, wo ich hier in meinem Zimmer über alles nachdenke, wirkt es fast ein bisschen unwirklich. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft bringt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal die Chance nutzen und mich noch einmal für den wunderschönen gestrigen Abend bedanken. Darüberhinaus bedanke ich mich ganz herzlich für alle Geschenke, Glückwünsche, schönen Worte, Ratschläge, Briefe und für die ganze Unterstützung, die mir entgegengebracht wurde und noch wird. Mit EUCH im Rücken und mit Gottes Unterstützug kann mir gar nichts passieren.
PALDIES (DANKE)

Sonntag, 16. August 2009

Wieder zurück

Labdien (heißt übrigens Guten Tag)

Jetzt sind es keine 10 Tage mehr und ich bin wieder zu Hause. Es ist echt ein komisches Gefühl. In 10 Tage bin ich nicht mehr hier. Aber ich freue mich trotzdem sehr. Die ersten Abschiede habe ich schon hinter mir. Mana maza māsa (meine kleine Schwester) werd ich zum Beispiel vor meiner Abreise nicht mehr sehen.

Mein Blog nimmt auch immer mehr Gestalt an. Ich habe jetzt noch ein Gästebuch, wo ich mich natürlich über jeden Eintrag freue. Außerdem habe ich die ersten Bilder reingestellt. Leider habe ich in Liepāja noch keine gemacht. Deshalb sind es vorerst nur Bilder von der Jugendbegegnung. Über weitere Ideen oder Anregungen freue ich mich auch.

Samstag, 1. August 2009

Mein erster Lettlandbesuch

Labdien!

Herzlich Willkommen in meinem Blog. Die Abreise rückt immer näher. Es sind mittlerweile nicht einmal mehr 4 Wochen bis es endlich los geht. Die Planungen für dieses Jahr, die mittlerweile schon ein Jahr laufen und seit dem Jahreswechsel immer konkreter werden, sind fast abgeschlossen.
Die letzten beiden Wochen war ich nun das erste Mal in meinem Leben in Lettland. Im Rahmen der Jugendbegegnung des Kirchenkreises Eutin und des Kirchenkreises in Kuldiga haben wir mit 18 Deutschen und ca. 22 Letten eine Turnhalle renoviert. Nachdem die Letten letztes Jahr in Deutschland an dem gemeinsamen Workcamp teilgenommen haben, war meine Vorfreude sehr groß die Letten wiederzutreffen. Mit der Fähre ging es von Kiel nach Klaipėda (Litauen) und von dort sind wir in Kleinbussen weiter nach Kuldiga gefahren. Wir wurden sofort freundlich empfangen und hatten sehr viel Spaß. In unserer Zeit in Lettland haben wir nicht nur (hart) gearbeitet. Es standen ebenso Städtetrips nach Ventspils und Riga statt.
Für mich gab es ebenso die Möglichkeit, meine Lettisch-Kenntnisse, die ich mir mit Liene Orinska (lettische Organistin der Kirchengemeinden Gleschendorf und Scharbeutz) angeeignet hatte, vielen Dank an dieser Stelle nochmal, endlich mal auszuprobieren. Die Reaktionen darauf waren sehr schön, weil die Letten sich sehr gefreut haben, dass ich es immer wieder probiert habe, ihre Sprache zu lernen. So fing ich an lettische Kinderbücher zu lesen und einfache Gespräche auf lettisch zu führen.

Außerdem habe ich die Zeit genutzt, einen Tag mit meiner Schwester in meine zukünftige Heimat ca. 90 km nach Liepāja zu fahren. Da es in Kuldiga keine Zugverbindung gibt, haben wir den Bus genommen und nach 2 Stunden waren wir in Liepāja, wo wir sehr freundlich von dem Pastor empfangen wurden. Der Pastor Martins Urdze ist Lette. Er ist jedoch in Deutschland aufgewachsen und hat dort Theologie studiert, ehe er nach dem Fall der Sowjetunion wieder in seine Heimat nach Lettland zurückging. Es spricht also fließend deutsch. Nachdem uns 2 Stunden die, wie ich finde, sehr schöne Stadt gezeigt wurde, ging es in meine zukünftige Unterkunft. Ich werde in einem Studentenwohnheim wohnen, was nicht weit von der Gemeinde entfernt ist. Von außen ist es im Gegensatz zu vielen anderen Häusern renoviert. Jedoch täuschte der Eindruck, da nur draußen renoviert wurde. Mein Zimmer ist jedoch wie ich es mir vorgestellt habe. Bett, Schrank, Tisch und Stuhl. Normalerweise schlafen in so einem Zimmer bis zu 4 Studenten. Ich werde das Zimmer jedoch alleine bewohnen. In jedem der 4 Stockwerke gibt es eine Gemeinschaftsküche. Alles in allem ist es so wie vorgestellt. Wenn ich Luxus gewollt hätte, wäre ich wohl nicht nach Lettland gegangen.

Nach dem Studentenwohnheim wurde mir die Kirche gezeigt. Sie ist sehr klein, denn die Gemeinde hat nur 90 Mitglieder. Die Gemeinde legt sehr viel Wert auf die Diakonie. In Lettland sind viele Diakonische Centren mit Kirchengemeinden verbunden. Nach einem längeren Gespräch mit dem Pastor ging es dann auch wieder zurück. Ich werde in den ersten Wochen in die verschiedenen Bereiche der Gemeinde einblicken dürfen und soll langfristig weitestgehend eigenständig arbeiten und neue Projekte ausprobieren.
Am Abend habe ich erfahren, dass es auch Letten aus der Gruppe gibt, die nächstes Jahr in Liepāja leben werden, weil sie dort studieren.
Dieser Tag hat meine Vorfreude sehr gesteigert und ich kann den Abreisetag, den 26. August, kaum erwarten.
Damit ich nun keine Langeweile bekomme, fahre ich gleich morgen früh noch einmal 2 Wochen mit meiner Kirchengemeinde Cleverbrück auf Jugendfreizeit nach Schweden.