Samstag, 2. Januar 2010

Laimigu Jauno Gadu :)

Heute schreibt Beeke mal den Blog.
(Hey, cool, ich darf den ersten Blog2010 schreiben... :-)! )

Nach langem herumSMSen und skypen und was es sonst noch gibt, haben wir endlich eine Möglichkeit gefunden, das Jahr 2009 zu verabschieden... Wir wurden nach Kuldīga eingeladen, wo ich auch schon im Sommer im „Workcamp“ war.
Nach den Vorbereitungen (Knallbonbons ohne Knall basteln) sind wir am Silvesternachmittag mit dem Bus nach Kuldīga gefahren. Ich hab dann auf der Fahrt und auch schon vorher viel über Liepāja und die umliegenden Städte erfahren, zu fast allem konnte Benni mir etwas erzählen... Ich hab mich nur gefragt, wie er das alles behalten konnte... Ich würde sowas gleich wieder vergessen, wenn mir jemand das erzählt.
Auf der Fahrt konnte man dann auch die verschieden Lebensstandards der Letten sehen... Also es gab Häuser, die in Deutschland undenkbar wären und man könnte meinen, dass da niemand drin leben kann... Sehr gegensätzlich waren da die Häuser außerhalb der Städte, die könnten auch gut in Deutschland stehen.
Auf der Busfahrt hat es dann, zu meiner Freude, angefangen zu schneien... und das hat auch so schnell nicht wieder aufgehört. Für mich war es sehr aufregend das „Dorf“ in einer Schneedecke zu sehen, wo ich im Sommer noch mit kurzen Hosen langgelaufen bin.
Nach der Ankunft sind wir zum breitesten Wasserfall Europas gegangen, im Winter sieht der noch beeindruckender aus, als er im Sommer sowieso schon war. Der Schnee hat dabei eine große Rolle gespielt... Das muss man einfach selbst erlebt haben, das kann man nicht beschreiben... :-) Nachdem wir bei Jurģis gegessen hatten (sehr lecker), sind wir mit Liene zu ihrem Freund gegangen, wo wir auch die Nächte geschlafen haben(die 2. Nacht war eine spontane Idee) . Um Mitternacht waren wir beim "Dorfplatz", wo die ganze Stadt hin gepilgert ist. Dort haben wir auch viele Jugendliche aus dem Camp getroffen, die haben sich sehr gefreut mich zu sehen... Ich war ja der Überraschungsgast...
Um Mitternacht (muss es wohl gewesen sein, es gab kein Countdown, das Feuerwerk ging einfach los.) gab es ein Feuerwerk, nicht so ein großes, wie man es in Deutschland kennt, selbst auf der Travemünder Woche sind die größer, das ging höchstens 5 Minuten, aber wir haben dann noch unser eigenes Feuerwerk ausgepackt... Das waren zwar nur Kinderknaller, aber für die Letten schon etwas Besonderes, ich denke, die kannten sowas gar nicht.
Anschließend haben wir bei Lienes Freund, Edgars, zu Hause gefeiert. Ich hab mich zuerst gefragt, wie wir denn auf einem Dachboden Silvester feiern wollen, denn als wir die Treppe hochgegangen sind, hat man die versteckte Tür zu dem kleinen Raum nicht gesehen... Und davor sah es schlimmer aus, als bei uns zu Hause aufm Dachboden. Alles total alt, überall Spinnweben und so... aber in dem Zimmer war es schön, zwar war die Decke bisschen niedrig, aber für mich ging’s :-)... Wir haben da denn auch noch geschmückt, was die Letten total überrascht hat, und mich noch mehr, die kennen keine Luftschlagen... Naja, jetzt schon und jetzt kennen sie auch "Dinner for one", was wir mit ihnen geguckt haben(Dank an YouTube)! Ein Silvester ohne "Dinner for one" war für uns undenkbar, also musste das sein!
Später haben wir dann Bingo auf drei Sprachen, mit Edgars jüngeren Brüdern, gespielt. Die Zahlen wurden von Benni auf Lettisch für die Letten, auf Deutsch für mich und auf Englisch noch mal für alle angesagt. Beim „Monopoly" habe ich dann meine Lettischkenntnisse aufgebessert: Neben "Danke" und "Bitte" kann ich jetzt auch "Du bist dran!" und "Ich bin (nicht) müde!"
Bei Benni sieht es allerdings anders aus mit den Kenntnissen, auch wenn er sagt, er spricht schlecht Lettisch, denke ich, dass er sehr gut spricht. Ich kann zumindest nichts verstehen, wenn er sich mit jemandem auf Lettisch unterhält. Auch Liene sagt, das ist schon sehr gut und sie kann das, denke ich, besser beurteilen als ich!
Nach einem entspannten Neujahrsnachmittag und ausgiebigem Essen (die sind echt super gastfreundlich gewesen)sind wir mit Liene zum Treffen der lettischen Jugendlichen gegangen. Hier habe ich noch mehr der Jugendlichen aus dem Camp getroffen, wenn auch nicht alle. Auch sie waren überrascht mich zu treffen. Nach einer kurzen (für die Letten) Gebetseinheit, haben wir erst gemütlich Tee getrunken, bevor wir „bis in die Puppen" Spiele gespielt haben. Das war für mich sehr schön, da ich nicht alle kannte, mich aber mit allen super verstanden habe und ich mich auch sehr willkommen gefühlt habe. Dieser ganze Abend hat mir so gefallen, es war, als würden wir uns schon ewig kennen, dabei ging das Camp grade einmal zwei Wochen und danach hatte ich nur mit wenigen Kontakt. Insgesamt war es ein superschöner Abend, er hätte meinetwegen auch länger gehen können, aber nach und nach mussten alle nach Hause...
Heute sind wir mit dem Bus zurück nach Liepāja gefahren. Wir haben uns das Olympiacenter angeguckt und werden gleich ins Kino gehen und „Sherlock Holmes" hoffentlich auf Englisch gucken.

Mal sehen, was ich in den nächsten drei Tagen noch so erleben darf...
Viele Grüße aus dem verschneiten Liepāja!
Beeke

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