Samstag, 8. Mai 2010

Tallinn

Mein erstes Reiseziel war die Hauptstadt von Estland. Tallinn hat mich von Anfang an begeistert und ich kann bereits ganz am Anfang dieses Berichtes jedem empfehlen, Tallinn einmal zu besuchen. Tallinn und Estland insgesamt ist einfach ein paar Schritte weiter als Riga und Lettland. Das liegt vor allem an den finnischen Touristen, die sehr zahlreich dort Urlaub machen.


Die Stadt bietet eine tolle Mischung zwischen alt und modern. Da Tallinn wenig in Kriegen zerstört wurde, stehen noch viele alte Gebäude, die aber alle in einem guten Zustand sind. Tallinn hatte eine Mauer zur Sicherung der Stadt im 15. Jahrhundert von über 4km Länge und 3 Meter dick. Sowohl davon als auch von den 46 Wehrtürmen ist noch sehr viel erhalten. Selbst ich, wo ich sonst eigentlich nicht so an der Geschichte interessiert bin, war total beeindruckt, dass das so gut erhalten war.
In Tallinn sind wir anfangs erst mal in die Touristeninformation gegangen. So eine Touristeninformation gibt es in fast jeder baltischen Stadt und würde ich echt empfehlen. Da findet man immer interessante Angebote und meist auch eine Deutschsprachige Angestellte. Wir haben uns viel in der Stadt angesehen, weil man ja auch alles gut zu Fuß erreichen kann. Auf den Turm der St. Olaikirche kann man rauf und hat einen wunderbaren Blick auf die ganze Stadt, aber auch auf die Ostsee. Ich muss dazu sagen, dass wir echt Glück mit dem Wetter hatten und es auch dort oben nicht kalt war.
In der Altstadt ist viel noch auf Mittelalter aus. Auf offener Straße werden gebrannte Mandeln zubereitet und verkauft, die nicht wie bei uns süß, sondern sehr pikant, aber auch lecker sind. Auch viele Restaurants und Cafés bieten traditionelle estnische Küche an. Das ist echt interessant, denn die Kellner laufen alle in altertümlichen Gewändern herum. Allerdings kann auch direkt daneben eine coole Szenebar oder ein Szenerestaurant sein. Vielleicht macht es das alles erst so interessant in Tallinn. Allerdings sind die Preise allemal europäisch und vergleichsweise teuer.

Am Abend waren wir dann im Kino, denn wie auch in Lettland laufen die Filme in Estland in Originalsprache mit Estnischen und Russischen Untertitel. Das Kino, was übrigens keine 3 € gekostet hat, war auch Hightech. An der Kasse haben wir bereits Tickets auf Englisch bekommen und wir mussten beim Eingang das Ticket einscannen. Wer schon mal in Skandinavien war, kennt bestimmt die Weingummiwand, wo jeder sich sein Weingummi in eine Tüte füllen kann und dann wird das an der Kasse gewogen. Ich kann mich erinnern, dass es in meinem Heimatkino auch 3-4 Weingummisorten zur Auswahl gab, das kann man aber mit dem nicht vergleichen. Interessant ist auch, dass es nur salziges Popcorn zu kaufen gab. Im Kinosaal lief schon Werbung, obwohl wir zu früh waren. Eine ganz lustige Werbung. Da war so ein typischer Deutscher, zumindest so einer, wie wir im Ausland gesehen werden. So ein bisschen dicker mit Schnauzbart und Lederhose. Der hat immer "Alles klar" gesagt, denn das Getränk für das geworben wurde, reimte sich auf "Alles Klar". War irgendwie lustig, auch wenn ich nicht viel verstanden habe. Deutschland verfolgt einen halt überall. Der Film begann übrigens schon zu der Zeit, wann in Deutschland die Werbung anfängt.

Tallinn hat auch ein Tunnelsystem, was wir leider nicht besichtigen konnten, weil die Führungen schon ausgebucht waren, das stelle ich mir auch gut vor. Dafür sind wir im Okkupationsmuseum gewesen. Nachdem mich das Museum in Riga ja schon sehr begeistert hatte, wollte ich sehen, wie die Esten das gestalten. Dort war es aber kleiner und nicht so gut wie erwartet. Hauptaugenmerk lag dort eher auf Filmen, die zwar auf Englisch übersetzt waren, aber da hatte ich doch Probleme alles zu verstehen. Das war ein spezielles Vokabular.
Was ich noch erwähnen wollte ist, dass ich sprachlich ja mich sehr aufgeschmissen fühlte, denn Lettisch und Estnisch sind so gleich wie Deutsch und Lettisch. Die estnische Sprache ist eher nach am Finnischen, was aber auch kein Problem war, denn egal mit wem ich gesprochen habe, in Läden, Restaurants oder beim Fragen von Passanten auf der Straße konnten alle ohne Probleme mit mir auf Englisch kommunizieren. Tallinn ist viel mehr auf Tourismus vorbereitet und tut einiges, dass sich die Gäste wohlfühlen.

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