Freitag, 7. Mai 2010

Jugendfreizeit

Die Idee dahinter stammt noch aus meiner Heimatgemeinde, wo das Projekt leider nicht geklappt hat. Ich habe mir überlegt, dass ich gerne noch eine Freizeit mit der Jugendgruppe haben möchte. Da nun schon meine letzten beiden Monate anbrechen, ist nicht mehr so viel Zeit. Zunächst hatte ich gedacht, dass wir alle zusammen irgendwo hinfahren, aber zunächst ist bis Ende Mai noch Schule und danach sind sehr wichtige Prüfungen. Mitte Juni steht dann hier die Mittsommernacht bevor und man sagt die Woche davor und danach kann man nichts machen, weil alle ihre Verwandten auf dem Land besuchen und deshalb kommt auch hier eine Freizeit nicht so richtig in Frage. Wie also gesagt, kam mir dann die Idee die Freizeit während der Schulzeit zu veranstalten. Dadurch, dass wir in der Gemeinde geschlafen haben, sind auch die Kosten überschaubar geblieben. Wir treffen uns alle in der Kirche, essen dort gemeinsam, schlafen da und gehen dann zu den jeweiligen Verpflichtungen wie Schule, Sport oder Musikschule. Danach kommen aber alle wieder. Wir leben wie eine große Familie und lernen den Mitmenschen und das Leben mit Gott besser kennen. Darüber hinaus wollten wir die Zeit zusammen nutzen um über die Zukunft der Jugendgruppe nachzudenken, einen Jugendgottesdienst zu planen und die Sonntagsschule für ein Mal zu übernehmen. Auch wenn die Planungen schon einige Zeit andauerten, habe ich erst eine Woche vorher erfahren, dass wegen der Renovierungsarbeiten nicht alle Räume zur Verfügung standen. Aber auch das hat uns nicht aufgehalten.
Direkt nach dem Renovieren bin ich mit Lelde, die bei der Planung und Ausführung der Freizeit mir sehr viel geholfen hat, einkaufen gegangen. Kurz danach hatte ich kurz meine ersten 20 Minuten frei am Tag und ich konnte meine Sachen von zuhause holen. Richtig begonnen haben wir dann erst um 20 Uhr mit dem ersten gemeinsamen Essen, nach dem gemeinsamen Aufstellen von Regeln, dem Abwasch und einer Andacht haben wir auch schon die Betten fertig gemacht. Das war echt interessant. Letztendlich haben wir uns auf 4 Zimmer verteilt und sind auch mehr oder weniger rechtzeitig zum Schlafen gekommen.
Den Donnerstagmorgen begannen wir mehr oder weniger ausgeschlafen mit einem großen Gebet und dem Frühstück. Obwohl viele doch noch ein wenig müde waren, war es irgendwie eine schöne Stimmung und alle freuten sich auf dem (Schul-)Tag. Die Jugendgruppe geht auf viele verschiedenen Schulen und musste dementsprechend sehr unterschiedlich los. Nachdem die Ersten bereits los waren, haben wir alles wieder zurückgeräumt. Schließlich war die Diakonie den Tag über ja geöffnet und wir konnten die Menschen ja nicht in unserem "Schlafzimmer" begrüßen. Mir persönlich hat das gefallen. Nachdem die letzten sich zur Schule aufgemacht haben, mussten wir das Mittagessen planen. Wir haben die Freizeit ohne Teilnehmerkosten geplant, jeder konnte ein paar Lebensmittel mitbringen und so blieb es für alle offen. Also die Planungen und Ausführungen für das Mittagessen bestimmten den Vormittag und nach und nach trudelten auch alle wieder ein. Zu unserer Freude hat es allen geschmeckt und der Nachmittag wurde dann mit Spielen, Gesprächen, aber auch Hausaufgaben gestaltet. Am Abend waren wir dann wieder alle zusammen und hatten eine tolle Andacht. Für die Andacht durften wir in die Kirche, die wir nur mit Kerzen erleuchtet hatten.
Freitagmorgen wieder das Gleiche. Das gemeinsame Gebet, Frühstück, aufräumen. Mittagessen aber dann ist irgendwie die Stimmung gekippt. Ich kann nicht sagen wieso, aber auf einmal fing das Zicken an. Generell war gute Stimmung, aber es gab zwischendurch immer wieder irgendwie Probleme. Am Abend haben wir dann einen Geburtstag gefeiert von einem Mädchen, das auch an der Freizeit teilgenommen hat. In solchen Momenten waren wir wieder eine Gruppe und hatten sehr viel Spaß und es hat einfach gepasst. Abends waren wir dann noch im Dunkeln draußen Fußball spielen. Das war echt schön. Aber danach war ganz schlechte Stimmung... Überall saßen Gruppen, die geweint haben, es war zwar der ominöse 3. Tag der Freizeit, aber ansonsten war ich doch recht hilflos, wie es dazu kam. Was dann aber passiert ist, hat mich zutiefst beeindruckt und wird noch lange in meiner Erinnerung bleiben. Als nun also alle irgendwie traurig waren, wurden alle zusammen gerufen. Wir machten einen Kreis und einer nach dem Anderen fing an, laut zu beten. Mittlerweile verstehe ich die Gebete und es ging nicht um "gutes Wetter, gute Stimmung". Ich möchte nicht sagen, dass diese Dinge nicht auch wichtig sind, aber dieses Mal kam es mehr von Herzen. Jeder hat echt gesagt, was er braucht. Diese halbe Stunde nehme ich mit nach Hause.
Am Samstag stand dann "Talku"(ich hoffe, man schreibt es so) auf dem Programm. Das ist ein Tag in Lettland, ein Samstag im April, wo ganz Lettland aufräumt. Man trifft sich und geht in Gruppen mit Tüten durch die Straßen, Wälder und Felder und sammelt Müll auf. Die Idee ist echt gut, denn das ist hier doch teilweise recht nötig. Am Nachmittag haben wir dann endlich die Zeit gefunden über den Jugendgottesdienst und die Sonntagsschule gesprochen. Wir haben uns ein Programm für die Sonntagsschule überlegt und haben dann da auch die Leitung übernommen. Das Thema war die Speisung der 5000. Für den Jugendgottesdienst haben wir und ein tolles Rollenspiel/ Theaterstück überlegt. Wann wir den aufführen, steht allerdings noch in den Sternen. Eigentlich war er angedacht für diesen Sonntag, aber es gab hier ein wenig Unstimmigkeiten, sodass wir ihn wohl erstmal verschoben haben, aber das Rollenspiel ist zeitenlos und wird sicher nachgeholt.
Sonntag war dann nicht mehr so viel los. Aufräumen, eine gemeinsame Bibelstunde und später stand halt die Sonntagsschule auf dem Plan. Das lief richtig gut und ist sowohl bei den Kindern als auch bei den Lehrerinnen sehr gut angekommen. Im Anschluss hatten wir noch eine Auswertung. Es ist schwer zu beschreiben. Es war schon eine schöne Zeit und ich denke, es hat viel gebracht, aber es war nicht so gut wie erwartet. Die Zeit wird nun zeigen, ob es langfristig ein paar Früchte trägt. Immerhin waren wir 12 Jugendliche und das ist schon eine ordentliche Zahl, wenn man an die Anfänge von 6-7 denkt. Es war auf jeden Fall eine Ablenkung aus dem Alltag und irgendwie etwas Besonderes, was noch lange in Erinnerung bleibt.

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