Sonntag, 28. Februar 2010

Der nächste Besuch ist da!

Den Dienstag nach der letzten Einheit beim Deutschunterricht zum Thema einkaufen, begann ich wieder mit einer Andacht und mit dem Wochenrückblick beim Gespräch mit dem Pastor. Wir haben diese Woche geplant und es wurde ein letztes Mal mein Geburtstag gefeiert. Die Handarbeitsgruppe feiert nämlich immer nur einmal im Monat die Geburtstage von allen in dem Monat. Bei diesen Treffen bringt immer jede Frau etwas zu essen mit und die können alle super kochen. ^^
Am Dienstagnachmittag war ich dann wieder tanzen. Zurzeit ist es ein wenig stressig. Die stecken mitten in den Konzertvorbereitungen und deshalb kann die Leiterin nicht so viel Zeit für mich finden, aber ich probiere einfach alles nachzumachen und zumindest meinen alle, dass ich mich dabei ganz gut anstelle. Auf jeden Fall ist es auch für mich schön, nach dem Winter endlich mal wieder ein bisschen Sport zu machen. Das Tanzen ist auf Dauer schon ziemlich anstrengend. Man tanzt quasi immer auf den Zehenspitzen, aber das macht noch viel Spaß. Die Stimmung wird auch immer besser.

Am Mittwoch war wieder die neue Unterstützungsgruppe. Dieses Mal waren wir eine schöne Gruppe von ca. 10 Menschen. Wir haben ein wenig abgestimmt und besprochen, in welche Richtung sich die Gruppe entwickeln soll. So wie ich das verstanden habe, wird eine Frau immer etwas vorbereiten, was wir dann nachbasteln. Das geht aber in alle Richtungen von verschiedenen Stoffen bearbeiten, bis hin zum Zeichnen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Vielleicht kann ich mich ja auch mal einbringen, die Gruppe scheint auf jeden Fall sehr nett zu sein.

Am Donnerstag war ich auch erst in der Diakonie und am Nachmittag sind wir (der Pastor und ich) in die Behindertenpension ein wenig außerhalb von Liepāja gefahren. Dort macht der Pastor einmal im Monat einen Gottesdienst und ich finde immer mehr Gefallen daran. Wenn wir in die Tür hineinkommen, werden wir sofort so freundlich und fröhlich empfangen. Jeder will uns die Hand geben und scheint glücklich zu sein. Der Gottesdienst fängt an mit einem Gebet und dann geht der Pastor von jedem den Namen durch. Das ist so schön zu sehen, wie sie sich freuen, wenn die einen kleinen Moment im Mittelpunkt stehen und die Anderen ihren Namen sagen. Für das Vater Unser hat der Pastor sich immer mehr Zeichen überlegt, sodass alle mitmachen können, auch wenn sie es nicht auswendig können. In der Predigt habe ich dann nochmal ganz neue Seiten an dem Pastor kennengelernt. Das war mehr ein Schauspiel als eine Predigt, aber die Gäste waren so dabei und haben auf seine Fragen immer sehr gut geantwortet. Auch am Ende nach dem Gottesdienst bietet der Pastor immer für ein paar die Möglichkeit etwas vorzutragen. Dieses Mal fing eine Frau an zu singen und auf einmal springt eine andere Frau auf. Sie war zumindest äußerlich noch stärker behindert als andere. Auf jeden Fall springt sie auf und rennt nach Vorne. Ich konnte das nicht so richtig einschätzen. Dann stellt sie sich neben die Sängerin und beide nehmen sich in den Arm und singen gemeinsam. Das war so schön. Dieses Mal war die Leiterin des Heimes auch da und sie musste weinen, weil sie so gerührt war. Das war wunderschön zu sehen. Auch, wenn lange nicht jeder Ton getroffen wurde, hatten sie so viel Spaß. Danach war noch ein Mann, der etwas aufführen wollte. Er rappt meist auf lettisch etwas Christliches. Dieses Mal hat er auf Russisch gerappt. Das hat mich auch total überzeugt. Ich habe zwar nichts verstanden, aber das konnte er richtig gut. Am Donnerstagmorgen ging es mir nicht so gut, aber dieser Nachmittag war so schön, das tat richtig gut.

Freitag war nichts Besonderes, ich habe hier viel aufgeräumt und die Jugendgruppe vorbereitet. Die Jugendgruppe lief dann auch eher ereignislos, theoretisch haben wir abgemacht, dass es um 20 h endet, aber dem ist meist nicht so und ich denke, das ist gutes Zeichen. Alle wollen dableiben, weil es Spaß macht. Es hat hier am Freitag auch endlich angefangen zu tauen. Zwar ist nun alles nass, aber langfristig wird es besser... ^^

Am Samstag bin ich dann vormittags nach Riga gefahren. Ich habe nämlich zurzeit Besuch aus Deutschland hier. Ich habe ihn am Flughafen abgeholt und dann sind wir gemeinsam in die Innenstadt gefahren um uns Riga ein wenig anzuschauen. Ein anderer Deutscher hat uns deutsch reden gehört und dann hat er mich gleichmal um Hilfe gebeten und ich konnte ihm sogar helfen. Mittlerweile fange ich an, mich auch in Riga ein wenig auszukennen, naja wirklich nur ein wenig, aber ich konnte ihm halt helfen. In Riga waren wir dann in den Markthallen, wo ich noch nie war, aber alleine schon von Außen sind die Hallen atemberaubend. In einer Halle verkaufen sie jegliche Arten von Fleisch und Wurst, die nächste ist für Obst und Gemüse aus aller Welt und dann gibt es eine Fischhalle und eine Halle, wo man echt alles kriegt. Das war echt schön mal zu sehen. So einen riesigen Markt habe ich noch nie gesehen.
In Riga waren wir dann in Vecriga, also in der Altstadt. Nachdem wir nach einem lettischen Geheimtipp Pelmeni in allen Arten gegessen haben, sind wir weiter zum Okkupationsmuseum. Leider hatte es nicht so lange geöffnet, aber da muss ich nochmal hin. Es geht in dem Museum um die Zeit, wo Lettland von Russland bzw. im Weltkrieg auch eine Zeit von Deutschland eingenommen wurde. Bei dem Museum wie bei fast jedem Museum ist der Eintritt frei, es wird jedoch eine Spende erbeten. Das Museum ist größtenteils 4-sprachig (lv, ru, eng, deu) und ich denke, immer einen Besuch wert. Das werde ich mir, wenn ich nochmal mehr Zeit habe, genauer anschauen. Abends sind wir dann nach Liepāja gefahren.
Heute war ich bei der Sonntagsschule und dann waren wir gemeinsam im Gottesdienst. Danach habe ich ihm den Hypermarkt gezeigt und abends beim Sonnenuntergang waren wir noch am Meer, das ist aber mittlerweile genauso nass wie die ganzen Straßen. Der Strand wurde ja nicht geräumt. ^^ Der nächste Eindruck kommt dann von meinem Besuch...

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